Stemi ohne Dioptrien-Einstellung

Begonnen von Dünnschliffbohrer, März 15, 2012, 20:35:11 NACHMITTAGS

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Dünnschliffbohrer

Liebe Foristen,
ich habe u.a. ein Stemi DR und ein Stemi DRC von R. Winkel Zeiss-Göttingen. Bei diesen Modellen, und wohl auch bei anderen aus dieser Zeit ist mir schon lange aufgefallen, dass weder die Okulartuben, noch die Okulare selber stellbar sind. Für mich persönlich macht das nicht viel aus, da sich meine Augen nicht viel unterscheiden. Aber irgend etwas müssen die sich dabei gedacht haben, als die die Modelle Anfang der 80er konstruierten. Nur was? Sonst haben doch alle Stemis einen Dioptrienausgleich, auch wenn ich persönlich ihn noch nicht vermisst habe - die Modelle von Zeiss-Jena/Askania sogar bds. Hat hier jemand eine Antwort? - Dünnschliffbohrer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Florian Stellmacher

Hallo Dünnschliffbohrer,

meistens (?) sitzen die Okulare bei älteren Stereomikroskopen recht stramm in den Tubsrohren, sodass man zum Dipotrienausgleich ein Okular ein Stück weit herausziehen kann. Bei manchen Mikroskopen ist der Tubus sogar entsprechend eingeschnitten, um diese Klemmwirkung zu verbessern.

Beste Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Dünnschliffbohrer

Hallo Florian,
die sitzen nicht besonders stramm, und sehen auch nicht so aus, als wäre das so gedacht. So eine Lösung könnte ich mir bei der Firma auch nicht recht vorstellen.  Ich glaube eher, das das von vornherein so berechnet wurde, dass man ohne Dioptrieausgleich auskommt. Ich hab inzwischen drei verschiedene Okularpaare für die beiden Stemis, und das ist bei allen so. Aber vieleicht weiss einer der Zeiss-Winkel-Kenner hier mehr? - Dsb.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

beamish

Hallo Dünnschliffbohrer,

kann es sein, daß die Okulare für Brillenträger geeignet sind? Bei denen kann man ja davon ausgehen, daß das mit dem Dioptrienausgleich schon mit der Brille erledigt ist.

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Dünnschliffbohrer

Hallo Martin,
daran hatte ich auch schon gedacht, aber...  Die 10X 25er und die 16x 16er Weitfeldokulare sind in der Tat auch Brillenträgerokulare, aber die 10x 20er nicht, und bei denen ist es genauso. Da es sich um eine sehr weitverbreitete Modellreihe handelt, muss das einen grund haben. - Dbs.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Florian Stellmacher

Nochmal Hallo,

jetzt habe ich erstmal geguckt, wie ein Stemi D aussieht - da hatte ich mich in meiner Phantasie um ein paar Jahrzehnte verhauen.  :-[ Gaaaanz früher war das mit dem Herausziehen des Okulars einigermaßen üblich.

Zeiss hat nach meinen Unterlagen außer dem Exoten 4x SZ30 lediglich ein Okular 10x SZ20 angeboten, das nicht als Brillenträgerokular/foc. ausgelegt war, trotzdem aber irgendwie so aussieht, als wenn man es auch mit Brille verwenden könnte. Alle anderen Okulare sind "Br" oder "foc" oder beides.

Bist Du sicher, dass Deine Okulare wirklich zu diesem Mikroskop gehören?

Nochmal Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Dünnschliffbohrer

Hallo Florian,
ja, die gehören dazu. Sind alle auch in den Preislisten, Bedienungsunterlagen und etc. aufgeführt. Das graue DR war übrigens mein erstes Mikroskop. Hatte ich mir als 16jähriger von meinem kümmerlichen Konfirmationsgeld und mühsam Erspartem gekauft, als sich andere Gleichaltrige ihre erste Stereonalage kauften (ja, zu so einem Blödsinn habe ich mich damals hinreissen lassen [Konfirmation, nicht Stemi, bin aus dem Verein auch schon lange ausgetreten). Leider hatte es damals nur zur Grundausstattung gereicht, und letztes Jahr hab ich dann noch ein neues DRC aus der Zeit nach der Wende mit dem seltenen Vegrößerungswechsler (aber leider ohne Fototubus) aus der Bucht gefischt. Das erste, neu gekaufte, hatte die 10x 20er Okulare, das zweite die 16x/16er, die aber an die obere Grenze der förderlichen Vergrößerung gehen (da sollte man dann nicht mehr zur Erhöhung der Tiefenschäfe abblenden). Deshalb hab ich mir endlich die 10x Weitfeldokulare über den Sofortkauf besorgt, die heute eintrafen, daher das Thema. - Dsb.
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[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

-JS-

Hallo zusammen,
ich habe den 'Opa' vom Zeiss-DRC, das SV8.
Für dieses Stemi gab es neben sehr simplen, nicht stellbaren 10x Okularen auch wesentlich aufwändiger gefertigte
W-Okulare mit Dioptrien-Ausgleich und Brillenschutzauflage bzw. Augenmuscheln. Letztere sind auch heute noch im Handel.
Ich denke, daß hier wirtschaftliche Gründe zu suchen sind. Die 'simplen' Okulare geben im schwachen (meist verwendeten)
Vergrößerungsbereich ein recht ordentliches Bild, die mit den Dioptrienausgleich ein besseres, aber - sie sind auch sehr
viel teurer.
Viele Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Dünnschliffbohrer

So, meine Frage hat sich durch einen Prospekt, den ich gerade im Netz fand, beantwortet:https://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:n5ulYT24GOsJ:www.mikroskop-online.de/Mikroskop%2520BDA%2520Zeiss%2520West%2520Scan%2520Cabalja/Zeiss%2520Stereomikroskope_D,%2520DR,%2520DRC%2520und%2520DV4_Greenough-Typ.pdf+zeiss+464002&hl=de&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESjY1SC-l9XcIifv4GV3l4FYHzGbOZg51tHE9tQ7o9Pt3EDiqe10-A3pqVystRIGuDXqTCKB9gLWw_KEbI8oFUF0EaTL-5LR3y3fmJf3f7i32Dq4nggrt0uBGYpJfDyPARG5w1G_&sig=AHIEtbQBKQYOYJZAFekoMKmNcqYZ1EvzgA
Man sollte demnach bei Normalsichtigkeit/beidseits gleicher Fehlsichtigkeit einfach zwei gleiche Okulare kaufen. Anderenfalls eins mit der Bezeichnung "foc", und eins ohne - auch wenn beide sehr unterschiedlich aussehen. Entscheidend ist hier dann nur die Übereinstimmung von Vergrößerung und Sehfeld, der Rest ist unkritisch. Oder gleich beide mit "foc".
Da hätte ich mir also nicht die Mühe machen müssen, ein Paar mit gleicher Bezeichnung in der Bucht zu finden, Einzelstücke werden wohl viel häufiger angeboten. Hinterher ist man ja leider immer schlauer. - Dbs.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]