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Stereo-Mikrofotos

Begonnen von Stuessi, Oktober 18, 2025, 12:15:20 NACHMITTAGS

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Stuessi

Liebe Stereo-Liebhaber,

es gibt viele Verfahren zur Herstellung und zum Betrachten von Stereo-Mikrofotos.
Beschreibt bitte Eure Erfahrungen zu diesem Thema in diesem Thread, damit diese nicht nur "hier und dort" erwähnt oder beschrieben werden oder verlinkt ältere Beiträge.
Mit diesem Umbau habe ich die ersten Stereofotos gemacht:
Auf einen Mikroskoptisch habe ich auf der einen Seite einen Anschluss für das Wild Stereomikroskop und auf die andere einen 55mm Adapter für ein Kameraobjektiv geklebt.
B1-DSC09260.JPG
B2-DSC09253.JPG
B3-DSC09254.JPG
Durch Verschieben kann jedes einzelne der Stereobilder fotografiert werden.
B4-DSC09257.JPG
B5-DSC09258.JPG

Damit kann ich allerdings nur statische Objekte fotografieren.

Einen Adapter für bewegte Objekte habe ich hier beschrieben:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=50664.msg370076#msg370076

Herzliche Grüße,
Rolf

Lupus

Hallo Rolf,

das "Problem" bei dem Thema ist dass für Mikrofotos, für die vom Abbildungsmaßstab ein übliches Stereomikroskop nicht mehr reicht, heute praktisch nur noch Stacking-Programme verwendet werden um Stereobildpaare zu erzeugen. Für die meisten doch ziemlich flachen mikroskopischen Objekte funktioniert das auch sehr gut, so dass es sich kaum noch lohnt mit "echten" Stereoverfahren zu arbeiten oder zu experimentieren. Das wird dann ziemlich aufwändig.

Bei Makro-Stereoaufnahmen (die Grenze zu Mikro ist natürlich schwer zu definieren) stößt Stacking allerdings auf seine Grenzen und ist je nach Objektstruktur eigentlich auf eher moderate Stereowinkel begrenzt, was besonders eindrucksvolle Stereobilder erschwert. Ich hatte kürzlich in einem Thread über Mottenschuppen ein Stereobild gezeigt, das bereits an die Grenze beim Stereo-Stacking kam. Das Problem ist, dass bei stark räumlichen, nicht transparenten Strukturen das Programm nicht weiß wie es nicht sichtbare Objektteile (die beim Originalbild durch vorgelagerte Objekte verdeckt sind) für stark seitliche Stereoblickwinkel rekonstruieren soll. Bei meiner Motte sah das dann so aus, blau markiert Bereiche mit störenden Artefakten.

Stereoartefakte.jpg

Die erfundenen Strukturen können sehr störend wirken, und sind manuell auch aufwändig zu entfernen. Da ist dann eine Stereowippe wohl die einfachste technische Lösung. Damit lässt sich der Stereowinkel auch individuell anpassen. Hier mein einfacher Aufbau mit einem Proxxon-Fräsständer, in der Praxis natürlich mit einem anderen Objektiv. Der neigbare Kasten soll als Lichtfalle für schwarzen Hintergrund dienen, die Objekt-Auflageplatte ist höhenverstellbar um den Stereodrehpunkt auf die gewünschte Objektebene zu legen. Gestackt wird mit der Mikrometerschraube einer alten Verschiebeeinrichtung, die hier vertikal aufgestellt ist.

Stereowippe1.jpg

Stereowippe2.jpg

Hubert