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Mein Stapelautomat

Begonnen von Wolfgang Stubenruß, Januar 23, 2016, 16:09:30 NACHMITTAGS

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Wolfgang Stubenruß

Liebe Stapelfreunde.

Ich möchte euch meinen  "Stackduino"  Stapelautomat zeigen.  Kostet nicht viel (ca.  100€) und lässt sich sicherlich  für viele  Mikroskope  adaptieren.






Damit keine Missverständnisse aufkommen:

""Stackduino 2 is an open source motion controller, designed primarily for focus stacking, which interfaces with a stepper motor, limit switches and a camera shutter. It aims to build on the features of the first Stackduino (reallysmall.github.io/Stackduino/) and be more efficient, versatile and portable than its predecessor.""  ........
Quelle: https://github.com/ReallySmall/Stackduino-v2

Im Internet findet man einige Bilder zum Thema.
Quelle: http://fritzing.org/projects/stackuino




Das folgende Diagramm macht den Nachbau relativ einfach.

Quelle: https://www.flickr.com/photos/reallysmall/9177874726




Die dazu passende Software .

https://github.com/ReallySmall/Stackduino-v0.1---v1.1



Damit ich die IC-Fassungen  für die Optokoppler und die Wiederstände fest verlöten kann,  habe ich mir mit Hilfe der Software (Freeware) von http://fritzing.org/home/  eine Platine in der genauen Größe des Arduino Microcontrollers  erstellt. Die Platine kann mit passenden Stiftleisten auf  den Arduino Microcontroller aufgesteckt werden.  Außerdem sollten auch die  anzulöteten Buchsen für die externen Teile  übersichtlich geordnet werden.
Dass sieht dann so aus:




Falls sich jetzt jemand über den Focus Auslöser wundert,  die Antwort findet man in der Software.

// trigger camera autofocus - camera may not take picture in some modes if this is not triggered first//

Ich habe bei meiner EOS 600D noch nichts gemerkt. Aber es kann ja bei anderen Kameras so sein.
Der Sockel für den Optokopper, der Optokoppler und der Wiederstand kosten zusammen  knapp 1€. Also habe ich die Teile dabei gelassen.
Die beiden Endschalter sind fürs Mikroskop dagegen sicherlich entbehrlich. Wo und wie sollte man die Teile auch anbauen.
Einen Ein/Aus Schalter habe ich dazu gebaut.

Und  so sieht das Ganze dann  halbfertig aus:




Und so fertig.







Die Drehrichtung des Schrittmotors kann durch einfaches Umstecken von A und B getauscht werden.





Tipp: Die Live View Funktion lässt sich bei meiner Canon nicht aktivieren wenn das Steuergerät mit der Kamera verbunden ist. Daher muss man nach dem Einschalten der Kamera den  Verbindungsstecker ein kleines Stück abziehen - Live View aktivieren -  und den Stecker wieder einstecken. Die Kamera bleibt dann im Live View Modus bis zum nächsten ausschalten.


Damit ich am Mikroskop nichts  Umbauen muss, habe ich mir einen kleinen Adapter gedreht, der sich auf der einer Seite  über die Welle des Feintriebes schieben   lässt, im mittleren Teil für die große Zahnscheibe  passt und letztlich lässt sich auch der Knopf für den Feintrieb wieder befestigen.









Damit das Ganze jetzt auch noch fest mit dem Mikroskop ( wieder ohne Umbau ) verbunden werden kann, habe ich mir eine  passende Grundplatte gebaut.





Die Grundplatte wird mit den beiden Schrauben von unten an die vorhandenen Sacklöcher mit dem Mikroskop  (hier passend für Standard) verschraubt.
Den Schrittmotor habe ich auf ein kleines Podest  gestellt. Damit der Zahnriemen leicht gespannt/entspannt/abgenommen werden kann, habe ich eine passende Nut für ein Alu C-Profil passend für M6 Schrauben eingefräst. Die Schrauben  werden mittels  einen Stück L-Aluprofil mit dem Schrittmotor verbunden. Je 2  Stk.  Langmuttern zusammengeklebt und mit eine Flügelmutter versehen erleichtern das schnelle befestigen/lockern und verschieben des Schrittmotors. Das ist deshalb sehr handlich,  weil sich der Feintreib  bei gespannten Zahnriemen fast nicht drehen lässt.

Hier noch einmal als Frontantrieb am Axiostar:





Folgende  Einstellungen sind am Drehimpulsgeber möglich:

    1    Schrittweite 1 bis 9999.  Mit dem von mir gewählten Schrittmotor (Schrittwinkel 0,9°)  einer 12er  Zahnscheibe am
          Schrittmotor und  einer 96er Zahnscheibe am Feintrieb, lassen sich bis zu 70 Schritte zwischen den einzelnen Strichen am
          Feintrieb  erreichen.

    2    Anzahl der Schritte 1 bis 9999.

    3    Pause. In Sekunden einstellbar. Damit kann man einerseits etwaige Vibrationen, die beim weiterdrehen des Schrittmotors
           entstehen können abwarten oder die Ladezeit für ein Blitzgerät berücksichtigen kann.

    4   Zurück zum Start. Ja/Nein. Bei Ja, fährt der Schrittmotor  nach Erreichen  der  in Punkt  2 angegebenen Schritte genau
         zur  Ausgangsposition zurück. Feine Sache für alle die nicht nur Stapeln sondern auch noch Stichen.

