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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: woru in November 06, 2010, 20:41:46 NACHMITTAGS

Titel: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: woru in November 06, 2010, 20:41:46 NACHMITTAGS
Hallo Mikrofreunde,
jetzt muß ich mich doch outen als zufriedener Ersteigerer des vor 10 Tagen bei ebay angebotenen
Photomikroskop III. Es bleiben ein paar Fragen an die Kenner dieses Instruments.

Die Bodenplatte weist eine (Serien?)-Nummer auf: 472190 - 9900/04. Kann man anhand dieser Nummer
das Herstellungsjahr ermitteln?

Ich möchte natürlich trotz der nun gegebenen Möglichkeit nicht zur Kleinbildfilmfotografie zurück kehren.
Deshalb die Frage: Hat jemand am Phomi III schon mit Erfolg eine DSLR mit APS-C-Format  Sensor (hier
vorhanden eine Canon 550D) adaptiert?

Ich stoße hier im Forum immer wieder mal auf Diskussionen zum Thema Delamination, speziell von ZEISS
Objektiven. Wie kann ich denn als Laie ein delaminiertes Objektiv erkennen?

Im Objektivsatz befindet sich ein Zeiss Planapo 40/0.95 mit Einstellring für Deckglasdicke von 0,11 bis 0,23.
Es hat die Nummer 4837973, die natürlich in den jetzigen Katalogen nicht mehr vertreten ist. Besitzt jemand
noch einen alten Objektivkatalog aus dem zu ermitteln wäre, ob ich da ein Schnäppchen gemacht habe? :D

Danke für die Hilfe und ein schönes Wochenende

Wolfgang

Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Dr. Jekyll in November 06, 2010, 21:21:15 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

gratuliere zu deinem Phomi III. Zur Adaption der Kamera kann ich dir leider nichts sagen.
Delamination der Okulare sind leicht zu erkennen, wenn du sie gegen einen hellen Hintergrund hältst und von unten
hindurch schaust. Häufig sind es dunkle Verfärbungen im Randbereich. Bei den Objektiven kann man die Delamination angeblich mittels des Optovars erkennen. Ich überprüfe sie allerdings gerne mit dem Stereomikroskop, oder mit einem Otoskop. Hiermit erkenne ich die Schäden sehr gut. Die Verfärbungen sind dabei unverkennbar, auch wenn sie nur schwach entwickelt sind. Es sind in der Regel unsymmetrische Schatten oder Flecken.

Viele Grüße
               Harald
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: felix in November 06, 2010, 21:27:16 NACHMITTAGS
Das Objektiv kostete 1978 laut Katalog rund 1800 Mark.  Bei einer Verzinsung von 4% p.a. wären das heute etwa 3150 Euro. Also, klar, ein Superschnäppchen! Andererseits ... Es macht wenig Sinn, sich anhand von Katalogpreisen reich zu rechnen.  (Am werthaltigsten sind übrigens die damals allerbilligsten Objektive aus solchen Katalogen.)  -- Am besten schauen Sie einfach mal durch.  Die Chancen, daß Auflösung, Kontrast und Ebnung nach 32 Jahren Gebrauch noch (sehr) gut sind, stehen nicht schlecht. -- Gruß! / felix
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Jürgen Boschert in November 06, 2010, 21:52:20 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

erstmal viel Spaß mit Deinem "neuen" Phomi III, das meine ich nicht sarkastisch, habe auch eins und bin sehr zufrieden.

Delamiantion erkennt man sehr gut mithilfe der Hilfsmikroskop-Einstellung des Optovars (Markierung "ph") bei gekreuzten Pol-Filtern. Man kann mit dieser Einstellung das Objektiv von Element zu Element durchmustern. Wenn Du eine findest, wirst Du´s erkennen.

Zur Adaption einer APC-DSL: Das funktioniert ganz gut. Du benötigst einen geraden Tubus (am besten den Fototubus M mit dem zugehörigen Klemm-Zwischenstück, ein KPL 10 oder 8 x mit Sehfeldzahl 20 und als Relaislinse ein Objeltiv von 35 oder um die 40 mm Brennweite.

Hier mein Beispiel:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/49971_66318232.jpg)


Die Nummer auf Deinem Planapo ist keine Katakog-Nummer, sondern noch eine Seriennummer. Dein Objektiv ist also älter, aber die Bildleistung wird trotzdem hervorragend sein, wenn es einigermaßen in Ordnung ist, es ist ein Traumobjektiv.


Also noch viel Freude !

JB

Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Michael W. in November 06, 2010, 22:15:07 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

Glückwunsch zu deinem neuen Mikroskop!

Also ein Baujahr kann man aus der Bestellnummer (keine Seriennummer) 472190 - 9900/04 nicht ableiten. Eingrenzen kann man deine Version aber ungefähr auf die Jahre 1973 bis 1982. Vielleicht weiß da ja jemand noch genaueres.

