altes Leitz als Reisemikroskop herrichten

Begonnen von AlexS, Mai 22, 2018, 21:08:17 NACHMITTAGS

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AlexS

Hallo,
Vorgestellt habe ich mich hier schon :
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31571.0
Ich möchte also mein Leitz Hufeisen (Baujahr ca 1954) als Exkursionsmikroskop ausrüsten , als Ojektive möchte ich die Leitz NPL Fluotare für Tubuslänge 160mm nehmen (hat jemand welche übrig darf er sich gerne melden, besonders das 25x suche ich)
Hierzu meine erste Frage :
muß der Tubus vom 170er nun 8mm oder 18mm gekürzt werden ? Habe beide Angaben gelesen..
Als Okular hätte ich gerne ein Periplan 10x/18 Brille (Coolpix) genommen (suche ich ebenfalls noch ,-), das sollte das modernste Okular sein das mit den NPL harmoniert ? Wenn jemand eine bessere Idee hat - bin noch für alle Vorschläge offen, möchte aber bei Leitz bleiben .
Die zweite Frage :
Lohnt es sich den Kondensor (39,5mm Steckhülse)auszutauschen ? Köhlern kann ich mit dem vorhandenem so nicht.
Was wäre hier sinnvoll ?
Frage drei:
Habe mit der Beleuchtung experimentiert und da der Spiegel nicht immer genug Licht liefert eine helle kleie LED Taschenlampe hingehalten , das hat aber schreckliche Beugungsringe erzeugt und mit der Bildschärfe war es aus.
Wie kann ich mit der LED trotzdem arbeiten ? Es geht ja darum unterwegs genug Licht zu haben.
Das reicht erst mal, würde mich über viele Antworten freuen ,Grüße Alex, gerne per Du!
gibt es

Lupus

Hallo Alex,

wenn du modernere Objektive und Okulare für 160 mm Tubuslänge verwenden willst, muss der 170 mm Tubus natürlich um 10 mm gekürzt werden.

Den Kondensor würde ich nur austauschen wenn seine NA nicht zu den stärksten verwendeten Objektiven passt.

Die denkbar schlechteste Beleuchtung ist es, mit einer Taschenlampe auf den Spiegel zu leuchten. Man benötigt zur Beleuchtung diffuses Licht, daher kann man bewölkten Himmel gut als Lichtquelle für schwächere Vergrößerungen verwenden. Die einfachste Alternative ist, auf dem Spiegel eine weiße Papierscheibe zu befestigen und das Papier mit der Taschenlampe (oder Sonnenlicht) zu beleuchten. Bei höheren Objektivvergrößerungen muß nur ein zentraler Bereich des Papiers ausgeleuchtet werden, dadurch steigt die Intensität.

Oder man baut sich gleich eine einfache Anbauleuchte mit Leuchtfeldblende ......

Hubert

wilfried48

#2
Hallo Alex,

170 mm sind die mechanische Tubuslänge also der Abstand Objektivauflage zu Okularauflage.
Für die Optik entscheidend ist aber der Abstand des Zwischenbilds zur Objektivauflage.
In den Zeiten der 170 mm Tubuslänge der Leitzobjektive war die Okularabgleichlänge bei Leitz noch 18 mm.
Das heisst der Abstand des Zwischenbilds von der Objektivauflage war 170 - 18 = 152 mm.
Wenn du jetzt normale 160 mm Optik mit der alten Okularabgleichlänge von 18 mm nimmst dann erwartet dein Okular
das Zwischenbild in diesen 152 mm Abstand von der Objektivauflage.
Der Abstand mit neuerer 160 mm Optik mit 10mm Okularabgleich ist aber 150 mm.
Also also mit altem Okular dann maximal 2mm kürzen, wenn überhaupt!
Aber ich würde es erst einmal ohne Kürzung probieren. Von der optischen Qualität machen die 2mm sicher nichts aus.
Maximal beim Übergang auf das kleine Übersichtsobjektiv stimmt der Objektivabgleich nicht mehr exakt, sodass du etwas mehr nachfokussieren musst.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass man das Stativ im Original erhalten kann und jederzeit auf die alten Objekltive zurückbauen kann.

Wenn du allerdings ein neueres Okular mit 10 mm Abgleich verwendest, dann musst du auch 10 mm kürzen.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Lupus

Hallo Wilfried,

nein, 170 mm - 10 mm = 160 mm >> 150 mm !

