Hauptmenü

tesafilm-abdrücke färben

Begonnen von güntherdorn, November 28, 2015, 20:30:52 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

güntherdorn

frage an die forum-gemeinde:

wie kann ich fingerabdrücke oder abdrücke von anderen oberflächen wie z.b kissen
färben, OHNE dass viele partikel abgeschwemmt werden.

1. ich habs mit klebeband versucht.
    ca. 60% der partikel gehen trotz ganz vorsichtiger, langsamer zuführung der färbung (fuchsin 1:10 verd.) verloren.
2. ein antrocknen einer euparal-fläche am OT auf "halbe härte" nimmt zu wenig patikel auf, da die oberfläche zuerst aushärtet.
3. es geht um die partikel, die gefärbt werden sollen, doch vor allem der alkohol löst den kleber auf, und damit werden die
    teilchen (die oben aufliegen) abgeschwemmt.

hat jemand ne idee welche technik ich versuchen sollte?
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Michael L.

Hallo Günther,

Fingerabdrücke auf glatten Flächen mit Graphitpulfer anpusten dann sind die Hautleisten besten zu erkennen. Ist natürlich keine Färbung, kommt halt drauf an was Du erreichen willst.

Gruß

Michael

Oecoprotonucli

Hallo Günther,

Du willst ja wohl Höhenunterschiede (Relief) darstellen.

Fragen:

Was soll eine Kissenoberfläche für ein Relief haben?.

Und was meinst Du für Partikel? Stoffreste vom Kissen? Hautpartikel?

Viele Grüße

Sebastian

Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Klaus Herrmann

Hallo Günther,
ich bin auch immer noch am rätseln, was du machen willst? Fingerabdruck auf einem textilen Gewebe (Kissen) kann ich mir nicht vorstellen. Es sei denn, der Finger war mit Stempelfarbe eingeschmiert.
Die Tesafilm-Methode geht gut auf glatten Oberflächen, da wird mit Grafitpulver bestäubt und dann der so sichtbare Abdruck mit Tesaband abgenommen zur weiteren Untersuchung unterm Mikroskop.
Den Abdruck aber ohne Zwischestufe Grafitpulver direkt mit Tesa abnehmen, das geht nicht.

Kannst du also nochmal erhellen?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Peter V.

Hallo Günher,

Zitatwie kann ich fingerabdrücke oder abdrücke von anderen oberflächen wie z.b kissen
färben, OHNE dass viele partikel abgeschwemmt werden.

Ich fürchte, dass das nicht einmal die Kriminaltechnik kann... :-\

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

güntherdorn

#5
danke für die antworten,
mich interessieren aber keine schwarzen krimi-partikel oder gar dessen krimi-papillenstruktur, sondern einfach nur alles was an einem klebeband nach dem andrücken dranbleibt. egal wo ich es andrücke. epithelien, bakterien, pilze, alle organ. und anorgan.partikel.
nach einer färbung z.b. deutlich zwischen kunst- u.naturfasern zu unterscheiden;
                                  oder welche haare, fasern oder pollen usw. auf einem betttuch liegen....
ohne färbung wär das alles kein problem, doch sobald flüssigkeiten ins spiel kommen isses (fast) aus mit der vollständigkeit.
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Oecoprotonucli

Hallo Günther,

im Falle der Fingerabdrücke gehört wahrscheinlich auch Fett zu den Anhaftungen.

Du musst systematisch-chemisch denken: Es ist wahrscheinlich nicht möglich, eine ganze Palette von chemisch-physikalisch ganz unterschiedlichen Komponenten gleichzeitig optimal zu fixieren.

Du könntest natürlich auch die Klebeschicht des Klebebands genauer erforschen (woraus besteht sie?) und versuchen, diese in einen unlöslichen, harten Zustand zu überführen.

Wenn Du gar nicht an Abdrücken interessiert bist, kannst die Partikel ja auch ruhig vom Klebeband ablösen und in späteren Schritten, z.B. nach Zentrifugation, einfach mit einer Pipette aus dem Bodensatz der Spülflüssigkeit aufnehmen und auf einen Objektträger bringen.

Besten Gruß

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

güntherdorn

danke sebastian,
das mit dem völligen ablösen usw... ist ne gute idee.
werde ich probieren. zentrifuge hab ich.
wär ich nun garnicht selbst drauf gekommen.
danke!
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Oecoprotonucli

Hallo Günther,

gerne - berichte hier dann über Deine hoffentlichen Erfolge damit...

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

güntherdorn

#9
nun bin ich durch zufall zu einer rel. einfachen lösung gekommen.
das abgedrückte klebeband (mit partikel auf der klebeschicht), nach abziehen z.b. vom kissen oder haut,
mit der partikel-klebefläche NOCHMAL auf eine VÖLLIG SAUBERE glasplatte drücken und ganz fest, mit sauberem tuch überm daumen,
auf die glaspplatte drücken und streichen.
das presst alle partikel gut in die klebemasse rein.
auf diese weise gehen nach vorsichtigem farb-flüssigkeits-zufuhr und abfliessen lassen, höchstens 1-3% der partikel verloren.
das reicht mir, denn in allen grössen bleiben die partikel dran.
vorzugsweise verwende ich das alte caedax zum einbetten, wobei oberhalb und unterhalb des bandes (mit klebe+partikel-schicht OBEN!) je ein tropfen caedax kommt.
mit malinol, euparal, histokitt und vielen anderen eindeckmitteln, bin ich kläglich gescheitert.
nur caedax vermengte sich relativ homogen mit der klebesubstanz aller klebebänder, sogar auch am wärmetisch bei 50°C.

- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Werner

Ich hatte mal früher ein einfaches "Kontrastierverfahren" für die Lupe ausprobiert, das gut funktionierte. Auch für Fingerabdrücke. Vielleicht war das ein Tip aus dem alten Kosmos-Allchemist, weiß nicht mehr.

Neben das interessierende Objekt werden ein paar Jodkristalle gelegt und alles mit einem Uhrglas abgedeckt. Nach einiger Zeit sind die Kristalle absublimiert und das Jod hat sich überall unter dem Glas verteilt. Fingerabdrücke waren damit sichtbar geworden. Vielleicht geht das auch auf Gewebe.

Gruß   -   Werner