Laborlux llld - Fotoadapter

Begonnen von BraS, April 15, 2024, 14:03:38 NACHMITTAGS

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BraS

Hallo

Ich habe ein Laborlux llld (vermutlich Jg 61) mit einem Fototubus günstig erhalten. Der Tubus hat keinen weiteren Zusatz und hat ein Innenmass von 38mm. Die Objektive sind keine Unendlich-Optiken.

Frage:
Ich suche eine möglichst einfache und günstige Lösung um den Tubus für Handy oder ev eine Spiegellose Nikon Z Kamera (Vollformat) zu nutzen.

Vielen Dank für Ratschläge.

Grüsse
Simon

plaenerdd

Hallo Simon,
herzlich willkommen im Forum!
Hast Du die Grundlagen der Mikrofotografie - Kameraadaptionen schon gefunden?

Bei einem Endlich-Mikroskop sollte unbedingt ein zu den Objektiven passendes Okular/Projektiv im Tubus platziert werden. Am besten Du zeigst mal ein Foto von Deinem Fototubus und auch von den Objektiven.

Für Smartphone gibt es käufliche Adapter, oder man bastelt selbst, wie Hubert "Lupus" hier gezeigt hat..

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

BraS

Vielen Dank. Hier mal Fotos vom Mikroskop und von den Objektiven:

purkinje

#3
Hallo Simon und willkommen hier im Forum,

die "richtige" Bezeichnung deines Geräts hast Du ja bereits herausgefunden  ;)
Du solltes dich erst fragen ob alle Triebe gut laufen und der Tubus (weil anscheinend oben offen?) nicht eingestaubt ist (Umlenkprisma für den Binokularteil)
Es fehlt dieser Okularstutzen 38mm:
Okularstutzen 38mm.jpg
manchmal auch zu finden an Mono-GERADtuben:

sowie ein dazu gehörigen Okular Periplan GF 10x
Weitere aktuellere Links zur Fotoadaptation:
Aktuelle DSLM Kamera für Leitz Ortholux I
Universelle Fotoadaption für Systemkamera o. klassische DSLR

Noch zwei Anmerkungen :
Du hast die einfachste Optik der damaligen Zeit Achromate (37mm Abgleichlänge), Du kannst aber jedes endliche Leitz Objektiv der 170mm Tubuslängen- Ära verwenden . Also auch jene mit 45 mm Abgleichlänge. Deine Achromate sind in der Regel für meinen Geschmack etwas flau zudem nicht bildfeldeben:
hier findest du alle damals (etwas nach deinem, aber passend) verfügbare Optik: Leitz 1974 Objektive, Okulare, Kondensoren (engl)
Falls alles an deinem Gerät ok ist (mechanisch und optisch) kannst Du ggf in Planachromate Objektive ("NPL",für Durchlicht also mit 170/... markiert!) investieren.
Dein Kondensor heißt übrigens Berek-Kondensor, historisch nett, auch nicht schlecht, aber bei dir mit dem für das Laborlux zu kurzen unteren Stutzen (Kollektorlinse), funktioniert aber trotzdem.
Bei weiteren Fragen, Unklarheiten gerne melden, für die Fotoadaptation gibt es jedoch weitaus Beschlagenere  (s. Links oben z.B)
Beste Grüße Stefan

Aljoscha

Hallo Simon,

schönes Mikroskop! Den Trinotubus hätte ich auch gerne.

Viele Grüße

Alexander

BraS

Zitat von: plaenerdd in April 15, 2024, 18:39:21 NACHMITTAGSHast Du die Grundlagen der Mikrofotografie - Kameraadaptionen schon gefunden?

Bei einem Endlich-Mikroskop sollte unbedingt ein zu den Objektiven passendes Okular/Projektiv im Tubus platziert werden. Am besten Du zeigst mal ein Foto von Deinem Fototubus und auch von den Objektiven.

Für Smartphone gibt es käufliche Adapter, oder man bastelt selbst, wie Hubert "Lupus" hier gezeigt hat..

LG Gerd

Vielen Dank Gerd für die Infos und Links! Genau das brauche ich.


Zitat von: purkinje in April 15, 2024, 20:54:58 NACHMITTAGSDu solltes dich erst fragen ob alle Triebe gut laufen und der Tubus (weil anscheinend oben offen?) nicht eingestaubt ist (Umlenkprisma für den Binokularteil)
Es fehlt dieser Okularstutzen 38mm:

sowie ein dazu gehörigen Okular Periplan GF 10x
Weitere aktuellere Links zur Fotoadaptation:
Aktuelle DSLM Kamera für Leitz Ortholux I
Universelle Fotoadaption für Systemkamera o. klassische DSLR


Beste Grüße Stefan

Super, vielen Dank Stefan für Infos zum Originaladapter /Okular und für die wertvollen technischen Infos. Bei Unklarheiten und Fragen melde ich mich sehr gerne wieder bei Dir, vielen Dank!

Beste Grüsse
Simon

BraS

Hallo Stefan

Die ganze Technik, die verschiedenen Masse und Bezeichnungen sind für einen Laien wie ich es bin im ersten Moment verwirrend. Doch langsam wird mir klar wie es funktioniert.

Zitat von: purkinje in April 15, 2024, 20:54:58 NACHMITTAGSDu hast die einfachste Optik der damaligen Zeit Achromate (37mm Abgleichlänge), Du kannst aber jedes endliche Leitz Objektiv der 170mm Tubuslängen- Ära verwenden . Also auch jene mit 45 mm Abgleichlänge. Deine Achromate sind in der Regel für meinen Geschmack etwas flau zudem nicht bildfeldeben:
hier findest du alle damals (etwas nach deinem, aber passend) verfügbare Optik: Leitz 1974 Objektive, Okulare, Kondensoren (engl)

Für den Anfang und ev mit Kindern denke ich, müssten die gegenwärtigen Objektive genügen?

Und wenn ich später aufrüsten möchte, würden da nicht auch die 160mm Objektive gehen, die Abweichung ist offenbar nicht wirklich relevant für das Bildergebnis - oder was meinst Du? - ist damit die Suche nach passenden Objektiven nicht einfacher? oder wird es nur teuerer, weil die 160er gesuchter sind?

Und dann die Okulare. Gegenwärtig hat das Mirkoskop Periplan 10x Okulare. Wäre es vielleicht sinnvoll hier etwas zu investieren? die werden doch auch optisch besser geworden sein. Und ein weitwinkligeres Okular, bringt das gegenwärtig mit den alten nichtplanen Objektiven nichts? müsste ich da plankorrigierte Objektive dazu verwenden? 

Zitat von: purkinje in April 15, 2024, 20:54:58 NACHMITTAGSDein Kondensor heißt übrigens Berek-Kondensor, historisch nett, auch nicht schlecht, aber bei dir mit dem für das Laborlux zu kurzen unteren Stutzen (Kollektorlinse), funktioniert aber trotzdem.

Offenbar ist der Berek-Kondensor nicht perfekt auf das Laborlux abgestimmt, funktioniert aber einwandfrei/gut, vorallem für normale Amateuranwendungen. Oder habe ich das nicht korrekt verstanden?


Beste Grüsse
Simon



BraS

Zitat von: Aljoscha in April 15, 2024, 22:55:06 NACHMITTAGSschönes Mikroskop! Den Trinotubus hätte ich auch gerne.

Viele Grüße

Alexander

Tja, Alexander, kannst Dir denken was ich dachte, als ich den Tubus auf dem Mikroskop gesehen habe ...   ;)
Viele Grüsse
Sion

