Mikro-Forum

Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: A. Büschlen in Oktober 24, 2010, 17:26:21 NACHMITTAGS

Titel: Botanik: Pogonatum urnigerum, ein häufiges Pioniermoos *
Beitrag von: A. Büschlen in Oktober 24, 2010, 17:26:21 NACHMITTAGS
Ich zeige hier ein häufiges Moos auf Silikat in der subalpinen / alpinen Höhenstufe. Gefunden habe ich dieses Moos in der wunderschönen Landschaft von Bosco Gurin, Tessin Schweiz.

Als besonderes mikroskopisches Merkmal habe ich ein Blattquerschnitt präpariert um die papillösen Lamellenendzellen zu zeigen.


Bild 1: Berglandschaft oberhalb der Nadelwaldgrenze,  Grossalp Bosco Gurin

Bild 2: Standort und Habitus von Pogonatum urnigerum

Bild 3: Blattquerschnitt mit Rasierklinge auf Objektträger ( "Wurstredlimethode" )

Bild 4: papillöse Lamellenendzellen

Alle Aufnahmen  mit Nikon Coolpix 990 / 995

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/49288_41474558.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/49288_22735311.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/49288_59732558.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/49288_33115804.jpg)

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Titel: Re: Pogonatum urnigerum, ein häufiges Pioniermoos
Beitrag von: Herne in Oktober 24, 2010, 19:47:08 NACHMITTAGS
Hallo Arnold,
insgesamt eine hübsche kleine Präsentation!
Aber was ist die "Wurstredlimethode"? Die Frage erklärt sich daraus, daß ich jenseits des Weisswurst-Äquators lebe. (Hier wird die Wurst noch mit der Streitaxt scheibliert ;D)
m.f.G.
Herbert
Titel: Re: Pogonatum urnigerum, ein häufiges Pioniermoos
Beitrag von: A. Büschlen in Oktober 24, 2010, 20:10:28 NACHMITTAGS
Hallo Herbert,

deine Frage zur "Wurstredlimethode" ist wirklich berechtigt.-

Ein Objektträger dient als Arbeitsfläche. Darauf kommt ein kleiner Wassertropfen. In Diesen lege ich mit einer feinen Pinzette ein Moosblatt das ich mit einem Deckglas so fixiere, dass der zu schneidende Teil im rechten Winkel zur Deckglaskante liegt. Jetzt schneide ich mit einer neuen Rasierklinge möglichst feine Querschnitte vom Moosblatt ab. Aus diesen Querschnitten suche ich dann das feinste Stück heraus.

Gruss Arnold
Titel: Re: Pogonatum urnigerum, ein häufiges Pioniermoos
Beitrag von: Ralf in Oktober 26, 2010, 20:59:01 NACHMITTAGS
Hallo Arnold,

sehr schön präpariert und dokumentiert!

Insbesondere das erste Bild, dass den Lebensraum des Mooses zeigt, finde ich sehr wichtig bei solchen Darstellungen. Im Vordergrund dieses Bildes, auf dem Silikatfelsen, erkennt man übrigens (gelbliche) Flechten der Gattung Rhizocarpon.



Titel: Re: Pogonatum urnigerum, ein häufiges Pioniermoos
Beitrag von: beamish in Oktober 26, 2010, 21:51:45 NACHMITTAGS
Dem möchte ich mich anschließen! Sozusagen von der natürlichen Umgebung in den Mikrokosmos "reingezoomt".

Herzlich,

Martin

PS: Für Nichtschweizer wäre vielleicht "Wursträdli"-methode leichter zu erschließen gewesen..  ;)
Titel: Re: Pogonatum urnigerum, ein häufiges Pioniermoos
Beitrag von: Herne in Oktober 26, 2010, 22:09:38 NACHMITTAGS
Hallo Arnold,
danke für die Erklärung. Die Methode hat den besonderen Charme, das man eigentlich ohnehin alles dazu nötige dabei hat. Ich werd´s in Zukunft auch mal so probieren. Wobei ich denke, das man das nur wenige hundert mal geübt haben muss, dann klappt es schon.  :D
Die Fotos der Fundumgebung finde ich im allgemeinen mindestens so informativ, wie die der Funde selbst. Geben sie einem doch wertvolle Hilfestellung, wenn man selbst vergleichbares sucht.
(OT: Außerdem ist dies hier auch ein schönes Landschaftsbild!)

m.f.G.
Herbert
Titel: Re: Pogonatum urnigerum, ein häufiges Pioniermoos
Beitrag von: Bernhard Kaiser in Oktober 27, 2010, 06:31:02 VORMITTAG
Hallo Herr Büschlen,

diese Landschaft, und wahrscheinlich "vor der Haustüre". Beneidenswert!

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser
Titel: Re: Pogonatum urnigerum, ein häufiges Pioniermoos
Beitrag von: A. Büschlen in Oktober 27, 2010, 20:23:20 NACHMITTAGS
Guten Abend miteinander,

danke für die anerkennenden Worte.-

Bosco Gurin liegt für mich nicht vor der Haustür aber es ist eine wunderschöne Landschaft dort oben.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen