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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Hape in September 23, 2010, 19:10:00 NACHMITTAGS

Titel: Objektmikrometer
Beitrag von: Hape in September 23, 2010, 19:10:00 NACHMITTAGS
Hallo Mikrofreunde,

ich wollte nun gern auch mit dem Mikroskop messen, bei ebay gibt es Objektmikrometer mit 50 und mit 100 Teilstrichen.
Das irritiert mich! Welches ist empfehlenswerter?
Danke für Eure Antworten.

Hans Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in September 23, 2010, 19:23:42 NACHMITTAGS
Hallo!

Nimm, das hier - ich habe es auch, preiswert und gut! Preiswerter als alle auf ebay angebotenen Objektmikrometer.

http://www.tecmon.de/Zubehoer-Kameras/Strichplatte-Objektmikrometer-0.01mm-DIV-TCM-H.html

Der Händler ist absolut vertrauenswürdig und hier im Forum "bekannt".

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Eckhard F. H. in September 23, 2010, 21:17:38 NACHMITTAGS
Zitat...mit 50 und mit 100 Teilstrichen...Welches ist empfehlenswerter?

Hallo Hape,
das billigere.
Gruß - Eckhard N.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Nomarski in September 23, 2010, 21:31:06 NACHMITTAGS
Zitatgibt es Objektmikrometer mit 50 und mit 100 Teilstrichen.
Das irritiert mich! Welches ist empfehlenswerter?
Hallo Hape,

das kommt ganz darauf an, wie genau du messen willst. Wenn du ein starkes Objektiv nimmst und die Teilstriche sind weiter auseinander als das Sehfeld groß ist, wäre das auf jeden Fall ungünstig. 10µm pro Teilstrich sollten schon sein.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in September 23, 2010, 22:04:49 NACHMITTAGS
Zitat von: Nomarski in September 23, 2010, 21:31:06 NACHMITTAGS
Zitatgibt es Objektmikrometer mit 50 und mit 100 Teilstrichen.
Das irritiert mich! Welches ist empfehlenswerter?
Hallo Hape,

das kommt ganz darauf an, wie genau du messen willst. Wenn du ein starkes Objektiv nimmst und die Teilstriche sind weiter auseinander als das Sehfeld groß ist, wäre das auf jeden Fall ungünstig. 10µm pro Teilstrich sollten schon sein.

Viele Grüße
Bernd

Hallo,

soweit ich das Angebot überblicke, haben alle Objektmikrometer eine 10-Mikrometer-Teilung, gleichgültig, ob 100 TS auf 1mm oder 200 TS auf 2 mm. Objektmikrometer mit 50 TS habe ich gar nicht gesehen.

Aber ich habe meinen Kauftipp ( tecmon ) schon abgegeben.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Nomarski in September 23, 2010, 23:12:32 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in September 23, 2010, 22:04:49 NACHMITTAGS
Hallo,

soweit ich das Angebot überblicke, haben alle Objektmikrometer eine 10-Mikrometer-Teilung, gleichgültig, ob 100 TS auf 1mm oder 200 TS auf 2 mm. Objektmikrometer mit 50 TS habe ich gar nicht gesehen.

Aber ich habe meinen Kauftipp ( tecmon ) schon abgegeben.

Herzliche Grüße
Peter
Siehst du, wenn dein Mikroskop die 50 Teilstriche auf 1mm oder gar 2mm nicht auflösen kann, wird es die 100 oder gar 200 Teilstriche auch nicht schaffen. :D

Beste Grüße
Bernd
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in September 23, 2010, 23:16:05 NACHMITTAGS
Hallo Hape,

solltest Du den Herrn Nomarski nicht verstehen: Mach Dir nichts daraus, ich verstehe ihn auch manchmal nicht.... ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Nomarski in September 24, 2010, 09:06:34 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in September 23, 2010, 23:16:05 NACHMITTAGS
Hallo Hape,

solltest Du den Herrn Nomarski nicht verstehen: Mach Dir nichts daraus, ich verstehe ihn auch manchmal nicht.... ;)

Herzliche Grüße
Peter

Moin,

da unter dem Mikroskop alles ziemlich klein und manchmal auch unverständlich ist, vergrößer ich mal in den alltäglichen Bereich:
Es kommt jemand an, der etwas messen will, weiß, daß es Zollstöcke gibt, die 1 Meter oder auch 2 Meter lang sind und fragt, welcher nun emfpehlenswerter sei.
Es wurde aber nun nicht erwähnt, was nun genau gemessen werden soll. Wenn ich z.B. nun große Fußböden verlegen will, wäre der 2m-Zollstock nun günstiger während bei vielen anderen Sachen eben der 1m-Zollstock ausreichen würde.
Ein 20cm-Lineal mag gegenüber den Zollstöcken sogar noch billiger sein, werde aber die wahre Freude haben, wenn ich damit Tapetenbahnen abmessen soll, um sie auf Länge zu schneiden.

Kurz zusammengefasst: Die Anwendung sollte die Wahl bestimmen.

Ähnlich verhält es sich mit der noch größeren Variation der Okukarmikrometer: Nicht alle sind für jeden Zweck gleichgut geeignet.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in September 24, 2010, 10:29:59 VORMITTAG
Lieber Bernd,

leider verstehe ich Dich immer noch nicht.
Mit allen gängigen Objektmirkometern kann man alle gängigen Okularmikrometer eichen oder eine Eichung an einem Bild vornehmen. Insofern ist es für den 99,9%igen Anwendungsfall völlig gleichgültig, ob es ein Okulamikrometer mit 100 TS / cm oder 200TS / 2 cm ist, Oder?

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Hape in September 24, 2010, 11:30:29 VORMITTAG
Hallo,

danke schon mal für die vielen Antworten.
Ja, ich habe mich vertan, ich meinte nicht 50 u. 100 sondern 100 u. 200 Teilstriche!

Ja, messen möchte ich vor allem Bakterien, andere Einzeller, Pilzsporen und planzliche Zellen.

Es grüßt Euch
Hans Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Nomarski in September 24, 2010, 12:24:42 NACHMITTAGS
Hallo Hape,

ZitatJa, messen möchte ich vor allem Bakterien, andere Einzeller, Pilzsporen und planzliche Zellen.

Für den Fall sollten die 100 TS/1mm auf jeden Fall ausreichen.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Frank D. in September 24, 2010, 12:32:13 NACHMITTAGS
Hallo Hans Peter,

wie sieht denn die Skalenteilung deines Messokulars aus?

Das Objektmikrometer ist ja an der eigentlichen Messung nicht beteiligt;
es dient lediglich der Maßstabsbewertung einer (Mess)okular-/Objektiv-Kombination oder der Gesichtsfeldbestimmung.

Liebe Grüße
Frank
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Hape in September 24, 2010, 16:37:37 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

ja das ist das nächste Problem: ein Okularmikrometer fehlt auch noch!

Gruß Hape
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Mila in September 24, 2010, 17:21:36 NACHMITTAGS
Hallo,

kann es sein, dass hier die Begriffe Messokular, Okularmikrometer und Objektmikrometer verwechselt werden?

Viele Grüße
Mila
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: A. Büschlen in September 24, 2010, 17:21:48 NACHMITTAGS
Hallo Hape,

hier in diesem Link findest du eine sehr übersichtliche Darstellung zum messen am Mikroskop:http://www.mikrofoto.de/ordner3/messung.htm

Das fokussierbare Messokular mit eingebautem Okularmikrometer ist das Messinstrument das du zum messen am Mikroskop benötigst. Das Objektmikrometer brauchst du nur einmal um dein Mikroskop mit den daran verwendeten Objektiven / Okularen zu eichen. Vielleicht kannst du dir Dieses ausleihen.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: kaktux in Oktober 05, 2015, 15:20:39 NACHMITTAGS
Ich schaue auch gerade, wie ich den richtigen Maßstab finden kann bzw. eichen kann.

Dafür werden in allen Quellen, die ich finden konnte Objektmikrometer und Messokular genutzt
( z.B. hier beschrieben http://www.mikroskopie.de/kurse/messen.htm)

Jetzt frage ich mich allerdings, ob es heute auch eine Möglichkeit gibt, daß ohne Okular - also mit der Kamera bzw. über eine Software zu machen.

Der Link von Peter ist leider nicht mehr verfügbar - Empfehlungen für das Mikrometer würden mich daher auch interessieren.

Matthias
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: anne in Oktober 05, 2015, 15:26:41 NACHMITTAGS
Hallo Matthias,
bei Zeiss gibt es eine kostenlose Software  (Axiovision LE) zum Download.
Damit kann man hervorragend messen.
Allerdings muss zuerst für jedes Objektiv das Bild einer Strichplatte eingelesen werden und der Software gesagt werden wieviel Pixel wieviel Mikrometer sind.
Dann kann es aber schon losgehen.

lg
anne
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Rene in Oktober 05, 2015, 15:35:47 NACHMITTAGS
Or use a Messschieber. The electronic ones are pretty accurate (eg the 10 eu Aldi Topcraft ones within 0.01mm, tested against a Mitutoyo). A camera and modern lens you can expect to behave pretty much linear, so an image with the beak opening should do the trick.

Best wishes, René
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: d65 in Oktober 07, 2015, 16:03:30 NACHMITTAGS
Zitat von: kaktux in Oktober 05, 2015, 15:20:39 NACHMITTAGS
Jetzt frage ich mich allerdings, ob es heute auch eine Möglichkeit gibt, daß ohne Okular - also mit der Kamera bzw. über eine Software zu machen.

Die einfachste Lösung: mit der geringsten Vergrößerung ein Blatt Millimeterpapier oder ein Lineal aufnehmen und dann eine möglichst lange Strecke messen (also z.B. von links nach rechts im Gesichtsfeld) um schließlich die Länge pro Pixel zu bestimmen.

Bei einem vernünftigen Mikroskop kann man davon ausgehen, dass die Vergrößerungsangaben der Objektive stimmen. Wenn also die geringste Vergrößerung ein 10x ist, dann hat das 20x nur noch halb so viel Länge pro Pixel etc.

Genauer wird es für die großen Vergrößerungen natürlich mit einem professionellen Objektmikrometer, aber so schlecht ist das mit dem Millimeterpapier gar nicht.

Entsprechende Messungen in Digitalbildern lassen sich zum Beispiel in ImageJ bzw. der Variante davon "Fiji" machen (mittlerweile empfehle ich durchgehend letztere). In den  Image->Properties lässt sich das Verhältnis von Pixeln zu µm eingeben.

Gruß

Steffen
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in Oktober 07, 2015, 16:37:35 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in September 23, 2010, 19:23:42 NACHMITTAGS
Hallo!

Nimm, das hier - ich habe es auch, preiswert und gut! Preiswerter als alle auf ebay angebotenen Objektmikrometer.

http://www.tecmon.de/Zubehoer-Kameras/Strichplatte-Objektmikrometer-0.01mm-DIV-TCM-H.html

Der Händler ist absolut vertrauenswürdig und hier im Forum "bekannt".

Herzliche Grüße
Peter

Hallo Peter.
Wenn ich den Link anklicke, wird die Seite nicht angezeigt. Auch nicht die Homepage http://www.tecmon.de

Liebe grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in Oktober 07, 2015, 16:41:52 NACHMITTAGS
Hallo Safari.
Stimmt. Ups. Gibt es andere Händler, die noch existieren?

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Oktober 07, 2015, 17:12:16 NACHMITTAGS
Liebe Kollegen, noch ein spitzfindiger Hinweis:
Häufig wird "Eichen" Kalibrieren verwechselt!!
Es wird zwar umgangssprachlich verwendet, aber zum Eichen benötigt man das zugehörige Eichgesetz und Eichen darf nur eine autorisierte Person gen. "Eichbeamter"

Gruß vom Meßinschenör Peter aus Lorsch
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in Oktober 07, 2015, 17:15:30 NACHMITTAGS
Hallo Peter.
Wobei Eichen oft nicht so genau ist, weil "nur" das Eichgesetz beachtet werden muß. :D
Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Horst Wörmann in Oktober 08, 2015, 10:44:20 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

das "Wobei Eichen oft nicht so genau ist, weil "nur" das Eichgesetz beachtet werden muß."
mußt Du mir aber mal erklären.

Viele Grüße
Horst
Titel: Re: Objektmikrometer/ Eichen
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Oktober 08, 2015, 18:07:01 NACHMITTAGS
Hallo Jorrit,
über die Genauigkeit habe ich nichts gesagt. Für jedes Meßgerät, z. B. die Waage beim Kaufmann,
geben über die Genauigkeit entsprechende Richtlinien/Normen Auskunft. Du kannst natürlich eine Waage mit einem Meßbereich von 3 kg mit entsprechenden Methoden auf 0,1% mit offiziellen Eichnormalen kalibrieren. Das ist aber kein Eichvorgang, da Du zum Eichen nicht autorisiert bist!! Das meinte ich!

     Hierzu eine kleine Episode: Im Rahmen der geplanten ICE-Trasse F-MA habe ich für Lorsch mit einem geeichten(!!) Schallmeßgerät ( eines renommierten Herstellers) aus meinem Institut Schallmessungen vorgenommen. Die Ergebnisse wurden aber von der Landesbehörde bei einer Bürgeranhörung vom Tisch gewischt: ich sei nicht autorisiert nach DIN 9000.
Andererseits habe ich im DIN/VDI Firmen zertifiziert.
Gruß vom Inschenör Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Lupus in Oktober 08, 2015, 19:13:19 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ZitatIm Rahmen der geplanten ICE-Trasse F-MA habe ich für Lorsch mit einem geeichten(!!) Schallmeßgerät ( eines renommierten Herstellers) aus meinem Institut Schallmessungen vorgenommen. Die Ergebnisse wurden aber von der Landesbehörde bei einer Bürgeranhörung vom Tisch gewischt: ich sei nicht autorisiert nach DIN 9000.
Andererseits habe ich im DIN/VDI Firmen zertifiziert.
dieses spezielle Problem ist aber etwas komplexer: Normgerechte Lärmmessungen sind einerseits nicht einfach, da man dazu die Messwerte nach einem bestimmten Verfahren bewerten muss - es genügt nicht, einfach den Geräuschpegel am noch so genauen Messgerät abzulesen. Und mit Sicherheit bestand der Hauptgrund darin, dass man bei der Genehmigung von Verkehrswegen grundsätzlich nicht misst, sondern nur nach einer technischen Vorschrift berechnet (sog. Schall 03).

Hubert
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Wutsdorff Peter in Oktober 08, 2015, 19:18:46 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,
Du hast vollkommen recht, aber ich wollte nicht in Einzelheiten gehen.
Ich habe 22 Jahre Schalltechnik aktiv und als Vorlesung  betrieben.

Gruß Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in Oktober 08, 2015, 19:36:56 NACHMITTAGS
Hallo Horst, hallo Peter

Sicher bin ich nicht autorisiert, Geräte zu eichen. Trotzdem kann ich manche wesentlich genauer kalibrieren.

Wenn eine autorisierte Fachperson eicht, muß halt "nur" das Eichgesetz eingehalten und die Toleranz muß stimmen. Prinzipiell muß noch nicht einmal kalibriert werden, wenn die Werte im Rahmen des Erlaubten sind.

Eichen ist eher ein prüfen ob .... Wenn die eichende Person nett ist, kalibriert Sie vieleicht das Gerät, bis es die Norm erfüllt. Oder es ist durchgefallen.

Kalibrieren ist ein verbessern, einstellen. Ob nun bis auf den gesetzlich geforderten Wert, einen ungenaueren Wert oder einen wesentlich genaueren Wert.

Daher kann das Kalibrieren prinzipiell genauer erfolgen, wenn es das Gerät, ... zuläßt.

EDIT:
Beispiel: (mit frei erfundenen Werten)
Eine 10kg Waage muß laut Eichgesetz 100g genau sein.
1.) Die Waage ist 50g genau. Super. Bekommt einen Eichstempel / Kleber.
2.) Die Waage ist 200g genau. Also zu ungenau. Der eichende kann nun versuchen, die Waage zu kalibrieren oder Er läßt Sie durchfallen.

Als kalibrierender kann ich Sie, wenn Sie es zuläßt aber vieleicht auf 10g genau kalibrieren.
Sie erfüllt dann natürlich auch die gesetzlichen Werte. Hat aber keinen Eich-Stempel / Kleber. Höchstens einen (kalibriert auf 10g Kleber). ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in Oktober 08, 2015, 23:40:03 NACHMITTAGS
Hallo,

http://www.ebay.de/itm/Microscope-Objective-Stage-Micrometer-Calibration-Slide-1mm-100-0-01mm-C1-/291569493505?hash=item43e2e56601

Viel preiswerter geht's wohl nicht mehr.....

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Oktober 08, 2015, 23:49:12 NACHMITTAGS
Wow!

9 EUR incl. Versand, da sollte man sich ja fast einen Zweitstandard zulegen...


Carsten
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in Oktober 09, 2015, 01:30:55 VORMITTAG
Hallo Peter.
Danke für den Link. Hatte es vor 1/2 versucht. Da gab es aber keine Günstigen.

Hallo Safari.
Es geht hier für mich nicht um Erfahrungen. Für mich geht es um den Unterschied:
1.) Messen, testen, überprüfen, feststellen.
2.) Einstellen, kalibrieren.
3.) Verbessern, perfektionieren.

Wenn ich die Wahl habe zwischen 1, 2 oder 3. Dann wähle ich zuerst 3, dann 2 und dann erst 1.
Beispiel: Was nützt mir ein geeichtes Mikroskop, wenn es geeicht nur 10µ große Objekte auflösen kann, wenn es ein Eichgesetz mit 10µ Auflösung gäbe.
Oder, um aufs Thema zurückzukommen ein Objektmikrometer mit 1mm Auflösung.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: plaenerdd in Oktober 09, 2015, 17:43:11 NACHMITTAGS
Hallo Matthias,
ein Objektmikrometer muss man nicht besitzen, es reicht sich eines zu borgen, es sei denn Du schißt Dir einmal im Monat neue Objektive. Das Okularmikrometer ist jedoch unabdingbar, außer Du nutzt die Pixelmethode der Fotografie. Ich könnte Dir ein Objektmikrometer borgen.
Gerd
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: treinisch in Oktober 09, 2015, 20:02:31 NACHMITTAGS
Hallo,

der Preis ist doch wirklich extrem gut! Ich habe letztes Jahr ein Lietz-Objektmikrometer mit einem billigeren Bresser verglichen und keinen für mich messbaren Unterschied finden können, abgesehen von der Tatsache, dass das Bresser Objektmikrometer um Größenordnungen besseren Kontrast hatte. Naja, eigentlich kein Wunder, ist doch so ein Objektmikrometer fertigungstechnisch heutzutage eher keine Know-How Frage mehr, sondern Routine (vermute ich).

vlg

Timm
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: d65 in Oktober 12, 2015, 13:58:19 NACHMITTAGS
Zitat von: treinisch in Oktober 09, 2015, 20:02:31 NACHMITTAGS
Ich habe letztes Jahr ein Lietz-Objektmikrometer mit einem billigeren Bresser verglichen und keinen für mich messbaren Unterschied finden können (...)

Ein Problem das ich mit einem billigen Objektmikrometer hatte war ein zu dickes Deckglas. Das konnte ich dann nur für 20x und abwärts verwenden, Objektive mit kürzerem Arbeitsabstand sind ans Glas angestoßen. Ich meine das war von Bresser.

Wäre eigentlich mal eine interessante Frage, ob so ein 9-Euro Teil die exakt gleichen Abstände hat, wie ein teures Präparat von Zeiss oder Leica.

Steffen
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in Oktober 12, 2015, 14:47:22 NACHMITTAGS
Hallo,

keines meiner "Billiig"-Objektmikrometer hat überhaupt ein Deckglas!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: beamish in Oktober 12, 2015, 21:02:47 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

der Ansatz ist gar nicht sooo blöd. Die meisten Objektive sind incl. Deckglas gerechnet. Die höher vergrößernden sogar mit Öl. Jetzt wüßte ich doch gerne, ob das was beim Kalibrieren ausmacht, wenn man das Objektmikrometer so einfach ohne Deckglas und ggf. ohne Öl einsetzt....
Ist das nur ein schlechteres Bild oder wirkt sich das auch auf den Maßstab aus?

