Wie steige ich in die Mikroskopie ein?

Begonnen von NGC7000, November 29, 2013, 21:42:37 NACHMITTAGS

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NGC7000

... eine komische Frage. Aber bei meinem bisherigen Hobby habe ich mir genau diese Frage gestellt: Kauft man ein Teleskop für 300EUR und steigt dann nach einem Jahr auf das nächste Modell um oder investiert man direkt in eine längerfristige Lösung. Sozusagen in eine hoch (höher-) wertige Grundausstattung, die nach und nach ausgebaut werden kann. Bei der Astronomie habe ich mich für den hochwertigen, stufenweisen Ansatz entschieden und es über die Jahre nicht bereut.

Nun suche ich einem vergleichbaren Einstieg in die (Durchlicht-) Mikroskopie. Hier im Forum habe ich einiges über gebrauchte Zeiss Standard gelesen und halte dies für eine gute Option. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob z.B. ein Zeiss Primo Star hier trotz des wesentlich höheren Neupreises die sinnvollere Alternative darstellt. Beide Systeme sind ja recht weit ausbaubar (zumindest für den Bedarf eines Einsteigers), wobei das Primo Star 20 (?) Jahre weniger auf dem Buckel hat und nach neuesten Fertigungsmethoden fabriziert wird, sowie halt "neuwertig" ist.

Denke ich hier vollkommen falsch, oder ist z.B. Standard 16 noch auf Augenhöhe mit einem Neugerät?

Gibt es gelegentlich auch einmal Angebote für gebrauchte Primo Star? Im Gegensatz zu Astronomie wirkt der Gebrauchtmarkt für Mikroskope eher klein. Zudem bleiben oft die Preise ungenannt ("Auf Anfrage"). Das macht es nicht gerade einfach eine Übersicht zu erlangen.

Mit freundlichen Grüßen
Dirk



Peter V.

#1
Hallo,

Zitatund nach neuesten Fertigungsmethoden fabriziert wird,
..und genau DAS sollte Dir zu denken geben!  ;) Zweifelsohne wurde vor 25-30 Jahren "wertiger" und langlebiger produziert als heute.

ZitatDenke ich hier vollkommen falsch, oder ist z.B. Standard 16 noch auf Augenhöhe mit einem Neugerät?

Das kommt darauf an. Ein Standard ist sicher weiter ausbaubar und "flexiibler". Optisch können gute Objektive aus der Zeit des Standards problemlos mit den Primostar-Objektiven mithalten, teilweise gibt es deutlich bessere Objektive (Planapos), bei den Primostars ist bei (sicher auch nicht schlechten) Planachromaten Schluss. Die Beleuchtung eines alten Standards müsste evtl. modernisiert werden, z.B. durch eine LED-Lösung. Ausbaubar ist das Primostar nur für Phasenkontrast und Fluoreszenz. Kein DIK, kein Auflicht etc.
Googlen erbrachte auf die Schnelle beispielsweise einen Preis von 5400 EUR (ohne oder mit MwSt, habe nicht genau nachgeschaut) für ein nur binokulares Fluoreszenz-Primostar mit 4 Planachromaten. Da wäre mit einem Standard mit Gebrauchtteilen sicher für unter 1000 EUR realisierbar. Man muss natürlich etwas Geduld haben, bin einem die Teile gebarucht angeboten oten werden oder in der "Bucht" erhältlich sind.
Ein Standard mit Planchromaten oder Neofluaren und ggf. Phasenkondesnor sowie Phasenkontrastobjektiven ist recht leicht zu bekommen.

ZitatGibt es gelegentlich auch einmal Angebote für gebrauchte Primo Star?

Kaum. Sie sind ja noch keine 10 Jahre auf dem Markt und werden deshlab noch lange nicht ausgemustert. Werden sie vereinzelt auf Ebay etc. angeboten (höchsten zwei- oder dreimal pro jahr, wenn überhaupt) sind sie immer noch recht teuer.

Ein gut erhaltenes Standard ist eine sichere Bank und - wenn man es nicht überteuert kauft - wertstabil und gut wiedervekäuflich. Am besten eiun Standard 16 mit 5-fach-Revolve roder ein Standard 18 mit Wechselrevolver. Sinnvollerweise die Variante mit dem Leuchtruhr für die alte Glühlampenfassung, denn diese ist leichter auf LED aufrüstbar. Das ist bei der Vraiante mit der eingebauten Halogenbeleuchtung etwas umständlicher.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Rawfoto

Hallo Dirk

Ich habe zwar Olympus, ich gebe aber zwei allgemeine Dinge zu bedenken:

Fuer mich ist es wesentlich was es am Gebrauchtmarkt in welcher Haefigkeit gibt ...
Ich habe unterschiedliche Generationen von Olympusmikroskop-Teilen, die mechanisch robusteren kommen aus der vorletzten Generation und aelter. Man baut nicht mehr fuer die Ewigkeit - den Controllern sei Dank. Optisch ist die breite Palette der letzten Generation besser, vor allem was die Groesse des abgebildeten Bildkreis betrifft. Davon hat man aber in der Fotografie nichts (man bildet nur einen Ausschnitt dessen ab). Dort gibt es im Bild keinen Unterschied wenn man die Spitzenpobjektive der aelteren Generation einsetzt. Die liegen preislich dort wo die einfachen Objektive der Neuen liegen ...

Es sollte daher das potentiell benoetigte Zubehoer mit in die Betrachtung einfliessen ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

the_playstation

#3
Hallo,
Bei Mikroskopen sieht es anders aus. Zumindest in dem Bereich, der bezahlbar ist.
Ältere (damals sehr teure) Objektive und Mikroskope sind günstig verfügbar.
An die Qualität kommen gleichteure Neugeräte nicht herran.
Auch was Langlebigkeit und Ausbaubarkeit betrifft.
Wenn man ein altes, aus dem Vollen gearbeitetes Metallmikroskop auseinandernimmt,
sieht man, welche Qualität verbaut wurde.

Heute ist der Kunststoffanteil erheblich höher.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

NGC7000

Für die klaren Aussagen möchte ich mich bedanken. Ich mache mich auf die Suche nach einem Modell aus der Standard Reihe.

Gruß
Dirk

Wilfred Mott

Hi,

vielleicht ist es ja ganz lohnend im Mikromarkt eine Suchanzeige aufzugeben... Nicht alle, die gerade ein Mikroskop über haben setzen es immer als Angebot rein...
Glauben Sie nichts, bis ich es Ihnen beweise. Aber solange ich es Ihnen noch nicht bewiesen habe, müssen Sie mir schon mal glauben!

Gerne per Du.