Brauche Hilfe: Nähnadel zuschleifen zum Spalten von Sphagnum-Stämmchen

Begonnen von Bernd Miggel, April 30, 2020, 19:01:54 NACHMITTAGS

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Bernd Miggel

Hallo zusammen,

wer kann mir helfen?
Zur Zeit beschäftige ich mich mit der Bestimmung von Sphagnen. Um die Porensituation der Stamm-Epidermis zu untersuchen, empfielt Hans Huber (s.u.), das Stämmchen mit einer zugeschliffenen Nähnadel zu spalten. Dabei taucht für mich ein kleines Problem auf - wie schleift man eine Nähnadel an?

Viele Grüße - Bernd Miggel

Literatur: Huber H (1998) - Sphagnum in der Schweiz und angrenzenden Gebieten. Herzogia 13, 1998, 1:36

olaf.med

Hallo Bernd,

professionell mit einer Stichelschleifmaschine, aber die haben die wenigsten im Wohnzimmer rumstehen. Mit Übung gelingt es auch ganz gut an einer rotierenden Schleifscheibe, aber die muss sehr fein sein. Gut geeignet sind die nicht allzu teuren Diamant-Schleifscheiben mit einer rotbraunen Bindung. Ich selbst benötigte immer Meißel-förmig angeschliffene Nähnadeln, die habe ich von Hand auf feinem Schleifpapier zugeschliffen. Das Papier sollte aber eine gute Qualität und eine gute Kornbindung haben. Geeignet sind Naßschleifpapiere wie man sie im Karosseriebau zum Feinschliff verwendet, Körnung ca. 1200.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

A. Büschlen

Hallo Bernd,

diese Methode kenne ich nicht, deshalb kann ich dazu nicht mitreden.

Aber: Die Stechhilfen für die Blutentnahme der Blutzuckermessgeräte haben sehr feine und präzise Lanzetten. Wenn du in deinem Umfeld einen Diabetiker kennst, der täglich selber den Blutzucker bestimmt, bekommst du sicher einige Stechhilfen. Ich meine, dass das ein Versuch wert ist.

Gutes Gelingen!

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Klaus Herrmann

Lieber Bernd,

soll ich das einfach mal für dich versuchen? Muss dazu heimlich eine Nähnadel aus dem Nähkästchen meiner Frau herausplaudern, aber das wird mir schon gelingen.
Geht dann als Wertpaket an deine Adresse.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Klaus Herrmann

#4
Lieber Bernd,

pssst - sie ist schon im Bett ich konnte... 8)

Aber was sag ich: Klappe erst aufreißen wenn man sicher ist. Das ist gar nicht so einfach. Freihand schon gar nicht, aber mit Nadelhalter ist es einfacher. 1200er Papier naß wie Olaf schon sagte. Und dann immer Kontrolle unterm Stemi. Ein erster Versuch; du musst dir ein Nadelhalter machen: Rundholz  mit feinem Loch und da die Nadel einkleben.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Bernd Miggel

Hallo-Hallo!

Danke für eure Vorschläge, ist halt ein tolles Forum!

Klaus, Spaß beiseite. Würdest du mir dein Versuchsergebnis bitte zuschicken? Sollte die Sache funktionieren, kann ich hier gerne das Ergebnis zeigen.

Herzliche Grüße - Bernd

Rawfoto

Hallo Bernd

Wie scharf soll die Schneide sein?

Wenn ich das mit meinen Mikrotommessern vergleiche ist das 1200er sehr grob. Willst Du damit scharfkantig schneiden?

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Günter

Hallo Bernd,

gibt es in dem genannten Huber eine Angabe über die Größe der Nadel und eine Skizze, wie die geschliffene Nadel denn aussehen soll ? Das wäre hilfreich für die Vorstellungskraft.
Geht das in Richtung eines Meissels, also Schneide vorn? Oder eher in Form eines Messers, Schneide seitlich ?
Oder die Umsetzung von Klaus, die sieht mir ein wenig aus wie eine Ledernadel, die ja auch geschliffen sind.

