Ringbandleuchte für 10 Euro

Begonnen von mwinkler, Dezember 05, 2015, 22:09:35 NACHMITTAGS

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mwinkler

Hallo Sebastian,

ja das Netzteil und ein LED reichen vollkommen: Allerdings wird die LED dann nur ein einziges Mal aufleuchten.
Die Leucht-DIODE hat quasi keinen Widerstand, damit wird er Strom sehr hoch und das Ding brennt durch.

Evtl hast Du eine Strombegrenzung am Netzteil, dann könnte es evtl gehen. Aber warum das Leben der LED
riskieren? Einfach einen kleine 300Ohm (Pi-mal-daumen) Widerstand davor und gut isch.

LG

Matthias

Oecoprotonucli

Hallo Matthias,

ja, es hat eine Strombegrenzung, aber die brauche ich ja nicht einmal einzustellen, jedenfalls nicht bei meiner bisherigen Mikroskop-Beleuchtungs-LED. Ich drehe einfach die Spannung von Null ausgehend langsam hoch, da fliesst dann doch gar nicht sofort der Maximalstrom - oder ist meine LED da etwas Besonderes?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

reblaus

Hallo -

allmählich gibt es ein so vielfältiges Angebot an den verschiedenartigsten Schaltungen auf dem Markt, dass sich auch Leute ohne Lötkolben und -kenntnisse nur mit Schraubenzieher und Kombizange bewaffnet eine Stromversorgung für ihre LED aufbauen können. Ich hatte mir mal eine Auswahl schicken lassen und ausprobiert - hier nur 2 Beispiele.

Als Basis braucht man immer eine Gleichstromquelle, die zwischen 5 und 30 V liefern muss - also das, was man nicht direkt an die LED anschließen sollte  ;D. Meist liegen irgendwo übriggebliebene Netzgeräte herum oder man hat ein Labornetzgerät.

Hier eine Luxusplatine, bei der mit dem Schraubenzieher die Ausgangsspannung (zwischen 5 und 35 V) und die Stromstärke (bis zu 5A !) getrennt eingestellt werden können. Sogar eine 5stellige Anzeige ist drauf, die wahlweise Ein- und Ausgangsspannung oder Ausgangsstrom und -leistung anzeigt. Sie hat 2 Schraubklemmen für Ein- und Ausgang, dort kann man die Kabelenden, die vom Netzgerät kommen bzw. zur LED gehen, lötfrei anklemmen.
Für weniger als 20 € ist das schon ein Schnäppchen, zumal relativ sauberer Gleichstrom herauskommt (für die Fotografen wichtig).
Ich habe den Luxus auf die Spitze getrieben und die Platine zwischen 2 Plexiglasplatten gefasst, die mit den richtigen Bohrungen für die Bedienelemente versehen sind, insbesondere einen Knopf um die Ausgangsleistung nicht immer mit einem Schraubenzieher einstellen zu müssen.
Es sind auch zwei Kabelschwänze mit Buchsen angeklemmt, um die Stromversorgung leichter an verschiedene Verbraucher bzw. Steckernetzgeräte anstöpseln zu können:




Wer nur eine einzelne LED zu versorgen hat, kommt sogar mit der folgenden Version aus,
die man für weniger als 5 € portofrei aus China kriegt, aber ein Steckernetzgerät mit 5 V benötigt (z.B. vom Handy-Ladegerät).
Das Ding ist mit Potentiometer und sogar einem Drehknopf ausgerüstet, der getrennt gekauft allein ein Drittel kostet. Nach Abziehen des Drehknopfs kann man die Platine mit der Drehkoschraube in einer geeigneten Schachtel festschrauben:


Hier haben wir zwar eine PWM-Regelung, aber deren Pulse sind hier schnell genug um bei Belichtungszeiten bis 1/100 die Fotografie nicht zu stören.

Viele Grüße

Rolf

Oecoprotonucli

#18
Hallo Rolf,

Zitat von: reblaus in Dezember 09, 2015, 21:19:47 NACHMITTAGS
Als Basis braucht man immer eine Gleichstromquelle, die zwischen 5 und 30 V liefern muss - also das, was man nicht direkt an die LED anschließen sollte  ;D. Meist liegen irgendwo übriggebliebene Netzgeräte herum oder man hat ein Labornetzgerät.

Hier eine Luxusplatine, bei der mit dem Schraubenzieher die Ausgangsspannung (zwischen 5 und 35 V) und die Stromstärke (bis zu 5A !) getrennt eingestellt werden können.

Ich verstehe noch nicht, warum ich noch so einen Trafo (?) brauchen sollte, wenn ich schon ein Labornetzteil habe. Und ich habe zwar Deine Warnungen aus anderen Threads in Erinnerung, aber verstehe nicht, warum ich nicht direkt mein Netzteil benutzen sollte (was ich auch schon getan habe - LED lebt noch). Ich kann das doch regeln (dazu sind ja Drehknöpfe dran), und ich schalte auch nicht mit angeschlossener LED und aufgedrehtem Regler ein. Und mein kiloschweres Netzteil liefert ja fast genau bis zu der von Dir beschriebenen Maximal-Spannung/Stromstärke. Wozu also noch diese Platine?

Zitat von: reblaus in Dezember 09, 2015, 21:19:47 NACHMITTAGS
Wer nur eine einzelne LED zu versorgen hat, kommt sogar mit der folgenden Version aus,...

Hier haben wir zwar eine PWM-Regelung, aber deren Pulse sind hier schnell genug um bei Belichtungszeiten bis 1/100 die Fotografie nicht zu stören.

Ach ja genau, das war es: Man sollte ja die LEDs eigentlich per PWM dimmen, richtig? Tut die erste von Dir vorgestellt Platine dies nicht, ist also in der Funktion einem Labornetzteil gleich? Und die hier im Faden anderen LED-Steuerungen (eigentlich für Heim- und Autobeleuchtung etc.), nach welchem Prinzip dimmen diese?

Viele fragende Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

reblaus

Hallo Wolfgang -

selbstverständlich kann man ein Labornetzteil verwenden, wenn es eine Stromregelung hat, mit gewisser Grundkenntnissen und Vorsicht genügt auch eine gute Spannungsregelung im 2,4 - 4,0 Volt -Bereich. Für meine dicke 21 A-LED mache ich das auch so.

Bei meinen Hinweisen habe ich mich aber überwiegend auf die Mehrzahl der Mikroskopnutzer bezogen, denen ein solch "kiloschweres Netzteil" zu teuer ist und die das Herumschleppen für viele Anwendungen lästig finden.

Diese möchten einfache eine möglichst billige und einigermaßen narrensichere LED-Versorgung haben. Viele Anfänger können die Zusatzkosten für eine LED-Beleuchtung samt regelbarer Stromversorgung nicht aufbringen, da der Preis eines preiswerten Erstmikroskops dadurch leicht verdoppelt werden kann. Vor dem Selbstbau schrecken auch Heimwerker zurück, die zwar sägen, kleben und bohren aber nicht löten können. Vor allem nicht ein Kabelende auf einen winzigen Lötpunkt auf einer Miniplatine.

Ich wette, dass die meisten irgendwelche Steckernetzteile herumliegen haben, die den Zweck erfüllen. Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Exkursionsmikroskop stattdessen auch ein kleiner Akkupack verwendet werden kann.
Auf die diversen Regelprinzipien will ich hier nicht näher eingehen, nur ein paar Stichworte:
Mein erster Vorschlag bezog sich auf einen step down Regler, bei dem nur wenig Strom (z.B. mit einer Linearregelung) verheizt wird und der ziemlich gute Gleichspannung liefert. In der Tat funktionieren meine beiden Labornetzgeräte vermutlich genau so, waren aber ein Vielfaches teurer.

Das zweite ist die Billiglösung mit PWM und integrierter Pulsstrombegrenzung, die aber genauso gut funktioniert, wenn die Pulsfrequenz schnell genug ist. Allerdings kann sie nur für Einzeldioden und nicht für die LED-Streifen verwendet werden.

Viele Grüße

Rolf






Oecoprotonucli

#20
Hallo Rolf,

Danke (übrigens bin ich nicht Wolfgang).

Ja, ich hatte ja für meine Vorgänger-LED - ich glaube, nach Deiner Anleitung - einen kleinen Regler gebaut. Aber da ich dann kein schönes Gehäuse dazugebaut habe, war das Ganze eine etwas wackelige, ungeschützte Angelegenheit. Und dann habe ich auch noch einen neuen LED-Halter bekommen, auf den mir Joachim gleich noch eine stärkere LED gesetzt hat (die alte brachte auch noch nicht ganz genug Licht für alle Zwecke hervor) - und schon hätte ich ein neues Teil bauen müssen und hätte wohl auch kein entsprechendes altes Netzteil gefunden, was diesen Strom aufbringt. Tatsächlich hat es gedauert, bis ich mir dann das Labornetzteil besorgt habe, allerdings ist es mir doch lieber, "etwas Richtiges" zu haben, das ich zudem auch unverseller und für weitere Zwecke einsetzen kann.

Mitnehmen ins Gelände kann man das Ding natürlich nicht, man müsste ja dann auch noch den zugehörigen Generator hinterherziehen...  ;D :D

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

reblaus

Hallo Sebastian und Wolfgang -

bitte entschuldigt die Namensverwechslung.

Mein Betrag sollte u.a. auch darauf aufmerksam machen, welche Fortschritte im Preis-Leistungsverhältnis bei diesen Halbfertiglösungen zu verzeichnen sind, sodass die einst auch von mir vorgeschlagenen Primitivlösungen mit Drahtpoti und ohmschen Widerständen wesentlich teurer werden als eine kleine Platine, zumal wenn man sich die Einzelteile dazu noch kaufen muss. Das oben als erstes vorgeschlagene Teil kann z.B. problemlos 5 A liefern.

Wohl ist mir klar, dass einige Arbeitszeit für die Herstellung eines guten Gehäuses draufgeht, sodass eine professionelle Lösung auch als Kleinserie wieder wesentlich teurer sein muss. Aber zur Not geht's ja auch ganz ohne Gehäuse, wenn man leider nur 5 Daumen an jeder Hand oder keine Arbeitsmöglichkeit hat.

Viele Grüße

Rolf



Oecoprotonucli

Hallo Rolf,

Zitat von: reblaus in Dezember 10, 2015, 13:59:44 NACHMITTAGS
Das oben als erstes vorgeschlagene Teil kann z.B. problemlos 5 A liefern.

Ja, das hört sich schon nach einem sehr günstigen und platzsparenden "Netzteil" an. Aber ein zweites Teil braucht man ja auch, um den Regler wiederum daran anzuschließen, das die entsprechende Leistung liefern kann - und 5 A machen, glaube ich, dann nicht mehr so viele Netzteile mit, die man im Haushalt so herumzuliegen hat. Naja, so viel bräuchte ich allerdings auch nicht für meine LED.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
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Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

reblaus

Hallo Sebastian -

das ist bei dem StepDown-Wandler ja gerade der Trick:

wenn du ein altes Laptop-Netzteil von z.B. 18 V, 2 A (= 36 Watt) anschließt, kannst du problemlos am Ausgang  4 V/5 A (= 20 Watt) herausholen!

Viele Grüße

Rolf

Oecoprotonucli

Hallo Rolf,

das hatte ich allerdings nicht bedacht!

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
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the_playstation

#25
Hallo Rolf.
Ja. China sei Dank bekommt man mittlerweile div. preisgünstige Lösungen für wenig Geld. Wobei das meißte Geld ohnehin für Gehäuse, Kabel, Stecker und das eigentliche Netzteil draufgeht. Die eigentliche Schaltung ist immer recht günstig. Hast Du die PWM Frequenz mal gemessen? Liegt Sie im 100kHz Bereich? Vorteil der PWM Schaltung ist die sehr geringe Größe. Die paßt auch noch in einen kleinen Lucigen-Kondensor. ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

mwinkler

#26
Hallöchen,

ich wollte kurz meine V2 vorstellen. Budget 25 Euro

Benötigtes Werkzeug:
- Seitenschneider
- Lötkolben
- Nadel und Faden
- Joghurtbecher

ACHTUNG: die LEDs sind extrem Hell!!! Bitte nicht hineinschauen!!!
Bitte nicht durch das Mikroskop hineinschauen!!! Ich habe nur über die Kamera damit gearbeitet

1. Der Aufbau


2. Der Lampenschirm: Ein Joghurtbecherboden


3. Kurzerhand habe ich die LED-Reihe an 5 Stellen mit Nadel und Faden fixiert. Die Löcher vorher mit
heißer Nadel durch den Kunstoff gebrannt:


4. In Action auf dem Objektiv



Fazit:
Die LEDs sind sehr, sehr hell. Hier nochmals die Warnung, bitte nicht hineinschauen und schon gar nicht durch das Mikroskop!
Selbst bei niedrigster Dimmstufe entsteht sehr viel Licht.

Ich würde empfehlen LEDs mit deutlich weniger Licht-Leistung zu verwenden. Die Verwendete waren mit ca. 1000 Lumen/Meter angegeben. Ein Viertel der Lichtausbeute sollte gefühlsmäßig, immernoch mehr als ausreichend sein.

Mit den eingesetzten China-Dimmer läßt sich die Lampe in 10 Stufen abdimmen. Leider flackert das Licht dabei auf Fotoaufnahmen (siehe auch Bild unter 4.)

Der Dimmer ist sicher für Tischlampen geeignet, aber bei Foto und Video nicht brauchbar!

Ich denke ich werde aus den Komponenten eine Lampe bauen mit einem weißen, nach oben geöffneten Schirm. So eine Art Lichtröhre, die Richtung Decke geöffnet ist. Mal schaun...

:-)


Oecoprotonucli

Hallo Matthias,

sind diese "zu hellen" LEDs jetzt die von ledxon oder die von Ebay? Sind die Ebay-LEDs geeigneter oder ungeeigneter? Bestellt man die ledxon direkt bei ledxon oder wo? Wieviel kosten die? Hast Du noch'n paar Centimeter übrig, die Du loswerden möchtest?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

mwinkler

Hi Sebastian,

der Hersteller ist LedXon. Sein Produkt-Sortiment hatte ich oben schon mal verlinkt.
Bestellen kannst Du einiges aus dem Sortiment bei Conrad oder Völkner (evtl auch Reichelt oder ELV)
bei ebay hab' ich LedXon noch nicht gesehen.

Gruss

Matthias

Klaus Herrmann

Hallo Matthias,

du bist in deiner Kreativität eine echte Bereicherung!
Aus dieser Näharbeit ein professionelles Teil zu machen ist eine Kleinigkeit. Man muss es nur machen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken