Schiefe Beleuchtung - Vergleich mehrerer Blendenringe

[Peter T.]

Liebe Forianer,

ich habe ein wenig mit schiefer Beleuchtung experimentiert und hätte gerne Eure Einschätzung.

Zunächst das Ausgangsbild (alle Bilder sind unbearbeitet, also nicht geschärft, kontrastverbessert oder sonstwie manipuliert)



Jetzt zu jedem Bild der entsprechende Blendenring

A



B



C



D

[Peter T.]

E



F

[purkinje]

Hallo  Peter,
sehr schöne Gegenüberstellung!
Und nun die Preisfrage: Was haben C,D und F gemeinsam ?
Beste Grüße Stefan

[purkinje]

Hallo,
um es mal etwas komprimierter zu illustrieren habe ich mir eine Montage erlaubt (quick&dirty mit Imagej):
Die im Hellfeld nur zart zu sehenden Konturen werden bei den Blenden C,D und F m.E. nach am besten kontrastiert



Was haben diese drei Blenden gemeinsam? Zumindest eine beleuchtende Zone liegt sehr nah an der Mittellinie der Blende!
Wäre bei Blende B die Kante in der Mittellinie würde sich ein ähnlich gutes Bild ergeben
s. hierzu Die perfekte schiefe Beleuchtung v. Thilo Bauer
und von Hubert
Einfluss der Objektbeleuchtung auf Auflösung und Kontrast - Schiefe Beleuchtung

Ich bevorzuge wegen der Feinjustage einen Schieber wie hier gezeigt:
Re! Schiefe Beleuchtung als "DIY-DIK" ?! (Auch zur Optimierung deiner Blende E findet sich hier etwas)

Beste Grüße Stefan

[Peter T.]

Hallo Stefan,

danke, dass Du Deine Preisfrage jetzt selbst auflöst. (Damit bekommst Du auch den Preis, was immer das war ...)

Das Thema ist echt spannend. Ich kannte zwar die "perfekte schiefe Beleuchtung" von Thilo Bauer, aber nicht den anderen Link und auch nicht Deinen Schieber.

Ich selbst habe übrigens mit so einem Schieber angefangen zu experimentieren (damals noch ohne Vorinfos):



(Irgendwie muss ich mir ja die Zeit bis zu meinem DIC vertreiben. Am Ende habe ich dann schiefe Beleuchtung perfektioniert und will gar keinen DIC mehr #sauretrauben).
Aber Spaß beiseite, tatsächlich sind die Vergleichsbilder von Martin Kreutz wirklich heftig. Aber der spielt sowieso in seiner eigenen Liga #vorbild

[Lupus]

Hallo,

die Problematik solcher Vergleiche ist, dass die Fokuslage bei allen Aufnahmen genau übereinstimmen sollte, was m.E. hier nicht ganz der Fall ist.

Physikalisch ist die beste Lösung für schiefe Beleuchtung relativ einfach: Der stärkste Relief-Effekt ergibt sich wenn genau nur die halbe NA des Objektivs (einseitig) ausgeleuchtet wird, für jeden Azimutwinkel aus einem Bereich von max. 180°. D.h. eine halbkreisförmige Blende (sofern sie ausreichend genau in der Kondensor-Brennebene liegt) erfüllt dieses Kriterium für den breitesten Azimutwinkelbereich. Alternativ kann man den ausgeleuchteten Azimutwinkel verringern, dann kommt man zu Lösungen in Form einer mehr sichelförmigen oder keilförmigen Blende. Aber immer sollte die weitreichendste Blendengrenze durch den Mittelpunkt der NA, also der optischen Achse verlaufen.

Am besten kann man die Wirkung an möglichst schwachen und dünnen Phasenobjekten beobachten. Hier ein schneller Zusammenschnitt für einen Ausschnitt mit einer Struktur in der linken Bildmitte. Man kann hier die unterschiedlichen Auswirkungen (und auch die Fokuslage) etwas besser bewerten. Die fast halbkreisförmige Blende bietet dann m.E. eigentlich den ausgeprägtesten Reliefeffekt.



Hubert

[Peter T.]

Vielen Dank, Hubert.

Auf die keine Struktur links habe ich auch immer mit geschaut und da fand ich ganz eindeutig (auch und gerade auf den nicht vergrößerten Bildern) den Effekt am eindrucksvollsten.