Polarisations-Spielereien mit oolithischem Kalkstein

Begonnen von Schrodt, April 15, 2015, 11:46:10 VORMITTAG

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Schrodt

Hallo Mikrofreunde,

der oolithische Kalkstein ist ein Sedimentgestein mariner Herkunft, das aus kleinen Mineralkügelchen ( Ooiden ) besteht.
Kalkoolithe sind Oolithe, welche aus einem Sandkörner-Keim mit angelagerten Kalk-oder Eisenabscheidungen bestehen.
Dazu gehört der sogenannte Rogenstein. Erbsensteine sind Kalkoolithe aus Aragonit. Braun oder Roteisenstein bilden Eisenoolithe.
Kieseloolithe sind verkieselte Kalkoolithe.

Ich zeige hier 3 Stellen aus einem Gesteinsdünnschliff jeweils mit folgender Bilderserie: " Hellfeld und Polarisation mit gelbem, blauen
und rotem Untergrund. "

Mikroskop Leitz Orthoplan, Objektiv PL APO 6.3 / 0.20, Kompaktkamera Canon PowerShot G11 mit Eigenbau-Adapter, Objektfeld ø 4,4 mm.



























Viel Spaß beim Anschauen

Jürgen aus Hemer

vbandke

Guten Tag, Jürgen,


ich weiß zwar nicht, ob solche Bilder auch einen praktischen Wert haben können, aber schön aussehen tun sie. Formen und Farben - passt mir gut  :)

Dein einführender Text erinnert mich stark an den Text von Loriot, den Evelyn Hamann als Fernsehansagerin vorgetragen hat  ;D

Eine technische Frage - Wie erzeugst Du die definierten Farben bei den Polarisationsbildern?

P.S. Alle meine Bilder dürfen/sollen kommentiert, verrissen, gelobt, und zur Veranschaulichung in diesem Forum auch bearbeitet werden.

Schrodt

Hallo Volker,

es freut mich, dass Dir die Bilder gefallen und deine Fantasie zu einem lustigen Kommentar anregen.
Zur Technik: Die Polarisation erfolgte mit dem Leitz Durchlicht Interferenzkontrast-Kondensor ICT. Der Kondensor hat ein zentrierterbares Unterteil mit A 0.25 und ein weiteres ein-und ausschwenkbares Unterteil mit einem drehbaren
Polarisator und einer in den Strahlengang ein-und aufschiebbaren Lambda-Platte (Rot I) für zusätzliche Farbkontraste. Der Analysator befindet sich im Filterschlitz des Stativs. Durch das Drehen des Polarisators kann man unterschiedliche Farben erzeugen.

Viele Grüße
Jürgen aus Hemer

Gerd Schmahl

Hallo Jürgen,
kannst Du noch etwas zu dem Gesteinsdünnschliff sagen? Kennst Du den Fundort? Du behandelst in Deinem Eingangstext ja mehrere Arten von Oolithen vom Kalk- über den Eisen- bis zum Kieseloolith. Jedenfalls sieht Dein Schliff ganz anders aus, als der kürzlich von Olaf gezeigte. Deine Ooide sind weder rund noch radialstrahlig und mit weniger als 1mm Durchmesser auch vergleichsweise klein.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Schrodt

#4
Hallo Gerd,

zum Fundort kann ich leider nichts sagen. Nur soviel: Der Schliff stammt aus Amerika oder England. Meine Ausführungen über oolithischen Kalkstein waren daher auch nur allgemeiner Natur.
Die größten Ooiden im Schliff sind maximal 2 mm lang.

Beste Grüße
Jürgen aus Hemer