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Nostalgie- antik vs modern

Begonnen von ammererlutz, März 13, 2020, 17:25:55 NACHMITTAGS

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ammererlutz

Über Geschmack kann man natürlich dikutieren, aber die Ästhetik und liebevolle Handarbeit antiker Mikroskope ist schon eine Augenweide...

Deshalb mal eine Gegenüberstellung der Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert zur zwar technisch feinsten aber doch sehr kühlen Gegenwart.

Dass man auch damals schon prima Optiken fertigen konnte zeigt ein Blick durchs Okular, bei 400 facher Vergrößerung halten sich die Unterschiede durchaus in Grenzen, bei 1000x versagte leider meine Handy-Kamera , das Bild war wesentlich schärfer im Okular

Bild 5  Watson & Sons Parachromat.Obj 1/8 Zoll, variable Tubuslänge auf 160mm gestellt, Kamera: Samsung Handy durchs Okular, / Zeiss PlanNeofluar 40, Kamera: Axiocam
Bild 6  Watson & Sons Versalic Obj 1/12 Zoll, Öl, Tubuslänge 160mm eingestellt, Samsung Handy /  Zeiss PlanNeofluar 100x,Öl, Kamera: Axiocam

mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)

deBult

This old scope is very nice to look AT, the new one probably better to look WITH.

Best, Maarten
Reading the German language is OK for me, writing is a different matter though: my apologies.

A few Olympus BH2 and CH2 stands with DIC and phase optics.
I used to say "The correct number of scopes to own is N+1 (With N is the number currently owned)", as a pensioner the target has changed in n-1.

luxikon

Herzliche Grüße
Klaus

Bob

Hallo Lutz,
schöner Vergleich, er zeigt gut auf, dass die Werbesprüche für modernstes Equipment mit Vorsicht zu genießen sind. Die Fortschritte sehe ich eher in der Ergonomie und dem Bedienungskomfort. So ein abgewinkelter Trinokulartubus ist da schon eine netter Fortschritt.

Ich hoffe, dass Du Dich immer brav an die vorgeschriebene Drehrichtunng des Objektivrevolvers hältst!

Viele Grüße,

Bob

ammererlutz

#4
Zitat von: Bob link=topic=36669.msg⁴268760#msg268760 date=1584123519


Ich hoffe, dass Du Dich immer brav an die vorgeschriebene Drehrichtunng des Objektivrevolvers hältst!

Viele Grüße,

Bob

Ja das tue ich! Wohin der Pfeil am Revolver weist. Aber stimmt völlig, wenn man die alten Anleitungen nicht liest, kann man da was kaputt machen. 
Außer der Ergonometrie ist auch das "Kino " Panorama Bildfeld des Axioskops ein wirklicher Fortschritt,  auch im Vergleich zu meinem 18er Standard. 
Optisch hatten die Leute damals aber wirklich (abgesehen von der Ästhetik) was drauf.
Lg

mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)

Florian Stellmacher

Hallo Lutz,

eine Liebeserklärung an das Watson Edinburgh H findet sich hier: http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/indexmag.html?http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artjul06/iw-watson.html

Deins hat die modernere Fußform und dürfre aus späteren Jahren stammen. Produziert wurde das Mikroskop bis in die 30er Jahre.

Viele Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Carsten Wieczorrek

Hallo Lutz,

ein schöner Beitrag, danke.

Natürlich ist eine moderne Optik besser. Aber man sieht deutlich, dass unsere "Altvorderen" (diesen Begriff habe ich von meinen Professor für physikalische Chemie eingebleut bekommen) viel mer sehen und wissen konnten, als wir denen so allgemein zugestehen möchten.

Ich knabbere auch gerade an einem Fall, wo moderne Mikroskope scheitern - zumindest der Anbieter, der uns etwas aufschwatzen wollte (in der Größenordnung von 200 KEUR).
Fängt mit "Ke" an, machen sehr gute Mikroskope und Optiken, die in Kombination mit einem PC alles von selber ausmessen können. Habe ich mir mal vorführen lassen, echt klasse! Hut ab.

Wir haben bei meinem Arbeitgeber gerade ein kleines Problem, bei dem für die Qualitätskontrolle Schichtdicken-Unterschiede gemessen werden sollen. Also eine Kugel mit einer Schicht drauf. Wie dick ist die Kugel, wie dick ist die Schicht?

(Da gibt es durchaus schöne Bilder und ich plane auch einen Beitrag dazu, ich weiss aber noch nicht, ob ich das darf).

"Ke" Kein Problem. Das kann unser Mikroskop. Wie groß sind denn die Kugeln?

Die Kugeln liegen so bei 1-2 µm, die Schichten bei ~100 nm.

Äh....

Ich weiss nicht, ob die das nicht können, oder ob wir dank Corona von der Beobachtungsliste gerutscht sind. Jedenfalls habe ich seit drei Wochen von "Ke" nichts mehr gehört (und wir sind deren Kunde).

Mein (Verzeihung Lutz, meines ist nicht aus Messing und NUR 50 Jahre alt) aber mein Interphako kann das. Ok, ohne Computer. Man muss tatsächlich mit den Fingern an 5 Reglern drehen. MANUELL! Und zwei Messwerte durch das Okular SELBSTÄNDIG ablesen. Und dann auch noch 7 Zahlen in einen Taschenrechner (was ein Luxus) eintippen! Unverschämt unmodern. Aber 100 nm? Da lacht ein Interphako drüber.

Und noch etwas: ich kann die Datenspeicherung meines Gerätes nach 50 Jahren noch lesen! Ist ja nur Papier. Geht dank der Egypter nachweislich so über ca. 4000 Jahre ziemlich sicher.

Mit welchem Gerät könnte ich die sehr bequemen "Ke" Daten in, sagen wir, bescheidenen 20 Jahren, noch lesen?

Gute Nacht,

Carsten

Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

ammererlutz

Zitat von: Florian Stellmacher in März 13, 2020, 23:10:03 NACHMITTAGS
Hallo Lutz,

eine Liebeserklärung an das Watson Edinburgh H findet sich hier: http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/indexmag.html?http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artjul06/iw-watson.html

Deins hat die modernere Fußform und dürfre aus späteren Jahren stammen. Produziert wurde das Mikroskop bis in die 30er Jahre.

Viele Grüße,
Florian

Schön zu lesen.
Ja, im Holzschrank steht der Original Objektiv Lieferumfang und sogar der Tag der Produktionsfertigstellung !
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)