Zeiss Phasenkondensor ausbauen/abbauen

Begonnen von PetrM, November 09, 2010, 17:53:53 NACHMITTAGS

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PetrM

Hallo Bastler,

ich habe heute endlich das Mikroskop bekommen und es ist in einem wirklich kläglichen Zustand. Da ich ja die Reinigung etwas dokomentieren will muss ich das Mikroskop auseinander bauen. ging bis jetzt auch alles ganz gut. Nur der Kondensor macht Schwierigkeiten. Ich bekomme das verflixte Teil nicht runter. Gibt es da nicht ne Anleitung wie man den Kondensor einbaut/ausbaut?

Im Forum konnte ich leider nix finden. Wer kann mir helfen?

Ich habe noch ein Foto gemacht, damit man weis worum es geht?



Wenn ich alle Bilder zusammen habe werde ich nen neuen Thread starten um euch mal den Zustand, und es ist echt ein Zustand ein Mikroskop so verlottern zu lassen, des Mikroskops zu zeigen.

Vielgruß
Peter
Ohne Pflanz - kein Mensch
Ohne Pilz - kein Pflanz
Ohne Alg - kein Pilz?
Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?

wilfried48

Hallo Peter,

Kondensortrieb ganz absenken und Kondensorgehäuse gegen den Federstift nach vorne (das ist in deinem Bild der Stift vor der grossen flachen Rändelschraube) ziehen und dabei hinten aus der Schwalbenschwanzführung kippen.
Wenn das nich geht ist der Federstift verharzt. Eventuell hilft es wenn du die beiden hinteren Justierrändeslschrauben des Kondesnsor ganz herausdrehst. Muss man aber normalerweise nicht machen, denn man kann den Kondensor normalerweise im justierten Zustand aus und einbauen und muss anschliessend kaum nachjustieren.

viel Erfolg
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

PetrM

Hallo Wilfried,

keine Chance der Kondensator bewegt sich nicht einen Millimeter. Kann man das Harz mit Alkohol oder ähnlichem auflösen?

Wozu sind eigentlich die zwei silbernen im 90° Winkel gebogenen Dinger von denen man eines rechts in der Mitte vom Bild sieht?

Gruß
Peter
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Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?

Jürgen Boschert

Hallo Peter,

mit diesen Hebeln kann man die Frontlinse des Kondensors ein- und ausklappen.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

reblaus

Hallo Peter -

die Winkel sind die Enden eines Bügels, den man waagerecht bewegen "können sollte" um die Kondensorlinse aus- und einzuklappen.

Hast die die Hilfslinsenhalter am Kondensorträger abgeschraubt oder waren keine mehr dran?

Bei den verharzten Schrauben nicht die Geduld verlieren: Tu etwas Kriechöl (Caramba rapid, W35 o.ä) auf das freiliegende Messinggewinde bzw. auf den kurzen Stummel des Federstiftes vorne, der aus der Hülse rausragt. Warte ... Dann nimm eine Kombizange und drehe die Schrauben bzw. den Stummel etwas hin und her. Warte ...
Irgendwann sollten sich die Justierschrauben rausdrehen lassen. Die auf dem Bild ist ja schon fast raus!
Weiterer Ansatzpunkt:
Zwischen der Kondensorschwalbe und dem Ring des Kondensorträgers ist ein relativ breiter Spalt. Fahre hinten (etwa zwischen den beiden Zentrierschrauben) mit einem Winkelschraubenzieher oder einem Vergaserschraubenzieher (die ganz kurzen) senkrecht von unten in den Spalt und mach schraubende Bewegungen. Jetzt sollte sich die Kondensorschwalbe bewegen lassen. Du siehst das daran, dass der kleine Stummel am Federstift weiter herauskommt, wenn er verharzt ist, bleibt er draußen und irgendwann kannst du den Kondensor hinten nach oben herauskippen.

Mit einer Kombination dieser Verfahren solltest den Kondensor rauskriegen. Das eigentliche Vergnügen kommt erst beim Überholen des Kondensors ....

Gruß

Rolf

PetrM

So, hab ihn raus. Mit einem plastikverkleideten Schraubenzieher hinter dem Kondensor angesetzt und nach vorne gedrückt. Ging ganz gut. Musste nur wissen in welche Richtung er rausgeht.

Danke Jürgen, danke Reblaus für die Info.
Ohne Pflanz - kein Mensch
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Jürgen Boschert

Hallo Peter, hallo Rolf,

ZitatHast die die Hilfslinsenhalter am Kondensorträger abgeschraubt oder waren keine mehr dran?


In dem Kondensor ist unten eine Hilfslinse eingeschraubt, das ist auf dem Foto zu erkennen. HiLi- und Filterträger waren also an diesem Gerät nicht vorhanden.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Nomarski

ZitatIn dem Kondensor ist unten eine Hilfslinse eingeschraubt, das ist auf dem Foto zu erkennen. HiLi- und Filterträger waren also an diesem Gerät nicht vorhanden.

Wenn dem so wäre, dann hätte man beim Köhlern auch arge Schwierigkeiten. ;D

Jürgen Boschert

Hallo Bernd,

warum sollte man da Schwierigkeiten haben ? Das Kphlern findet dann einfach mit den Kondensor-Zentrierchrauben statt. Ich bin mir übrigens definitiv sicher, dass in dem Kondensor die HiLi unten eingeschraubt ist. Es gab diese Möglichkeit sozusagen als "Billigvariante", um die Kosten für den zusätzlichen Träger zu sparen und trotzdem den Kondensor möglichst nahe an das Präparat bringen zu können.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Nomarski

Hallo Jürgen,

es ist schon richtig, daß die Hilfslinse in dem Kondensor eingeschraubt ist und es sich offenbar um die "Billigversion" ohne Filterträger handelt. Aber mit zwei Hilfslinsen im Strahlengang ist es eben nicht möglich, die Leuchtfeldblende im Objekt beim Köhlern scharf abzubilden. ;)
Deswegen wäre allenfalls ein Filterträger und ein Hilfslinsenträger ohne Hilfslinse sinnvoll.

Viele Grüße
Bernd

Nomarski

Zitat von: woodlanddragon in November 09, 2010, 19:14:34 NACHMITTAGS
So, hab ihn raus. Mit einem plastikverkleideten Schraubenzieher hinter dem Kondensor angesetzt und nach vorne gedrückt. Ging ganz gut. Musste nur wissen in welche Richtung er rausgeht.

Danke Jürgen, danke Reblaus für die Info.
Hallo Peter,

nimmst du jetzt künftig immer den Schraubenzieher, um den Kondensor zu wechseln? Was nimmst du denn als Hilfswerkzeug für den Objektivwechsel. Viele haben auch Schwierigkeiten, den Okulartubus abzunehmen, es wird dann gerne die Wasserpumpenzange an der Klemmschraube angesetzt.

Beste Grüße
Bernd

PetrM

Hallo Bernd,

sehr witzig. Es ging aber leider nicht anders, da der Stift so festgesetzt war. Und es war auch nur ein leichter Druck nötig. Ist sicherlich nicht empfehlenswerteste Methode gewese. Doch habe ich kein Problem damit gesehen, da hinter dem Kondensor nichts war, was man meiner Meinung nach beschädigen konnte.

Aber sei froh. Mir gingen noch ganz andere Dinge durch den Kopf, welche ich aber sogleich als Hirngespinst abgetan habe. Ein Hammer hat bei einem Mikroskop nun wirklich nichts verloren.

Und in Zukunft werde ich hoffentlich ein sauberes und harzfreies Mikroskop haben. Dann brauch ich die Komponenten nur mal böse anschaun und die springen schon freiwillig aus ihrer Fassung in meine Hand.  ;D Aber auch nur wenn ich es behalte. Werde gleich mal die Bilder reinstellen. Aber in einem neuen Thread.

Auch beste Grüße
Peter
Ohne Pflanz - kein Mensch
Ohne Pilz - kein Pflanz
Ohne Alg - kein Pilz?
Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?

Nomarski

Hallo Peter,

wie du schon gemerkt hast, wirkt der Harz wie Klebstoff. Dein Kondensor sieht jedenfalls auch so aus, als müßte er zerlegt werden, was nicht unbedingt schwierig ist. Aber wenn die Lamellen der Irisblende auch verharzt sind, habe ich eine Anleitung im Unterforum Gerätetechnik eingestellt.
Den Tisch wirst du auch abschrauben müssen, die Innensechkantschrauben sind oftmals ziemlich widerspenstig,
vom böse Anschauen lösen die sich nicht.

Frohes Schaffen!
Bernd

PetrM

#13
Hallo Bernd,

eine Irisblende konnte ich bis jetzt noch nicht entdecken. Sollte ich sie doch noch finden, werde ich mir die Anleitung zu Herzen nehmen.

Gruß
Peter
Ohne Pflanz - kein Mensch
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Ohne Alg - kein Pilz?
Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?

Nomarski

Hallo Peter,

die Irisblende kannst du sehen, wenn du den Kondensorrevolver so drehst, daß das J dem Index gegenübersteht.
Sie wird von dem großen Ring über der Riffelung betätigt. Falls sich dieser nur schwer betätigen lässt, dann übe keine weitere Gewalt aus, da sonst die Lamellen beschädigt werden und eben alles demontiert werden muß.
Es ist aber allgemein zu beachten, daß manche Teile auch beim Demontieren dejustiert werden und hinterher wieder eingestellt werden müssen, damit das Licht am Ende des Tages nicht zickzackförmig durch den Strahlengang laufen muß.

Viele Grüße
Bernd