Auf Drehtisch montiertes Spezialteil von Leitz

[Buchhalter]

Werte Kollegen,

ich glaub ich brauche Rat von den alten Hasen. Was ist das?

Ansicht von oben


Ansicht von unten


Der Stempel zeigt "geprüft"


Der Teller ist auf einem Drehtisch montiert. Ich habe einiges an Zubehör für Ortholux und Panphot gegoogelt und bei Händlern gesucht, aber bisher noch nix gefunden.

Hat jemand Info, was das ist? Bin schon neugierig ...

MfG
Gerhard

[peter-g]

Hallo,

das ist ein Kugelschalentisch mit Haftmagneten. Diese spezielle Version mit 6 Magneten finde ich nicht, aber eine Variante mit 4 Magneten diente zur Aufnahme des Heiztisches 1750.

Was auch immer durch diese Halterung aufgenommen wird, sollte an der Unterseite eine Kugelkalotte haben, die durch die Magnete gehalten wird. Neben Drehung ist auch noch eine Veränderung der Neigung bis zu einem gewissen Grad möglich.

MfG
Peter

[Buchhalter]

Hallo Peter,

na das ist ja schon mal ein Anfang, ich danke Dir für die Info. Ich hatte schon langsam meine Bedenken, das das Teil keiner kennt, weil sich nach 120 Aufrufen oder so noch niemand gemeldet hatte.

Also ein Kugelschalentisch mit Haftmagneten zur Aufnahme des Heiztisches 1750. Ich habe bislang nur rausfinden können, das damit scheins hochwissenschaftliche Untersuchungen von verflüssigten Metallen und deren Kristallbildung beim Abkühlen gemacht werden.

Weist Du, oder jemand anderes mehr über diesen Heiztisch 1750, gibts da irgendwo abrufbare Beschreibungen oder Bilder oder so?
Ich bin neugierig geworden ... ich schmiede manchmal gerne, (z.b. mach ich aus Blattfedern vom Schrottplatz gerne superscharfe Messer), und da ich ja eh auch eine metallfundierte Ausbildung habe ist die Materie auch kein vollkommenes Neugebiet.

MfG
Gerhard

[peter-g]

Hallo Gerhard,

eine Abbildung (Explosionszeichnung) des Modells 1750 habe ich im "Handbuch der Mikroskopie" (Hermann Beyer [Hrsg],  VEB Verlag Technik Berlin, 1979) gefunden. Der Tisch hatte aber, wie gesagt, nur 4 Magnete.

"Heiztisch" ist allerdings pures Understatement: Das ist ein ca. doppelt faustgroßes, zylinderförmiges Gebilde, in dem Proben unter Hochvakuum oder Schutzgas bis auf 1750 °C (nach Modifikation sogar auf 2700 °C) erhitzt und auch sehr schnell durch eine Wasserkühlung wieder abgekühlt werden können, um so bestimmte Gefüge, Korngrößen etc. einzustellen.

Es gibt auch eine Variante für inverse Mikroskope (deshalb natürlich ohne Kugelschalentisch) vom selben Hersteller, sie nennt sich "Schnellregelheizkammer VACUTHERM" und gehört zum Reichert Me F 2. Eine Abbildung findet sich in http://www.science-info.net/docs/reichert/A4/MeF2.pdf
MfG
Peter