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Alte Negativfilme digitalisieren

Begonnen von reblaus, April 06, 2022, 19:16:22 NACHMITTAGS

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reblaus

Hallo -

unterdessen habe ich eine Methode gefunden mit der ich ohne weiteren Finanz- und allzugroßen Zeitaufwand einigermaßen brauchbare Digital"abzüge" meiner alten Negative hinkriege:
1. Invertieren des Negativs und grob vorbearbeiten mit dem FastStoneImageViewer (Kontrast max., Belichtung korr., Blau- und Grünstich der Maske korr. so gut es eben geht)
    (Nachteil: Der ImageViewer gibt zwar neben der JPG- auch die RAW-Datei (CR3) wider und man kann das Bild bearbeiten, aber danach nur noch als JPG abspeichern)
2. Nachbearbeiten mit DxO Fotolab
    (Nachteil: Bei diesem gibt es leider keine Möglichkeit das Negativ einfach zu invertieren)

Beispiel:


Abb.1    Kodak-Negativ


Abb. 2   Mit ImageViewer invertiert und vorbearbeitet. Der Himmel zeigt einen Grünstich der mit diesem Gratisprogramm nicht brauchbar beseitigt werden kann



Abb. 3   Bearbeitung des grüstichigen Himmels mit DxO. Hier noch etwas zu stark in Richtung Magenta, aber die Farben sind schon mal akzeptabler.

Schlussfolgerung:
Da ich von diesen Negativen keine oder nur relativ kleine Papierabzüge besitze habe ich erst nach diesen Reproversuchen bemerkt, dass die technische Qualität der alten Aufnahmen weitere Mühen oder gar Erwerb von Hard- und Software nur in Sonderfällen rechtfertigt.
Einfacher als das Wechseln von Gelatinefiltern im Vergrößerer ist es auf alle Fälle  ;D

Viele Grüße

Rolf

Lupus

Hallo Rolf,

hier eine Korrekturvariante, durch manuelle Schieberegler des R-, G- und B-Kanals am Histogramm.

Hubert

Mikroman

Moin,
und hier mal ein Test mit ACDSEE:Special Effect+Auto Levels

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Bob

#18
Hallo zusammen,

@Stuessi-Rolf: Deine Werte passen gut zu meiner Erfahrung mit den Scans: Ich meine zu erinnern, dass man annimmt, mit scharfen Augen 4 Linienpaare pro mm in normalem Betrachtungsabstand von 25cm unterscheiden zu können, also 1/4 bis 1/3 Deiner Werte. 6cm x 3 =18cm, das passt zusammen.

@Alle: Ich habe mich ein Bisschen mehr mit RawTherapee beschäftigt. Das Programm hat ja sehr vielfältige Einstellungsmöglichkeiten, oft gibt es viele Wege zum selben Ergebnis. Was vorhanden ist, ist eine Funktion zum Filme umwandeln. Die wird aber erst aktiv, wenn man die Hald_CLUT-Profile herunterlädt und einbindet. Für Dias ist viel dabei, für Farbnegative weniger. Aber man kommt damit zurecht. Und hat man unter Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten eine schöne Einstellung gefunden, kann man sie als Profil speichern und auf andere Dateien anwenden. Hier mal Rolfs Foto mit einem Profil umgewandelt , das für ein ganz anderes Bild entstanden ist. Ich denke, dass man da wohl zu einer guten Arbeitsmethode finden kann. Sehr vielfältig und leistungsfähig sind auch die Möglichkeiten der Schärfung und Rauschreduktion.
Ich habe mir gerade einen Blitz bestellt und werde mich da mal dran machen. Spannend wird noch die Frage sein, ob ein blau-grün-Filter bessere Ausgangsdateien bringen wird.

Viele Grüße,

Bob

reblaus

Hallo -

kurzum - das Problem hat sich seit 30 Jahren nicht geändert. Wer als Amateur- oder Profi-Fotolaborant  nicht wusste/weiß, wie das Fotoobjekt aussah, war/ist bei einigermaßen preiswerter Produktion von Abzügen seiner Phantasie bzw. Geschmack ausgeliefert was die Farben betrifft. Ich erinnere mich an die Äußerung einer Dame im Fotoladen anläßlich einer Reklamation, die gerne ein Farbdia haben wollte, um zu sehen wie das hätte aussehen müssen.

Als die digitale Fotografie allmählich der analogen in puncto Auflösung und Farbwidergabe Konkurrenz machte, war ich wirklich glücklich, dass man nicht mehr im stockdunklen Raum in wohltemperierten Wannen mit 4 verschiedenen Soßen rumpantschen bzw. für größeren Formate mit einer Entwicklertrommel gymnastische Übungen absolvieren musste, aber allmählich blähen sich die Bedienungsmöglichkeiten sowohl der Kameras wie der Software derart auf, dass deren volle Ausnutzung nur noch Profis mit regelmäßigem Training vorbehalten bleibt.
Manchmal sehen ich mich wieder nach der erwartungfrohen Phase zwischen Einsenden und Erhalt eines Kodachrome 25 (ca. 14 d) bzw. dem Schwenken eines Papiers in Entwicklersoße(n) und dem Auftauchen eines Bildes (bei SW 2 min, bei Farbe >10 min) zurück. Digital dauert es ja genau so lang, aber die Wartezeit ist viel fader.

Viel Erfolg bei weiteren Varianten  ;D

Rolf