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Parasiten auf Moos

Begonnen von Heiko, Dezember 30, 2024, 23:44:54 NACHMITTAGS

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Heiko

Hallo in die Runde,
ermutigt durch etliche mykophile Beiträge ...
... verweise ich hiermit auf die nicht seltene Octospora axillaris, die im frostarmen Winterhalbjahr auf ,,Acker-Grünland" durchaus aufzufinden sein sollte.
Die abgebildeten Funde von Octospora axillaris und O. axillaris var. tetraspora auf Phascum cuspidatum stammen vom November und Dezember dieses Jahres.
Viele Grüße,
Heiko

1 Octospora axillaris auf Phascum cuspidatum, Wolfmannshausen, 3. Nov. 24.jpg

2 Octospora axillaris auf Phascum cuspidatum.jpg

3 Octospora axillaris var. tetraspora auf Phascum cuspidatum, Jüchsen, 21.12.24.jpg

4 Octospora axillaris var. tetraspora auf Phascum cuspidatum, Jüchsen, 21.12.24.jpg

rlu

Hallo Heiko,
wie weit dringen die Pilze in das Moos ein, kann man das anfärben?
Parasit oder auch etwas Symbiont?
Das sind dann immer Schlauchpilze; die Sporen kommen immer doppelt vor?

Optisch sehr ansprechend im Großen wie im Kleinen.

Liebe Grüße
Rudolf

K. B.

Hallo Heiko,

simple aber schöne Bilder, Phytoparasiten sind schon eine interessante Sache.

Hallo Rudolf,

Wenn man die sehr dünnen Bereiche geschnitten bekommt kann man das anfärben, das ist aber ohne Einbettung schwierig.
Meistens nur Parasit wenn sie auf der Pflanze wachsen, Mykorrhiza wachsen meistens auf den Wurzeln im Boden, in manchen Fallen sind es aber Pilze die mit Algen auf der Pflanze eine Flechtensymbiose bilden, das kann dann aussehen als würden sie auf der Pflanze wachsen.
Schlauchpilze haben meistens acht Sporen in einem Schlauch (Diese ovalen Gebilde)das was wie je zwei kleine runde Sporen aussieht sind je zwei Öltropfen pro Spore.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

A. Büschlen

Lieber Heiko,

danke für diesen Beitrag mit einer Art die ich noch nicht gefunden habe. Bitte gerne mehr. :)
Die kühlen und feuchten Tage dieser Jahreszeit drängen zum suchen nach diesen atraktiven Ascomyceten. Ihre kräftigen Farben leuchten aus den grünen Moospolstern. Am Mikroskop zeigen sie sich dann im Frischpräparat nochmals von der schönen Seite.

Viele Grüsse

Arnold

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

A. Büschlen

Hallo Rudolf,

Zitatwie weit dringen die Pilze in das Moos ein, kann man das anfärben?
Parasit oder auch etwas Symbiont?
Das sind dann immer Schlauchpilze; die Sporen kommen immer doppelt vor?

Bei den Bryoparasiten gibt es viele verschiedene und oftmals hoch spezialisierte Lebensformen. Es würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, diese nur ansatzweise zu erklären.
 
Bedenken wir, dass die Blätter der meisten Laubmoose einzellschichtig sind. Das Mycel von Ascomyceten die ihre Infektionsstellen auf den Blättern ausbilden, kann in der Regel im Frischpräparat erkannt werden. Wenn es hyalin ist, kann mit Baumwollblau angefärbt werden. Baumwollblau ist in Dauerpräparaten nicht beständig.
Viele Ascomyceten als Bryoparasiten "leben" mit ihren Wirten ohne Diesen zu zerstören. Andere töten ihren Wirt.
Es sind auch einige Basidiomyceten (Hutpilze) bekannt, die auf oder in Gemeinschaft mit Moosen leben. Ob es hier auch zu Infektionen kommt, ist mir nicht bekannt.

Grüsse Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Heiko

Hallo Kay und Arnold,
danke Euch für die trefflichen Erläuterungen.
Zur Illustration noch ein älteres Bildchen, das die ,,Hyphenummantelung" einer Rhizoide von Orthotrichum affine durch Octospora affinis zeigt:
Octospora affinis auf Orthotrichum affine, Arnsberg, Nov. 2015.jpg

Viele Grüße,
Heiko

Heiko

Ach ja, zu erwähnen ist noch das Ungemach, wenn Funde nicht bestimmt werden können ...

Befall, Astmoos, Ebern, Okt. 23.jpg

 :'(

beamish

Hallo Kay,

"simpel" finde ich die Bilder gar nicht! Und die muß man erstmal so hinkriegen.
Für die wissenschaftliche Bestimmung sind sie mehr als ausreichend. Zusätzliche Färbetechniken und Kontrastmethoden bringen in der Regel nur was für den Mikroskop-Ästhetiker.
Ich finde Heikos Bilder Top!

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

K. B.

Hallo Martin,

mit "simpel" war eher gemeint das die Bilder sich ohne viele Ausschweifungen und Schnörkel auf das Wesentliche konzentrieren und keinesfalls das darin weniger Können oder Motivation stecken.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

beamish

Dann verstehen wir uns!

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

A. Büschlen

Zitat von: Heiko in Dezember 31, 2024, 16:55:43 NACHMITTAGSAch ja, zu erwähnen ist noch das Ungemach, wenn Funde nicht bestimmt werden können ...

Befall, Astmoos, Ebern, Okt. 23.jpg

 :'(

Hallo Heiko,

hast du Literatur zur Gattung Bryomyces? Wenn nein, schau einmal hier: https://archive.org/details/biostor-185422

Ein gutes neues Jahr wünscht Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Heiko

Hallo Arnold,
gute Idee, makroskopisch ähnlich, und dennoch nicht das Problem lösend, da unreif/anamorph ohne jegliche Sporen/Konidien.
Vielen Dank also für cf. Bryomyces microcarpus als ,,Ablagenamen".
Heiko