Wie kann man Tierhaare zuordnen?

Begonnen von Nochnmikroskop, Dezember 12, 2024, 22:24:38 NACHMITTAGS

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Peter T.

Spannender Thread, mal ganz was anderes.

Frank weiß jetzt, woher der Begriff "hargenau" kommt und ich weiß jetzt, woher der Begriff "sich reinfuchsen" kommt.
Liebe Grüße
Peter

Sourdough

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#16
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liftboy

Hallo Frank,

wenn Du den Fuchs nicht explizit verscheuchst, bleibt er. Er ist halt sehr neugierig und recht standorttreu. Solang Du ihn nicht fütterst, kein Problem. Allerdings müffelt er etwas und das mag wiederum die Katze nicht :-)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Sourdough

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#18
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Nochnmikroskop

Hallo,

also vom Weitem mag ich den Fuchs schon gerne, aber so im eigenen Garten? 
Der Geruch ist auch nicht so angenehm. Bisher wurde er nur 1x gesehen. 
Auf die Hinterlassenschaften kann man dann auch gut verzichten.

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
keine KI

Nochnmikroskop

Hallo Haarfreunde,

ich habe jetzt einmal versucht das Haar des Fuchses??? zu identifizieren.
Vorgehensweise:
Haare alle vereinzelt
Objektträger mit TESA beschichtet, Klebstoffseite oben, an den Enden dann am Objektträger glatt befestigt
dieses Haar = A auf die Klebeschicht vom TESA geklebt
das Haar mittig wieder befestigt und leicht angedrückt
ca. mittig das Haar mit dem TESA durchtrennt, sodass man den Querschnitt anheben und abschneiden kann
Querschnitt im Auflicht-Ringlicht mikroskopiert, später noch einmal mit ca. 45° Schnitt einen zweiten Versuch

LG Frank

Bild 1: Schnitte und Ansicht der Querschnitt-Halterung beim Mikroskopieren
Haar A Schnitt und Vorrichtung.jpg


Bild 2: Übersicht und die jeweiligen Enden, Dicke ca. 86 µm, am dünnen Ende keine 3µm, Details im Koaxiallicht
Haar A Übersicht und Detail.jpg

Bild 3: Querschnitte: Versuch ca. 45° und 90° Schnittführung
Man erkennt dass trotz scharfer Skalpell Klinge das Haar gestaucht wurde, besonders beim 90° Schnitt
45° Schnitt im Koaxial-Auflicht, 90° Schnitt mit Ringlicht
Haar A Schnitt 45 und 90 Grad.jpg

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Carsten R.

Guten Tag,
mehr zufällig bin ich auf die Diskussion zur mikroskopischen Bestimmung von Tierhaaren gestoßen. In Deutschland gibt es lediglich eine Handvoll Spezialisten, die das können, und zwar an den kriminaltechnischen Instituten.

Eine mikroskopische Bestimmung gelingt tatsächlich an Einzelhaaren, sofern die Merkmale ausgebildet sind. Sicher bestimmbar sind aber ausschließlich die dickeren Deckhaare, teilweise auch die Übergangshaare; die dünnen Wollhaare sind für eine Bestimmung nicht geeignet. Die wesentliche Bestimmungsmerkmale sind der Markkanal und die Cuticula, schwache Merkmale sind die Wurzel, die Form und der Querschnitt. Als Einbettungsmedium wird Wasser oder ein Glycerin-Wasser-Gemisch verwendet, je nach Schule bzw. Ausbildung. Bei Wasser wird der Markkanal mehr oder weniger schnell entlüftet. Je nach Schule/Ausbildung wird eher im entlüfteten Zustand oder belüfteten Zustand bestimmt, ich bestimme mit beiden Varianten. Das ist aber auch Übungssache.

Eine Referenzsammlung ist wichtig, um die Merkmale abzugleichen. Die sichere mikroskopische Bestimmung braucht aber einige Jahre Erfahrung und viel Mikroskopier-Arbeit. Denn ist gibt durchaus Überschneidungsbereiche zwischen bestimmten Tierarten. Es gibt zwar Literatur (zB Teerink), die mikroskopischen Bilder sind aber praktisch nicht brauchbar.

Soviel zunächst. Falls noch Interesse an der Bestimmung der "Gartentiere" besteht, bitte mit mir Kontakt aufnehmen. Marder-, Katzen-, Fuchs-Haare lassen sich insgesamt gut bestimmen.

Viele Grüße
Carsten

Nochnmikroskop

Guten Tag Carsten,

nett von Dir zu meinem Beitrag ebenfalls etwas beizutragen.

Als einfacher (von der Präpariertechnik her Anfänger) Mikroskopiker ist man ja schnell mal begeistert, wenn man unterschiede in den Haaren erkennen kann und dieses dann auch zuordnen möchte. Zumal ja durch die Überwachungskamera auch schon deutliche Anhaltspunkte gegeben waren. 

Klar war das "natürlich", dass es nicht sooo einfach wird. 

Die Haare wurden nur an einer Stelle des Gartentores aufgefunden, an der auch die Tiere hindurch schlüpften. Somit sollten es überwiegend Deckhaare sein. Inzwischen habe ich noch andere besuchte Stellen angesehen, aber ich habe leider keine weiteren Haarproben nehmen können.

Somit bleibt es beim "Im Trüben Fischen".

Carsten, arbeitest Du den auch in einem kriminaltechnischen Institut? Das wäre sehr interessant.

Liebe Grüße aus Minden, Frank
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