Leitz Dialux (schwarz) ohne „Ofenrohrbeleuchtung“

Begonnen von Stephan Hiller, Juli 12, 2020, 01:20:48 VORMITTAG

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Stephan Hiller

Liebe Leitz Dialux Besitzer,

nachdem ich mich mechanisch bei der Überholung dieses Stativs etwas eingearbeitet habe wollte ich noch das letzte Problem an meinem Dialux abstellen. Ich habe es ohne den Einschubkragen für das Originale Lampenhaus (das auch am großen Bruder Ortholux verwendet wird) erhalten. Nun hätte man sich den Kragen natürlich nachdrehen können, aber mir war das nach hinten so weit herausstehende Lampenhaus ein Dorn im Auge. Es ,,verschandelt" schon fast das schöne Erscheinungsbild dieses rel. zierlichen Mikroskops und ist zudem extrem unpraktisch. Auf diesen Missstand (und das Dialux hat nur Wenige) wurde auch schon hier hingewiesen.
Ich wollte also folgenden Zustand vermeiden:



Selbst mit einem LED Einschub an Stelle der originalen Lampe ragt dieses Lampenhaus noch weit nach hinten hinaus:



Ich habe daher eine ,,Fuß-interne" Lösung gesucht und mich an den Zeiss Standard Mikroskopen orientiert und einen Zeiss Lampenkollektor 15 in den Leitz Dialux Fuß mit zwei Hülsen integriert:



Von hinten sieht das dann so aus und die ,,Alu Optik" harmoniert nach meinem Geschmack ganz gut mit dem restlichen schwarzen Mikroskopfuß:



Man kann jetzt die normalen Zeiss 6V/15W Lampeneinsätze verwenden:



Oder die LED Stecksockel für das Kollektorrohr 15:



Da die Kollektorrohre rel. schwer einzeln zu bekommen sind könnte man auch ein Lampenhaus 15 in identischer Weise integrieren (der Durchmesser am Leitz Stativ würde das zulassen):



Der Praxistest hat eine absolut homogene Ausleuchtung ergeben (ich habe bis hinunter zum 2,5 er Objektiv mit einem Leitz Berek Kondensor getestet). Beim 6er Objektiv reicht es zur vollständigen Ausleuchtung die Großfeldlinse in den Strahlengang einzuschwenken. Die Kondensorfrontlinse kann dann noch weiter benutzt werden und die untere Blende des Berek fungiert weiterhin als "leuchtfeldbegrenzende Köhlerblende". Mit dem 4er und 2,5er Objektiv muss die Kondensorfrontlinse des Berek Kondensors allerdings ausgeklappt werden und die untere Blende des Berek ist nicht mehr als begrenzende Leuchtfeldblende verwendbar. Die Bildkontraste nehmen dann etwas zu. Beim Heine Kondensor kann bis zum 10er Objektiv bei voller Ausleuchtung des Gesichtsfeldes gearbeitet werden. Getestet habe ich mit Periplan SFZ 18 Okularen. Ich nehme an diese Verhältnisse sind bei der orignalen "Ofenrohr" Beleuchtung auch nicht anders. Der Lampeneinsatz (oder der LED Sockel) muß für die optimale Ausleuchtung ca. 5-6 mm aus der Anschlagposition des Kollektorrohrs 15 zurückgezogen werden. 

Linkshänder hätten jetzt sogar die Möglichkeit den Einblicktubus nach hinten zu drehen und das Mikroskop von der Rückseite aus zu benutzen – der Tischtrieb kann dann mit der linken Hand bedient werden.

Für mich ist diese Lösung deutlich ,,schöner" und funktionaler als die originale Beleuchtung. Zudem wird am Leitz Mikroskop nichts irreversibel verändert so daß auch jederzeit wieder der Originalzustand hergestellt werden könnte. Ich habe hier aus der Not eine Tugend gemacht, weil an dem Stativ die Steckhülse für die Originalbeleuchtung ohnedies gefehlt hat.

So eine Lösung funktioniert auch für den großen Bruder des Dialux (das Ortholux) - in diesem Fall dann bevorzugt mit dem oben gezeigten Zeiss Lampenhaus 15 (mit mattierter 1. Kollektorlinse). Der passt etwas besser zum "wuchtigeren Stativ" des Ortholux. So einen Umbau des Ortholux mit einem in den Fuß integrierten Zeiss Lampenhaus 15 kann man sich hier ansehen.

Stephan Hiller