3 Paramecien - Silberimprägnierung

Begonnen von Klaus, Dezember 07, 2011, 16:36:52 NACHMITTAGS

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Klaus

Liebes Forum,

hier 3 Beispiele meiner Versuche mit der Silberimprägnierung bei Paramecien.

Struktur der Pellicula sowie Mundtrichter (Pfeil) sind gut zu sehen.







Die Methode ist relativ einfach anzuwenden, wenn man einmal die Chemikalien bereit hat und ein wenig Erfahrung mit den Parametern gesammelt hat.

Mit versilberten Grüssen

Klaus

Daniel Steiner

Hallo Klaus,

Sehr schön, deine Silberparamecien.
Da hatte ich vor rund zwei Jahren auch mal etwas gepostet:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4295.0

Merkwürdigerweise gabs darauf kaum Resonanz. Dabei ist das Thema doch keineswegs abseitig...?

Herzliche Grüsse, Daniel

treinisch

Hallo Klaus,

sehr schön anzusehen! Ist das Protargol oder Carbonat?
Wenn es Protargol ist, hast du welches von Merck genommen? Oder selbstgemacht?
@Daniel
Ich glaube Dein Link ist kaputt, wenigstens auf meinem Handy.

Ich glaube generell ziehen technisch orientierte unbunte Beiträge nicht so viel Merksamkeit auf sich. Silberfärbungen sind natürlich schon recht unbunt!

Viele liebe Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Jürgen H.

Hallo Klaus,

ich finde es schon sehr erstaunlich, dass man die fragilen Tierchen den den Versilberungsprozess hindurch bekommt, ohne dass sie völlig die Form verlieren und platzen. Könntest Du einmal etwas näher Deine Methode beschreiben?

Schöne Grüße

Jürgen

Michael Plewka

halllo Klaus,
Foissner beschreibt in seinem Ciliaten-Werk 4 verschiedenen Silberimprägnierungsmethoden, die auch gänzlich unterschiedliche Ergebnisse zeigen, d.h. unterschiedliche Organelle sichtbar machen. Welche Methode hast Du benutzt?

@ Daniel:  der Aufhänger für die ganze Geschichte mit der Silberimprägnierung damals war die Diskussion über die Bestimmungsmöglichkeit von unbekannten Ciliaten, speziell der Colpodea. Das ist heute noch genauso aktuell. Die Wahrscheinlichkeit nämlich, einen Einzelfund -und darum geht es ja meistens bei der Tümplerei- versilbert zu bekommen, ist aus rein praktischen Gründen sehr gering. Man müsste in diesem Fall also erstmal eine Kultur anlegen und dazu die Lebensbedingungen des Ciliaten kennen. Diesen Aufwand wollten die damaligen Diskutanden  nicht eingehen.
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4216.0. Interessant wäre nun zu wissen, was aus deinen Versuchen geworden ist....


beste Grüße Michael Plewka

Daniel Steiner

Hier nochmals der korrekte Link zu meinem damaligen Beitrag (danke für den Hinweis, Timm):

www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4295.0

@ Michael: Mir gings damals nur darum, die Methode mal auszuprobieren. Ich habe seither leider kaum Kulturen gepflegt - aus beruflichen Gründen beschäftige ich mich heute stärker mit Gehölzen, und es käme mir auch nicht in den Sinn, die ciliaten Gelegenheitsfunde zu versilbern  ;D

Beste Grüsse, Daniel


Klaus

Vielen Dank für Eure Kommentare und Hinweise.

@ Timm und Michael: Ich habe meine Methode and die Bescheibungen von Kremer (Großes Handbbuch der Mikroskopie) und Foissner (Die Wimpertiere (Ciliata) und ihr Silberliniensystem p.9) angelehnt. Ich bin folgendermaßen vorgegangen:

-Objektträger mit in Isopropanol getränktem Lappen abwischen
-1 Tag altes Hühnereiweiß sehr dünn mit kleinem Finger auftragen (vorher Objektträger anhauchen)
-Ciliaten in einem Wassertropfen auftragen, bei Raumtemperatur trocknen lassen
-mit 1%iger AgNO3 Lösung für 30 s bedecken, mit aqu. dest. kurz abspülen, trocknen lassen
-15 s mit 60 W Lampe aus ca. 10 cm Abstand belichten
- mit Reduktionsgemisch, das kurz vorher angesetzt wird, überschütten (besteht aus 10 ml Ultrafin Feinkornentwickler 10%ig, 1ml Dokumol unverdünnt, 1 ml NaOH 10%), nach 10s mit Leitungswasser kurz abspülen
-mit 98%igen Isopropanol 2x einige Minuten "wasserfrei machen
- in Euparal einschließen.

Dicke der Eiweißschicht und Konzentration des Ultrafins sind sehr wichtige Parameter. Die Eiweißschicht muß wirklich dünn sein sonst färbt sich alles schwarz.

@Daniel: wie ich sehe, hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht.

Ich werde in Zukunft versuchen, ob es sinnvoll ist Ciliaten aus normalen Proben (keine Zucht wie bei den Paramecien) zu versilbern. Bis auf den Eiweißschritt ist das nämlich ziemlich simpel, wenn man die Chemikalien einmal angesetzt hat. Vielleicht hilft ja das Einfrieren kleiner Mengen "alten" Eiweißes. Man kann ja nicht jeden Tag auf Verdacht ein Eiweiß altern lassen....

Gruß

Klaus

Rawfoto

Hallo Klaus

Es gab zumindest zu Zeiten der Dunkelkammer fotoempfindliche Schichten zum Auftragen auf Glas, handgeschöpfte Papiere, ... ==> das würde Dein Eiweißproblem lösen

Das müsste leichter gehen und vor allem Du kannst die Lösung in Teilen verwenden wenn sie im Eiskasten gelagert wird ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Klaus

Hallo Gerhard,

ich bin der Meinung, dass das Eiweiss nur zum Festhalten der Organismen beim Eintrocknen dient und beim photochemischen Prozess keine Rolle spielt. Wenn ich falsch liege, lasse ich mich gerne belehren. Der photochemische Prozess im Eiweiß stört nach meine Beobachtung eigentlich nur.

Gruß

Klaus

Rawfoto

Hallo Klaus

Dann habe ich das ordentlich falsch verstanden, mich hat das an die Beschichtung von Glasplatten fuer die Fotografie erinnert ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Holger Adelmann

Hallo Klaus,

das Eiweiss dient hierbei nicht nur einfach als Kleber sondern stabilisiert auch die Form der Ciliaten bein Eintrocknen, da diese sonst doch sehr schrumpfen bzw deformiert würden.
Schönes Ergebnis !

Herzliche Grüsse
Holger


Klaus

Holger,

das klingt plausibel. Es ist ja wirklich erstaunlich, dass die Form beim Eintrocknen so gut erhalten bleibt.

Gruß

Klaus