Liebe Pflanzenfreunde,
diese Wildrose wächst im Arboretum im Harz. http://www.bad-grund-harz.de/exotenwald.html
Die Pflanze wird bis zu 2 Meter groß und stammt aus Nordeuropa. Der Wuchs ist aufrecht und buschig. Frisch aufgeblühte Blüten sind kräftig rosa und ca. 5 cm im Durchmesser. Die Kelchblätter haben wenige Seitenfiedern. Blütenstiel und Butte sind spärlich mit Stachelborsten besetzt. Die reifen Hagebutten sind rot und bis 1,5 cm groß. Die Stacheln sind gerade, gleichartig und mit 1 bis 4 Millimeter langer Ansatzfläche. Die Blätter sind ober- und unterseits filzig.
Bild 01 Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_30719950.jpg)
Blühende Rose im Juli
Bild 02 Schnittstelle Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_51558423.jpg)
Die Triebe sind rötlich und in der Jugend bereift
Systematik
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Rosen
Die Gattung wird in vier Untergattungen untergliedert, wovon eine weiter in Sektionen unterteilt wird.
Wissenschaftlicher Name: Rosa
Weichblättrige Rose Rosa mollis
Arbeitsanleitung:
Original Färberezept siehe Seite von Herrn Armin Eisner http://www.aeisner.de/
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
Zweijähriger Spross - Querschnitt
Reichert - Jung Schlittenmikrotom Hn 40 - Schnittstärke beträgt 30 µm.
Probe lag seit Mai 2009 in AFE – Gemisch
Fixiergemisch auswaschen in 70 % Ethanol 5 Minuten
1. (Querschnitte) mit 70 % Ethanol
2. Alkoholreihe bis zum 30%igen Ethanol
3. Wasser entmin. 3x wechseln je 1 Minute
4. Vorfärbung Acridinrotlösung 7 Min.
5. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
6. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen- Lupenkontrolle) ca. 15 Sekunden.
7. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
8. Nachfärbung Astrablaulösung 3 Min.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 5:1 verwendet.
9. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben
10. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
11. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen
12. Einschluss in Entellan
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot. Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb. Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot, Suberin hellrosa.
Fotos erstellt mit Nikon D5000.
Bild 03 Übersicht Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/61461_47188045.jpg)
Die Übersichtsaufnahme wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Bild 04 Vergrößerung aus der Übersicht Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_33520585.jpg)
Bild 05 Vergrößerung mit Beschriftung Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_32166716.jpg)
Die Kambiumzellen teilen sich tangential, wobei sie wechselweise nach innen (Xylem= Holz) & außen (Phloem= Bast) Tochterzellen abgeben.
CU = Cuticula
EP = Epidermis
SP = Spaltöffnung
PR = primäre Rinde
SK = Sklerenchymring
BA = Bast (Phloem)
KA = Kambium
HO = Holz (Xylem)
TR = Trachee
MA = Mark
MST = Markstrahl
PX = primäres Xylem
Bild 06 zeigt eine Kristalldruse (Mark) im polarisierten Licht
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_43766962.jpg)
Unvollkommen ausgebildete Kristalle verwachsen oft zu Drusen, die auf verschiedenartige Weise an der Haut der umschließenden Zelle befestigt werden.
Bild 07 Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_49614995.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Rosa mollis
Bild 08 Mark Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_20948914.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Rosa mollis
Bild 09 Starke Vergrößerung Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_53599109.jpg)
Cuticula und Epidermis
Längsschnitte 40 µm
Etzold-grün Färbung nach Karl Brügmann, Einschluss in Entellan
Etzold grün, Lösung (Chrysoidin, Fuchsin, Alciangrün - eine Mischung aus Alciangelb und Alcianblau)
Bild 10 Rosa mollis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_50079856.jpg)
Auf einen Holzklotz geklebt, bereits ausgetrockneter Spross
Bild 11 Rosa mollis, radialer Längsschnitt
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_40008186.jpg)
Bild 12 Rosa mollis, Übersicht Spross mit Seitentrieb und eine ruhende (schlafende) Knospe
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_29722900.jpg)
Die Übersichtsaufnahmen wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
In der Botanik ist Knospe (Auge Gemma ) der jugendliche Zustand eines Sprosses.
Man unterscheidet die spitzenständige Endknospe (Terminalknospe) und die in den Blattachseln gebildeten Achselknospen (Seitenknospen). Mehrjährige Pflanzen besitzen Erneuerungsknospen, die der Überdauerung ungünstiger Jahreszeiten dienen (z.B. Winterknospen) und danach das Wachstum des Sproßsystems fortsetzen. Bei Gehölzen sind sie geschlossen (von derben Kronschuppen umhüllt) oder offen bzw. nackt (Kronschuppen fehlen; Schneeball). Ruhende (schlafende) Knospen sind noch entwicklungsfähige Achselknospen an mehrjährigen, oft sehr alten Sproßachsen.
Bei allen Seitenknospen entsteht der Vegetationspunkt an der Oberfläche des Muttersprosses und zwar schon in der frühsten Periode kurz nach oder fast gleichzeitig mit der Anlage des Trugblattes wenngleich die vollständige Erstarkung der Knospe in ein späteres Alter des Sprosses fällt. Die so genannten zufälligen oder Adventivknospen (Gemmae adventitiae) bilden sich dagegen immer nur an schon entwickelten oft ganz alten Pflanzenteilen sind in ihrer Stellung ganz regellos indem sie bald mehrzerstreut bald haufenweise zum Vorschein kommen wie besonders an alten Baumstämmen (Stockausschlag) und entstehen dann stets im Innern und zwar in der Kambiumschicht so dass sie also die Rinde durchbrechen.
Bild 13 Rosa mollis, Vergrößerung aus der Übersicht
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_10679385.jpg)
Bild 14 Rosa mollis, wo die gelbe Cuticula endet, zeigt sich links die Knospe
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_35201608.jpg)
Bild 15 Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_33979786.jpg)
Einzellige, unverzweigte Haare von Rosa mollis an der Knospenspitze
Bild 16 Rosa mollis, Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/61461_50993969.jpg)
Mark
Quellenangabe:
Heinz Henker: Rosa. In: Hans. J. Conert u.a. (Hrsg.): Gustav Hegi. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. S. 33.
HENKER, H. (1995): Rosa mollis SM. (Weiche Rose) - eine Wiederentdeckung und Rehabilitierung. In: Neue Pflanzenarten für Mecklenburg-Vorpommern und die Elbaue, Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vorpommern 27, 37-44
HENKER, H. & SCHULZE, G. (1993): Die Wildrosen des norddeutschen Tieflandes. Gleditschia 2l(1), 3-22.
KIESEWETTER, H. u. SCHULZE, G. (1991): Ergebnisse der Rosen- und Brombeerkartierung während des XII. floristischen Arbeits- und- Exkursionstreffens der Arbeitsgemeinschaft Geobotanik in Mecklenburg-Vorpommern vom 22.8. bis 26.8.1990 in Templin. Bot. Rundbr. Mecklenburg-Vorpommern 23, 111-117
Lieber Detlef, herzlichen Dank für Deine Unterstützung .
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen