Kaufberatung Mikroskop für Strukturen von ca. 1µm (Löcher)

Begonnen von Stephan Glatzer, März 29, 2016, 16:09:24 NACHMITTAGS

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Stephan Glatzer

Hallo zusammen

Ich suche derzeit für unsere Firma ein neues Mikroskop mit dem wir z.B. Löcher und andere Strukturen in Keramik Substraten überprüfen können. Die Löcher sind bis zu 1µm klein und das soll noch gut darstellbar und vor allem ablichtbar sein. Also eine Kamera muss auch anschließbar sein. Drauflicht und durchlicht müssen beides vorhanden sein

Wir haben bisher ein Mikroskop von Müller Typ und Vergrößerung unbekannt da keine Bezeichnung auf dem Gerät.. nur reicht das nicht mehr aus.
(Bild siehe Vorstellungs Thread)

Ein Budget habe ich nicht bekommen ich soll 3 Varianten raus suchen... von günstig bis perfekt... (Typische Antwort  von meinem Chef...)

Vielleicht kann mir jemand ein Paar Tips geben in welcher Richtung ich da suchen muss.

Stephan


Klaus Herrmann

Hallo Stefan,

du hast schon geplaudert... perfekt! Ok das Müller Dings kannst du weiterhin zum Löten verwenden! ;D

1 µ ist für die Lichtmikroskopie schon sehr anspruchsvoll! Da würde ich schon über ein REM nachdenken und das wird dann aufwändig und teuer! Da wäre die Grundsatzfrage: wie oft wird diese hohe Vergrößerung benötigt? Wenn selten dann würde ich splitten: Vergabe der 1 µ Untersuchungen an ein geeignetes Institut, da gibt es viele ich könnte dir welche nennen. Und für alles was lichtmikroskopisch erfasst werden kann eine ordentliche Einrichtung, die Auf und Durchlicht kann. Preis dafür von 2000.- bis 20.000 und höher, wenn neu und nicht gebraucht. Und ein ordentliches Stemi sollte auch daneben stehen. Preis 500.- bis 5000.-

Was ich noch nicht ganz verstehe: wieso auch Durchlicht?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Carlos

Hallo Stefan, hallo Klaus H.,
So ganz verstehe ich nicht, warum "Strukturen von ca. 1µm (Löcher)" für ein Mikroskop ein Problem darstellen. Objektive mit einer nA von > = 0,3 sollten das leisten können (Gerlach "Das Lichtmikroskop" 1976, S. 110, Tabelle 1, Auflösungsverögen der Objektive). Selbst Trockenobjektive, wie ein 40-faches haben eine deutlich höhere nA und lösen die Struktur "locker" auf.
Habe ich hier was falsch verstanden?
Etwas irritiert mit freundlichem Gruß Carlos   

Klaus Herrmann

#3
Hallo Carlos,

ich nehms zurück. 1 µ geht lichtmikroskopisch schon noch. Ich war eine 10er Potenz kleiner. Aber es ist schon die Frage, was man dann im Detail sehen will. Da hätte ich gerne mal selbst eine Probe angeschaut. Will man nur sehen: Loch ist da oder wie sieht es aus?

Nachtrag: Gerlach schreibt aber auch über das praktisch erreichbare Auflösungsvermögen und dann bewegen wir uns schon in einem Grenzbereich bei 1 µ. Ich halte auch viel von Praxis und würde im speziellen Anwendungsfall einfach mal testen. Goethes Spruch ist auch hier durchaus angebracht: Grau teurer Freund ist alle Theorie :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Lupus

Hallo,

natürlich muss die Auflösungsgrenze deutlich höher sein wenn man Strukturen "gut darstellen" will.
Im Fall einer glatten, monochromen Keramikfläche, die auch eine leichte Diffusorwirkung hat, dürfte vor allen Dingen eine gute Dunkelfeld-Auflichtbeleuchtung wichtig sein.

Hubert

Klaus Herrmann

ZitatIm Fall einer glatten, monochromen Keramikfläche, die auch eine leichte Diffusorwirkung hat, dürfte vor allen Dingen eine gute Dunkelfeld-Auflichtbeleuchtung wichtig sein.

Du sprichst mir aus dem Herzen Hubert! Deshalb sage ich erst mal testen! Kann auch sein, das Auflicht DIC oder Polarisation hilft.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Lupus

Hallo Klaus,

daher würde ich beim Substrathersteller nachfragen, wie dort Qualitätskontrolle durchgeführt wird. Und dann mit einem Testsubstrat zu einem guten Mikroskophändler gehen.

Jedenfalls müsste das Problem etwas genauer beschrieben werden.

Hubert

Carlos

#7
Hallo Klaus H., hallo Hubert,
Offensichtlich habe ich die Frage falsch verstanden. Ich ging davon aus, dass es lediglich um Strukturmerkmale wie z.B. "Löcher" pro Längen- bzw. Flächeneinheit für die Beurteilung von Substraten ging. Das kann ein einfaches Lichtmikroskop für Strukturmerkmale mit einer Mindestgröße von 1000 nm x 1000 nm "locker".
Wenn man allerdings die Strukturen der z.B. "Löcher" (d= 1000 nm) beurteilen will, muss man schon eine (mindestens) 10-fach höhere Auflösung, also von 100 nm, haben. Das ist selbst für das beste Lichtmikroskop praktisch nicht erreichbar (auch nicht mit UV, da hilft nur ein REM oder Ähnliches).
Hallo Stephan,
Willst Du die "Spezifikation" eines "Substratlieferanten" überprüfen ober wollt ihr Substrate auf ihre Eignung für eure Keramikanwendung aussuchen?  Wie Du siehst, kann man Deine Frage so oder so verstehen.
Jetzt nicht mehr irritiert mit freundlichem Gruß Carlos
 

the_playstation

Hallo Carlos.

Mit dem entsprechenden Licht dürfte es kein Problem sein. Aber wer hat schon eine Lichtquelle mit einer Wellenlänge von z.B. 20-40nm bei sich zu Hause rumstehen? Solche "Lampen" stehen nur in Chipfabriken und Entwicklungsabteilungen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Lupus

Hallo Jorrit,

mit dem entsprechend geeignetem Gerät ist nichts irgend ein Problem.

Hubert

jochen53

Hallo Stephan,
ich würde Dir raten, Dein Problem, möglichst mit bereits existierenden Bildern, an einen Mikroskop Hersteller weiterzuleiten mit der Bitte, Dir ein Angebot zu machen. Hier in München würde ich zu Zeiss in der Kistlerhofstraße gehen, Leica Microsystems käme auch noch in Frage oder die recht emsige Fa. Keyence. Man kann mit denen einen Termin für eine Vorführung an Original Präparaten vereinbaren, entweder in der eigenen Firma oder bei denen im Vorführraum. Damit hättest Du schon mal die Lösung "perfekt" abgedeckt. Aber Du mußt auch bedenken, daß zu einem guten Mikroskopsystem auch jemand gehört, der damit gute Arbeit macht, und das kostet natürlich Arbeitszeit und Geld, das müßte man denn mit den Kosten für externe Untersuchungen gegenrechnen.
Viele Grüße Jochen

Stephan Glatzer

Hallo zusammen

Danke für die vielen Rückmeldungen. Ich glaube ich muss dann erstmal mit unseren Entwicklern zusammen die Anwendung genauer spezifizieren... Ich hatte schon befürchtet das dass Thema nicht so einfach werden würde :)

Stephan

ortholux

Zitat von: Lupus in März 29, 2016, 23:53:55 NACHMITTAGS
mit dem entsprechend geeignetem Gerät ist nichts irgend ein Problem

Hubert,

gibt es auch Geräte gegen Graphorrhö?

Wolfgang

Lupus

Hallo Wolfgang,

technisch kenne ich nur den Kippschalter mit der 0 und I.

Hubert

Klaus Herrmann

Manchmal hilft auch sich Rat zu holen, bei jemand, der sein ganzes Berufsleben mit solchen Problemen zu tun hatte 8) Will sagen: Ahnung und Erfahrung hat! :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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