Schlechte Bildqualität mit Sony-Kamera und Framegrabber

Begonnen von Miner, März 11, 2016, 22:03:06 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Miner

Ich habe eine Sony XC-999P auf mein Mikroskop gesetzt und über einen Framegrabber Renkforce GR1 mit dem PC verbunden. Die Software des Framegrabbers erlaubt es nur, Filme aufzunehmen, keine Bilder. Wenn ich aus so einem Film ein einzelnes Bild exportiere, bekomme ich dies:

Ich bin enttäuscht von der Qualität des Bildes. Wenn ich meine alte Nikon Coolpix 990 anbaue und ein Foto auf die Speicherkarte schicke, kriege ich dies:

Warum ist das Bild mit der schicken Sony-Kamera (Composite Video-Ausgang) so schlecht? Kann die Kamera nicht besser, oder ist der Framegrabber nicht gut genug? Oder habe ich mit Pal B in der Framegrabber-Software einen falschen Videostandard ausgewählt?
Sachdienliche Hinweise sind willkommen.
Schönen Abend
Ole


smashIt

Zitat von: Miner in März 11, 2016, 22:03:06 NACHMITTAGS
Ich habe eine Sony XC-999P auf mein Mikroskop gesetzt und über einen Framegrabber Renkforce GR1 mit dem PC verbunden.
...
Ich bin enttäuscht von der Qualität des Bildes.

was hast du dir von so einer kamera erwartet?
das ding gehört an einen fernseher angeschlossen und ist genau darauf hingebaut

du bekommst ein ranziges signal in schrottiger auflösung, schickst es über eine substandart-verbindung und speicherst es dann auch noch stark komprimiert (bei so alten kram wahrscheinlich mpg2)
da kommt nichts brauchbares heraus
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

the_playstation

Hallo Ole.
Ich sehe einige Probleme:
1.) Bild viel zu dunkel (Bildrauschen)
2.) Der Videograbber arbeitet analog und in SD. Falls Er über FBAS angeschlossen ist (gelbe Buchse) auch mit Farbhilfsträger und sehr geringer Farbauflösung (Farbrauschen).
3.) Digitalisierung nicht ideal.

Der ganze elektronische Weg ist verbesserungswürdig und die Lampe zu schwach und eventuell nicht optimal eingestellt.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Miner

Hallo Jorrit uns Smashit,
der Hintergrund ist so dunkel weil da zwei Polarisatoren gekreuzt sind. Das ist eine realistische Bedingung.
Wie ein Signal ranzig werden kann ist mir nicht recht klar, und der Framegrabber ist ganze 12 Stunden alt.
Aber wenn ich eure Kommentare zusammenfasse, dann sagt ihr:
Die Sony-Kamera ist keine gute Kamera, und die Umsetzung des Composite-Videobildes nach mp2 oder mp3 macht das Signal noch schlechter. So richtig?
Ole

the_playstation

Hallo Ole.
Alleine schon das FBAS SD Analog Signal von der Kamera zur Grabberkarte ist nicht ideal. Und in den Billiggrabbern sind auch nicht die besten ICs eingebaut. Das Videosignal der Kamera war in den 90gern in, um mal schnell seiner Familie am heimischen 4:3 Röhrenfernseher die Urlaubsbilder zu zeigen. Der Röhrenfernseher kaschiert das FBAS Signal, so daß es da noch halbwegs brauchbar aussieht. Aber auf einem PC oder HDTV Fernseher ist sowas nicht mehr zeitgemäß. Ähnlich wie die Aufzeichnung auf VHS. ;) Für wenig Geld bekommt man bessere Kameras mit besseren Schnittstellen wie HDMI und USB.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

smashIt

Zitat von: Miner in März 11, 2016, 22:59:29 NACHMITTAGS
Die Sony-Kamera ist keine gute Kamera, und die Umsetzung des Composite-Videobildes nach mp2 oder mp3 macht das Signal noch schlechter. So richtig?

genau das

der sensor in der kamera ist genau auf die alten röhren zugeschnitten
da kannst du nichts zeitgemäßes rauskitzeln
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

Peter V.

#6
Hallo Ole,

ich habe mich beruflich gerade mit Framegrabbern beschäftigten müssen und drei Framegrabber an drei nagelneuen Win-7-Rechnern in Verwendung: Eine über 300 EUR teure "Falcon"-PCI-Karte von IDS sowie 2 "Consumer"-USB-Framegrabber (Terratec Grabby und Hauppauge USB Live) für ca. 30 - 40 EUR.
Framegrabber sind offenbar sehr eigenwillig und insgesamt eher eine frustrierende Angelegenheit: Die teure Falcon-Karte kommt nicht mit alle Signalquellen zurecht, obwohl das gleiche Signal von den USB-Billigheimern erkannt wird. (Bemerkung am Rande: IDS gibt Endkunden auf telefonische Anfrage keinerlei technische Auskünfte. Sie verweisen an den "Fachhändler". Wenn der es nicht weiß - Pech gehabt!  >:()
Jedoch: Diese beiden USB-Grabber (die übrigens hardware- und softwaremäßig "identisch" zu sein scheinen) machen auch, was sie wollen und offenbar ist es gerade vom Stand der Gestirne abhängig, ob die funktionieren oder nicht. Mal liefern sie ein Bild, mal gar nicht. Und die Einstellung auf die verschiedenen Signalarten ist bei jedem x-Neustart spntan verstellt.
Bei einer Signalquelle (einer analogen Endoskopiekamera) hat das Bild aller drei Grabber deutlich "Luft nach oben" und ist erheblich schlechter, als wenn man das gleiche Signal auf einem klassichen analogen Sony-TV-Monitor darstellt.
Die technischen Hintegründe kenne ich nicht, aber ich wundere mich über Deine Probleme aufgrund meiner Erfahrungen nicht wirklich.....

Mitfühlende Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

the_playstation

#7
Hallo Peter.
Das Problem liegt schon im Prinzip. Alte Röhrenmonitore und Fernseher haben einen sehr großen "Fangbereich". Da dort der Elektronenstrahl direkt gesteuert wird, macht der Fernseher z.B. gleich auch eine TBC (Timebasecorection). D.h. die Zeilen werden "gerade" gezogen. Das war auch notwendig, da z.B. VHS Rekorder sehr wilde Signale lieferten, weil z.B. der rotierende Videokopf ins Band eintaucht und dabei abgebremst wurde. Einem Röhrenfernseher ist das Signal daher recht egal.

Die modernen Grabber arbeiten mit einem sehr exakten Takt und haben daher Schwierigkeiten mit nicht normgerechten Signalen. Ihr "Fangbereich" ist minimal. Daher wurde (lange ist es her) bei der Digitalisierung von Consumer-Signalen TBCs und Framebuffer genutzt, die das Signal erstmal auf Norm brachten, so daß die Profigeräte es überhaupt akzeptieren.

Es gab z.B. kleine Videomischer von GSE die z.B. den Burst, Sync sauber neu zusetzten oder digitale Videomischer z.B. von Panasonic, die das FBAS oder Komponentensignal digitalisierten, korrigierten und in einem Framesynchronizer pufferten. Gab es auch für den Consumermarkt. Da dort aber viel Technk drinsteckte, kosteten die ein paar Euro (um die 1000 bis 2000,-).

Der versierte Videobastler bastelte sich entsprechende Geräte (inkl. Makrovisionsschutz-Eleminierer), der das verkorkste Makrovisionssignal gleich mit korrigiert.

Die moderne Entsprechung ist ein HDMI-HDMI-Wandler, der den HDCP-Schutz eleminiert.

Wie schon gesagt. Ich würde die Kamera und den Grabber vergessen und einen moderneren Weg über USB oder HDMI gehen. Bietet auch eine bessere Auflösung als die typische SD 640x480 oder 7xx x 512 Auflösung.

(ich hoffe, ich werde nicht wieder wegen On-Topic abgestraft wärend in anderen Threads alle Off Topic posten). ::)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Miner

Ok, danke für die Erläuterungen. Framegrabber ist umgetauscht, Kamera kommt in die Kiste.
Gruß
Ole

liftboy

Hallo erstmal,

ich habe da mehrere analoge Kameras am laufen (da will ich nichts Großes von machen, eben nur LiveBilder über Beamer für die Kids)
Das sind Euromex, Sony und Sanyo; alle liefern ein brauchbares Bild auf Monitorgröße. Die Kameras an sich könnten wesentlich bessere Bilder, aber ich hatte damals die 800DM für die billigste Grabberkarte nicht ausgeben wollen. Jetzt auf dem "neueren" Rechner passt die alte Pinnacle-Karte nicht in den Steckplatz (von der Software warscheinlich auch nicht) und die passenden Karten wollen nicht mit den Kameras.
Die Ausgänge sind entweder Videoausgang, BNC oder SVHS, wobei ich zur Zeit den SVHS Ausgang an einer stinknormalen TV-Karte (analog, gibts auch nicht mehr) nutze.
Mehr wäre schön, aber für mich reichts (auch wenn die Augen weh tun :-)  )

Grüäße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr