Schnitte wandern an den Rand beim Auflegen des DG

Begonnen von Wutsdorff Peter, November 07, 2017, 17:05:03 NACHMITTAGS

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Wutsdorff Peter

Guten Abend in die Runde,
ich arbeite nach Jörg.
Meine Schnitte sind ca 0,08 mm dünn (dick). Ich lege den fertig gefärbten Schnitt auf die Mitte des OT, träufle Euparal drauf.  Beim vorsichtigen Auflegen des DG wandert der Schnitt an den Rand.
Wie bekomme ich den Schnitt in die Mitte?
Mit Dank im Voraus
                                          Peter

Dr. Jekyll

Beste Grüße
Harald

Wutsdorff Peter

Harald, grüß´Dich,
wenn weniger Euparal, dann ist nicht unter dem DG so viel Eup., daß alles mit  Eup. ausgefüllt  wird.
Der Schnitt wandert dann an den Rand des Eup. Dann ist der Schnitt nicht vollkommen von Eup. umschlossen.
Ich werde ein Bild machen.
Gruß und vielen Dank Peter

Wutsdorff Peter


Dr. Jekyll

Hallo Peter,

80 Mikrometer ist aber auch schon recht dick, da muß auch relativ viel Eindeckmittel her. Wenn Du das Deckglas schräg ansetzt gibt es dann eine "Welle" die den Schnitt weg drückt. Erster Ausweg wäre dünner schneiden (üben....üben....üben😉).
Anderer Weg wäre den Schnitt mit ganz wenig Euparal benetzen, einen Moment antrocknen lassen
(nicht ganz durch trocknen). Dann  Euparal in die Mitte des Deckglases und mit dem Eindeckmittel nach unten das Deckglas grade auf den Schnitt auflegen.
Leg Dir ein ordentliches Mikrotom zu, dann werden die Schnitte dünner😄😉. Zufällig habe ich eins zu verkaufen😇
Beste Grüße
Harald

Dr. Jekyll

So dicke Schnitte sehen in der Regel grausig aus. Sie nehmen beim Färben zu viel Farbstoff auf und die feinen Strukturen sehen verschwommen aus, da sie sich überlagern.
Beste Grüße
Harald

liftboy

Hallo Peter,

werde Dir mit Harald einig. Ich hab hier das große Sartorius Mikrotom stehen und bin sehr zufrieden damit.
Dann hast Du auch wirklich dünne Schnitte (Voraussetzung ist ein wirklich scharfes Messer!).

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Wutsdorff Peter

Guten Abnend Wolfgang,
vielen Dank für Deinen Hinweis und Deine Offerte .
Ein großes Gerät kann ich in meinem (Mikroskop)Zimmer nic ht stellen.
Es ist einfach kein Platz mehr vorhanden.
Ich benutze das abgebildete "Kosmos Mikritom" mit einem Gewinde von 0,5 mm Steigung.
Ich habe über die Vergrößerung der Tischplatte berichtet.
1 SKT = 10µm. Es liegt nicht am Mikrot., sondern an der Einspannung der Probe.
Ein Kollege schrieb mir mal sehr charmant, ich solle dünne Schnitte schneiden und keine Brotscheiben
Ich benutze Styrodur und es wird die Probe  bis kurz unter der Tischplatte durch ein Zusatzblech zusätzlich gehalten. Dieses Blech verlängert den Hebel der vorhandenen Einspannung.
Hier das Bild



Leider ist das Zusatzblech nicht gut zu erkennen.

Gruß Peter


Dr. Jekyll

Das Mikrotom wäre 15x19cm breit/tief und kann schnell an eine Tisckannte geschraubt werden.
Ich denke es ist kein Platzproblem.
Beste Grüße
Harald

Fahrenheit

Lieber Peter,

das Problem der davontreibenden Schnitte kenen ich auch. Wenn sie dünn genug sind und Du das Isopropanol ein wenig (nicht ganz verdunsten lassen, das gibt Luftblasen!) abdunsten lässt, reicht die Haftung und es passiert nichts. Bei großen und dickeren Schnitten setze ich auch einen Tropfen hinter den Schnitt, was meist hilft. Ansonsten schnell sein und mit der Pinzetet nach Auflegen des Deckglases durch leichten Druck auf selbiges die Bewegung stoppen.

Da geht es immer um Fingerfertigkeit und es hilft tatsächlich nur Üben, Üben und nochmals Üben. Allerdings: auch viel Übung schützt einen nicht immer vor Pannen. Im Zweifel das Deckglas wieder runter nehmen, den Schnitt mit dem Pinsel retten, kurz ins Isopropanol und neu eindecken.

Wenn Du einen Spross einspannst, oder ein Blatt mit einer dickeren Mittelrippe: schneide passende Kerben ins Styrodur, dann hält die Klemmung besser und die Hälften des Blockes wandern nicht unkontrolliert aus, wenn der Druck der Klemme höher wird.

Viel Erfolg und herzliche Grüße
Jörg 
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Peter V.

#10
Lieber Peter,

hmmm....wenn ich mir Dein Bild so ansehe, denke ich mir, dass es rein "mechanisch" nicht funktionieren kann! Die Probe ist doch nicht wirklich sicher eingespannt! Um eine ausreichende Stabilität des Styrodur-Probe-Sandwiches zu erreichen und damit ein Ausweichen der Probe sicher zu verhindern - und nur dazu dient ja das Einbetten der Probe - müsste dieses für meine Begriffe regelrecht in das Styrodur rundum "eingebettet" sein. Du musst also einen "Kanal" im Styrodur erzeugen, in den Du den Stängel hineinsteckst und ihn nicht einfach zwischen zwei Blöckchen klemmen. Der Stängel steht als hier tatsächlich recht "lömmelig" in den Styrodurstücken, das Runde passt da nicht so recht ins Eckige  ;) Und das ist nur nur das Problem beim Fußball!  :D
Und was ist denn das für eine seltsame runde Metallkante, auf der das Messer liegt?? Es sieht so aus, liege die Glasplatte etwas unterhalb des "Metallringes". Das Messer bzw. der Klingenhalter muss aber doch plan und großflächig auf einer glatten und planen Fläche (Glasscheibe) etc. liegen, wenn es geführt wird. Hier liegt es doch nur auf der dünnen Metallkante! Oder deute ich das Bild falsch? Sei mir nicht böse, aber wenn es so ist, wie ich vermute und wenn das Dein Umbau ist, fürchte ich, dass Du das Mikrotom "verschlimmbessert" hast. Dass Deine Ergebnisse so schlecht sind, liegt sicher am Mikrotom bzw. Deinem Umbau. Mit einem normalen einfachen handelsüblichen Zylindermikrotom (das nicht einmal von Jung sein muss) und einem nicht verbastelten SHK-Klingenhalter kommt auch der Ungeschickteste und Ungeübteste (wie ich) zu deutlichen besseren Schnittergebnissen.
Mein Rat: Kauf Dir einen SHK-Klingenhalter, lass ihn, wie er ist (er ist maximal optimiert) und kauf Dir ein vernünftiges Zylindermikrotom und lass auch das einfach, wie es ist. Bette das Schnittgut besser in das Haltemedium (Styrodur, Möhre, Holundermark oder was auch immer) ein Und Du wirst sehen: Der Erfolg stellt sich von selbst ein.

Herzliche Grüße
Peter
(der wahrlich auch kein Meisterschnippler ist).
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

liftboy

Hallo Peter,

auch wenns umständlich ist, verwende ich Möhre.
Dazu benutze ich einen Korkbohrersatz; mit dem größten schneide ich eine Stange, in welche ich mit einem kleineren (der etwas kleiner als das Schnittgut ist), in der Mitte ein Loch steche. Dann wird die Stange halbiert, das Schnittgut eingespannt und los gehts. Da drückt sich nichts mehr weg!

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

Peter V.

Hallo Wolfgang,

aber es liegt ja nicht am Styrodur an sich. Damit kann man wohl recht gut arbeiten. Schau mal, das war der erste Schnittversuch meines Lebens (und damit auch fast schon der Letzte, wie ich schamvoll zugeben muss... :-[). Mit Styrodur.


http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2289.msg12486#msg12486


Und ich bin wahrlich kein Meister der Geschicklichkeit! Mit ordentlichem Material (Mikrotom, Klingenhalter und scharfe Einmalklinge) kann das Ergebnis eigentlich kaum schlechter werden.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Dr. Jekyll

Lieber Wolfgang,

Ich habe gelernt" mit Lebensmittel spielt man nicht" 😄

Herzliche Grüße
Harald
Beste Grüße
Harald

Wutsdorff Peter

Hallo Peter,
der eingelegte Federring ist auf dem Bild in der Tat etwas hochgerutscht; der war nur für das Foto eingelegt.
Er liegt normalerweise ca. 1/2 mm unterhalb der weißen Porzellanplatte.
Ich habe ihn gedreht, damit das Styrodur mit der Probe gegenüber dem Messer eine Anlagefläche hat.
Der SHK-Klingenhalter gleitet sauber auf Porzellanplatte.
Mit dem SHK-Klingenhalter bin ich sehr zufrieden!!
Den Hinweis mit dem Einkerben des Styrodurs werde ich beherzigen, ebenso die Verwendung des Euparals, damit der Schnitt nicht  wegschwimmt.
Allen Kollegen danke ich für ihre Hinweise und Verbesserungsvorschläge.
Schon meinen Studenten habe ich immer gepredigt:Üben übt.
Nun übe ich und habe auch schon dünnere Schnitte zuwege gebracht.
Gruß und gute Nacht                Peter