Herzlich
Martin
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Rene in Oktober 12, 2015, 21:15:43 NACHMITTAGS
BTW, just today I received a non-conformity notice for an out-of-date calibration of an objectmicrometer. This world has gone brain dead.

Best wihes, René
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: peter-h in Oktober 12, 2015, 22:58:40 NACHMITTAGS
Liebe Mess- , Kalibrier- , und Eichfreunde,

ich werfe mein wertvolles Olympus mit SPanapos und der adaptierten Kamera auf den Schott !
Nun habe ich sehr exakt mehrfach nachgeprüft und was soll ich schreiben - es stimmt NIX !
Ein Objektmikrometer von Leitz 1mm mit einem SPlanapo 10/0,4 und dem zugehörigen Projektiv NFK 1,67x bringt auf der EOS 650D ein Bild mit 3838 Pixel für diesen Millimeter. Da die Pixel der 650D 4,3 x 4,3 µm betragen sind das 3838 x 4,3µm = 16,50 mm.
Da ein Projektiv mit einer Vergrößerung von 1,67x verwendet wurde und ein 10x Objektiv, errechnet sich :
16,50 / 1,67 / 10 = 0,988,2 mm ! Also total daneben ! Ein dicker Fehler !
Was soll ich jetzt glauben ? Olympus = Schrott *** Leitz = Schrott *** Canon = Schrott ???
Wie soll ich nun in Zukunft meine Diatomeen vermessen  ???

Oder lassen wir lieber die Kirche im Dorf und leben mit kleinen Toleranzen ;D
Nächtliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in Oktober 13, 2015, 07:01:02 VORMITTAG
Hallo Rene,

Zitat von: Rene in Oktober 12, 2015, 21:15:43 NACHMITTAGS
BTW, just today I received a non-conformity notice for an out-of-date calibration of an objectmicrometer. This world has gone brain dead.

Best wihes, René




Wie wahr, wie wahr!!

"Es war doch alles kalibiriert
und ISO-, DIN-, EN-normiert
QM-koform, zertifiziert
nachdem es gründlich auditiert
Die Vorschriften ganz dezidiert
Wieso ist es dann doch passiert
dass man solch Fehler produziert?
Es hängt gewichtig an der Wand
"Zertifikat" wird es genannt
Ersetzt doch niemals den Verstand
Bei einem Werk aus Menschenhand."

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Rene in Oktober 13, 2015, 11:59:32 VORMITTAG
Zitat von: beamish in Oktober 12, 2015, 21:02:47 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

der Ansatz ist gar nicht sooo blöd. Die meisten Objektive sind incl. Deckglas gerechnet. Die höher vergrößernden sogar mit Öl. Jetzt wüßte ich doch gerne, ob das was beim Kalibrieren ausmacht, wenn man das Objektmikrometer so einfach ohne Deckglas und ggf. ohne Öl einsetzt....
Ist das nur ein schlechteres Bild oder wirkt sich das auch auf den Maßstab aus?

Herzlich
Martin

Not that I have experienced. Of course with a sharper image you'll get a preciser calibration. Whether that's worth it is another matter. For me (in biology) I think not. But I do it anyway   ;)

Best wishes, René
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Rene in Oktober 13, 2015, 12:04:01 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Oktober 13, 2015, 07:01:02 VORMITTAG

Wie wahr, wie wahr!!

"Es war doch alles kalibiriert
und ISO-, DIN-, EN-normiert
QM-koform, zertifiziert
nachdem es gründlich auditiert
Die Vorschriften ganz dezidiert
Wieso ist es dann doch passiert
dass man solch Fehler produziert?
Es hängt gewichtig an der Wand
"Zertifikat" wird es genannt
Ersetzt doch niemals den Verstand
Bei einem Werk aus Menschenhand."

Herzliche Grüße
Peter

;D Danke Peter!
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: MikroTux in Oktober 13, 2015, 13:25:58 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in Oktober 12, 2015, 21:02:47 NACHMITTAGS
der Ansatz ist gar nicht sooo blöd. Die meisten Objektive sind incl. Deckglas gerechnet. Die höher vergrößernden sogar mit Öl. Jetzt wüßte ich doch gerne, ob das was beim Kalibrieren ausmacht, wenn man das Objektmikrometer so einfach ohne Deckglas und ggf. ohne Öl einsetzt....

Also, wenn ich ein Objektmikrometer ohne Deckglas hätte, dann wäre ich so frei, mit einem tropfen Wasser, ein Deckglas meiner Wahl und am Ende sogar einen Tropfen Immersionsöl draufzutun.

Zitat von: ReneBTW, just today I received a non-conformity notice for an out-of-date calibration of an objectmicrometer. This world has gone brain dead.

Tja, das ist so eine Sache....Physikalisch ein Objektmikrometer auf Glas, einer amorphen (http://ep2.uni-bayreuth.de/roessler/lecture/Von_der_Fluessigkeit_zum_Glas.pdf) Flüssigkeit, zwar hochviskos, aber wer kann schon wissen, in welcher Lage er aufbewahrt wurde -
man sieht ja an den mittelalterlichen Butzenfester, wie diesese davonfliessen... realwirtschaftlich, fällt mir dazu ein, daß uns die Politik ja ständig *mehr Wachstum* verspricht, aber nie daß die Bevölkerung von diesem neu geschaffenen Wachstum auch einen Nutzen geschweigeden einen Wohlstandszuwachs hat[soll jetzt aber hier auch reichen].
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Rene in Oktober 13, 2015, 13:50:42 NACHMITTAGS
Well, I've calibrated a 30 year old micrometer slide against this one, and couldn't detect any difference (< 0.04%). That suffices for us  ;)

Best wishes, René
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: -JS- in Oktober 13, 2015, 14:11:29 NACHMITTAGS
Lieber Peter-h,

dass Du solch ein Menetekel-Maler sein kannst, wusste ich ja gar nicht. Du berichtest von einer nahezu furchterregenden Abweichung (1 mm versus 0,98802 mm, das sind ja schreckliche 1,1980 Prozent.  >:(
Wenn man nun noch überlegt, ob die Pixel der EOS *wirklich* **genau** 4,3 x 4,3 µm betragen und ob Dein NFK nicht vielleicht 1,668 x vergrössert und nicht, wie Du schreibst, 1,67 x...am Schluss bliebe noch anzumerken, dass Objektivvergrößerungen auch nicht immer stimmig sein dürften, allenfalls die Größenordung...also "ungefähr 10 x"...

Kurzum: Ich schließe mich Deiner letzten Frage gerne an:

ZitatOder lassen wir lieber die Kirche im Dorf und leben mit kleinen Toleranzen ?

