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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: wfischer in Januar 09, 2011, 22:01:05 NACHMITTAGS

Titel: Reinigung von Linsen
Beitrag von: wfischer in Januar 09, 2011, 22:01:05 NACHMITTAGS
Liebe Forumsmitglieder,

ich besitze ein binokulares Mikroskop Type NEOPAN der Firma Reichert Baujahr 1965 mit 4 Objektiven und 2 Okular-Paaren.
Das Mikroskop war in den letzten Jahren mit einer Kunststoff-Hülle abgedeckt und in einem zugehörigen Holzkoffer verstaut.
Bei meinen derzeitigen Untersuchungen habe ich das Gefühl, dass sowohl die Linsen, wie die ebenso verwahrten Objektträger, einen leichten schleierartigen Belag aufweisen.
Die Objektträger habe ich im Ultraschllbad und mit etwas Spühlmittel bereits gereinigt.
Kann ich das auch mit den Okularen und Objektiven machen oder ist eine andere Art der Reinigung vorzuziehen?
Danke für eure Beiträge
Liebe Grüße
Walter
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Peter V. in Januar 09, 2011, 22:28:52 NACHMITTAGS
Hallo Walter,
Zitat
Die Objektträger habe ich im Ultraschllbad und mit etwas Spühlmittel bereits gereinigt.
Kann ich das auch mit den Okularen und Objektiven machen oder ist eine andere Art der Reinigung vorzuziehen?

Klar kannst Du das - exakt einmal!!!!  :o  :o  :o
Da bekommt das Wort "Nanoaquarium" doch eine ganz andere Bedeutung  ;)

Sicher habe ich Dich falsch verstanden - Du wolltest doch nicht ernsthaft die Objektive / Okulare in ein Ultraschallbad legen  ???

Linsen reinigt man vorsichtig mit sauberen Wattestäbchen und Wundbenzin aus der Apotheke - und sonst mit nichts!!!!
Puristen nehmen Selbstbau-Wattestäbchen ( kleine Zahnstocker etc. und "Augenwatte" aus der Apotheke ) aber normale "Q-Tips" und Co. funktionieren genau so gut.

Und bitte niemals gar nie nicht das ganze Objektiv in  irgendetwas eintauchen oder besprühen oder sonstwie mit Flüssigkeit "tränken", sondern eben nur die Linsen vorsichtig mit wenig Benzin und dem Wattestäbchen behandeln.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: wfischer in Januar 09, 2011, 22:38:50 NACHMITTAGS
Danke vielmals! Da hätte ich doch glatt eien Totalverlust produziert  >:(
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Peter V. in Januar 09, 2011, 22:40:33 NACHMITTAGS
Zitat von: wfischer in Januar 09, 2011, 22:38:50 NACHMITTAGS
Danke vielmals! Da hätte ich doch glatt eien Totalverlust produziert  >:(

...worauf Du Dich verlassen kannst!!!

Hrzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Ronald Schulte in Januar 09, 2011, 22:40:54 NACHMITTAGS
Walter,

Wie Peter sagt: so ist es und nicht anders. Bitte auch nicht Staub wegblasen, dann wird es nur noch schlimmer. Saubere Luft aus einen Druckflasche (ohne schütteln) gebrauchen gefallt mir gut. Wenn du die Buchse schüttelst kommen sehr kleine Verunreinigungen mit. So sauber ist die Luft also auch nicht.

Grüße Ronald
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: rhamvossen in Januar 10, 2011, 15:22:16 NACHMITTAGS
Hallo Ronald,

ZitatBitte auch nicht Staub wegblasen, dann wird es nur noch schlimmer.

Damit die Partikel Kratzer auf der Linse geben? Es ist gut zuerst eine kneif Balon zu gebrauchen womit mann Partikel wegblasen kan. Nach das wegblasen kan man eine weichen Pinsel gebrauchen um Partikel zu entfernen die nicht ganz locker sind. Balon und Pinsel kan mann bekommen im Fotoladen. Ich würde nicht gerne Luft aus einen Druckflasche gebrauchen, das geht mir zu kräftig. Und Wundbenzin ist auch nicht das einzige mittel das gebraucht werden kann. Destilliertem Wasser, damit soll man zuerst anfangen. Durch auf die front Linze zu atmen. Ein weiches Gewebe Tuch wirkt auch gut zum putzen, auch zu bekommen im Fotoladen. Beste Grüsse,

Rolf

Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Stefan_O in Januar 10, 2011, 15:44:03 NACHMITTAGS
Nach wie vor der Klassiker:

Das saubere Mikroskop von Zeiss
http://www.zeiss.com/C1256CFB00332E16/0/890B2DC8D5110124C1257015003F9921/$file/50-1-0011_d.pdf

Sehr schön gemacht.

