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bitte löschen, danke !

Begonnen von Adalbert, Juli 09, 2017, 12:32:33 NACHMITTAGS

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Adalbert

bitte löschen, danke !

Klaus Herrmann

Super Adi!

Was ich nicht verstehe Du hast ein Canon Makro kombiniert mit dem Nikon Objektiv. Wie geht das?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Kurt Wirz

#2
Hallo Adi

"Statt einer Tubus-Linse verwende ich zwei Foto-Objektive von CANON: ein Tele EF 70-200L und ein Makro 100L.
Wenn ich das Tele mit 200mm verwende, dann entspricht das der originellen Tubus-Linse und der Abbildungsmaßstab bleibt.
Wenn ich aber ein Makro mit 100mm nehme, dann halbiert sich der ABM aber die Auflösung bleibt."

Wird das NIKON BE Plan 4x / 0.10, so wie es die Spezifikation verlangt, mit einer 200mm Tubuslinse eingesetzt und eine Kamera verwendet mit Crop Faktor 1.6, dann wird ein Bildkreis mit einem Durchmesser von 26.8mm genutzt (Chipgrösse 22.3 x 14.9mm) , die Kamera kann dann in der Bildmitte, die vom Objektiv gelieferte Auflösung in etwa darstellen, entsprechend dem genutzten Bildkreis wird in den Bildecken eine etwas geringere Auflösung erreicht.
In der Bildmitte wird die maximale Auflösung, die die Kamera auflösen kann annähernd erreicht, in den Bildecken nicht.
Der Kamerachip besitzt in der Breite 6000 Pixel, damit können maximal 3000 Linienpaare auf die Chip/Bildbreite aufgelöst werden.
Bei 4:1 beträgt die abgebildete Bildbreite (22.3mm / 4) 5.575mm, dies ergibt in etwa eine Auflösung des Objektes mit (3000 / 5.575mm) 538 LP/mm.

Wird das NIKON BE Plan 4x / 0.10 mit einer Tubuslinse mit 100mm und 2:1 eingesetzt, wird vom Objektiv ein doppelt so grosser Bildkreis verwendet, die Bildqualität in den Bildecken ist somit sehr mangelhaft!
Zur Bildmitte:
Hier begrenzt die Kamera die Auflösung, denn sie kann maximal 3000 LP auf die Bildbreite auflösen. Rechnet man dies auf die Auflösung des Objektes aus, dann ergibt sich bei 2:1 und einer Bildbreite in Realität von (22.3mm / 2) 11.15mm und diese wird mit 3000 LP aufgelöst, ergibt sich eine Auflösung des Objektes von (3000 / 11.15mm) 269 LP/mm!
Selbst wenn das Objektiv bei 2:1 das Objekt gleich hoch auflösen könnte, wie bei 4:1, die Kamera kann es nicht wiedergeben!

Wird das NIKON BE Plan 4x / 0.10 mit einer 100mm Tubuslinse betrieben, dann ist die Auflösung des Objektes in der Bildmitte halb so hoch und die Bildqualität in den Ecken miserabel!

Dies ist rein rechnerisch nach vollziehbar und berücksichtigt nicht alle Veränderungen ins Negative, die sich ergeben, wenn ein Objektiv nicht nach Spezifikation eingesetzt wird.

Wer das im Bild nicht sieht, kann ohne weiteres ein unendlich Objektiv mit einer 100mm Tubuslinse betreiben, doch für eine Empfehlung reicht es nicht!

Hast du tatsächlich das Gefühl, dass ein Objektiv besser wird, wenn es nicht nach Spezifikation eingesetzt wird?

Wie hast du Folgendes fest gestellt?
" dann halbiert sich der ABM aber die Auflösung bleibt."

Kurt

Stuessi

Zitat von: Kurt Wirz in Juli 09, 2017, 15:56:25 NACHMITTAGS
...Bei 4:1 beträgt die abgebildete Bildbreite (22.3mm / 4) 5.575mm, dies ergibt in etwa eine Auflösung des Objektes mit (3000 / 5.575mm) 538 LP/mm...

Lieber Kurt,

ein Objektiv mit NA=0,1 hat doch nur eine Auflösung von maximal 350 Lp/mm.

Gruß
Rolf

Kurt Wirz

#4
Hallo Rolf
Ja da hast du Recht, doch in der Fotografie kann man noch etwas mehr rausholen, wenn man die Grenze nicht bei 10% Kontrast bei der Auflösungsgrenze betrachtet.
Dein Einwand läuft bei mir unter:
"Dies ist rein rechnerisch nach vollziehbar und berücksichtigt nicht alle Veränderungen ins Negative".
Ich habe mich auf das Konstrukt von Adis Überlegung beschränkt.

Hallo Adi

Die AMI's haben schon vor dem Internet, ihre Weisheiten im Readers Digest kund getan.