Mir wäre es nämlich wumpe, wenn mir jemand erzählt, er hätte den Durchmesser seiner wunderschönen Arachnoidiscus zu 200 µm bestimmt.
Ich weiss ja, dass es auch 197 µm sein können...oder vielleicht auch 205 µm... ;D

Viele vermessene Grüße
Joachim

Ach ja:
Zitatich werfe mein wertvolles Olympus mit SPanapos und der adaptierten Kamera auf den Schott !
LASS ES !!  ;D
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: treinisch in Oktober 13, 2015, 14:31:44 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat von: MikroTux in Oktober 13, 2015, 13:25:58 NACHMITTAGS

Tja, das ist so eine Sache....Physikalisch ein Objektmikrometer auf Glas, einer amorphen (http://ep2.uni-bayreuth.de/roessler/lecture/Von_der_Fluessigkeit_zum_Glas.pdf) Flüssigkeit, zwar hochviskos, aber wer kann schon wissen, in welcher Lage er aufbewahrt wurde -

ein Objektmikrometer ist ein gutes Beispiel! Es ist nicht möglich ein Objektmikrometer so zu lagern, dass innerhalb von menschlichen (im Gegensatz zu geologischen) Zeiträumen eine Deformation eintritt, die auch nur annähernd die Nähe einer relevanten Maßänderung erreicht. Komplett ausgeschlossen. Wenn das Objektmikrometer von einer sachkundigen Person verwendet wird ist eine Kalibration rein sachlich gesehen kompletter Nonsens.

Zitat
man sieht ja an den mittelalterlichen Butzenfester, wie diesese davonfliessen...

Das mit den Kirchenfenstern ist übrigens einmal mehr eine dieser netten unsinnigen Mythen und schlicht falsch.

Zitat
realwirtschaftlich, fällt mir dazu ein, daß uns die Politik ja ständig *mehr Wachstum* verspricht, aber nie daß die Bevölkerung von diesem neu geschaffenen Wachstum auch einen Nutzen geschweigeden einen Wohlstandszuwachs hat[soll jetzt aber hier auch reichen].

Scheint sehr unterschiedlich verteilt zu sein. Vielleicht analysierst Du mal realistisch wie Dein Leben vor 100 Jahren ausgesehen hätte und kommst dann zu einem anderen Ergebnis? Ich jedenfalls reibe mir jeden Tag die Hände, wie schön ich es heutzutage habe.

vlg

Timm
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in Oktober 13, 2015, 15:34:34 NACHMITTAGS
Hallo,

noch als Student in den früher Achtziger arbeitete ich auf einer Intensivstation einer Uni-Klinik. Dort gab es einen Krankenpfleger, der in seiner Berufung zum "Gerätwart" voll aufging und dem die Überprüfung der medizinischen Geräte oblag, die er akribisch durchführte. Damals haben wir uns einen Scherz daraus gemacht, ihm ein gefaketes Schreiben der Verwaltung zukommen zu lassen, indem er aufgefordert wurde, mindestens 1-monatlich jährlich nachzumessen, ob der Abstand der Zentimetermarken auf einer Meßleiste für den zentralen Venendruck (im Prinzip ein ca. 1 Meter langer Kunststoff-Meßstab) noch stimme und das zu protokolloieren. Damals fanden wir das noch völlig absurd. Mittlerweile hat uns offenbar die Realität fast eingeholt  :-\

Unzertifizierte Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in Oktober 13, 2015, 15:37:45 NACHMITTAGS
Zitat von: treinisch in Oktober 13, 2015, 14:31:44 NACHMITTAGS
Es ist nicht möglich ein Objektmikrometer so zu lagern, dass innerhalb von menschlichen (im Gegensatz zu geologischen) Zeiträumen eine Deformation eintritt, die auch nur annähernd die Nähe einer relevanten Maßänderung erreicht.
vlg

Timm
Hallo Timm.

Ich kann ein Ojektmikrometer so lagern, daß innerhalb weniger Minuten eine drastische Deformation eintritt. ;D

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Alfred Schaller in Oktober 13, 2015, 16:41:36 NACHMITTAGS
ZitatPhysikalisch ein Objektmikrometer auf Glas, einer amorphen Flüssigkeit
Auch das ist schlicht falsch!
Viele Grüße
Alfred
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in Oktober 13, 2015, 16:51:44 NACHMITTAGS
Hallo Alfred,

Zitat von: Alfred Schaller in Oktober 13, 2015, 16:41:36 NACHMITTAGS
ZitatPhysikalisch ein Objektmikrometer auf Glas, einer amorphen Flüssigkeit
Auch das ist schlicht falsch!
Viele Grüße
Alfred

dann klär uns doch auf!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Alfred Schaller in Oktober 13, 2015, 16:55:15 NACHMITTAGS
Oh, tut mir leid. Meine Bemerkung war zu knapp. Ich dachte, dass würde schon aus der Bemerkung zu den Butzenscheiben hervorgehen.
Ich wollte sagen: Glas ist natürlich ein amorpher Festkörper, keine Flüssigkeit.
Viele Grüße
Alfred
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: treinisch in Oktober 13, 2015, 17:14:49 NACHMITTAGS
Hallo,

Alfred hat natürlich absolut recht! Wenn man eine Pasteurpipettenspitze etwas biegt, federt sie zurück: eindeutig ein Feststoff. Zudem gibt es einen Phasenübergang jenseits dessen eben dieses nicht mehr passiert: Glas kann schmelzen, ein weiteres Indiz für einen Feststoff, dieser Phasenübergang ist sogar relativ gewöhnlich, es gibt eine Übergangstemperatur, er ist ein wenig kooperativ, es gibt eine deutlich messbare Schmelzenthalpie und so fort, alles recht un-speziell.

Vielleicht ist die Klassifikation der Aggregatzustände etwas antiquiert, kann man so sehen, wenn man will, aber Glas gehört da eher nicht zu den Problemfällen.

@Jorrit
Das Wohl! Aaaber: Du bleibst an meinem Rettungsseil, dem sachkundigen Verwender, hängen, den ich extra wegen dieses Schachzuges hinzugezogen habe! Denn, wenn Du ehrlich bist, wirst Du wohl zugeben, dass ein sachkundiger Verwender die Art der Lagerung, die Dir vorschwebt, mühelos bemerken wird :-)

Vlg
Timm
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in Oktober 13, 2015, 17:20:37 NACHMITTAGS
Hallo Timm.
Du hast mich erwischt. ;) Wobei ich schon von aufgedruckten, ... Objektmikrometern gehört habe, die recht empfindlich gegen ein Abkratzen sein sollen. Soetwas kann im Gebrauch passieren.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in Oktober 13, 2015, 18:48:51 NACHMITTAGS
Hallo,

http://www.berliner-zeitung.de/archiv/ein-physiker-raeumt-mit-einer-zaehlebigen-touristenfuehrer-legende-auf--fensterglas-fliesst-nicht--nicht-einmal-ganz-langsam-dicker-irrtum-bei-alten-fenstern,10810590,9443476.html

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: kaktux in Oktober 14, 2015, 12:07:40 NACHMITTAGS
Sehr schön - da haben sich im Laufe der Diskussion, die Fragen, die sich mir stellten: Leitz/Zeiss/Marke vs. Hong Kong/Noname  von allein beantwortet. Bzw. mit Hilfe: Danke nochmal an die Peters, Timm, Steffen und alle andren.

Da die Teile ja nicht die Welt kosten habe ich momentan eines von Mikret im Visier - und falls darauf zu viel geboten wird, werd ich auf das von Peter genannte zurückgreifen.

Interessant finde ich auch die Diskussion zur Dicke - idealerweise sollte die ja schon mit den normal eingesetzen Objektträgern übereinstimmen bzw. die Bedingungen dann mit Deckglas + Flüssigkeit wie in der "normalen" Betrachtung sein. Womit wir dann aber schon wieder bei Jorrits 3-Punkte Ansatz (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6976.msg179674#msg179674) sind.

Danke auch an Steffen für den Hinweis mit Fiji - ich bin ja ein open-source Fan - und werd die mal paralell zur Axiovision austesten (wobei letztere wieder runterfliegt, wenn erstere gut nutzbar ist).
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in Oktober 14, 2015, 14:40:25 NACHMITTAGS
Hallo,

nimm doch das hier!

http://www.ebay.de/itm/Corss-Dot-0-01mm-Mikroskop-Objektmikrometer-Kalibriermasssstab-w-4-Waagen-/181882283600?hash=item2a59076650

von denen (zumindest scheinen sie auf den ersten und zweiten Blick identisch zu sein) habe ich hier bestimmt 8 oder mehr in der Gegend verteilt herumliegen ;) Die wurden auch gelegentlich von Müller ab 1 EUR in Auktionen angeboten und erreichten manchmal nur 2 oder 4 EUR. Da habe ich mehrmals zugeschlagen, denn ich meinen diversen "schwarzen Löchern" versickern solche Kleinteile immer wieder einmal  ;) Davon kann man (ich zumindest  ;)) nie genug haben....
Dem Durchschnittsmikroskoper reicht aber eines!  :D

9 EUR incl. Versand ist auch ein guter Preis.

(Wenn einem 9 EUR zu preiswert erscheinen, kann man für ein offenbar identisches oder zumindest sehr ähnliches Mikrometer auch gerne 49 EUR zahlen! http://www.ebay.de/itm/Kalibrations-Mikrometer-mit-funf-verschiedenen-Gravierungen-/181887282786?hash=item2a5953ae62

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Stuessi in November 12, 2015, 18:02:12 NACHMITTAGS
Hallo,

nun ist das 9€ Objektmikrometer (NN) angekommen.

Leitz Auflicht Objektmikrometer (1mm)
NN Durchlicht Objektmikrometer (1mm)


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181755_53681844.jpg) (http://s618.photobucket.com/user/Stuessi/media/Testbilder/g33-Leitz-noname_zps5ulwspvy.jpg.html)

Unterschied: 0,7%

Wem soll ich glauben?

Gruß,
Rolf
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in November 12, 2015, 18:07:47 NACHMITTAGS
Hallo Rolf.
Das eine ist das Nonius vom anderen. ;) Ich persönlich finde trotzdem das kontrastreichere NN besser. Es kommt ja auch nicht auf 100 nm an. :) Meine beiden sind auch gerade angekommen. :)

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in November 12, 2015, 18:15:55 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

das ist aber eine seltsame Abweichung - von etwa er Mitte aus gesehen beidseits in unterschiedliche Richtung  ???  ??? (Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine...)

Bist Du Dir sicher, dass es sich da nicht um eine optische Verzerrung handelt?

Ansonsten würde ich mal sagen: Eine Abweichung von unter einem Prozent wäre mir "Schiet egooool"!

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in November 12, 2015, 18:50:19 NACHMITTAGS
Hallo Peter.
Stimmt. Vor allem geht die Abweichung in Richtung links wieder zurück. Ganz links ist die Position nahezu identisch mit dem zweiten langen Teilstrich rechts neben dem z. Eine der Skalen muß extrem verzerrt oder ungenau sein. Habe leider kein Zentimetermaß zum Nachmessen am Monitor dabei.
Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Lupus in November 12, 2015, 19:01:27 NACHMITTAGS
Hallo,

das Leitz scheint ja noch Handarbeit zu sein, wenn man sich die unterschiedliche Länge der Teilstriche ansieht. Und das Muster wiederholt sich alle 20 Teilstriche, als wäre es zusammengestückelt. Kein Wunder dass der Abstand nicht konstant ist   ;D

Hubert
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Stuessi in November 12, 2015, 19:43:01 NACHMITTAGS
Hallo,

die Abstände beim Leitz sind anscheinend nicht gleichmäßig. Man sieht es, wenn man die Skalen um 180°
gedreht gegeneinander legt und wenn die abbildende Optik nicht verzerrt....

Es hat aber sehr dünn geritzte Teilstriche und liegt in einem roten mit Filz ausgekleideten Kästchen!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181765_66872743.jpg) (http://s618.photobucket.com/user/Stuessi/media/Testbilder/g33-LeitzLeitz_zps0r4ibsqx.jpg.html)


Besser sieht es beim NN aus:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181765_56483442.jpg) (http://s618.photobucket.com/user/Stuessi/media/Testbilder/g33-NNNN%20Kopie_zps4tvdts3s.jpg.html)

Das NN habe ich als Gitter verwendet und mit einer Laserdiode (650 nm +/- ?) bestrahlt:

Abstand 697 cm +/- 3 cm
Abstand der Maxima 2. Ordnung 184,2 cm +/- 0,4 cm

Daraus folgt eine Gitterkonstante g = 9,92 µm +/- 0,06 µm.
Das ist sicher ein gutes Ergebnis!