Delaminierungen kann man mit dem Optovar wirklich sehr gut erkennen. Dazu wie gesagt das Optovar auf PH stellen und mit dessen Fokusrad die Optik durchchecken. Meistens sieht man dabei mehr als einem lieb ist, man kann damit prima jedes Staubpartikel sehen.  :D
Manchmal ist man sich nicht sicher, ob das worauf man gerade fokussiert hat, auch im Objektiv ist. Dazu einfach das Objektiv ein wenig lockern (Tisch lieber absenken!), dreht sich die Verschmutzung/Delaminierung mit, ist es das Objektiv, wenn nicht, dann muss man wo anders suchen.

Ich hoffe dass ich dir damit etwas helfen konnte.

Viele Grüße
Michael
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: -JS- in November 06, 2010, 22:57:51 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,
zunächst einmal auch von mir eine (ein wenig neidgrüne) Gratulation zum Erwerb des Phomi III.
Wie hier bereits von Jürgen beantwortet, lassen sich Delaminationen am Besten mit dem Optovar und m.E.
einer Schräglichteinstellung am Kondensor feststellen.
Ein paar Fotos zum Thema Delamination gibt es in diesem Thread hier im Forum:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6879.msg47171#msg47171
Die Abbildungen wurden z.T. mittels Optovar und einer recht weiten Schrägstellung des Kondensors
erstellt. Oftmals ist es so, dass Delaminationen im direkten Hellfeld kaum bis überhaupt nicht sichtbar
sind, aber bei relativ extremen Beobachtungsszenarien (POL, Phasenkontrast, DIC, Dunkelfeld) sich ganz
gnadenlos bemerkbar machen können.
Deine 550D mit APS-C Chip lässt sich, wie Jürgen ebenfalls schon beschrieben hat, leicht adaptieren.
Meine Lösung (allerdings an einem Standard) sieht ähnlich aus, allerdings habe ich 'nur' ein KPL 8x in
Zusammenarbeit mit einem Tessar 1:2,8 45mm aus einer alten Contaflex verwendet. Der zugehörige
Tubus hat die Art.Nr. 47 30 23 und wird ab und zu bei ebay angeboten.
Der Grundgedanke hierzu ist folgender:
(Formel):
Abbildungsgröße = Objektgröße x Vergr.Obj. x Vergr.Ok. x Brennweite Zwischenoptik / 250
.
Bei einer angenommenen Objektgröße von 0,57mm und einem 25er Objektiv kommt man mit
Okular 10x und einer Adapterbrennweite von 63mm auf eine Abbildungsgröße von 35,9mm
und die passt so mal grad auf einen Vollformatchip mit 36mm Kantenlänge.
Es soll aber ein APS-C Chip mit 22mm Breite genutzt werden, und zwar so, dass das 0,57
mm breite Objekt gut draufpasst und nicht beschnitten wird.
Nimmt man hier bei gleichem Objektiv (25x) ein Okular 8x und eine Adapterbrennweite
von 45mm, bringt die obige Formel ein Abbildungsmaß von 20,5mm, und das passt
dann ohne Probleme.
Beispielbilder (Clematis, Objektiv PlanApo 25, Hellfeld, Halogen 12V 100W):

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/49973_34692982.jpg)
Okular 10x, Relaisoptik f=63mm (Zeiss 47 60 29), Canon EOS 5DMkII, Vollformat-Chip

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/49973_13126123.jpg)
Okular 8x, Relaisoptik Zeiss Tessar f=45mm 1:2,8, Canon EOS 50D, APS-C-Chip

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/49973_1300136.jpg)
Vergleich beider Bilder
.
Du siehst, auch für ein APS-C-Format ist mikrofotografisch gesehen eine zufriedenstellende
Ausnutzung des mikroskopischen Bildkreises möglich, wenn eine entsprechende optische
Zusammenstellung zur Verfügung steht.
Ich wünsche Dir viel Freude mit Deiner Neuerwerbung.
Viele Grüße
Joachim





Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: woru in November 07, 2010, 18:35:02 NACHMITTAGS
Hallo an Alle,

es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell und präzise in diesem Forum eine Hilfestellung geboten wird.
Ich bedanke mich herzlich dafür.

@Harald,
die Erkennung hatte ich mir komplizierter vorgestellt. Optovar ist ja gegeben, Stemi ginge auch, ein Otoskop
werde ich mir aber nicht noch zulegen. ;)

@Felix
ich hoffe sehr, daß das Objektiv optisch in Ordnung ist. Es hatte ja auch damals schon einen ganz
ordentlichen Preis. Reich rechnen wollte ich mich nicht, war aber sehr erstaunt  im derzeitigen Zeiss
Katalog ein 40er Plan Apochromat mit genau den selben Daten zu finden - zu einem Preis der mir den Atem
verschlug.

@Jürgen
der Tip mit dem Polfilter wird wohl nützlich sein. Das Ergebnis Deiner Kameraadaption macht mir Hoffnung,
auch das Problem zu lösen. Ich glaube, auf dem kleinen Bild auch einen Blitzanschluß zu sehen? Richtig?
Könntest Du mir bitte als Mail-Anhang eine hoch aufgelöste Kopie des Bildes übersenden? Natürlich nur
wenn Du einen schnellen Internetanschluß hast.

@Michael
danke für die Tips zur Delamination. Den von Dir genannten Zeitraum habe ich auch etwa vermutet. Ich
habe in meinem Labor in den 80er Jahren mit diesem Phomi III gearbeitet, kann mich aber nicht erinnern
wann es gekauft wurde.

@Joachim
TOP! Eine Antwort in dieser Ausführlichkeit läßt Serotonin ins Blut schießen  :D. Ernst gemeint, mein
inzwischen 80 Jahre altes Hirn bedarf doch schon einer etwas ausführlicheren Erklärung bei schwierigeren
Themen. Das ist Dir hervorragend gelungen! Ich sehe jetzt keine Probleme mehr, die Kameraadaption zu
bewerkstelligen. Einzige Unsicherheit:  der Begriff "Relaisoptik". Du sprichst da von einem Zeiss Tessar mit
f=45mm, Jürgen von einer Relaislinse mit etwa gleichem Brennweitenbereich. Nach meinem Verständnis
handelt es sich hierbei doch um analoge alte Weitwinkel Kameraobjektive? Wie bringt man denn diese in
den Strahlengang?? Wehe wenn ihr lacht.

Abschließend nochmals Dank an alle Ratgeber

Wolfgang
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Jürgen Boschert in November 07, 2010, 20:01:26 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

in meinem Beitrag habe ich jetzt eine hochauflösende Version eingestellt. Ja, es ist ein Blitz angeschlossen, den ich einfach mithilfe eines auf die Leuchtfeldblende gestellten Dia-Glases als teildurchlässigen Spiegel eingekoppelt habe. Hier ein Bildbeispiel, nicht weiter bearbeitet:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/50018_43154369.jpg)

PlanNeofluar 40 / 0,9 Imm DIC


Beste Grüße !

JB
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Detlef Kramer in November 07, 2010, 21:17:42 NACHMITTAGS
Lieber Wolfgang,

lacht hier jemand? Ich sehe und höre niemand.

Das müsste so gehen: das Objektiv müsste an die Kamera passen, also am besten ein Canon-Objektiv, bzw. kompatibles. Es gibt auch für andere Adapter, da muss man sich schlau machen.

Das Objektiv sollte ein Filter-Gewinde besitzen. Dafür muss man nun einen Gewindering herstellen (lassen), der unten über das Okular gestülpt und an diesem oder dem Tubus angeklemmt werden kann.

Peter Höbel hat einmal so etwas beschrieben, vielleicht liest er mit und kann helfen. Ich könnte den Ring bei uns drehen lassen; wenn Du das wünschst gib mir Nachricht.

Gute Nacht

Detlef
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: woru in November 08, 2010, 02:48:49 VORMITTAG
@Jürgen
Danke für beide Bilder - beeindruckend. Also war die Vermutung mit dem Blitz richtig und ist Anlass, diese
seit langem geplante Variante auch zu probieren. Teilverspiegelte Diagläser hat mir freundlicher Weise
Wilfried Nisch schon im vergangenen Jahr angefertigt! Daran kann es schon mal nicht mehr scheitern. Du
benutzt das Diaglas anscheinend unverspiegelt?

@Detlef
Ich freue mich über die Hilfestellung eines ganz alten Hasen ;)! Natürlich mit Blick auf die mikroskopische
Laufbahn. Danke für die Hinweise. In  Richtung Ankopplung direkt ans Okular habe ich auch etliche
Bastelpraxis zur Anpassung einer Coolpix 995 an LOMOS Biolam 17 und dem Stemi BMS 10. Die angebotene
Hilfe für Dreharbeiten nehme ich gerne an, wenn ich es selbst nicht schaffen sollte. Dazu auch

www.wolfgangs-hobbyseiten.de

@Joachim
ich antworte Dir noch morgen - jetzt muß ich endlich ins Bett.

Herzlichen Gruß
Wolfgang

Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Nomarski in November 08, 2010, 17:14:44 NACHMITTAGS
Lieber Detlef,

ZitatDas müsste so gehen: das Objektiv müsste an die Kamera passen, also am besten ein Canon-Objektiv, bzw. kompatibles. Es gibt auch für andere Adapter, da muss man sich schlau machen.

Das Objektiv sollte ein Filter-Gewinde besitzen. Dafür muss man nun einen Gewindering herstellen (lassen), der unten über das Okular gestülpt und an diesem oder dem Tubus angeklemmt werden kann.

