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Soligor SZM-645PV

Begonnen von nabruxas, Dezember 20, 2020, 15:35:01 NACHMITTAGS

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nabruxas

Ich bin neu hier (siehe meine Vorstellung) und wünsche allen einen schönen 4. Advent.

Mein Alltagsmikroskop, Soligor SZM-645PV, macht leider Ärger und ich hoffe hier Hilfe zu finden.

1.) Mikroskopständer
2.) Transformator
3.) Optik und Justage

1.) Der Feintrieb bewegt sich durch das Gewicht des Mikroskop von selbst. Er ist viel zu leichtgängig!
Ich habe die Mechanik zerlegt und festgestellt, dass eine Schraube die die Zahnstange hält, fehlt. Zwischen der Zahnstange und der Schwalbenschwanz- Führung waren zwei Lagen Kaptonband eingelegt. Wozu das Band dient weiß ich nicht. 
Die Achse an der die beiden Knöpfe montiert sind, ist in einer Hülse welche als Gleitlager fungiert eingebaut. Diese Hülse ist von der Formgebung ein Exzenter und damit kann ich den Abstand zwischen Zahnrad und Zahnstange anpassen.
Auffällig ist, dass der Bereich der am meisten genutzt wird leichtgängiger ist, als der Rest der Bahn.

Meine Frage:
Was kann ich machen, damit das Mikroskop sicher in jeder Position hält?

2.) Einer der beiden Transformatoren für die Beleuchtung ist defekt. Er hat einen Kurzschluss in der primären Wicklung und ist daher irreparabel.  Der Trafo hat einen Schnittbandkern und eine Leistung von 10VA. (Im englischen wird der Kern auch als R-Core bezeichnet.)
Ich habe viel gesucht aber mit den Abmessungen 70x63x40mm, Montagelöcher ~57x43mm nichts gefunden.

Meine Frage:
Kennt jemand eine Bezugsquelle?

3.)
Ich musste die Optik zerlegen, weil das original Öl (!) aus der Zoommechanik in das Linsensystem geraten ist und dadurch keine Arbeit mehr möglich war. Ich habe Probleme bei der Justage des Systems, also die Ausrichtung der optischen Achsen. Ich kann zwar die Justage einigermaßen gut hinbekommen, doch spielt mir mein Gehirn laufend einen Streich. Immer wenn das Bild einigermaßen Deckungsgleich ist, dann verschmilzt es. Arrrrgh.... Ich kann das nicht "ausschalten".
Eine Skala aus Glas mit µm Skalenteilung habe ich hier (Ich kenne den Fachbegriff nicht)

Meine Frage:
Wie bekomme ich das wieder hin, also die Ausrichtung der optischen Achse.


Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich mein Arbeitstier wieder flott bekomme und wäre froh wenn ich hier Hilfe bekomme. Vielen Dank im voraus!


Horst Jux

#1
Hallo,

als Trafo würde ich einen Ringkerntafo nehmen.

Nimm eine kleine Alu-Platte und bohre 4 kleine und ein größeres Loch hinein.

Als Isolation des Trafos mußt du dir noch zwei Gummischeiben evtl aus einem alten Fahrradschlauch schneiden und zwischen Metall und Kupferwicklung legen.
.
Die habe ich nicht eingezeichnet.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/144849/Img_0585ttttt.jpg
Gern per Du.

Herbert Dietrich

Hallo Wolfram,

warum stellst Du Deine Beleuchtung nicht auf LED um?
Da gibt es im Forum einige Experten die Dir dabei helfen können.

Herzliche Grüße

Herbert

liftboy

Hallo Herbert,

Zitatwarum stellst Du Deine Beleuchtung nicht auf LED um?

weil das eine Glaubensfrage ist :-)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Herbert Dietrich

Hallo Wolfgang,

jeder ist irgendwie gläubig, und wenn er abergläubig ist.

Aber nun zum Licht, wie verwendest Du das? als Welle oder als Teilchen :)

Ich wünsche Dir ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr
bleib gesund

Herzliche Grüße

Herbert

nabruxas

#5
Vielen Dank für die schnellen und guten Antworten. Auch für die Skizze, wow!