Gruss,
Stefan
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Hugo Halfmann in Januar 10, 2011, 15:58:08 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

zu allem bisher genannten möchte ich dieses kleine Set noch hinzufügen:

http://www.zeiss.com/C12567A8003B0478/Contents-Frame/602E5602496580ACC1257116004E36B0

Es ist zwar recht teuer, sein Geld aber wert.

Die von Rolf genannten Pinsel mit Blasebalg hab´ ich nie benutzt, Luft aus der Dose allerdings auch nicht. Ein feiner Haarpinsel hat mir bislang immer gereicht.
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Eckhard F. H. in Januar 10, 2011, 16:08:55 NACHMITTAGS
Zur Entferung von Staubpartikeln aus dem Strahlengang kann ich mir idealerweise einen Pinsel vorstellen, der duch seine kurzen Haare Luft saugt. Gewissermaßen eine Unterdruck/Mechanik-Kombination. Damit würden Staubpartikel nicht nur umplatziert, sondern tatsächlich und im wahrsten Sinn des Wortes entfernt. Gibt es sowas schon?
Gruß EFH
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: einAuge in Januar 10, 2011, 17:45:50 NACHMITTAGS
Quasi sowas in klein?
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/55878_26744803.jpg)

Viele Grüße,
Matthias
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Werner Jülich in Januar 10, 2011, 18:58:18 NACHMITTAGS
Hallo Herr Nowack,
es gibt Staubsauger in allen Größen und wenn man als Saugschlauch einen Siliconschlauch nimmt, kann man sich der Optik bedenkenlos nähern.
In einem zweiten Schritt baut sich der geübte Hobbybastler seinen Hobbyreinraum, indem er eine große, vorne offene Kiste mit fein gefilterter Überdruckluft versorgt, so wenig wie möglich, gerade so, dass beim Arbeiten keine Staubpartikel hineinkommen.

Werner Jülich
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Peter V. in Januar 10, 2011, 19:12:53 NACHMITTAGS
Hallo

Also, der Reinraum mit laminarem hochreinem Luftstrom ist doch selbstverständliche bauliche Voraussetzung, bevor man sich überhaupt mit dem Gedanken trägt, sich ein Mikroskop zuzulegen!!!!

Zitatvorne offene Kiste mit fein gefilterter Überdruckluft versorgt, so wenig wie möglich, gerade so, dass beim Arbeiten keine Staubpartikel hineinkommen.

@ Herrn Jülich: Manchmal habe ich wirklich Probleme, zu unterscheiden, welche Äußerung sie ernst meinen und welche mehr ein Späßle ist.... Bei dieser zum Beispiel....

Es gibt ja schon Kurs für alle Mögliche....stilvolles Schuhputzen, Rasieren, Schleifen von Rasiermessern...
Würde es sich bei dieser hochkomplexen Materie der Mikroskopoptikreinigung nicht anbieten, auch einen entsprechenden Kurs aufzulegen? Aber mindestens 6 x 2 Stunden mit Prüfung und Zertifikat.  ;)

Herzliche Grüße
P. Voigt

Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Eckhard F. H. in Januar 10, 2011, 19:17:21 NACHMITTAGS
@Matthias: Jawohl, die rechte Variante in klein :).

Naja, Herr Jülich,
der zweite Schritt ist mir weniger sympatisch. Konsequenterweise müßte man dann auch die Kleidung wechseln und selbige müßte eine bestimmte Aufbewahrung erfahren, eine Schleuse müßte her u.s.w - u.s.f. Das Ganze endete in wunderlicher Entartung. Meiner Frau fordere ich zwar Toleranz bezüglich meiner Marotten ab aber soviel denn auch wieder nicht.  ;D
Titel: Ernstgemeinter Vorschlag
Beitrag von: Werner Jülich in Januar 10, 2011, 19:24:49 NACHMITTAGS
Kleine Bauanleitung:
nach vorne offene Holzkiste in den Abmessungen B=60cm, H=50cm, T=50cm.
In die Rückwand 3 Löcher 5-10cm Durchmesser.
Von aussen an die Kiste 3 regelbare Lüfter. Ansaugseitig ein auswechselbares Feinfilter.