Peter Höbel hat einmal so etwas beschrieben, vielleicht liest er mit und kann helfen. Ich könnte den Ring bei uns drehen lassen; wenn Du das wünschst gib mir Nachricht.

mir scheint daß die Adaptionen etwas durcheinandergewürfelt werden. Die Canon EOS 550D ist nun doch etwas anders aufgebaut als die Imaging-Source-Kamera sowie das vom Joachim beschriebene Tessar 2,8/45mm nun doch eine andere Nachvergrößerung liefert wie das modifizierte Plössl-Okular.

Beste Grüße
Bernd
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Detlef Kramer in November 08, 2010, 17:39:10 NACHMITTAGS
Lieber Bernd,

jetzt hast Du etwas zu schnell geschossen. Ich meinte nicht Peters Adaption der IS, sondern seine Adaption der Canon EOS 450, dem Vorgänger der 550. Und das ging genau so, nur dass er, wenn ich mich recht erinnere, eine 40 mm-Festbrennweite genommen hat.

Aber mir wurde gestern angedeutet, ich solle mich aus der Diskussion heraus halten, was ich zunächst auch tun werde. Diese Klarstellung war mir allerdings wichtig.

Herzliche Grüße
Detlef
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Nomarski in November 08, 2010, 18:05:48 NACHMITTAGS
Lieber Detlef,

auch eine 40mm-Festbrennweite läßt sich für die Kameraadaption einsetzen, sofern die Schnittweite groß genug ist, daß sie die Spiegelbewegung nicht behindert und die Eintrittspupille nicht zu tief hinter der Frontlinse liegt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die da zum Ziel führen können, ich habe es mit dem 50mm-Tessar von einer alten Contaflex gemacht und die gleiche Feststellung gemacht, wie sie Joachim bei seinem direkten Vergleich gezeigt hat.
Die Canon-Objektive sind für die Adaptionen eben nicht so gut geeignet, da es Zoom-Objektive mit tief liegenden Eintrittpupillen sind.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Detlef Kramer in November 08, 2010, 19:09:51 NACHMITTAGS
Lieber Bernd,

deswegen habe ich auch von Festbrennweite gesprochen (pardon geschrieben). Die gibt es auf dem Gebrauchtmarkt doch sicher auch von Canon?! Ich denke, wir meinen das Gleiche!

Herzliche Grüße

Detlef
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: peter-h in November 08, 2010, 19:46:23 NACHMITTAGS
Hallo in die Runde.

Nachdem mein Name erwähnt wurde und ich schon viele Versionen einer Adaption hinter mir habe, einige Bemerkungen.
Eine Canon 450D 550D zu adaptieren ist optisch recht einfach. Die Bilddiagonale des Chips liegt bei 26,7mm.
Ein Kameraobjektiv mit 40mm Brennweite (Festbrennweite - KEIN ZOOM !!!, manuelle Entfernungseinstellung) ist einfach zu bekommen. Das Canon EOS Bajonett kann über Zwischenringe für Objektive von M42 , Olympus , Nikon und Leica-R adaptiert werden. Damit steht eine große Auswahl an guter Optik zur Verfügung. Und da manuell und Festbrennweite nichtmehr gefragt sind, gibt es in der e-Bucht schöne Objektive zu günstigen Preisen.
Habe ich selbst schon x-fach geübt.

Ein 10x Okular , Kompensations- oder moderne Technik für Unendlich, hat eine Brennweite von 25mm. Daraus resultiert bei einer Kombination von 10x Okular und 40mm Kameraobjektiv ein Faktor von 1,6.
Chipdiagonale 26,7mm / 1,6 = 16,7mm. Diese 16,7mm sind dann auf die Zwischenbildebene bezogen. Somit eine recht brauchbare Anbindung einer DSLR an ein Endlich- oder Unendlichsystem.

An das Kameraobjektiv werden folgende Forderungen gestellt.
1. möglichst flache Bauform (Pancake) , keine Weitwinkelkonstruktion mit tief liegender Blende
2. möglichst hohe Lichtstärke 1:2,0 oder1:1,4 , damit wird Vignettierung verhindert.
3. je einfacher der Linsenaufbau um so geringer die Gefahr Hotspot oder sonstige Reflexionen zu bekommen.

Ein Eigenbau ist ein kleiner Achromat mit f=40mm in einen EOS-M42 Adapterring eingebaut.

Für Zeiss West (Endlich) wäre auch eine Kombination aus MIPRO 63mm oder 80mm und einem 100mm - 120mm Kameraobjektiv denkbar. Habe ich im Einsatz, geht ausgezeichnet.

Für Olympus (Endlich) gab es Projektive NFK 1,67x oder 2,5x , ganz ausgezeichnete Lösung, aber die Projektive sind sehr selten.

Für Leitz (Endlich) gab es ebenfalls Projektive 2x , leider auch Raritäten.