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 12, 2015, 23:17:10 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

kann es sein, dass das geschmähte Leitz-Mikrometer nicht ganz plan auf dem Tisch lag. Ich habe den Eindruck, dass es auf der Seite des dunklen Punktes etwas unscharf wird.
Die unterschiedlichen Strichlängen sind für die Messung ja nicht relevant.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in November 13, 2015, 00:34:54 VORMITTAG
Hallo.
Ich habe heute auch mal meine beiden neuen Mikrometer abgelichtet.
Jeweils mit dem 10x,20, und 40x:

Mikrometer 1:
10x Objektiv (Mitte,Ausschnitt):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/181786_56315736.jpg)

10x Objektiv (Rand, Ausschnitt):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181786_39236044.jpg)

20x Objektiv (Mitte,Ausschnitt):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/181786_51180192.jpg)

Mikrometer 2:
10x Objektiv (Mitte,Ausschnitt):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181786_20791528.jpg)

20x Objektiv (Mitte):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181786_63203558.jpg)

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Peter V. in November 13, 2015, 08:34:40 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

jetzt enttäuscht Du mich aber! Mit so etwas gibst Du Dich zufrieden? Bei Dir hätte ich mindestens ein auf 0,5 Picometer genaues, mit einem cäsiumatomgesteuerten Laserschwert in eine im Weltraum gegossene Platinplatte geritztes Objektmikrometer erwartet!  ;)

Herzliche Grüsse
Peter
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Lupus in November 13, 2015, 09:01:10 VORMITTAG
Hallo Jorrit,

welchen Informationsgehalt sollen die verschiedenen Vergrößerungen haben? Ich stelle nur fest dass im zentralen Bereich die Chinesen gespart haben oder keine Lust mehr hatten, eine feinere Einteilung zu machen.  ;D Und dass das Mikrometer sehr kratzempfindlich ist.

Das Leitz-Objektmikrometer scheint als graviertes ja etwas dauerhafter zu sein als die fototechnisch hergestellten. Bei Peters(-h) Mikrometer sieht das Leitz optisch deutlich anders aus. Anscheinend ist das hier noch ein altes, mit einem aus den 1930er Jahren stammenden ausgeleierten Teilungsgerät.  ;D

Hubert
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: peter-h in November 13, 2015, 11:05:42 VORMITTAG
Liebe Messgemeinde,

unglaublich ! Nun habe ich auch meine 3 Objektmikrometer verglichen und bin erschüttert.Unter absolut identischen Bedingungen aufgenommen und ohne eine Veränderung der Aufnahmebedingungen (Temperatur, Luftfeuchte usw.) die Vergleichsbilder hintereinander aufgenommen. Alle Mikrometer keine Hehlerware , Originalteile, teilweise mit Gravur im Glas ! Und nun diese Abweichungen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181798_25587833.jpg)

Schönen Tag  ;D
Peter

Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: the_playstation in November 13, 2015, 11:06:12 VORMITTAG
Hallo Peter
Stimmt. Ich könnte mir ja ein besseres ätzen, lasern. ;) Aber ich finde, für 7-8 Euro kann man nicht meckern.

Hallo Hubert.
Ein gewisser Informationsgehalt ist schon vorhanden. Ob z.B. die Objektive im Randbereich verzerren, ... Ich bin aber leidlich zufrieden. :) Graviert ist wirklich dauerhafter. Bei meinem Mikrometer 2 sieht man jetzt ja schon Kratzer auf dem Mikrometer-Bereich.

Mache noch Aufnahmen mit dem 40x, 63x und 100x.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Stuessi in November 13, 2015, 12:04:50 NACHMITTAGS
Hallo,

nun habe ich bei meinem Leitz Auflicht-Objektmikrometer 3 Bereiche fotografiert. Man sieht deutlich die unterschiedlichen Abstände.
Die Gesamtlänge 1 mm scheint aber zu stimmen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181807_48389504.jpg) (http://s618.photobucket.com/user/Stuessi/media/Testbilder/g50-Leitz-links-Mitte-Rand_zpstorbqi0u.jpg.html)

Vielleicht hat jemand ein ähnliches und testet seins auch mal.

So sieht meins aus:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181807_30044061.jpg) (http://s618.photobucket.com/user/Stuessi/media/Testbilder/g15-Leitz%20Objektmikrometer_zpszcjcajog.jpg.html)

Das Leitz Logo deutet auf ein beträchtliches Alter dieses Mikrometers hin. Auffallend das verrutschte "W". Vielleicht ist es wirklich noch Handarbeit?!

Gruß,
Rolf
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Klaus Herrmann in November 13, 2015, 12:07:43 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

schöne Dokumentation von beunruhigenden Abweichungen. Das liegt sicher daran, dass die Aichforschrifdn in Deutschland von denen in Japan abweichen! ;D
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Horst Wörmann in November 13, 2015, 12:37:06 NACHMITTAGS
Liebe Abweichler,

diese Diskussion verfolge ich mit dem größten Vergnügen. Da vergleicht man irgendwelche Strichgitter miteinander - völlig klar, daß es Abweichungen gibt, sowohl untereinander als auch im Maßstab selbst. Wenn man die nicht will, muß man eben ein DKD-zertifiziertes Normal nehmen, mit Rückführbarkeit auf nationale Längenstandards. Mit welchem Aufwand das kalibriert wird, steht ausführlich im Zertifikat. So ein Ding ist aber nicht für 7 Euro zu haben, sondern für einen Tausender.

Viele Grüße
Horst
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Lupus in November 13, 2015, 13:37:29 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatDa vergleicht man irgendwelche Strichgitter miteinander - völlig klar, daß es Abweichungen gibt, sowohl untereinander als auch im Maßstab selbst. Wenn man die nicht will, muß man eben ein DKD-zertifiziertes Normal nehmen, mit Rückführbarkeit auf nationale Längenstandards.
ich glaube dass jeder der Diskutanten selbst weiß, dass er für die üblichen Messanwendungen keine besonders hohe Genauigkeit benötigt, und daher auch keine Messnormale.  ;)  Aber das hat nichts mit den etwas seltsamen Abweichungen des Leitz-Mikrometers zu tun, falls sie nicht auf optische Verzerrungen bei der Aufnahme zurückzuführen sind. Wenn jemand ein billiges Plastiklineal im Schreibwarengeschäft kauft, erwartet er zu Recht trotzdem nicht, dass sich der Strichabstand innerhalb 5 cm um einen ganzen Millimeterstrich verschiebt.

ZitatDas Leitz Logo deutet auf ein beträchtliches Alter dieses Mikrometers hin. Auffallend das verrutschte "W". Vielleicht ist es wirklich noch Handarbeit?!
So alte Mikrometer hat man sicherlich noch nicht fototechnisch hergestellt sondern maschinell geritzt. Wenn die Spindelsteigung einen Fehler bekommt dann wirkt sich das eben aus. Umgekehrt kann mir aber keiner erzählen, dass es einen großen Aufwand erfordert, ein modernes geätztes Gitter mit einem gleichmäßigen Strichabstand herzustellen.

Hubert
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Rene in November 13, 2015, 13:55:02 NACHMITTAGS
Hi guys,

This is very peculiar. I barely can believe it, and cannot reproduce it. .

Here's a comparison between a Pyser-SGI slide (2012, top, properly calibrated) and an old not-calibrated Olympus slide (1970's, bottom). Objective 10/0.3 splan, Olympus relay optics 0,75x
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181817_55888289.jpg)

And here's the mirrored image from the Olympus slide:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/181817_31945038.jpg)

Overall, comparing at 750um distance, reading was 2507 pixels for both slides, a reading error of 1 pixel would amount to a precision of 0.3um or 0.04%!

At the time I've checked the 100 um intervals at higher magnification (60/1,4 splanapo) in 10 different images:

(µm)         #pixels   
0-100      2066   
100-200   2067   
200-300   2066   
300-400   2065   
400-500   2067   
500-600   2065   
600-700   2067   
700-800   2067   
800-900   2065   
900-1000 2067   

Reading pixel value is less clear at high magnification, but assuming a reading error of 2 pixels amount to a precision of 0.1 um or 0.1%!

FWIIW, best wishes,

René

Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Horst Wörmann in November 13, 2015, 19:18:51 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,
"Wenn jemand ein billiges Plastiklineal im Schreibwarengeschäft kauft, erwartet er zu Recht trotzdem nicht, dass sich der Strichabstand innerhalb 5 cm um einen ganzen Millimeterstrich verschiebt."
Ich schon.

Hier werden doch laufend Strichabstände und -lagen miteinander verglichen, sowohl im selben Objektmikrometer als auch im Vergleich mit anderen. Es ist doch völlig klar, daß es dabei Abweichungen geben muß. Das sind eben keine zertifizierten Standards. Auch bei diesen sind die Abstände nicht völlig gleich! Dafür werden sie aber exakt ausgemessen. Ich habe ein Zertifikat des DKD gesehen, in dem die Strichlagen aller 0,1-mm-Marken und einige der 0,01-mm-Marken bestimmt waren. Die Präzision (hier 0,2 µm Abweichung von der Nennlänge) und die Meßmethoden müssen im Zertifikat angegeben sein.

Fazit: nicht wundern, wenn die Striche nicht da liegen, wo sie sollten. Für solche Vergleiche sind die einfachen Objektmikrometer nicht geeignet. Die Dinger haben halt eine Toleranz, die bei den billigen nicht angegeben ist.

Viele Grüße
Horst
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Lupus in November 13, 2015, 19:58:46 NACHMITTAGS
Hallo Horst,
ein so schlechtes Plastiklineal wirst Du nicht einmal bekommen, wenn Du danach suchst.  ???  Es gibt Grenzen, die in Normalfall auch ohne Norm nicht überschritten werden, das ist einfach Lebenswirklichkeit.

Die hier verglichenen Objektmikrometer haben m.E. eine sehr gute Genauigkeit, das haben Peter und René schön gezeigt - kein Mensch würde bei den hier üblichen Anwendungen ernsthaft nach einem mit Zertifikat rufen. Auch die 5.- € Chinaprodukte reichen vollkommen aus. Das wahrscheinlich antike Leitz ist offensichtlich eine herstellungstechnisch bedingte Ausnahme.  ;)

Hubert
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Horst Wörmann in November 13, 2015, 20:27:03 NACHMITTAGS
Hubert & Safari,

will jetzt nicht über die Qualität von Baumarkt-Zollstöcken diskutieren (obwohl das noch etwas Pfeffer in das Forum brächte...). Safari hat recht, die Genauigkeit auch der billigen Objektmikrometer ist gut, wie hier gezeigt wurde.
Kein Mensch ruft nach einem zertifizierten Objektmikrometer - ich auch nicht! Es ging nur um die Methodik und die Grenzen der Vergleichbarkeit solcher Maßstäbe. Ansonsten haben wir trefflich aneinander vorbeigeredet.

Viele Grüße
Horst


Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Werner in November 15, 2015, 10:00:20 VORMITTAG
Längentoleranzen

Egal, ob Baumarkt oder Werkzeugfachhandel - 2-m-Zollstöcke dürfen 2 mm (!) in der Länge abweichen - Tribut an die Gelenke. Das findet man auch beim Vergleichen.
Tolerierte Genauigkeit bei Schreinern: Bau: 1cm - Möbel: 1mm
Grund: Holz arbeitet (vor Allem längs der Faser)
In der Metallbranche werden Längen (auch die Meter) in Millimetern angegeben.
Genauigkeit 0,5 mm bis besser 1 µm. Wärmedehnung muß berücksichtigt werden.

Das genaueste allgemein verbreitete Längenmeßgerät ist die Bügelmeßschraube.
Man kann sie auf den Objekttisch legen und den Meßflächenbstand bei 1,000 mm Einstellung mit einem Objektmikrometer vergleichen.

OT: Ich habe zwei Gewichtssätze für die Analysenwaage. Da weichen die 10g um 20mg ab.
Da mich das stört (welches ist das richtige?), muß ich wohl eines kalibrieren lassen (ca 20 € + Porto)

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: reblaus in November 15, 2015, 10:44:20 VORMITTAG
Genau:

"Zentimeter ischt a Uhrmachermaß"

hat mein Vetter selig, von Beruf Schlosser, immer gesagt.

Gruß

Rolf
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Lupus in November 15, 2015, 10:52:08 VORMITTAG
Hallo,
ZitatHolz arbeitet (vor Allem längs der Faser)
nein, das unterscheidet es von Muskeln, Holz arbeitet hauptsächlich quer zur Faser. (Faktor 10-20x)  ;)

ZitatDas genaueste allgemein verbreitete Längenmeßgerät ist die Bügelmeßschraube. Man kann sie auf den Objekttisch legen und den Meßflächenbstand bei 1,000 mm Einstellung mit einem Objektmikrometer vergleichen.
Bleibt die Frage, wie man mit der Parallaxe fertig wird?

Hubert
Titel: Re: Objektmikrometer
Beitrag von: Werner in November 15, 2015, 12:04:36 NACHMITTAGS
@Hubert:

Holz quer ist richtig - Längs ist ein Fehler, weil ich gerade an (schlecht lackierte) Meßlatten dachte...

Parallaxe: Geht unter Zuhilfenahme eines Okularmikrometers, Tisch oder Tubus müssen nachfokussiert werden.
In der Praxis nehme ich für Längenmessungen ein Werkzeugmikroskop, weil vorhanden. Das mit verschiebbarem Tubus verstößt zwar gegen das Abbe-Komparatorprinzip, ich fand aber keine Abweichung gegen das mit verschiebbarem Tisch.

Glücklicherweise konnte ich vor Jahren einen 600-mm-Glasmaßstab mit nur 20µm Fehler ergattern (Mitutoyo für Profilprojektoren) - meine private Längenreferenz. Und eine kompensierte 2-m-Basislatte für den Theodolit, habe sie aber noch nicht verglichen. Erstere ist bei Bedarf verleihfähig.
Für kleinere Längen habe ich noch einen gebrauchten Endmaßsatz, der aber nicht mehr ansprengt.
Für die Werkstatt reichts. Endmaßsätze werden oft bei ebay angeboten.

Gruß   -   Werner