Kurt

Stuessi

Hallo Kurt,

von 10% habe ich nicht gesprochen. Ich beziehe mich auf die Nyquist Frequenz bei 550 nm.
Die praktische Beobachtung von ADi, dass sich die Auflösung nicht ändert, bedeutet, dass die Auflösung des Objektivs bei höchstens 250 Lp/mm liegt, was sowohl bei 2:1 (gerade nach) wie auch bei 4:1 (gut)  vom Sensor erfasst wird.

Gruß
Rolf

Kurt Wirz

#6
Hallo Rolf

" Die praktische Beobachtung von ADi, dass sich die Auflösung nicht ändert, bedeutet, dass die Auflösung des Objektivs bei höchstens 250 Lp/mm liegt,"
Wie stellt Adi fest, dass sie sich nicht ändert?

Nach meiner Meinung mit einer Apertur von 0.1 ist die Auflösung bei 350 LP/mm (363).
Somit um 100 LP/mm höher, wie die Kamera es bei 2:1 wiedergeben kann.
(Oder hast du dich vertippt?)

Es geht mir aber nicht um die genauen Zahlen, sondern um die Fehlanpassung.

Ich versteh nicht, weshalb man gute Markenobjektive und eine gute Kamera verwendet und dann bei der Adaption so unkritisch ist.

Auch wenn das NIKON BE Plan 4x / 0.10 im Kamerabild bei 2:1, die gleich hohe Auflösung des Objektes liefert wie bei 4:1, was ich sehr bezweifle, dann wäre diese nur in der Bildmitte zu erwarten und der Auflösungsabfall zu den Ecken markant.
Selbst hier beim verkleinerten und in der Auflösung dadurch reduzierten Bild, ist zu erkennen, dass die Auflösung in den Ecken nach lässt.

Kurt

Stuessi

Hallo Adalbert,

wie arbeitest Du mit Mikroskopobjektiv + 100mm (oder 200mm) Objektiv als Relais-Objektiv mit Camera-Connect?
Ich kenne eine solche App nämlich nicht, arbeite ja mit Minolta .. Sony Kameras, wo es so etwas (noch) nicht gibt.

Wird dabei die Fokussierung des Relais-Objekts verändert?

Bedenken musst Du dann, dass eine optimale Anpassung von Unendlich-Mikroskop Objektiven und Relais Objektiven nur gewährleistet ist, wenn das Relaisobjektiv fest auf Unendlich eingestellt bleibt.
Nur dann ist auch das Abbildungsverhältnis konstant und beim Wechsel von 200 auf 100 mm ist die Änderung genau 2:1, unabhängig von Objektivlänge ...

Optische Grüße
Rolf

Kurt Wirz

Hallo

Was versteht ihr unter Objektivlänge? Die Brennweite?
Oder bezieht ihr euch auf die verkürzte Bauweise der Teleobjektive?

Vielen Dank

Kurt

Kurt Wirz

#9
Hallo Adi

Alle Teleobjektive sind von optisch verkürzter Bauweise,
deshalb auch der Zusatz "Tele" bei Langbrennweiten,
nach dem gleichen optischen Prinzip funktionieren auch die Teleconverter.

Tubuslinsen sind vermutlich nicht von verkürzender Bauweise und besitzen somit keine zusätzlichen Linsengruppe die zur Verkürzung des Setup beitragen.

Beispiel:
Ein echtes, unverkürztes 150mm Langbrennweiten- oder Fernobjektiv, z.B. für Grossformat Fotografie, besitzt eine Fassung der Linsen mit einer Gehäuselänge von z.B. etwa 50mm und benötigt einen Balgenauszug.
Teleobjektive besitzen zusätzlich, näher bei der Bildebene weitere Linsengruppen (hinteres Zerstreuungsglied), die der Verkürzung der Distanz von Frontlinse zur Bildebene dienen.
150mm Teleobjektive sind in ihrer Fassung (äussere Objektivlänge) deshalb kürzer wie eine echte 150mm Langbrennweite mit Balgen.


Kurt

Stuessi

In welcher Größenordnung liegen die Unterschiede bezüglich der Objektivlänge?

Kurt Wirz

Hallo Rolf

Bedingt durch seinen optischen Aufbau, hat ein Objektiv zwei Hauptebenen.
Die Distanz von der optisch hinteren (bildseitigen) Hauptebene des Objektivs, bis zur Bildebene (Bildweite), ist die Brennweite, dies jedoch nur bei der Unendlichstellung.
Ist die Gegenstandsebene näher wie unendlich, dann erhöht sich die Bildweite.
Da bei Langbrennweiten (Mehrlinsern) die hintere Hauptebene meist, je nach Objektiv, irgendwo in der vorderen Linsengruppe liegt, ist die Distanz zwischen Frontlinse und Bildebene länger wie die Brennweite.
Die Lage der Hauptebene ist nicht an die physische Position einer Linse gebunden und kann sogar ausserhalb der Optik liegen. So z.B. beim Weitwinkelobjektiv, da ist eine minimale Schnittweite (hinterste Linse bis Bildebene) nötig, damit der Spiegel noch Platz findet, da unterscheidet sich die Baulänge ebenfalls von der Brennweite.

Beim Teleobjektiv liegt die bildseitige Hauptebene oft ausserhalb der Objektivfassung vor der Frontlinse. Dennoch ist ein Teleobjektiv, aus oben erwähnten Gründen oft auch länger wie seine Brennweite.
Es ist für Fotoobjektive nicht möglich, allgemein gültige Angaben zu machen.
Abgesehen davon, bin ich kein Spezialist, der sich mit Objektiven auskennt, sondern ich stelle lediglich fest, dass Geschriebenes in der Praxis nicht zutrifft und wenn ich mich um die Gründe kümmere, es viel komplizierter ist wie beschrieben und allgemein angenommen wird.

So können optische Berechnungen, wie wir sie oft anstellen, für eine Linse massgebend sein, sind jedoch für Linsensysteme (Objektive) oft nicht zutreffend. Deshalb bevorzuge ich nach Möglichkeit, neben einer Berechnung, eine Messung.

Bei Teleobjektiven verkürzt sich die Bauweise im Vergleich zu Langbrennweiten, nach meiner Erinnerung, auf etwa 70%.
Leider habe ich es nicht geschafft, die entsprechende Literatur zu finden, im Falle eines Fundes, werde ich die Quelle nachliefern.

Wie ich immer wieder fest stelle, hat es sich scheinbar eingebürgert, dass die Bezeichnung "Teleobjektiv" auch bei Langbrennweiten verwendet wird, es ist deshalb nicht mit Sicherheit möglich, nach der Bezeichnung, auf die Konstruktion zu schliessen.

Aus dem Erwähnten wird auch ersichtlich, weshalb eine passende Tubuslinse besser ist, wie ein Fotoobjektiv, das lediglich offiziell, die selbe Brennweite besitzt.

Kurt

Kurt Wirz

Hallo Adi

",,billige" Tubs-Linse von NIKON" und "ein sehr gutes Objektiv von CANON"
sind keine genauen Bezeichnungen und "besser" ist auch zu allgemein.
Um es genau zu wissen, muss am eigenen Setup gemessen und Bilder verglichen werden. Da nicht jeder diese Möglichkeiten hat, ist es in der Mikroskopie angebracht, sich auf die Empfehlung eines guten Herstellers zu verlassen und somit durchwegs seine geprüften Produkte in empfohlener Weise zu verwenden.
Kombiniert man Kraut und Rüben, dann müssen Messungen und Bildvergleiche bei unterschiedlichen Einstellungen der Komponenten angestellt werden und man muss sich bewusst sein, was man eigentlich will.
Hat man erfolgreich eine Kombination herausgefunden, dann muss ein Fotograf um in den Genuss der guten Bildqualität dieser Kombination zu kommen, diese exakt nachvollziehen und nicht nur ein Teil davon verwirklichen.

Da du vorzugsweise den Autofocus des Fotoobjektives verwenden willst und Qualitätseinbussen in Kauf nimmst, erübrigt sich und beantwortet sich selber, die Frage, ob eine passende Tubuslinse "besser" ist.

Kurt

Rawfoto

Hallo Adi

Um es vorweg zu nehmen, Du weisst das ich mich über die erzielte Qualität mit Deiner Kombination wundere, ich hatte in Eigenversuchen viel schlechtere im Rennen.

Was Du aber mit Deiner Arbeitweise, den AF der "Tubuslinse" machst ist bei jeder einzelnen Aufnahme die Brennweite zu verändern. Ich habe ja das von Dir eingesetzte Canon Objektiv anhand meines Exemplars sehr genau vermessen. Die Toleranzen innerhalb der Serie sind ja sehr gering ...

Daher kann ich Dir sagen, die Brennweite von 100mm hast Du nur bei der Fokuseinstellung Unendlich, es ist ein Objektiv mit Innenfokusierung und bei 1 : 1 ist die Brennweite gerundet 75mm.

Das bedeutet für Deine Arbeitsweise, Du veränderst kontinuierlich bei jeder Aufnahme die tatsächliche Brennweite Deiner Tubuslinse und bewegst Dich damit deutlich von der Sollbrennweite weg. Dafür ist das Gesamtergebnis immer noch beachtlich aber zumindest bei meinen eigenen Tests habe ich die Lösung wieder verworfen da die Auflösung gegen den Rand drastisch abgenommen hat. Ich habe die besten Ergebnisse bei 1 : 2 erzielt, diese Einstellung nicht mehr verändert (innerhalb der Stackingserie) und einen Randabfall mit unter 30% der Auflösung von der Bildmitte ermittelt bekommen. Damals im Einsatz diverse Messpräparate von Edmund Optics. Wenn ich die Einstellung am Schneckengang verändert habe ging es in beiden Richtungen bergab ...

Bei mir ist Vollformat zum Einsatz gekommen.

Aber und das ist entscheidend, Du musst mit der erzielten Qualität zufrieden sein und wenn das der Fall ist ist doch alles gut.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...