Mit dieser kleinen Zusammenstellung hoffe ich Denkansätze gegeben zu haben.

Grüße
Peter Höbel
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: -JS- in November 08, 2010, 21:45:20 NACHMITTAGS
Liebes Forum,

ich bin finde es sehr gut, dass Peter Höbel seine Bemerkungen zur Adaption hier im Thread von Wolfgang eingebracht hat
(wir erinnern uns: es geht um ein PHOM III von Zeiss, endliche Serie, und um eine mögliche Adaption einer Canon EOS 550D).

Auch Peter stellt nun fest, dass eine Adaption einer Canon mit APS-C-Chip (Diagonale 26,7mm) leicht zu adaptieren sei.
Hier ist eine sehr gute Übereinstimmung zu bereits in diesem Thread vorgetragenen Meinungen festzustellen.

Die von Peter genannte Formel

[Brennweite des abbildenden Objektives / (250/Okularvergrößerung)]

ergibt, wie er bereits schrieb, bei einem 10x Okular (250/10 = f = 25mm) und 40mm Objektivbrennweite dann 1,6 bzw.
bezogen auf die Chipdiagonale 26,7/1,6 = 16,7mm.

Rechnet man nun mit einem Okular 8x (250/8 = f = 31,3) und 45mm Objektivbrennweite, so kommt man auf
45/31,3 = 1,44 bzw. 26,7/1,44 = 18,5 mm, ein Wert, der durch die bereits gezeigten Fotos ganz gut
demonstriert ist.

Mit einem Okular 10x, einer Objektivbrennweite von 63mm und einer Vollformat-Chipdiagonalen von 43,3 mm kommen
wir auf 63/25 = 2,52 bzw. 43,3/2,52 = 17,2. Dies ist etwas weniger als der mit der Kombination 8x/45mm/APS-C Chip
erreichte Wert.
Auch dies konnte bereits bildhaft gemacht werden.

Ich finde es schön, auch aus berufenem Munde meine bereits gezeigte Darstellung nun auch im Nachhinein noch
einmal bestätigt zu sehen, obschon sie ja meiner Meinung nach bereits durch vergleichende Beispielbilder hinreichend
belegt war.

Die Voraussetzungen für das einzusetzende Objektiv, die Peter nennt (flache Bauform, wenig Linsen, keine
Weitwinkelkonstruktion) sind sämtlich durch das verwendete Tessar 45mm 1:2,8 erfüllt. Allein die Forderung
nach hoher Lichtstärke (etwa 1:2,0 oder gar 1:1,4) erfüllt die Optik leider nicht.
Allerdings ist die Austrittspupille des von mir gewählten Okulars (KPL 8x) so klein, dass ich das Tessar noch ohne
Probleme auf 1:4 abblenden konnte, ohne irgendwelche Vignettierungen festzustellen.

Die von Peter im Anschluss erwähnte Kombination aus einem MIPRO 63 oder gar 80mm zusammen mit einem
Objektiv von 100 bzw. 120 mm Brennweite ist sehr interessant und zweifellos ausgezeichnet, nur ein MIPRO
mit den beschriebenen Eigenschaften zu finden, erscheint gegenwärtig arg schwer.
KPL 8x Okulare gibts dagegen zu Hauf, sogar in spannungsfreier POL-Version.

Der anschließende Verweis von Peter auf Olympus oder Leitz hat mit einem PHOMI III m.E. recht wenig zu tun.
Allerdings wird hier schon der Hinweis gegeben, dass die beschriebenen Optiken sehr selten oder gar Raritäten sind.
Dies dürfte dem Wolfgang dann auch nicht sehr viel weiter helfen.

Wenn nun keine alte Contaflex 'geschlachtet' werden soll, um an ein Tessar 45mm/1:2,8 zu gelangen, dann steht
natürlich auch der Weg offen, ein Contax/Yashica Pankake Objektiv mit gleichem Namen und gleichen Werten zu
nehmen, einen C/Y-EOS-Adapter zu erwerben und das Filtergewinde des Objektives (49mm) mit einem Adapter
zu bestücken, der das Okular aufnimmt und mit dem Tubus des Mikroskops verbunden ist.

Das ist zweifellos ein guter Weg.

Was soll ich sagen? Mir war er nur zu teuer.
Leider haben nämlich C/Y-Pankakes (ganz im Gegensatz zu Peters Meinung) durchaus noch ihren Preis, selbst bei
ebay. Und ob alte 40er Normalobjektive noch zum Auflagemaß einer DSLR passen, ohne dass der Spiegel Schaden
nimmt, mag ich bezweifeln.
Von der Adaption eines C/Y Pankake mit 45 mm Brennweite an eine Vollformat-EOS (5D) wird jedenfalls in den
einschlägigen Foren vehement abgeraten. Dies trifft für eine 550D natürlich nicht zu, dort ist der Spiegel wesentlich
kleiner dimensioniert.

Viele Grüße
Joachim
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: woru in November 08, 2010, 22:58:24 NACHMITTAGS
Hallo Peter und Joachim,

nochmals herzlichen Dank für die sich ergänzenden Kommentare. Das sind ja nun schon richtige "Kochrezepte", praxiserprobt und leicht nach zu kochen. Wenn es geklappt hat werde ich die Beweisfotos ins Forum stellen. Eine Verständnisfrage habe ich aber noch. Der Fotoausgang meines Phomi III weist nur eine Anschlußplatte mit einer Gewindebohrung von 25mm auf. Gehört da für die in euren Beiträgen genannten Okulare noch ein monokularer Schraubtubus drauf? Das wird doch dann aber mit Kamera ein recht fragiler und hoher Aufbau. Zudem habe ich solches in den im Thread eingebrachten Fotos zur Adaption nicht sehen können.

Herzliche Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Nomarski in November 08, 2010, 23:09:28 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

ZitatEine Verständnisfrage habe ich aber noch. Der Fotoausgang meines Phomi III weist nur eine Anschlußplatte mit einer Gewindebohrung von 25mm auf.
Diese Anschlußplatte kann man abnehmen, sie ist genauso befestigt wie der Binokulartubus vorne per Ringschwalbe und ist durch einen Fototubus mit Adaption zu ersetzten, wodurch schon ein hoher Turm zustande kommt, etwa so wie bei diesem anderen da, der vorhin sein Phomi mit Kamera gezeigt hat. Du kannst natürlich auch die Anschlußplatte zum Senkrechttubus erweitern, aber dazu wird man das Rohr mit Gewinde wohl anfertigen müssen.
Vielleicht kannst du diese Platte mit dem Gewinde aus der Nähe zeigen, würde mich mal interessieren.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: -JS- in November 08, 2010, 23:27:18 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,
wie Bernd eben schon ausgeführt hat und wie auf dem Bild von Jürgen Boschert auch zu sehen, hat das PHOMI III als oberen Abschluss des Kopfes eine ganz normale Ringschwalbenaufnahme (bei Nichtbenutzung durch eine Kugelschnittschale gedeckelt), welche über die Schiebeprismenkonstruktion auch in den optischen Lichtweg eingebunden werden kann. Hierzu muss natürlich der 'Umweg' auf die eingebaute KB-Kamera weggeschaltet werden. Dieser macht in einem solchen Fall auch wenig Sinn  ;D.
An der oberen Ringschwalbenaufnahmet wäre ein fokussierbarer Tubus z.B. mit Nr. 47 30 24 zu montieren, der dann den entsprechenden von Dir gewünschten Adapter aufnimmt.
Fragil? Es ist nun wirklich kaum davon auszugehen, dass das Stativ des PHOMI die 1-2 kg mehr an Gewicht überhaupt wahrnehmen wird  :D

Viele Grüße
Joachim
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: reblaus in November 08, 2010, 23:38:52 NACHMITTAGS
Hallo -
zur Ergänzung: Achtung, falls als preiswerte Lösung oben ein kleiner, nicht verstellbarer Senkrechttubus zur Anpassung eines Fotos draufgesetzt werden soll:
Die obere Schwalben-Auflage ist einige Millimeter weiter von der optischen Achse des Kopfes entfernt als die Auflage für den Binokulartubus. Entsprechend ist der kleine Festtubus für eine parafokale Einstellung etwas zu lang und muss gekürzt werden. Bei den verstellbaren Tuben kann das ausgeglichen werden.
Gruß
Rolf
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: TPL in November 09, 2010, 00:08:28 VORMITTAG
Hallo Rolf und weitere Phomi-Liebhaber:
ein Hintergrund für diese vermeintliche Abweichung des Auflagemaßes von der korrekten Länge mag sein, dass die Tubusköpfe der frühen Photomikroskope (und Universal-Stative) überhaupt keine verchromte Auflageplatte an dieser Schnittstelle hatten, sondern nur eine plan gefräste Öffnung mit drei (!) seitlichen Anschlagschrauben (die einen Wechsel solcher Zubehörteile nur mit Schraubenzieher erlauben).

Für seinen Konstrukteur, Kurt Michel, war das "Phomi" ja nun ausdrücklich kein Gerät zur Adaptierung einer Aufsetzkamera, sondern vollendeter Ausdruck der kompletten Integration der Fotografie ins Stativ*. Unter den damaligen Verhältnissen war das innovativ und es erklärt vielleicht auch die nahezu unveränderte Grundform über eine Produktionszeit von mehr als 30 Jahren. Zum Glück hat Michel dennoch einen Kompromiss zugelassen (ursprünglich wohl eher zur Adaptation von Mess-Zubehör und von Film-Kameras, s. hier: http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?1,40035,40035#msg-40035; leider fehlt das Bild!). Dadurch sind die "Phomis" auch heute noch sehr gut als Foto-Mikroskope einsetzbar.

Phomiversale Grüße, Thomas

* Michel hat sich darüber in seinen Büchern und in der Patentschrift von 1955 - ungewöhnlich wortreich - geäußert. 
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: hinrich husemann in November 09, 2010, 11:51:36 VORMITTAG
Hallo "Phomiker",
der kleine feste, 120 mm lange gerade 25-mm-Aufsetztubus (leider kann ich die Geräte-Nummer darauf nicht mehr lesen) ist - aufgesetzt an meinem Phomi III -Stativ - mit dem Binokulartubus G (473012) genau abgeglichen; das habe ich durch ein fokussierbares Okular mit zur Scharfstellung eingesetztem Doppelkreuz überprüft. Bei diesem kleinen Tubus bringe ich allerdings die Kamera berührungsfrei mittels eines Vergrößerungs-Statives (Das Phomi steht auf dessen Grundplatte) darüber "in Stellung", wobei noch ein Lichtschutz angebracht ist. (Das "Pho" im Phomi benutze ich eh nicht mehr. Der zusätzliche "Platzverbrauch" durch das Vergrößerungs-Stativ ist mäßig; das Phomi selbst ist ja schon ein beachtlicher "Brummer")

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/50164_5779288.jpg)

Freundliche Mikrogrüsse
H. Husemann
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: reblaus in November 09, 2010, 13:02:50 NACHMITTAGS
Hallo
-
meine Hinweise wegen der Tubuslänge wurden von Thomas et al. für die neueren Geräte ja berichtigt -
ich hatte unzulässigerweise meine Erfahrungen aus der Hammerschlag-Lack-Aera extrapoliert.
Vielen Dank

Rolf
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: RainerTeubner in November 09, 2010, 13:44:06 NACHMITTAGS
Hallo,

falls jemand (historisches) Interesse an der von TPL zitierten Patentpublikation von Dr. Kurt Michel aus dem jahre 1955 hat, ich kann die Schrift als PDF-Datei zur Verfügung stellen. Bitte um kurze PN.

Mit freundlichen Mikrogrüßen

Rainer
Titel: Patentschriften - nicht nur zum Phomi
Beitrag von: TPL in November 09, 2010, 14:21:33 NACHMITTAGS
Liebe historisch und technisch Interessierte,
Das Phomi fiel ja in eine Zeit, in der die Integration der Kamera ins Stativ im Schwange war - und zwar nicht nur bei Carl Zeiss! Auch andere, teilweise relativ kleine Hersteller (z.B. Fuess, E. Busch) entwarfen und bauten damals interessante Geräte mit eingebauten Kameras. Bei Steindorff/Berlin ging man nicht ganz so weit und benügte sich mit der Integration des Strahlenteilers ins Stativ und bei Leitz blieb man bei der vollständig modularen Bauweise des Panphot und des Ortholux (das ist keine Wertung).
Interessant ist z.B. auch, wie sich die beiden Entwickler Kurt Michel (Carl Zeiss, Jena) und Otto Ursinus (Emil Busch, Rathenow) in den frühen 1940er Jahren die Patente "um die Ohren gehauen" haben.

Beim DPMA (http://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?window=1&space=menu&content=index&action=index) liegt ein ganzer Fundus solcher Publikationen und sie sind alle mit geringem Aufwand und kostenfrei recherchierbar (http://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=einsteiger).

Viel Spaß, Thomas
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: woru in November 09, 2010, 21:06:58 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

Zitat: Vielleicht kannst du diese Platte mit dem Gewinde aus der Nähe zeigen, würde mich mal interessieren.

Gerne, siehe unten. Die Platte hat außen ein 50mm Gewinde, das Mittelloch hat 25mm Gewinde. Ich vermute ja für einen Monotubus. Drei Stück habe ich probiert, keiner passt genau vom Gewinde her.

Gruß an Alle
Wolfgang

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/50239_16501062.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/50239_5454923.jpg)
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Nomarski in November 09, 2010, 21:42:20 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

Danke für das Foto, aber wie es scheint, ist dieser Ring mit der Schwalbe ein Bestandteil eines Grundkörpers, der vollständig mal so ausgesehen hat:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/50247_42921399.jpg)
In das Innengewinde wird ein spezielles 125mm-Objektiv eingeschraubt. Aber selbst wenn der Grundkörper dazu noch vorhanden wäre, gehört zwischen ihm und dem Mikroskop ein Senkrechttubus mit Okular.
Dieser Ring könnte aber dennoch für eine Fotoadaption nützlich werden.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: woru in November 09, 2010, 23:17:47 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

ZitatIn das Innengewinde wird ein spezielles 125mm-Objektiv eingeschraubt. Aber selbst wenn der Grundkörper dazu noch vorhanden wäre, gehört zwischen ihm und dem Mikroskop ein Senkrechttubus mit Okular.
Dieser Ring könnte aber dennoch für eine Fotoadaption nützlich werden.

Danke für Bild und Hinweis. Sehr wahrscheinlich ist es so! Mich irritierte nur der Gedanke an ein einschraubbares Okular. Auf jeden Fall wird sich die Ringschwalbe aber für die Adapterbastelei verwenden lassen.

Viele Grüße
Wolfgang

Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: hinrich husemann in November 10, 2010, 11:16:38 VORMITTAG
Hallo Herr Rudo,
nur noch mal zur Erinnerung, auch auf die Gefahr hin, daß ich "Eulen nach Athen trage": Der zu erstellende Senkrechttubus muß vom Anschlag auf den Phomitubus bis zum oberen Ende (Anschlag des dort eingesteckten Okulars, Steckdurchmesser 23,2 mm) eine Geamtlänge von 120 mm haben, wenn er mit dem Beobachtungs-Binotubus abgeglichen sein soll (d.h. wenn die Bildebenen in allen drei Okularen übereinstimmend liegen sollen).  Darüber dann die Kamera mit auf unendlich eingestelltem Objektiv (dazu gibt es ja, wie schon beschrieben, verschiedene Möglichkeiten). Bei korrekt auf die Bildebene fokussierten Binotubus-Okularen (man braucht also fokussierbare, z.B. KPL foc, möglichst bei einem von beiden mit Doppelstrichkreuz o. Ä. in der Bildebene, das dann scharf gesehen werden muß) sollte das scharf eingestellte Objekt-Bild auch in der Kamera scharf sein. Viel Freude mit dem Phomi-Stativ!
Freundliche Mikrogrüsse
H. Husemann
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: woru in November 10, 2010, 20:31:17 NACHMITTAGS
Hallo Herr Husemann,

danke auch für Ihren Hinweis.

Zitatnur noch mal zur Erinnerung, auch auf die Gefahr hin, daß ich "Eulen nach Athen trage": Der zu erstellende Senkrechttubus muß vom Anschlag auf den Phomitubus bis zum oberen Ende (Anschlag des dort eingesteckten Okulars, Steckdurchmesser 23,2 mm) eine Geamtlänge von 120 mm haben, wenn er mit dem Beobachtungs-Binotubus abgeglichen sein soll

Ich sammle gerne auch diese Eulen, möglichst viele sogar, weil ich doch die Erfahrung gemacht habe, daß keineswegs schon alles bekannt ist was da so durch die Gegend getragen wird.  :D Das Problem mit der parfokalität des Kamerabildes ist bei mir nicht so gravierend. Ich benutze zum Einstellen meist das direkt von der Kamera gelieferte Bild auf dem Laptop, weil ich die Kamerafunktionen auch über den PC steuere.

Freundliche Grüße
Wolfgang Rudo
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: Florian Stellmacher in November 10, 2010, 20:48:14 NACHMITTAGS
Lieber Thomas,

Du schriebst
Zitatund bei Leitz blieb man bei der vollständig modularen Bauweise des Panphot und des Ortholux (das ist keine Wertung).

Leitz hat tatsächlich ein Mikroskop gebaut, bei dem die Kamera ins Stativ integriert wurde: das ORTHOPHOT! Das einzige Exemplar, das ich jemals gesehen habe, steht in der Beck'schen Sammlung im Neuen Rathaus in Wetzlar.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/50332_66513760.jpg)

Das Foto ist nicht so besonders - es ist dort meist recht dunkel, und mit Blitz bekommt man Reflexe an der Virtrinenscheibe. Daher habe ich ein total unterbelichtetes Bild nachbearbeitet.

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Phomi III ersteigert - nun kommen Fragen auf
Beitrag von: TPL in Dezember 06, 2010, 00:15:24 VORMITTAG
Zitat von: Florian Stellmacher in November 10, 2010, 20:48:14 NACHMITTAGSDu schriebst
Zitatund bei Leitz blieb man bei der vollständig modularen Bauweise des Panphot und des Ortholux (das ist keine Wertung).

Leitz hat tatsächlich ein Mikroskop gebaut, bei dem die Kamera ins Stativ integriert wurde: das ORTHOPHOT! Das einzige Exemplar, das ich jemals gesehen habe, steht in der Beck'schen Sammlung im Neuen Rathaus in Wetzlar.

Lieber Florian
ich habe Deinen Beitrag mit dem Bild dieses spektakulären Mikroskops gerade erst entdeckt. Danke für das Bild von diesem Wunderwerk! Von einem Orthophot hatte ich wirklich noch nie gehört oder gelesen. Wurde das Gerät denn auch in Serie gebaut, und wenn ja, wie waren die Stückzahlen? Die haben damit doch ihrem zeitgleich angebotenen Panphot Konkurrenz gemacht...

Beste Grüße, Thomas