Zum Handschleifen könnte ich mir vorstellen, das das auch gut mit Schleifsteinen für Messer geht, die gibt es ja in allen erforderlichen Körnungen.

Gruß
Günter

PS: bei Bedarf würde ich mich dann ebenfalls daran versuchen. (unter uns: auch als Dank für QGIS)
über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Bernd Miggel

#8
Hallo,

das ist für mich völliges Neuland. Funktionieren muss es halt. Hier hänge ich ein paar Bilder an.

Im ersten sieht man so ein Stämmchen, von dem ich alle Astbüschel bis auf eines entfernt habe.

Im nächsten Bild das Stämmchen, vermaßt, im Querschnitt. Die Epidermis ist die äußere, etwa 3-schichtige Zellpackung, um die es geht. Sie ist hier 60-70 µm dick:

Das letzte Bild zeigt das längs halbierte Stämmchen im Durchlicht, gefärbt in Kristallviolett. Aufgrund der Dicke des Stämmchens ist nur am Rand eine Pore erkennbar.

Mein Ziel ist es, die Zellen der Epidermis mit ihren Poren nicht nur am Rand zu sehen, sondern über den gesamten Stammbereich. Aber dazu muss man im Idealfall wohl eine Abwicklung der äußeren Zellschicht(en)  herauspräparieren. Und Huber kriegt das irgendwie mit einer zugeschliffenen Nähnadel hin. Er macht keinerlei Aussage, wie das Werkzeug genau aussieht bzw. wie er es herstellt. Vielleicht ist seine Methode ja nicht die beste.

Herzliche Grüße - Bernd


Klaus Herrmann

Hallo Bernd,
habe ich natürlich für dich gemacht und werde den Versuch heute noch der Post anvertrauen.

Gerne können sich andere auch versuchen. Nach meiner langstündigen Erfahrung ist es ohne Nadelhalter kaum möglich. Ein Vorteil ist ein 4-eckig Griff, damit man die Orientierung gezielt variieren kann. Auf dem Scheifstein sicher mühsam; ich machs auf der Tellerschleifmaschine. Ob für den Zweck eine feinere Körnung benötigt wird glaube ich nicht, Mikroskopisch gesehen erhält man eine mikrofeine Säge.
Ganz edel wäre sicher Olafs kleine Zaubermaschine, bei der der Anstellwinkel eingestellt werden kann.

Und richtig professionell sind Instrumente für Augenoperationen. Hier ein Starmesser das ich mal auf dem Flohmarkt gekauft habe. Aber wann wird schon eine Augenarztpraxis aufgelöst in der noch solche Instrumente benutzt wurden. Das Heft ist 4eckig und liegt gut in der Hand. Ich vermute dass der Neupreis mit dem Goldpreis korreliert.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

nun habe ich noch einen Griff (Holzdübel) dazu gemacht. In die vorbereitete Bohrung musst du sie nur noch einkleben und dabei die Scheide richtig orientieren.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Bernd Miggel

Hallo Klaus,

vielen Dank, ich bin sehr aufs Werkzeug und die Ergebnisse gespannt!

Einen herzlichen Gruß aus dem nasskalten Norden (des Schwarzwalds)

Bernd

smashIt

zum nähen von leder gibt es angeschliffene nadeln.

ob die allerdings scharf genug sind kann ich nicht sagen.

alternativ kann man ja immer noch einen angelhaken geradebiegen ;)
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

liftboy

Hallo erstmal,

nur so reingeworfen:
für meine Zwecke benutze ich normale Injektionsnadeln; lassen sich an dem Kunststoff-Steckteil gut anfassen (eventuell auch auf einen Griff aufstecken) und sind doch echt schön scharf angeschliffen.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Bernd Miggel

Hallo Wolfgang,

hört sich gut an. Sind das solche Kanülen wie unten im Bild?

Wie machst du das im Einzelnen mit dem Herauspräparieren der Epidermis?

Bernd