purkinje

Hallo Simon,

Zitat von: BraS in April 18, 2024, 17:44:23 NACHMITTAGSFür den Anfang und ev mit
Und wenn ich später aufrüsten möchte, würden da nicht auch die 160mm Objektive gehen, die Abweichung ist offenbar nicht wirklich relevant für das Bildergebnis - oder was meinst Du? - ist damit die Suche nach passenden Objektiven nicht einfacher? oder wird es nur teuerer, weil die 160er gesuchter sind?
Absolut, erst mal mit den vorhandenen Objektiven loslegen.
Und bei etwas zugezogener (oberer) Blende beobachten, ob sich irgendwo Schmutz /Staub oder Störungen befinden, welche erst ergründet und beseitigt werden sollten. Nicht alles davon ist ggf. in den Objektiven begründet. 
Planobjektive (für dieses Mikroskop müssen es keine PL sondern "nur" NPL-Obkjektive sein,  sind nur bei sehfeldfüllenden Objekten, die randscharf fotografiert werden sollen, dann irgendwann evtl. mal besser. Ja, 170 mm Objektive sind i.d.R., wenn es keine seltenen Raritäten sind, billiger als die 160mm Objektive.
160mm Obj. können an diesem Stativ benutzt werden, wenn man beachtet, daß
immer die älteren Okulare (für 170mm) dafür verwendet werden müssen!
und bei Objektiven < 16 die Parfokalität nicht mehr stimmt.

Zitat von: BraS in April 18, 2024, 17:44:23 NACHMITTAGSUnd dann die Okulare. Gegenwärtig hat das Mirkoskop Periplan 10x Okulare. Wäre es vielleicht sinnvoll hier etwas zu investieren? die werden doch auch optisch besser geworden sein. Und ein weitwinkligeres Okular, bringt das gegenwärtig mit den alten nichtplanen Objektiven nichts? müsste ich da plankorrigierte Objektive dazu verwenden? 
Periplan GF 10x (NICHT 10x/18, die Angabe der Sehfeldzahl zeigt bei diesen Leitz Okularen an, daß diese für 160mm Stative sind!) sind immer zu empfehlen für einen entspannteren Blick, Brillenträger-Okulare sind leider recht teuer, falls nötig.

Zitat von: BraS in April 18, 2024, 17:44:23 NACHMITTAGSOffenbar ist der Berek-Kondensor nicht perfekt auf das Laborlux abgestimmt, funktioniert aber einwandfrei/gut, vorallem für normale Amateuranwendungen. Oder habe ich das nicht korrekt verstanden?
Minimale Einschränkung, was die gleichmäßige komplette Ausleuchtung v.a. bei kleinerer Vergrößerungen erschweren kann. 

Welche Beleuchtung hast Du denn? Die Originalleuchte?
Beste Grüße Stefan 


BraS

#9
Hallo Stefan

Vielen Dank.
Zitat von: purkinje in April 18, 2024, 20:59:35 NACHMITTAGSund bei Objektiven < 16 die Parfokalität nicht mehr stimmt.
Das ist mir nicht klar. Sind Objektive mit kleinerer Vergrösserung optisch anders? Anders rum gesagt, muss man bei Gesammtvergrösserung < 50 im Prinzip keine Plan-Objektive verwenden? oder bringe ich da etwas durcheinander?
Zitat von: purkinje in April 18, 2024, 20:59:35 NACHMITTAGSWelche Beleuchtung hast Du denn? Die Originalleuchte?
Ja, es ist die Originalleuchte. Bis ich merkte, wie man das Ding heraus nimmt oder wieder montiert war leider die Birne kaputt...
Leider fehlt der Trafo, da muss ich erst ein Netzgerät beschaffen. Dann kann es los gehen.
Würde bei der Beleuchtung eine Motifikation auch etwas bringen? z.B. LED, Timmer etc.? oder ist die Originalleuchte ok.?

Beste Grüsse
Simon


andr_brno

Hallo Simon,
die Originalleuchte ist grundsätzlich tauglich, auf jeden Fall für Hellfeld Durchlicht - aber schon auch anfällig, wie du gesehen hast und nicht ganz billig in der Wiederbeschaffung. Viele (auch ich) lieben daran aber die Lichtfarbe. Dazu passt natürlich ein originaler Leitz-Trafo, den du sicher schnell und nicht zu teuer ergattern kannst, vielleicht auch hier im Forum. Diese Dinger sind nämlich absolut unverwüstlich und schauen absolut museal aus, auch haptisch ein Genuss!
Wenn du aber richtig Licht für Phasenkontrast, Dunkelfeld, DIC... und Platz auf dem Schreibtisch haben möchtest gibt es tolle LED-Lösungen. Meine Favoriten für das Ortholux, die sicher auch am Laborlux adaptierbar sind, stammen von Stephan Hiller, der auch hier im Forum aktiv ist.
Grüße aus dem winterlichen bayerischen Oberland
Andreas

Aljoscha

Hallo,

Der LED-Umbau eines Laborlux ist deutlich einfacher als bei einem Ortholux. Stephan liefert eine LED, die mit Kühlkörper in einen Glühlampensockel montiert ist. Dazu noch das Steuergerät und fertig.

Viele Grüße

Alexander

purkinje

Hallo Simon,
Zitat von: BraS in April 19, 2024, 06:51:57 VORMITTAG
Zitatund bei Objektiven < 16 die Parfokalität nicht mehr stimmt.
Das ist mir nicht klar. Sind Objektive mit kleinerer Vergrösserung optisch anders? Anders rum gesagt, muss man bei Gesammtvergrösserung < 50 im Prinzip keine Plan-Objektive verwenden? oder bringe ich da etwas durcheinander?
Meine Aussage bezog sich auf die "falschen" 160mm Objektive an (deinem) 170mm Stativ mit (deinen) 170mm Okularen. Parfokalität bedeutet, dass Du beim Objektivwechsel mit bereits scharf gestelltem Präparat, nur unwesentlich nachfokussieren musst und keine Kollision mit der Frontlinse fürchten musst.

Das Birnchen hat folgende Daten: 6V 15W, Sockel Ba15d mit einer Glühwendel wie hier gezeigt: https://www.proflamps.com/de/de/Produkte/Medizinisch/Mikroskop/p/10100302843174.
Noch einmal zur Erinnerung: Diese Geräte sind mechanisch recht unverwüstlich, aber die Optik leidet oft durch die Zeit und suboptimale Lagerung; vor größeren Investitionen erst ausprobieren, ob sich im Strahlengang Dreck oder Störungen befinden und ob alles andere soweit in Ordnung ist!

Beste Grüße Stefan



Mikroman

Ich kann den Stephan (Hiller) nur weiterempfehlen und bei mir werkeln zwei seiner Systeme zu meiner vollen Zufriedenheit. Das Laborlux mit Trinotubus und Phakoeinrichtung besitze ich auch. Von der 6V 15W-Beleuchtung habe ich mich verabschiedet. Mittlerweile habe ich mehrere Alternative. Die einfachste davon: eine LED-Taschenlampe ohne Reflektor und Glaslinse, die mit einer Hülse (32mm Außendurchmesser) versehen exakt in den Stativfuß passt. Bei der zweiten Lösung kam die gleiche Taschenlampe zur Anwendung nur betrieben mit einem einstellbaren Netzteil. Für die dritte Lösung braucht es ein wenig Glück. Jüngst habe ich eine Starlight ML3+ Leuchte für 50 € erstanden. Dafür hat mir ein Freund eine entsprechende Passhülse gedreht (außen 32mm, innen 26mm). Ersatzweise und falls Basteltalent vorhanden, kann man auch mit einem Alurohr und einer LeD sich selbst was basteln.
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

BraS

Hallo,
Nun habe ich das Mikroskop teilweise zerlegt, gereinigt, geölt/ gefettet. Lichtführung / Linsen soweit möglich gereinigt und wieder montiert. Anschliessend "Probelauf" mit Auflicht und Akuleuchte als Lichtquelle. Funktioniert nach meinem Dafürhalten sehr gut. Für mich als Laien ist es erstaunlich, was das Gerät leistet. Die nächste Zeit werde ich es noch mit dem Zeiss Axiostar plus vergleichen.


@ Alexander / Mikroman  Vielen Dank für den Hinweis wegen dem Umbau auf LED oder andere Lichtquellen. Diesen Umbau werde ich ev. später machen. Gegenwärtig begnüge ich mich mit dem Vorhandenen.

Vielen Dank für die Ratschläge.

Beste Grüsse
Simon