Welche Kamera wäre die beste?

Begonnen von Moritz, Mai 26, 2018, 18:26:32 NACHMITTAGS

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Moritz

Ein Alaaf aus Kölle an alle Mikrofotografen!
Mich beschäftigt folgendes.
Ich bin seit Kurzem Besitzer eines wunderschönen Olympus BHS (Trinokular) mit Poleinrichtung, und möchte schöne Bilder im Pol-Licht machen.
Ich frage mich, welche Digitalkamera es sein sollte (digital wg. Bildverarbeitung, Stacking usw.).
Vermutlich schon Kleinbild, wegen preislicher Restriktionen..
Gibt es eine halbwegs brauchbare spiegellose (wg. Verwackeln) Digitalkamera, die nicht die allerneueste ist (ich brauche keine 50 Megapixel) und die man deshalb auch evtl gebraucht bekommt?
Und natürlich, wie sieht es mit den notwendigen Adaptern aus (ich bin kein begnadeter Bastler und kann mir keinen Adapter kurz mal selber fräsen..).
Für einen guten Tipp wäre ich über alle Maßen dankbar.
Liebe Grüße
Moritz
:D



Gerd Schmahl

Hallo Moritz,
nur zur Terminologie:
Zitat von: MoritzVermutlich schon Kleinbild, wegen preislicher Restriktionen

Das was bei der analogen Fotografie "Kleinbild" hieß, nennt man bei Digitalkammeras "Vollformat", wäre also schon eher im oberen Preissegment zu finden.

Da es sehr viele verschiedene Kameras gibt und sehr viele Anwender, die jeweils mehr oder weniger gute Erfahrungen gemacht haben, wirst Du sicher keine eindeutiges Urteil erwarten dürfen. Darüber ist sehr, sehr viel im Forum geschrieben worden. Hier ist eine Linksammlung zur Kamera-Adaption, der zwar Stand 2015 ist, aber doch recht brauchbare Beiträge beinhaltet. Als Quasi-Standart zur preiswerten Mikrofotografie haben sich wohl die Canon-Bodys EOS 500D und höher etabliert. Ich selber fotografiere mit der 700D und bin voll zufrieden, zumal die auch gute Filme macht im Gegensatz zu meiner Vorgängerkamera der 1100D, die auch schon gute Fotos am Mikroskop lieferte, aber eben keine Filme.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Moritz

Hallo Gerd,
vielen Dank für die sehr hilfreiche Antwort. Es ist mir bewusst, dass ich keine eindeutige Antwort ("nimm diese, meide jene") erwarten kann angesichts der Vielzahl der Möglichkeiten. Wenn mir jemand, der über die entsprechende Erfahrung verfügt, sagen kann, womit er gut bzw. weniger gut gefahren ist, dann ist das bereits extrem hilfreich.
Beste Grüße, Moritz

Gerd Schmahl

Hallo Moritz,
bei der Polarisationsmikroskopie hat man es ja, wie Du vielleicht schon visuell gesehen hast, oft mit einem riesigen Tonwertumfang zu tun: fast schwarze Flächen liegen neben ganz hellen, die oft überstrahlt werden. Da kann es hilfreich sein, wenn die Kamera über einen HDR-Modus verfügt, also drei Bilder unterschiedlicher Belichtung schnell hintereinander aufnimmt und diese dann zu einem Bild verrechnet, so dass in den Lichtern und Schatten mehr Zeichnung bleibt. Man kann das natürlich auch von Hand und am Computer machen, was zu noch besseren Ergebnissen führen kann als die Standartprozedur des Kamera. Viele Kameras haben auch die Funktion 3 Einzelbilder schnell nach einander mit vom Fotografen einstellbarem Belichtungsabstand zu machen, die man dann am Computer verrechnen kann. Darauf solltest Du vielleicht als Pol-Mikroskopiker noch achten.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Peter Reil

Hallo Moritz,

diese Adaption habe ich seit ein paar Jahren an meinem Olympus BHS und bin sehr zufrieden damit: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10981.msg79869#msg79869

Inwieweit (oder ob) die Polmikroskopie besondere Anforderungen benötigt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Freundliche Grüße
Peter

PS: Leider sind die Preise für die Adaptionsteile (Projektiv und Adapter L) auf dem Gebrauchtmarkt in den letzten Jahren deutlich angestiegen.
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Rawfoto

Guten Morgen

Mein derzeitiger Faforit, die Nikon D850

Die Gründe, keinerlei Erschütterungen beim Auslösen durch elektronischen Verschluss
Schnelle Bildfolge im elektronischen Modus (alle Sekunden ein Bild bei voller Auflösung inkl. Ruhezeit nach dem Schrittmotor für die Tischverstellung) und hoher Kontrastumfang von über 14 Lichtwerten bei Nennempfindlichkeit von ISO 64

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

ds0511

Hallo Moritz,

bevor Du eine Kamera besorgst solltest Du auch überlegen, welche Tethering Software Du verwenden willst. Verwendest Du z.B. Helicon Remote & Helicon Focus so geht das nur mit Canon oder Nikon. Bei anderer Tethering Software mag es ebenfalls Einschränkungen geben. Dann die Frage, ob Du Videos und wenn ja in welcher Quailität Du aufzeichnen willst. Willst Du das nicht werden eigentlich keine großen Ansprüche an die Kamera gestellt. Der Vorhang sollte verwacklungsfrei sein - besser gesagt die Kamera sollte einen elektronischen ersten Verschlussvorhang haben, wie fast alle Canons und Nikon D810 und D850.

Ich bin von einer gabrauchten Canon 600D auf eine ebenfalls gebrauchte 5D Mk2 umgestiegen, da sie mit dem noch erschwinglichen Oly NFK 2,5 Photo-Okular einen vernünftig großen Bildausschnitt aufnimmt. Benutze selbst diverse Olympus Mikroskope auch BHS mit passender Fotoadaption. Ein Olympus-Canon-Adapter am Ende der Adaption ist leichter gefunden als der Austausch des Olympus Bajonetts gegen ein Nikon-Bajonett (geht aber auch).

Soweit erst mal.
Viele Grüße
Detlef