Materialkosten < 2 Ebay-Schnäppchen
Arbeitsaufwand = eine Ebay-Überholung, also 2 Samstage.

Wenn man schon dabei ist, Beleuchtung nicht vergessen.


Danach kommt der Objektträgertest.
Sauberer Objektträger bleibt offen liegen. Partikelbelastung mit/ohne eingeschaltetem Lüfter bei < 20%.

Die bessere Lösung ist a) transportabel und benutzt b) Tangentiallüfter und ist dann leiser.

Viel Spaß

Werner Jülich
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Peter V. in Januar 10, 2011, 19:32:51 NACHMITTAGS
Hallo Herr Jülich,

also doch: ernst gemeint.
Wird sicher auch gut funktionieren und der Aufwand ist wahrlich gering.
Aber wozu benötigt der typische Hobbymikroskopiker diese Workbench? O.k. - wenn man Objektive zerlegt...aber wer macht das schon?


Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Eckhard F. H. in Januar 10, 2011, 19:33:08 NACHMITTAGS
Eine kleine Vervollkommnung wäre vielleicht angebracht: Anstelle des auswechselbaren Feinfilters ein Mini-Wirlpool zur Staubabscheidung. ;D
Gruß - EFH
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: wfischer in Januar 10, 2011, 20:17:16 NACHMITTAGS
Mein Dank an alle für die vielen Ratschläge!
Ich werde auf jeden Fall sehr vorsichtig dabei vorgehen!
Das Material habe ich teilweise bereits bei meiner Fotoausrüstung.
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: mikromeister in Februar 15, 2011, 18:30:54 NACHMITTAGS
Ich finde den staubfreien Arbeitsplatz sehr symphatisch, nachdem ich in den letzten Monaten zuschaue, wie mein immer sorgfältig abgedecktes Mikroskop in 2 Wochen Büroraum mehr Staub abbekommt als in den zurückliegenden 20 Jahren im Reinraum.

Ich werde mir also so einen Arbeitsplatz aus Blech und Plexiglas bauen.
Holz ist mir zu viel Partikelschleuder.
Es gibt da nur 3 Probleme.

1. Wie bekomme ich ein Mikroskop da rein, dass man auch noch durchschauen kann?
2. Welchen Filter kann ich nehmen um Partikel im unteren µ Bereich zu erwischen.
Feinstfilter aus dem Staubsauger werden wohl nur als Vorfilter gut genug sein.
Vielleicht die vielzitierte Augenwatte?
3. Wie verhindere ich, dass durch Turbulenzen im Luftaustritt wieder Staub reingesaugt wird?
Titel: Re: Reinigung von Linsen
Beitrag von: Andreas Wistuba in Februar 15, 2011, 19:14:13 NACHMITTAGS
Zitat von: mikromeister in Februar 15, 2011, 18:30:54 NACHMITTAGS
Ich finde den staubfreien Arbeitsplatz sehr symphatisch, nachdem ich in den letzten Monaten zuschaue, wie mein immer sorgfältig abgedecktes Mikroskop in 2 Wochen Büroraum mehr Staub abbekommt als in den zurückliegenden 20 Jahren im Reinraum.

Meine Optik (Mikroskop, Stemi und Makroskop) stehen in einem Raum in dem regelmässig zwei Reinraum-Werkbänke benutzt werden (ich arbeite mit pflanzlichen Gewebekulturen, die ich auf sterilen Agarmedien heranziehe). Diese Werkbänke mit ihren Filtern schaffen natürlich eine grosse Zahl von Luftwechseln und filtern die Luft dabei ständig. Das Ganze ist streng genommen zwar kein Reinraum (der hätte Überdruck und würde auch nur mit staubfreier Luft beschickt werden), es reicht aber um Staubablagerungen auf den Mikroskopen drastisch zu verringern.
Es ist natürlich Unfug und eine grandiose Energieverschwendung, Laminarflow-Bänke ohne Nutzen zu betreiben, man hat aber einen ähnlichen Effekt aber mit Luftreinigern.
Z.B. www.iqair.com baut schöne Geräte. Teppichboden ist in einem solchen Raum natürlich tabu.
Viele Grüße
Andreas Wistuba