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Optovar-Reinigung

Begonnen von reblaus, November 10, 2009, 22:31:36 NACHMITTAGS

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reblaus

Hallo -

kann mir jemand einen Tip geben, wie ich an einem Phomi (= ZEISS Universal) das Optovar vom Wechsler wegbekommen kann um die Telan-Linsen reinigen zu können? Ich sehe da viele Madenschrauben, möchte aber davon nur solche aufdrehen, die mit der Befestigung wirklich zu tun haben.

Gruß und Dank im Voraus
Rolf

Nomarski

Hallo,

es müßten die Madenschrauben oberhalb der Drehscheibe sein. Ich hatte so einen Kopf von einem Ultraphot (fast identisch) vor längerer Zeit für jemanden demontiert. Es sollte nach dem Zusammenbau nur die Zentrierung wieder stimmen, aber dafür gibt es ja Hilfsmittel. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, die Linsenoberflächen noch durch die Öffnungen zu erreichen, ohne demontieren zu müssen.

Nomarski

Habe einen Link gefunden, wo man schön sehen kann, wie es aussieht, wenn man sie Madenschrauben gelöst und das Optovar abgenommen hat:

http://cgi.ebay.de/ZEISS-MICROSCOPE-OPTIVAR-1-25-1-6-2-0-AND-PH_W0QQitemZ260505824840QQcmdZViewItemQQptZLH_DefaultDomain_0?hash=item3ca75b6e48

reblaus

Hallo -
besten Dank für den Tip! Hat mir einen guten Einblick verschafft, auch wenn es sich da um eine modernere Version des Optovar handelt. Aber das Befestigungsprinzip scheint ja gleich zu sein.

Gruß
RB

TPL

Hallo RB,
ich hatte diesen Beitrag übersehen und hoffe, meine Warnung kommt nicht zu spät:
Der OPTOVAR ist mit vier konisch endenden Madenschrauben (teilweise noch mit davor sitzenden, stumpfen Madenschrauben gesichert!) am Tubuskopf befestigt. Das Lösen ist keine komplexe Sache, wenn man darauf achtet, den OPTOVAR rechtzeitig festzuhalten, bevor die Schrauben ganz heraus gedreht sind.

Schwierig wird es, das Ganze wieder korrekt zusammen zu bauen - und zwar ganz besonders beim Phomi I - weil bei diesem (im Gegensatz zu den späteren Modellen) das Azimut der OPTOVAR-Position völlig frei wählbar ist. Was sich so nett anhört ist für die Ausrichtung von Pol-Zubehör natürlich eine kleine Katastrophe: Analysator- und Hilfsobjekt-Schieber müssen natürlich unter exakt 45° zur N-S-Achse des Mikroskops stehen. Aus dieser "Not" kann man aber eine Tugend machen, indem man mithilfe eines festen, oder auf 0 eingestellten Analysators beigenau ausgerichtetem Polarisator den OPTOVAR ausrichtet. Wenn dann noch die Zentrierung stimmt...

Zur Zentrierung: Der OPTOVAR ist ja ein tolles Gerät, das mehr kann, als Zeiss dazu geschrieben hat. Ich fand es sehr hilfreich, dass man mit der Fokussierung der Bertrand-Amici-Linse (das ist das Teil, das auf der Trommel mit "Ph" graviert ist) auch einen gut zentrierten Objektitisch fokussieren und damit zur Ausrichtung des OPTOVAR verwenden kannn (die Leuchtfeldblende lässt sich nicht mehr scharf stellen). All das funktionert am Besten mit einem monokularen Tubus und nachdem alle anderen Elemente im Strahlengang sicher zentriert sind.

Ich würde so einen "Eingriff" nur noch einmal durchführen, wenn ich 4 bis 5 ruhige und entspannte Stunden bei gutem Licht und dem richtigen Werkzeug vor mir hätte.

reblaus

Hallo Thomas -
besten Dank für die Warnung - sie war noch nicht zu spät. Den "Eingriff" würde ich nur machen, wenn alle anderen Methoden versagen. Ein Problem ist, dass beim Hin- und Herschieben des Wechslers von Bino- auf Fotostellung manchmal verhärtete Fett- oder anderen Teilchen nach unten auf die oberste Linse des Optovar fallen und dann mühsam mit einem langen Pinsel herausgefischt werden müssen.
Gruß
Rolf



Nomarski

Hallo,

wenn das so ist, dann sollten Sie erstmal den Wechsler reinigen, daß nicht immer erneut verhärtete Fettklumpen auf die Optovar-Linsen fallen können.
Irgendwie habe ich in Erinnerung, daß die Linsen im Optovar auch gleichzeitig Telanlinsen sind, da darüber nur noch die Prismen vom Wechsler kommen. Aber es mag auch verschiedene Konstruktionen geben.

TPL

Hallo Bernd,
im Prinzip ist es natürlich richtig, sich nicht mit den Symptomen der Verunreinigung (Bröckchen auf der Telanlinse), sondern mit deren Ursache (Abrieb aus dem Prismenwechsler) zu beschäftigen. Allerdings erfordert dessen Restaurierung mindestens genauso viel Sorgfalt und Nerven wie die OPTOVAR-Reinigung und -Justage.

Mit den OPTOVARen der allerersten Phomi-I-Baureihe, bei denen die DL-Objektivrevolver und Auflicht-Kondensoren noch von unten her angesetzt wurde, habe ich keine Erfahrung. Bei den folgenden und wesentlich häufigeren Phomi-I-Baureihen (die mit der Schlittenführung für die Objektivrevolver und Auflicht-Kondensoren) hat der OPTOVAR des  eine obere Telanlinse (verkittete Linsenkombination), die man tunlichst NICHT losschrauben sollte, weil dann deren Zentrierung relativ zu den OPTOVAR-Linsen futsch ist. Sicher kann man auch das wieder zentrieren, aber ich kenne dafür keine so sichere Methode wie für die Zentrierung des gesamten OPTOVAR.

Was Du evtl. meintest, Bernd, ist das Fehlen einer Linse für die schwächste OPTOVAR-Stellung (1,25x). Das ist schlicht ein offener Durchbruch in der OPTOVAR-Revolverscheibe. In dieser Position wirken nur die beiden Telanlinsen.

reblaus

Hallo -
auch bei meinem Oldi der ersten Baureihe sind getrennte Telanlinsen vorhanden weil: Das Dreckmuster bleibt beim Drehen gleich.
Wechsler hatte ich schon mal raus, aber zerlegen und neu abschmieren will ich ihn nicht, zumal er noch geschmeidig rutscht und nach fleißigem Dauergebrauch des jahrzehntelang unbenutzten Gerätes das Rieseln der Partikel stark nachgelassen hat.
Gruß und Dank für die vielen Auskünfte
Rolf

Nomarski

Hallo,

bei der ersten Baureihe mit den alten Revolvern ohne der Telanlinse befindet sich oberhalb des Revolvers ein Planglas, auf dem wohl der Abrieb vom Wechsler gelandet ist. Dieses wird zugänglich, wenn man den Tubus zwischen Optovar und dem Wechsler trennt.

Gruß
Bernd