Nur etwas OT: So kanns gehen........

Begonnen von Peter V., Januar 05, 2012, 13:11:48 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Peter V.

.....denn davor sind vermutlich historische Mikroskope auch nicht sicher  :-\

http://computer.t-online.de/ebay-kaeufer-zerstoert-antike-geige-im-wert-von-2000-euro/id_52916604/index


Entsetzte Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Florian Stellmacher

Lieber Peter,

schrecklich!

Nun war mir bislang nicht bewusst, welchen Stellenwert Fälschungen bei alten Fiedeln haben, bei Mikroskopen spielen sie jedenfalls nicht die erste Geige.
Es gibt allerdings tatsächlich gefälschte Mikroskope bzw. Repliken, bei denen der Verkäufer teils aus Unwissenheit, sicherlich auch teils aus Vorsatz vergisst, den Interessenten darauf aufmerksam zu machen. Da man in der Regel den Artikel ja nur nach der Beschreibung und nach den mehr oder weniger aussagekräftigen Bildern beurteilen kann, kann man da sicherlich auch schon mal reinfallen. Aber wenn eine Replik so gut gemacht ist, dass man darauf reinfällt, könnte ich sie gewiss nicht zertrümmern wie in Deinem Horror-Beispie, bei dem es dann auch noch das Original erwischt hat!

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

reblaus

Hallo -

es ist mir unverständlich, was an einem Instrument für 2000 € "gefälscht" sein soll. So viel muss für eine ordentliche Replika für Anfänger doch auf jeden Fall investiert werden und für fortgeschrittene Amateure das zehnfache.

Gruß

Rolf


Hyperion

Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist eine Stradivari und co eh nicht wirklich gut bzw. nicht besser als heutige moderne Geigen.

Von daher die 200 riesen lieber in ein schickes Auto investieren und sich eine neue billige Geige kaufen.

http://www.zeit.de/kultur/musik/2012-01/stradivari-geigen-studie

Florian Stellmacher

Bernhard? Ich rufe Bernhard! Wenn Du mich hörst, gib mir ein A!

Da muss ich jetzt aber den Geiger meines Vertrauens zu hören!
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Eckhard F. H.

ZitatNach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist eine Stradivari und co eh nicht wirklich gut bzw. nicht besser als heutige moderne Geigen.

Das glaube ich ungehört!  ;D Ist ähnlich wie bei Kunstwerken ´namhafter Künstler´. Das Publikum ist verzückt, zu sehen und zu hören und strömt in Scharen herbei, wenn ihm etwas massiv serviert wird. Ein gutes Beispiel war der Eisbär Knut.

Hugo Halfmann

Hallo zusammen,

seh´ ich das richtig, der Typ hat die Geige zertrümmert, um von Paypal diesen sog. "Käuferschutz" zu bekommen, statt diese an den Verkäufer zurückzusenden ? Wenn dem so ist, dann ist diese Vorgehensweise an Unverfrorenheit nicht zu überbieten.
Denn: unanbhängig von den Paypal AGBs hat der Käufer sich schadenersatzpflichtig gemacht. Aber setz´ das mal in Übersee durch...

Fassungslose Grüße
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Eckhard F. H.

ZitatWenn Du mich hörst, gib mir ein A!


Hallo Florian,
vielleicht reagiert er ja auf "Ton abgeben!". Das war sogar beim kindlichen Versteckspiel ziemlich geläufig.
Gruß - EFH

Bernhard Lebeda

Zitat von: Florian Stellmacher in Januar 05, 2012, 16:49:23 NACHMITTAGS
Bernhard? Ich rufe Bernhard! Wenn Du mich hörst, gib mir ein A!

Da muss ich jetzt aber den Geiger meines Vertrauens zu hören!

Hier unten bin ich, südlich von Dir  ;D ;D ;D, welche Stimmung darf es denn sein? Die heutige oder die aus der Zeit Stradivaris?

Ja liebe Leute, was soll ich dazu sagen, dazu wäre viel zu schreiben, aber das gehört alles nicht hierher!! Lest bitte auch die Kommentare in der Zeit!! Da stehen einige intelligente Aussagen. Die Bemerkung von Hyperion gehört übrigens eher nicht dazu! Sie zeigt mir eher deutlich wie unser vermeintlich so abgesicherte wissenschaftliche Erkenntnisstand zustande kommt. Da wird irgendeine zweifelhafte Studie sofort mit "nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntissen" vorgestellt-welcher Laie würde sich da noch trauen selber zu denken anstatt sofort andachtsvoll zu erstarren. Das ist die Macht der "seriösen" Science community" auf die ich schon lange nicht mehr reinfalle. Zwei Jahre später wird dann in einer weiteren "umfangreichen" Studie das genaue Gegenteil bewiesen.

Zur Sache: natürlich hat diese "Studie" einen gewissen Unterhaltungswert, im Kern ist es aber eine Nullaussage. Ähnliche Tests werden auf Geigenbauertreffen oder Musikmessen natürlich andauernd gemacht. Die sehen dann aber eher so aus, daß Geiger die ihr jeweiliges altes oder neues Instrument, das sie gut kennen (und das ist sehr wichtig), hinter Vorhang spielen und draussen die Zuhörer sagen sollen, welcher Klang ihnen besser gefällt. Da sehen die Ergenbisse meist anders aus, obwohl auch hier neuere Instrumente sehr gut mithalten können. Das hat auch nie jemand behauptet, daß es heute keine Instrumente gebaut werden, die an alte Meister heranreichen. Trotzdem bleiben die alten Meister eben Meister!! Und zwar nicht wegen ihrer a priori Qualitäten, sondern wegen ihres Potentials, das sie aber erst in den Händen eines meisterhaften Spielers entfalten!

Und hier setzt meine Kritik an der Studie ein:

1. wer GENAU waren diese 21 erfahrenen Geiger? Internationale Solisten, Professoren, Orchestermusiker??? Wie war ihr kultureller Hintergrund? Wie oft haben sie schon Geigen getestet um sich "für eine zu entscheiden"? wo lagen ihre klanglichen Vorlieben?

UND SEHR WICHTIG: wie hoch war ihre Erfahrung im Umgang mit Meisterinstrumenten? JEDER der einmal ein altes Instrument anspielt, ist zunächst furchtbar enttäuscht. Das sind Diven, die wollen entdeckt und erobert werden. Erst wenn alles stimmt: perfekte Spieltechnik, zum Instrument passende Saiten (!), zum Instrument passender Bogen (!), optimales Raumklima, optimale Akustik, erst dann wird man die wahre Pracht eines solchen Instrumentes erleben. Und wenn ein und dasselbe Instrument von 10 verschiedenen Meistern gespielt wird, klingt sie zehnmal anders!!

(Sagt eine begeisterte Konzertbesucherin im Künstlerzimmer zu Jascha Heifetz: " Herr Heifetz; Ihre Geige klang heute wieder göttlich!!" Darauf hält Heifetz seine Geige an sein Ohr und sagt lakonisch: " Ich höre nichts!" )

Wenn man eine Geige anspielt, interessieren zunächst mal Parameter wie: Ansprache, Tonvolumen, Ausgeglichenheit auf allen vier Saiten, Modulationsfähigkeit. Hier werden naturgemäss neue Instrumente punkten, denn die modernen Geigenbaumeister sind ja auch keine Trottel und wollen verkaufen. Also bauen sie nach den Bedürfnissen der heutigen Spieler. Und das natürlich zu anderen Preisen. Aber die Preispolitik bei Geigen ist eh ein ziemliches mafiöses Thema, das kann selbst der Geiger selber überhaupt nicht nachvollziehen. Und solange man kein internationaler Solist mit Gagen von 20000 € am Abend ist, stellt sich die Frage nach Stradivari oder Carbongeige in der Praxis sowieso eher selten.  ;D


A propos Mafia: dieser Paypal Fall ist natürlich die Härte. Spricht für mich klar gegen Paypal!!  Um genau zu beurteilen was da gelaufen ist, bräuchte man genauere Fakten. Mit dem Blabla aus dem t-online Artikel kann ich nix anfangen. Stradivari baute meines Wissens auch vor dem zweiten Weltkrieg  ;D. Und wieso hat die Verkäuferin die Expertise nicht mitgeschickt? Wie hat der Käufer die Fälschung bewiesen? Durch eine Gegenexpertise? Maurice Bourguignon musste ich googeln, scheint so zwischen 10000 und 20000 € zu liegen. Dumm gelaufen für alle Beteiligten würde ich sagen.  :'(


So und nun wieder an die Mikroskope, meine Damen und Herren

Viele Grüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Florian Stellmacher

Lieber Bernhard,

Zitatwelche Stimmung darf es denn sein? Die heutige oder die aus der Zeit Stradivaris?

Dann doch wohl 415 Hz - wenn schon, denn schon!

Vielen Dank für Deinen Kommentar, mit dem Du mir auch die Freude an meinen Platten und CDs erhalten hast!

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Bernhard Lebeda

Zitat von: Florian Stellmacher in Januar 05, 2012, 19:44:05 NACHMITTAGS
Lieber Bernhard,

Zitatwelche Stimmung darf es denn sein? Die heutige oder die aus der Zeit Stradivaris?

Dann doch wohl 415 Hz - wenn schon, denn schon!

Vielen Dank für Deinen Kommentar, mit dem Du mir auch die Freude an meinen Platten und CDs erhalten hast!

Herzliche Grüße,
Florian

Gern geschehen! Aber wenn es nur um Deine CDs gegangen ist-da hätte ich nicht so weit ausholen müssen-auf CD klingt auch meine Maggi Geige von 1980 gut. ;)  Das glaubst Du nicht was die Tonis heutzutage alles so drauf haben! Also-ins Konzert gehen Leute, das erhält Kultur!!

Jetzt zieh ich mir erst mal die Hochzeit des Figaro auf DVD rein... ;D ;D

Tschüss bis die Tage

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

ortholux

Zitat von: Bernhard Lebeda in Januar 05, 2012, 19:59:33 NACHMITTAGS
auf CD klingt auch meine Maggi Geige von 1980 gut.

Ähm - Ex-Kontrabassist, 23 Jahre keine Saite mehr gespürt, ahnungslos.
Also, ist Maggi Geige nun eine glutamatgeschwängerte Instantgeige? Oder eine Metapher für ein Aldi-Instrument?

??? ??? ???
Wolfgang

Bernhard Lebeda

Zitat von: ortholux in Januar 05, 2012, 21:10:08 NACHMITTAGS


Ähm - Ex-Kontrabassist, 23 Jahre keine Saite mehr gespürt, ahnungslos.


Hallo Wolfgang


Soll ich denn trotzdem eine Erklärung versuchen ??? ;D  Wo ich mich doch gerade vom gestrigen Kontrabassprobespiel erholt habe! ::)

Also das ist das Äquivalent zum Knorr Bogen und natürlich ein Insider Gag.

Es handelt sich um die Billigvarianten von:

http://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Paolo_Maggini

und

http://www.corilon.com/shop/de/produkt172_4.html


will sagen gute deutsche Bubenreuther bezahlbare Handwerkskunst.  ;)


Und üb mal wieder!!

Tschüss

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung