Vergleich meine D-SLR-Kamera + digit. Kompaktkamera

Begonnen von rekuwi, April 17, 2009, 18:04:30 NACHMITTAGS

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Wolfgang Prüfert

Hallo rekuwi,

wenn Du bei der Oly das Objektiv 'drauflässt, fängst Du Dir auf jeden Fall alle Probleme einer nicht für Mikro-Bilder gedachten Optik ein. Hast Du mal versucht, ohne Objektiv direkt das Zwischenbild auf dem Chip einzufangen? Oder ein anderes Objektiv zu verwenden?

Hat die E-410 auch schon die Option, zwischen Spiegel-hochklappen und Bild-aufnehmen einige Wartesekunden einzulegen, bis die Erschütterung abgeklungen ist? Meine E-520 kann das zwar, aber ich habe immer noch den mir unerklärlichen Effekt, dass die Bilder im Live-View schärfer sind als das Endergebnis nach Auslösen. Hast Du Dir mal so ein Bild im vollen Zoom des LiveView angesehen, ob da noch was zu holen wäre?

Grüße,


Wolfgang Prüfert



Detlef Kramer

Hallo Herr Prüfert,

Regi hat Endlichoptik, braucht also ein kompensierendes Okular (mittlerweile uraltes Thema) und kann daher nicht das Zwischenbild direkt verwenden - leider, denn dafür ist das 4/3-Format ideal.

Rolf-Dieter: was hast denn du für Ansprüche? Für allgemeine Aufgaben, d.h. Vergrößerungen bis 18 x 24 cm müssten doch die Aufnahmen mit der Oly reichen? D.h. auf jeden Fall für alles, was man hier darstellen kann.

Ich kann übrigens auf keinem der beiden Fotos etwas entdecken, was auf Verschmutzung des Chip hin deutet. Das sind immer ganz scharfe, kleine Punkte.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Wolfgang Prüfert

Hallo Herr Kramer,

dass hier ein kompensierendes Okular nötig ist, verstehe ich. Aber warum ist damit auch die Verwendung eines Kamera-Objektives verbunden?
An dieser Stelle endet derzeit mein Verständnis der Strahlenoptik.


unendliche Grüße ;-)


Wolfgang Prüfert

wilfried48

Hallo Herr Prüfert,

ein Okular entwirft ein Bild im unendlichen, daher braucht man eine weitere Linse z. B . Augenlinse oder Kameraobjektiv um das Bild in eine reelle Bildebene Netzhaut des Auges oder Kamerachip zu holen. Man könnte natürlich durch leichtes anheben des Okulars dieses als Projektiv benutzen um das Zwischenbild ohne Kameraobjektiv in die Chipebene zu projizieren, aber dann bräuchte man ein Okular (Projektiv) mit sehr kleiner Vergrösserung, weil man sonst nur einen verschwindend kleinen Bereich mit dem kleinen Kamerachip erfasst. Selbst wenn sie eine der noch sehr teuren DSLRs mit Vollformatchip von 24 x 36 mm nehmen würden wäre die Chip Diagonale nur 43 mm. D.h. sie bräuchten ein Okular (Projektiv) von nur ca. 2 facher Vergrösserung um das volle Zwischenbild zu erfassen. Bei den Halbformat DSLRs oder den Olympus 4/3 Chips bräuchte man sogar nur 1 fache Vergrösserung oder kleiner. Solche niedrigvergrössernden und gleichzeitig kompensierenden Okulare/Projektive sind praktisch nicht zu bekommen.
Deshalb ist DSLR und Endlichoptik immer ein Kompromiss (entweder zu kleine Bildfelder oder keine Farbfehlerkompensation).
Das gleiche gilt übrigens für USB Kameras in noch verschärfter Form, da dort der Chip noch kleiner ist.

Viele Grüsse

Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: Detlef Kramer in April 17, 2009, 22:55:35 NACHMITTAGS
...
Rolf-Dieter: was hast denn du für Ansprüche? Für allgemeine Aufgaben, d.h. Vergrößerungen bis 18 x 24 cm müssten doch die Aufnahmen mit der Oly reichen? D.h. auf jeden Fall für alles, was man hier darstellen kann.
...
Herzliche Grüße
Detlef

Lieber Detlef,

natürlich hast Du recht. Und für allgemeine Aufgaben verwende ich auch die Olympus, besonders bei meinen Exkursionen für Übersichts- bis zu Makroaufnahmen von dessen, was ich später mikroskopieren werde. Und wenn die Kamera gerade im Zugriff ist, nehme ich sie dabei auch zur Dokumentation von Zwischenergebnissen.

Leider ist es aber so, das gerade bei Mikroaufnahmen deutliche qualitative Unterschiede zu vergleichenden Aufnahmen mit einer DSLR mit größerem Sensor zu sehen ist. Hier ist die 4/3-Oly im Nachteil und deshalb verwende ich zur abschließenden Dokumentation immer eine für Mikroaufnahmen besser geeignete DSLR, zumal mir hierbei niemals der Gedanke an einer nachträglichen Bildnachverarbeitung aufkommt. Das ist mein, wenn auch einfacher Anspruch. Übrigens habe ich diesen Anspruch nicht nur für DSLRs. Eine ordentlich umgesetzte Okularadaption mit geeigneter digitaler Kompaktkamera ermöglicht immer qualitativ hochwertige Mikroaufnahmen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

rekuwi

Hallo rundum,

es ist so wie Detlef es beschreibt, damit muß ich erstmal leben.
Ich erwarb diese Oly vor gut einem Jahr weil sie für mich einen großen Vorteil hat: sie ist leicht. Und das ist für mich ein Kriterium weil ich nicht mit großen Muskelkräften ausgestattet bin. Eine Fotoausrüstung hängt sich beim Spaziergang in der Natur ganz schön an.
Dann war ich der laienhaften Ansicht, daß jede Kamera an ein Mikroskop zu adaptieren sei. Ich habe schon etliche Klimmzüge unternommen um eine brauchbare Adaption hinzubekommen. Bernd Wiedemann und Detlef haben mir dabei sehr geholfen. Daß andere Kameras dafür besser wären weiß ich nun, aber: wieviel Geld soll ich noch in mein Foto- und Mikroskophobby stecken? 
Ich wünsche mir auch das eierlegende Wollmilchschwein das es sicherlich gibt: ein Mikroskop mit Trinotubus, Polarisation, Dunkelfeld und DIK, und einer integrierte Kamera. Aber davon werde ich vermutlich noch lange träumen.

Ein schönes Wochenende und
liebe Grüße
Regi

Hallo Wolfgang Prüfert,

genau das ärgert mich auch, ich sehe bei der Oly im LiveView ein viel schärferes Bild als das, was dann gespeichert wird. Warum das so ist wird vermutlich ein Rätsel bleiben, leider. Habe schon mit Belichtungsvorwahl (1/100stel) rumprobiert, da werden die Bilder total dunkel aber auch nicht schärfer. Es gibt so viele Möglichkeiten irgendetwas einzustellen, ich werde noch viel Zeit brauchen um das zu ergründen.

Liebe Grüße
Regi

Rolf-Dieter Müller

Hallo,

Zitat von: rekuwi in April 18, 2009, 11:20:05 VORMITTAG
...
genau das ärgert mich auch, ich sehe bei der Oly im LiveView ein viel schärferes Bild als das, was dann gespeichert wird.
...

stellen Sie einfach mal LiveView ab und nehmen die Scharfeinstellung über den Kamerasucher vor. Sie werden dann sicher bessere Aufnahmen machen.

Zitat von: rekuwi in April 18, 2009, 11:20:05 VORMITTAG
...
Es gibt so viele Möglichkeiten irgendetwas einzustellen, ich werde noch viel Zeit brauchen um das zu ergründen.
Liebe Grüße
Regi

Ich möchte jetzt nicht die Diskussion unnötig in die Länge ziehen, deshalb habe ich Ihnen eine PN mit weiteren Tipps geschrieben.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

wilfried48

Zitat von: Rolf-Dieter Müller in April 18, 2009, 12:45:29 NACHMITTAGS

Ich möchte jetzt nicht die Diskussion unnötig in die Länge ziehen, deshalb habe ich Ihnen eine PN mit weiteren Tipps geschrieben.


wieso ? das ist doch für viele interessant!

Gruss

Wilfried


vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

sirdul


Hallo Herr Müller,

jetzt bin ich neugierig geworden und hoffe, dass Sie die Tipps im Forum veröffentlichen.

Mit freundlichem Gruss


Ludger Benning

peter-h

#24
Auch von mir noch ein Nachtrag.

Am 10.2. und 11.2.2009 habe ich Bilder vom erschütterungsfreien Auslösen einer Canon 450D im LiveView Modus und auch Messungen dazu gezeigt. Es geht also mit einer DSLR ebenso "weich" auszulösen wie mit einer Kompaktkamera.
http://www.mikroskopie-ph.de/Vergleich-3-fach.jpg

Einzige wesentliche Unterschiede sehe ich in der optischen Ankopplung.
Eine Kompakt- benötigt ein zu den Objektiven richtiges Okular, eine DSLR ein geeignetes Projektiv.

Für unendlich Systeme ein Vorteil, da das Zwischenbild weitgehend korrigiert ist, für endlich Systeme eine oft heikle Angelegenheit, denn Projektive mit CVD Kompensation sind nicht sehr verbreitet.
Olympus mit NFK 1,67x - 6,7x , Leitz mit ganz wenigen Projektiven, z.B.:
http://www.mikroskopie-ph.de/Leitz-2x.jpg
CZJ mit den MF-Projektiven K 2,5 : 1 bis ....
und auch Zeiss hatte etwas im Angebot, Mipro usw.

Wenn diese Hürde überstanden ist, dann sehe ich bis auf den Preis nur Vorteile für eine DSLR.

Schönen Sonntag
Peter Höbel

Wolfgang Prüfert

Hallo,

was peter-h an seiner Canon 45 eindrucksvoll demonstriert hat, kann ich für meine Olympus E-520 nicht bestätigen: wenn ich aus dem LifeView-Modus heraus auslöse, wird (nach dem Geräusch) der Spiegel erst nochmal zugeklappt und dann wieder aufgeklappt, also doppelte Schwingung erzeugt.
Dafür hat die E-520 einen Modus, eine variable Bildaufnahme-Verzögerung nach dem Hochklappen des Spiegels von mehreren Sekunden einzuschalten. Das funktioniert auch, wenn ich letztlich über über Fernauslöser arbeite.

Dennoch erreiche ich nicht die Bildschärfe, die ich im LifeView sehe, aber ich vermute eine Verwackelung und kein Fokus-Problem, denn sonst wäre IRGENDWAS scharf, wenn auch vielleicht nicht die von mir gewünschte Struktur.

Momentan finde ich die kleineren DSLR von Olympus nur sehr bedingt geeignet für eine Mikro-Adaption, auch wegen dem fehlenden TWAIN-Treiber und dem fehlenden Netzstecker (beides bei Canon vorhanden).

Wolfgang Prüfert

(der auch gerne die Tipps von Herrn Müller lesen würde)



Johannes R.

#26
Zitat von: Wolfgang Prüfert in April 19, 2009, 22:48:46 NACHMITTAGS
Hallo,

was peter-h an seiner Canon 45 eindrucksvoll demonstriert hat, kann ich für meine Olympus E-520 nicht bestätigen: wenn ich aus dem LifeView-Modus heraus auslöse, wird (nach dem Geräusch) der Spiegel erst nochmal zugeklappt und dann wieder aufgeklappt, also doppelte Schwingung erzeugt.



Hallo,

der Spiegel wird wahrscheinlich für den Autofokus rauf- und runter geklappt. Das kriege ich mit meiner Canon 450D auch hin. (Die 450D hat allerdings 2 Möglichkeiten für den Autofokus bei live view.)
Mit manuellem Fokus sollte das Problem (hoffentlich) auch bei der Olympus nicht auftreten.

MfG

Johannes

Rolf-Dieter Müller

@ Herr Benning,
@ Herr Prüfert,
@ Wilfried,

wie ja noch angemerkt wurde, ist die Aufnahme mit der Olympus mit Fotoobjektiv gemacht worden. Das ist nichts anderes, als wenn man mit einer digitalen Kompaktkamera fotografieren würde.

Ich habe deshalb auf einen Beitrag verwiesen, in dem die Adaption von digitalen Kompaktkameras und die dazugehörigen Aufnahmeeinstellungen für Mikroaufnahmen beschrieben ist.

Den Beitrag findet man hier: http://www.juelich-bonn.com/jForum/read.php?11,205038,205038#msg-205038

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller