Malonsäure Schmelzpräparat im Pol

Begonnen von Klaus Herrmann, Februar 20, 2012, 00:32:57 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Klaus Herrmann

Hallo Poleriker,

ich habe mir nochmal 2 Präparate vorgenommen mit denen ich nicht zufrieden war; kurz aufgeschmolzen und dann mit Olafs Wäscheklammertrick die Schichtdicke partiell verringert. Bei der Malonsäure hat mich die Mischung aus klaren Kristallkanten und der wellenförmigen Grenze der flüssigen Phase fasziniert:



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Ernst Hippe

Lieber Klaus,
das zweite Bild gefällt mir besonders. Ich schätze gerade die Übergänge von flüssig nach fest - und bei hygroskopischen Substanzen auch umgekehrt - nur manchmal zu schnell!
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

Klaus Herrmann

Lieber Ernst,

ja das 2. Bild ist "vornehm". Verblüffend, wie sich die Kristallorientierung trotz Unterbrechung hält!

Mit deinem  λ 1000 + würde man die feinen Strukturen auch noch kräftiger kontrastieren können. Hast du eigentlich schon mal erzählt, woher du dieses λ 2. Ordnung(?) hast und wie es sich zusammensetzt?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Ernst Hippe

Lieber Klaus,
Hilfsobjekte mit über 1000nm hatte ich schon früher aus Folienlagen in geeigneter Orientierung geschichtet. Die klarere jetzt meistverwendete  ist aber eine Glimmerscheibe, die ich mal durch Zufall bekam. Einer der Vorteile dieser Hilfsobjekte ist, daß man bei passender Stellung einen neutralgrauen Hintergrund bekommt und trotzdem schön beeinflußbare Polfarben, z.B. gut für Raphidien in Pflanzen.
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

Klaus Herrmann

Danke lieber Ernst,

ZitatGlimmerscheibe,

Ist das eine richtig professionelle mit genau definierter Dicke von einem Mikroskophersteller, oder nur ein sauberes Spaltstück?

Kannst du ein Bild machen?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Ernst Hippe

Es ist eine dünne runde Scheibe, 43mm Durchm., aus einer nicht optischen Anwendung. Den Gangunterschied habe ich mit einem alten Schichtpräparat aus Tesafilm ermittelt, max.+-10nm. Auf einem Foto wäre nichts besonderes zu sehen, außer der ganz schwach gelblichen Eigenfarbe.
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

Klaus Herrmann

Danke Ernst,

dann muss ich mal in die Mineralogiekiste tauchen, da finde ich sicher was!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Jens Jö

Hallo Klaus,

Zitatdann muss ich mal in die Mineralogiekiste tauchen,

tauch lieber in einen Elektronikladen (Conrad o.ä.) und verlange eine Glimmerunterlegscheibe für einen 2N3055.
Dann bekommst Du für 5 Cent genau das, was Du suchst . . .

LG
Alfred

Lothar Gutjahr

Guten Morgen,

apropopöchen Glimmer: ich habe hier noch eine dreistufige Glimmerverzögerungsstufe liegen, welche 18, 42 und 62 nm/mm Gangunterschied entspricht. Die habe ich 1986 zur Eichung eines Laserdoppelbrechungsmeßgerätes verwendet, welches zur inline -Überwachung von gerade gefertigten CD-Rohlingen verwendet werden sollte. Da kam aber Bayer rechtzeitig mit Macrolon 2000 und unsere Sorgen waren wir los. Davor hatten wir druckabhängige Schwankungen bis zu 80 nm/mm. So haben auch die Materialhersteller ihre Meriten am entstehen von solchen Innovationen. Die Daten CD oder gar die DVD hätte sonst in der heutigen Form nie entstehen können.

Diese Stufe könnte bei Bedarf gegen ein mir Freude bereitendes Objektiv eingetauscht werden. Damals habe ich knapp 1500,-DM dafür bezahlt.

Gruß Lothar

olaf.med

Hallo Lothar,

Zitatich habe hier noch eine dreistufige Glimmerverzögerungsstufe liegen, welche 18, 42 und 62 nm/mm Gangunterschied entspricht

Kannst Du diese Angabe bitte einmal erläutern! Unter einer solchen "Stufe" verstehe ich ein Präparat, in dem 3 unterschiedliche aber plateauartige Gangunterschiede realisiert sind. Man kennt so etwas auch als Fedorowsche Glimmertreppe, dort aber mit viel mehr Stufen.  Was aber bedeutet dann die Maßeinheit nm/mm ??? Da sollte man dann ja lateral eine stetige Dicken- und damit Gangunterschhieds-Änderung erwarten.  Das ist mit Glimmer ganz sicher nicht zu realisieren!

Gruß, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Lothar Gutjahr

Lieber Olaf,

Ja, das entspricht der besagten Treppe aber eben mit diesen 3 Werten in Nanometern. Die von mir angegebenen nm/mm waren auf das Polycarbonat des Rohlings bezogen. Es handelt sich also um einen 10 mm breiten, 5 cm langen Glasträger auf dem mittig drei 10 x10 mm Glimmerplättchen unterschiedlicher Stärke aufgeklebt sind und die dann mit Glas abgedeckt sind.

Halte ich sie zwischen meinen Flachbildschirm als Pol-Lichtquelle und einen dunkelgestellten Polfilter werden auch drei unterschiedliche helle "Blaus" sichtbar. Den Hersteller gibt es heute noch und bei speziellen Sachfragen kann ich dir die Telefonnummer geben.
Der stetige Anstieg, das wäre die CD mit dem alten Material hergestellt gewesen. Vielleicht mal eine der ersten CD´s mit Phosphorsäure vom Aluminium befreien und in Streifen schneiden.? ;D

Grüße aus dem Alpenvorland

Lothar

olaf.med

Hallo Lothar,

ZitatDen Hersteller gibt es heute noch und bei speziellen Sachfragen kann ich dir die Telefonnummer geben.

der Hersteller würde mich schon mal interessieren. Der Nettogewinn bei dem von Dir beschriebenen Präparat müßte nach meiner Schätzung etwa bei 1400,- DM, also bei fast 90% liegen. Nicht schlecht!

Gruß, Olaf 
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0