Brauche Hilfe: Dünnere Handschnitte mit der 2-Klingen-Methode

Begonnen von Bernd Miggel, Dezember 23, 2020, 14:07:37 NACHMITTAGS

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Bernd Miggel

Hallo miteinander,

zum Bestimmen einiger Pilzarten wird ein Huthaut-Querschnitt benötigt. Eine recht einfache, schnelle Methode besteht darin, zwei Rasierklingen deckungsgleich aufeinanderzulegen (in der Zeichnung Konfiguration B), dies Pärchen zwischen Daumen und Zeigefinger zu nehmen und einen 5 mm langen und 1/2 mm tiefen, ziehenden Radialschnitt durch die Huthaut auszuführen.
Den Schnitt findet man danach entweder zwischen den beiden Klingen oder auf dem Pilzhut. Da so eine Rasierklinge 100 µm dick ist, besitzt er Schnitt natürlich etwa dieselbe Dicke, also 100 µm.
Ein Beispiel für einen derartigen Schnitt sieht man hier:  https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39482.msg290879#msg290879

Mein Bestreben ist aber, dünnere und damit brauchbarere Handschnitte von Huthäuten zu erhalten. Meiner Ansicht nach gibt es nach der 2-Klingen-Methode drei Möglichkeiten:

  • dünnere Klingen mit symmetrischem Schliff verwenden,
  • eine der beiden Klingen mit asymmetrischem, die andere mit symmetrischem Schliff verwenden (Konfiguration A),
  • einen Keil zwischen zwei Klingen mit symmetrischem Schliff zu platzieren, woraufhin sie natürlich schräg zueinander liegen und damit die Schnittdicke verringern.


Legende zum Bild:  1 = Klinge mit asymmetrischem Schliff,  2-4 = Klingen mit symmetrischem Schliff




Aber wo bekomme ich dünnere Klingen oder Klingen mit asymmetrischem Schliff her oder einen kleinen, feinen Keil?


Vielen Dank im Voraus für eure Ideen!

Bernd




Bob

Hallo Bernd,
da würden sich die Olfa BTB-1 - Klingen eingnen: https://www.ebay.de/itm/OLFA-BTB-1-Blade-3pcs-for-Scrapper-Cutter-Knife-BTC-1-Replacement-Blades/203060411054?hash=item2f4757faae:g:77QAAOSwcS9fH790

Die haben auf einer Seite auf den ersten Millimetern einen leichten Hohlschliff und auf der anderen Seite eine Fase.
Die gehören auch in das japanische Schlittenmikrotom für den Schulbetrieb, das hier kürzlich gezeigt wurde.

Viele Grüße,

Bob

mlippert


Bernd Miggel

Hallo Bob,
Zitat von: Bob in Dezember 23, 2020, 16:24:08 NACHMITTAGS
da würden sich die Olfa BTB-1 - Klingen eingnen
Die haben auf einer Seite auf den ersten Millimetern einen leichten Hohlschliff und auf der anderen Seite eine Fase.
Die gehören auch in das japanische Schlittenmikrotom für den Schulbetrieb, das hier kürzlich gezeigt wurde.
Die Klingen interessieren mich! Was meinst du mit "andere Seite", die zweite Schneide der Klinge oder die andere Seite einer Schneide?

Hallo mlippert,
Zitat von: mlippert in Dezember 23, 2020, 16:28:42 NACHMITTAGS
Würde sich ein Stück Papier als Keil eignen?
Hast du eine Vorstellung, wie sowas aussehen kann?

Bernd

Bob

Zitat von: Bernd Miggel in Dezember 23, 2020, 17:35:27 NACHMITTAGSWas meinst du mit "andere Seite", die zweite Schneide der Klinge oder die andere Seite einer Schneide?

Hallo Bernd,
es gibt pro Klinge zwei nutzbare Schneiden. Jede Schneide ist so geschliffen wie angehängt. Man kann also gerade runter damit Schneiden. Der Klingenkörper berührt das Material auf den ersten paar Millimetern gar nicht wegen dem Hohlschliff, später nur minimal.

Viele Grüße,

Bob

derda

Hallo Bernd,

was spricht eigentlich dagegen, viele Schnitte mit nur einer Rasierklinge nebeneinanderzusetzen und sich einfach den am besten passenden herauszufischen? Dann kannst du auf die Doppelklingentaktik verzichten?

Viele Grüße,

Erik

Günter

Hallo Bernd,

danach hatte schon mal jemand hier im Forum gesucht.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26999.0
Demnach hätte Walter Pätzold diese Klingen zeitweise gehabt, als Sonderanfertigung.
Eine Lösung hat der Themenstarter leider nicht gefunden.

Vielleicht schaut einer unserer Botaniker mal nach, was für eine Schneide die Einweg-Mikrotomklingen haben.
Diese wären allerdings lang und viel schmaler, ob man die dann zwischen den Fingern halten kann muss man probieren.

Grüße
Günter

über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Bernd Miggel

#7
Hallo Bob,
das ist die Lösung, ich werde heute noch bestellen!


Hallo Erik,
so ähnlich mache ich es bei unberschleimten Hüten. Es werden mit einer Klinge zwei sich kreuzende, aber nahezu parallel verlaufende Schnitte geführt. Im Bereich des Kreuzungspunktes bekommt man so zwei sehr schmale, keilförmige Huthautfragmente, die man unter dem Stemi mit feiner Pinzette entnimmt und dann weiterverarbeitet. Das geht aber nicht bei verschleimten Hüten, wie sie z.B. der Samtfußrübling besitzt. Auch wenn der Hut abgetrocknet ist, ist der zweite Schnitt nicht ausführbar, da die Huthaut wie Gummi nachgibt.


Hallo Günter,
diese Klingen hatte ich von Walter damals auch. Die waren brauchbar; aber leider sind sie nicht mehr zu bekommen.


Vielen Dank euch allen für eure Hilfe!!
Bernd

unkenheini

Moin,
Wenn man im hinteren Bereich die Klingen mit doppelseitigen Klebeband verbindet,und vorne zusammen drückt,bekommt man nicht die gleiche Wirkung wie ein Keil???Wenn es präziser sein muss,hinten Lehrenband(Flitterblech)zwischen legen.Müste man ja berechnen können wie dick es sein darf.Das dünnste was wir auf der Arbeit haben ist 0,01mm,das dickste 0,5mm! E besteht aus einer Stahlfolie
Viele Grüße und ein frohes Fest
Wünscht Euch Jörg
Mit freundlichen Grüßen
Jörg G.

p.s. Mir ist es lieber mit Du angesprochen zu werden als mit Sie.Danke.

Bernd Miggel

Hallo Jörg,

das werde ich versuchen, sch'n mer mal.
Auch dir eine gute Zeit!

Bernd