Hubert

Jürgen Boschert

Hallo Hubert,


auch nicht ganz richtig: Mit Änderung der Tubuslänge hat sich auch die Abgleichlänge der Okulare geändert mit Zwischenbildlage ab Tubus-Oberrand 18 mm auf die Din mit 10 mm. Außerdem ist die Objektivabgleichlänge von 37 mm auf 45 mm verlängert worden. Viel spaß beim ausbaldobern ! ;D

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Lupus

Hallo Jürgen,

was ist an der Gleichung falsch? Die bezog sich auf die Fragestellung!

Und die ganz alte Objektivabgleichlänge 37 mm hat auf die Diskussion keinen Einfluss.

Hubert

wilfried48

Hallo Hubert,

sorry, ich habe bei meiner Rechnerei in die falsche Richtung gedacht. Ich habe es entsprechend korrigiert.
Man braucht die Kombination altes Okular mit 18mm mit neuem Objektiv mit 160 mm Abgleichlänge.
Dann passt es und man kommt, mit der erwähnten Einschränkung beim Objektivabgleich bei schwach vergrösserndernden Objektiven, um einen harten Eingriff am
historischen Stativ herum.

Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Bob

Hallo zusammen,

das "Periplan 10x/18 Brille" holt das Bild 10mm tief im Tubus ab, es ist für die neueren 160er-Objektive gedacht. Die "/18" kennzeichnen das (ziemlich?) sicher.
Die NPL Fluorare gab es für 170 und 160mm. Ich habe ein Objektiv in beiden Ausführungen und kann weder von außen noch in Betrieb irgend einen Unterschie erkennen.
Wichtig ist halt, dass die Okulare zur Tubuslänge passen, also 170mm-Tubus und Periplan 10x oder 160mm-Tubus und Periplan 10x /18.

Bevor ich am Stativ herumsäge, würde ich die Verbindung zwischen Okular und Kamera mit einem passenden Drehteil herstellen, wenn es so sein sollte, dass die 18mm Periplane nicht mit dem selben Gewinde zu haben sind.

Viele Grüße,

Bob

AlexS

Hallo,
und danke erst mal für die Beiträge !
Leider habt ihr mich etwas verwirrt...
In der Mikrofibel ist auf Seite 58 zu lesen , daß bei meiner Kombi die Tubuslänge um 18mm zu lang ist .
Gebildet aus den 8mm Unterschied von 37 auf 45mm und die 10mm vom Okular.
Was stimmt nun ?
Grüße Alex

Lupus

Hallo Alex,

das in der Mikrofibel ist falsch, es geht bei unserer Diskussion ausschließlich um die mechanische Tubuslänge zwischen Objektivauflagefläche und Okularanschlag. In dem Text ging es zusätzlich um die Verwendung von 45 mm Objektiven statt 37 mm Objektiven. Aber man kann die Objektivlängendifferenz nicht zur mechanischen Tubuslänge addieren, die bewirkt lediglich eine andere Fokussierung des Statives.

Hubert

Bob

Hallo Alex,

es ist ja auch wirklich ein etwas kompliziertes Thema. Jon hat es hier hervorragend dargestellt:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16145.0

Viele Grüße,

Bob

AlexS

Hallo Bob, die Zeichnung hatte ich gesehen aber da ist meine Kombination ja nicht aufgeührt.
Hallo Hubert: aber das ist doch genau das was ich machen möchte, nämlich 45er Objektive am alten und nicht passenden 170erTubus verwenden...

Herbert Dietrich

Hallo in die Runde,

ganz so dramatisch für ein Reisemikroskop wird der exakte Okular-Abstand wohl doch nicht sein.
Ich habe ein Leitz Hufeisenmikroskop mit  Okularauszug von 150 mm bis 210 mm und ein Zeiss Junior mit Okularauszug von 150 bis 180mm?

Herzliche Grüße
Herbert

Jürgen Boschert

Hallo Alex,

dann solltest Du die älteren Periplane (die ohne Angabe der Sehfeldzahl) verwenden, die eine Zwischenbildlage 18 mm objektivwärts vom Tubusrand "erwarten"; dann wäre der Tubus zwar immer noch 2 mm zu lang, was aber optisch keine allzu großen Probleme machen sollte. Am Stativ sägen würde ich jedenfalls auch nicht.

@Hubert, entschuldige bitte, Du hast natürlich recht, ich hätte nochmals Alex` ersten Post lesen müssen.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Lupus

Hallo Alex,

die Beschreibung, dass sich die Tubuslänge durch den Objektivwechsel um 8 mm verlängert ist trotzdem falsch. Vermutlich ein Flüchtigkeitsfehler, da im vorangegangenen Beispiel 5 von einer Tubusverlängerung für die Montage eines 37 mm Objektives die Rede war.

Hubert