    5   Hier kann man einen Multiplikator (1x, 10x, 100x) für die Schrittweite einstellen. Diese Werte können in der Software je nach
         Belieben ganz einfach geändert werden.

    6  Motorgeschwindigkeit. Ist diese zu hoch eingestellt ändert der Schrittmotor recht ruckartig die Position. Ist sie niedrig eingestellt geht
        das manuelle vor-rückstellen am Steuergerät recht langsam. Da muss man halt einen Mittelweg finden oder jedes Mal neu einstellen.

    7  Anzahl der Aufnahmen. Hier kann man wählen ob je Ebene mehrere  Aufnahmen haben möchte.

    8  Spiegelverriegelung ein/aus. Die Zeit zwischen Spiegelhochklappen und Aufnahme kann in der Software beliebig eingestellt werden.


     Die Schritte 1 bis 8 können in der Software voreingestellt werden.  Das ist hilfreich, denn beim Einschalten werden die in der
     Software    hinterlegten Werte geladen. Damit braucht man dann nur die Schritte 1 und 2 evtl.3 jedes Mal neu einstellen.

     Die Software ist sehr einfach geschrieben und lässt sich leicht an persönlichen Vorlieben anpassen.

        Viel Spaß bei Basteln
        Wolfgang




Michael L.

Hallo Wolfgang,

Tolle Projektbeschreibung mit echter Nachbaumöglichkeit, vielen Dank!

Gruß,

Michael

Mikroman

.. wenn Du das Teil mal verkaufen willst, sag Bescheid  :D :D

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

koestlfr

Hallo Wolfgang!

Gratulation, sieht gut aus!

Ich wusste gar nicht, dass du so ein begnadeter Bastler bist!

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

vbandke

Guten Abend, Wolfgang,

Das ging ja schnell!  Sieht prinzipiell genauso aus, wie ich mir das theoretisch vorgestellt hatte (siehe http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=24979.msg186970#msg186970). Mit anderen Worten, es gibt Leute, für die dies eine machbare Löung ist.  Toll ... 


Mein nächster Beitrag zu diesem Thema wird wohl im Mikromarkt sein:  Suche Bastler  :)


Mit begeisterten Grüßen


Volker
P.S. Alle meine Bilder dürfen/sollen kommentiert, verrissen, gelobt, und zur Veranschaulichung in diesem Forum auch bearbeitet werden.

the_playstation

Hallo Wolfgang.
Tolles Projekt. Kurze Frage: Wo hast Du die Zahnscheibe her und wie an die Zeisstriebachse adaptiert? Bisher habe ich (faul) einfach ein Lego-Gummireifen am Trieb per Feder adaptiert, ... So eine Zahnscheibe ist natürlich wesentlich präzieser, ...

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Wolfgang Stubenruß

Hallo,

schön dass euch meine Bastelei gefällt.

Jorrit,
die Bilder 9,10,11 und die 3 Zeilen über Bild 9 sollten die Adaption eigentlich verständlich zeigen.
Die Zahnscheiben/Zahnriemen bekommst du hier: http://www.modellbauershop.de/antrieb/zahnriemenscheiben-teilung-t-25.php


Gruß
Wolfgang

treinisch

Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

the_playstation

Hallo Wolfgang.
Danke für den Link mit den Zahnscheiben. Das Schlüsselelement der Adaption.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

smashIt

einen arduino für so etwas zu verheizen ist ja schon richtig dekadent  ;D
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

vbandke

Guten Abend, Chris,

Zitat von: smashIt in Januar 24, 2016, 17:47:48 NACHMITTAGS
einen arduino für so etwas zu verheizen ist ja schon richtig dekadent  ;D

Als interessierter (2x) 5 Däumler, der solch eine Konstruktion gerne haben möchte, die Frage: Wieso? 


Mit besten Grüßen

Volker, Bewegungslegastheniker
P.S. Alle meine Bilder dürfen/sollen kommentiert, verrissen, gelobt, und zur Veranschaulichung in diesem Forum auch bearbeitet werden.

smashIt

Zitat von: vbandke in Januar 24, 2016, 20:16:02 NACHMITTAGS
Als interessierter (2x) 5 Däumler, der solch eine Konstruktion gerne haben möchte, die Frage: Wieso? 

weil er den nackten atmega auch gleich auf die eine selber geätzte platine dazupacken hätte können
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

vbandke

Danke, Chris,

Die Alternative fällt für mich aus  :)

Mit besten Grüßen

Volker
P.S. Alle meine Bilder dürfen/sollen kommentiert, verrissen, gelobt, und zur Veranschaulichung in diesem Forum auch bearbeitet werden.

treinisch

#13
Hallo,

Zitat von: vbandke in Januar 24, 2016, 22:35:17 NACHMITTAGS
Die Alternative fällt für mich aus  :)

Mit besten Grüßen

Volker

ist ja so auch nicht richtig. Erstmal fehlen dann schonmal die Abbolckkondensatoren, dann bräuchte man noch mindestens einen ISP Header und natürlich ein ISP Programmiergerät, dass man dann natürlich noch mit der Entwicklungsumgebung zum Laufen bringen müsste, allerdings müsste man dann immernoch auf die Arduino Bibliotheken verzichten und damit zum Beispiel auf die sehr schönen Debug-Möglichkeiten über USB oder natürlich nach jeder Änderung das Hexfile aus dem Arduino IDE prockeln und explizit brennen und das alles um 20 € zu sparen. Auch sehr schön, wenn jemand das nachbauen will. Also dekadent ist in meiner Welt anders definiert.

vlg
Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.