Hauptmenü

Fluoreszenz-Objektive

Begonnen von Dr. Jekyll, April 19, 2012, 16:56:16 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Dr. Jekyll

Liebe Mikroskopikerinnen und Mikroskopiker,

speziell an die Kenner der Leitz-Optiken habe ich eine Frage. Es gibt bei den etwas älteren (ich schätze aus den 60iger oder 70iger Jahren) Objektiven ein 25/0.75 Oel-Objektiv. Das gleiche gibt es auch mit der Gravur "Fluoreszenz".
Das Objektiv ohne Gravur ergibt ganz hervorragende Ergebnisse an meinem Fluoreszenzmikroskop. Dies ist bei dieser hohen Apertur ja auch zu erwarten. Mir stellt sich die Frage ob mit dem Fluoreszenz-Objektiv noch mehr heraus zu holen ist und ob der Aufbau ein anderer ist, oder ob die beiden Objektive identisch sind und bei dem ohne Gravur eben nur diese fehlt?

Viele Grüße
Harald
Beste Grüße
Harald

hinrich husemann

Hallo Herr Maage,
nur eine allgemeine, Leitz-unabhängige Anmerkung: Die Bildhelligkeit bei der heute üblichen Auflicht-Fluoreszenz ist allgemein proportional zu NA4 / M2  (NA: Numer. Apertur des Objektivs, M: Abbildungsmaßstab auf der Bildebene). Deshalb besteht bei für Auflicht-Fluoreszenz ausgelegten Objektiven die Tendenz zu besonders hoher Numer. Aperturen bei mäßiger Vergrößerung (z.B. 10/0,45).
Ein weiterer, die Bildhelligkeit bestimmender Faktor ist aber die spektrale Abhängigkeit der Licht-Transmission der im Objektiv verwendeten Glas-Sorten. Während im längerwelligen Bereich (Rot, Gelb, Grün), der für das der Beobachtung zufließende Fluoreszenz-Licht wichtig ist, die Transparenz der meisten Gläser hoch ist, ist das im kürzerwelligen Bereich des zur Anregung verwendeten Lichtes (UV, Violett, Blau) eben nicht immer der Fall. Da die Intensität der Fluoreszenz aber stark von der auf das Objekt einfallenden Intensität der Anregungs-Strahlung abhängt, ist bei Auflichtfluoreszenz auch die Transparenz der Objektive für kurzwelligere Stahlung von hoher Bedeutung. Diese ist aber eben nicht immer - z. B. auch bei manchen hochaperturigen Apos - im hierfür gewünschten Ausmaß gegeben; der Aufdruck "Fluoreszenz" soll deshalb auf besondere Eignung für diese Anwendung hinweisen.
Fluoereszenz-freundliche Mikrogrüsse
H. Husemann

Dr. Jekyll

#2
Hallo Herr Husemann,

danke für die Info.
Daraus schließe ich, dass das entsprechende Fluoreszenz-Objektiv möglicherweise doch Linsen aus einer
anderen Glassorte enthält.
Falls sich noch jemand findet der dazu genauere Aussagen treffen kann, z.B. welche Glassorten Leitz verwendet hat,  wäre ich dankbar.

Viele Grüße
Harald
Beste Grüße
Harald