Hilfe bei Reparatur Feintrieb Leica Durchlichtstativ (Stereomikroskop)

Begonnen von Steno, Mai 26, 2023, 21:12:46 NACHMITTAGS

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Steno

Hallo liebe Selberbauer und Tüftler,

ich benötige mal wieder etwas Hilfe. Ich habe hier ein Stativ von Leica, wo der Feintrieb auf der rechten Seite etwas lose ist. Eine erste Untersuchung ergab, daß das Gewinde für die Madenschraube ausgenudelt ist. Die läßt sich nicht mehr richtig fest ziehen und überdreht. Jetzt wäre meine Frage, wie bekomme ich diesen Wellenstumpf heraus? Er läßt sich ein paar mm hin und her schieben, aber nicht abnehmen. Kennt sich da jemand aus? Am besten wäre natürlich ein Servicemanual von Leica, aber die halten sich mit Infos leider sehr bedeckt. Außerdem hakt der Grobtrieb ganz leicht beim verstellen. Genau 3x pro Umdrehung. Ich denke das Untersetzungegetriebe bräuchte mal etwas Hinwendung. Hier wieder die selbe Frage.
Oder gibt es einen Trieb der ähnlich aufgebaut ist, wo man in etwa sieht wo man ansetzen könnte.

Beste Grüße, Steffen

Steno

So, der Trieb läuft wieder wie Butter. Hab mich heute mal an eine Demontage gewagt und konnte die Ursache erfolgreich beheben.
Anbei ein paar Bilder, leider habe ich bei der Demontage keine Fotos gemacht, deshalb zeige ich die Montage in umgekehrter Reihenfolge.

Bild 2716: zeigt den Zustand nach Entfernen aller Knöpfe. Die rechte Achse für den Feintrieb muß ab. Bei mir war sie etwas verhakt, mit sanfter Gewalt habe ich sie aber gelöst bekommen.

2715: Die Achsklemmung muß ebenfalls herunter. Auf der Rückseite befindet sich eine kleine Madenschraube, diese und die beiden großen Schrauben müssen raus, dann läßt sich die Hülse für die Klemmung abschrauben. Vorsicht! Im nächste Bild sieht man im Gewinde eine kleine Bohrung. Hier sitzt eine Feder mit Stift.

2714: Schraube am rechten Grobtrieb lösen und das Teil abschrauben. Das kleine Axialkugellager abnehmen.

2713: Auf der linken Seite die Überwurfmutter lösen. Am besten mit einem kleinen Reißnadel die Stellung markieren. Ich hatte das vergessen, die Reibung für das Planetengetriebe ließ sich aber auch so beim Zusammnbau gut einstellen.

2712: Ein Blick in das Planetengetriebe.

2710: Detailansicht

2709: Alle Teile des Feintriebs in der "Explosionsansicht"

2702: Das waren die beiden Übeltäter. Die Laufbahnen der Messingbuchsen hatten leichte Abdrücke von den Kugeln. Hier schon in der Aufnahme zum Überdrehen. Bei beiden 5/100 runter genommen und die Flächen dann noch mit feinem Schmirgel und Schleifvlies überschliffen.