Ich habe ein LED- Ringlicht und auch ein originales mit einer Ring-Leuchtstoffröhre.
Beide haben aber einen grausam schlechten CRI Wert und sehr hohe, unangenehme
Farbtemperatur, ca. 9000°K.
Ich empfinde das Halogenlicht bei der Arbeit als eher angenehm, vielleicht auch nur
aus Gewohnheit?

Herbert Dietrich

Hallo Wolfram,

das kann ich verstehen, ich mikroskopiere auch gerne mit den Halogenlampen, aber auch genauso gerne mit den LED's.
Vielleicht wechselst Du mal auf andere LED's, das stelle ich mir einfacher vor, als selbst da einen Trafo zu basteln. Entspricht der
dann auch den Sicherheitsvorschriften.

Herzliche Grüße

Herbert

Horst Jux

#7
Hallo,
die Sicherheitsvorschriften sollten für einen Elektroniker kein Problem sein.
Sind ja nur 2 Drähte die wohl an die ursprünglichen Stellen angelötet werden müssen.
Dann noch etwas gleichrichten, einen L200, evtl. mit einem kleinen Treiber und man hat eine prima Regelung. Geht auch für LED und man kann bei entsprechender Beschaltung
Spannung regeln und Strom begrenzen. Damit haben wir in den 80'ern  unsere Netzteile gebaut.
VG,
Horst

Nachtrag:  Von Elektor Team
Veröffentlicht in Elektor 7/1980 auf S. 46

https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-198007/46058#&gid=1&pid=1
Gern per Du.

Gerd Schmahl

#8
Hallo Wolfram,
Zitat von: nabruxasIch kann zwar die Justage einigermaßen gut hinbekommen, doch spielt mir mein Gehirn laufend einen Streich. Immer wenn das Bild einigermaßen Deckungsgleich ist, dann verschmilzt es. Arrrrgh.... Ich kann das nicht "ausschalten".
Du brauchst etwas unbestechlicheres als Deine Augen mit Deinem Gehirn dahinter. Du könntest Dir z.B. zwei Einlegeplatten für Deine Okulare besorgen, die ein Fadenkreuz zeigen. Die werden nach dem Aufschrauben des Okulares auf die Lochblende gelegt. Dann nimmst Du Dein Objekt (am besten auch ein Kreuz) erst mit dem einen Auge ins Visier und schaust dann wo ob es auch noch im Zentrum liegt, wenn Du mit dem anderen Auge schaust, ähnlich wie in diesem Beitrag, bei dem es um eine Prismenjustage geht.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Gerd Schmahl

#9
Hallo Wolfram,
ich noch einmal:
Ich kenne Dein konkretes Gerät nicht, aber an vielen Geräten lässt sich die Leichte/Schwere des Triebes (Du hast ja nur einen und nicht Grob- und Feintrieb) durch gegenseitiges Verdrehen der Triebknöpfe einstzellen. Aber bitte nur vorsichtig probieren!!! Es gibt auch Geräte, die dafür einen extra Einstellring haben und bei denen man die Köpfe nicht gegeneinander verdrehen kann und soll.
ZitatZwischen der Zahnstange und der Schwalbenschwanz- Führung waren zwei Lagen Kaptonband eingelegt. Wozu das Band dient weiß ich nicht. 
Die genaue Justage der Zahnstange wird oft mit untergelegten dünnen Lagen z.B. Alufolie vorgenommen. Vielleicht hat da schon mal jemand versucht Trieb und Zahnstange näher zueinander zu bringen. Die fehlende Schraube kann eigentlich nicht Ursache für die Leichtgängigkeit sein. Ergänzen solltest Du sie aber trotzdem. Manche Triebe erfordern aber ein sehr zähes, langfaseriges Fett. Das könnte auch helfen, den Trieb daran zu hindern sich ungefragt zu bewegen.
ZitatDiese Hülse ist von der Formgebung ein Exzenter und damit kann ich den Abstand zwischen Zahnrad und Zahnstange anpassen.
. Wie erfolgt denn die "Anpassung"?
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.