Trachelospermum jasminoides ein schwieriger Fall

Begonnen von Klaus Herrmann, September 15, 2010, 21:34:58 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo Botanik-Histologen,

Bernard hat meisterlich vorgelegt und dabei festgestellt, dass die Sclerenchymfasern sich nicht anfärben lassen mit Etzold grün, das er hauptsächlich verwendet. http://www.lenaturaliste.net/forum/viewtopic.php?f=94&t=6301

Ich hatte ihm angeboten selbst Alternativen zu versuchen und eine Kontrastierung mit Polarisation zu machen, weil er das nicht hat. Also bekam ich ein paar "Abfallschnitte" von ihm um zu probieren.

Polarisation geht natürlich. Anfärben mit Etzold blau, BKB gehen nicht - mit Wacker W 3A gibt es eine schwache Gelbfärbung, die aber in der AL-Fluoreszenz einen schönen gelb-grünen Kontrast gibt. Dabei stellt man fest, dass es 2 Arten von Sclerenchym gibt die sich deutlich durch ihre Fluoreszenzfarbe unterscheiden - und die äußeren, unter der Epidermis färben sich auch sehr schön rot an, sind also lignifiziert.

erst BKB:



dann W 3A im Hellfeld



Und nun noch Fluoreszenz:





an der schönen Lentizelle konnte ich nicht vorbei - hier sind die beiden Typen direkt neben einander:

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Lieber Klaus,

das hört sich ja interessant an! Könntest Du die fraglichen Zellgruppen dieser Sternjasmin-Art einmal in höherer Vergrößerung zeigen?

Ich kann mich an zwei ähnliche Fälle erinnern: Rolf-Dieter hatte die Tage mal Schnitte vom Blattstiel der Walnuss nach Wacker W3A gefärbt, es gab dort an einer Verletzung (?) Zellgruppen auf der Epidermis, die keine Farbe angenommen haben und Peter Höbels Schnitte von der Hasel zeigen ein Phellem, das ebenfalls 'farbresistent' ist. Schnitte von Michael Wettengel (ebenfalls Hasel) aus meiner Sammlung bestätigen das.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
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Klaus Herrmann

Lieber Jörg,

Du bist aber schnell: ich kämpfe noch mit hin und herkopieren und Du fragst schon! :o

Das letze Bild beide Typen groß genug? Oder noch einen Beleg für "Nichtfarbe"?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

#3
Kleiner Nachtrag:

Bernard meinte Amyloplasten im Parenchym innerhalb des roten "Holzrings". Ich bin nicht so sicher, leider habe ich keinen Schnitt mehr zum Lugoltesten.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fahrenheit

#4
Lieber Klaus,

ah, da kommt ja noch mehr!  ;)

Ein bisschen größer und im Hellfeld wäre nett (400x sollten reichen ...  ;D).

Der Sternjasmin wird in der Wikipedia als 'verholzte Liane' bezeichnet. Bei den fraglichen Zellen könnte es sich um eine Art Kollenchym handeln, das flexibler ist und noch ausreichend fest, weil noch nicht wirklich verholzt.

Ähnliche Zellen habe ich gerade auch im Schwarzen Nachschatten: verdickte Zellwände, aber nicht verholzt. Ich mache auch gerade Bilder (400x). Da könnte man mal vergleichen.

Wie sehen die Amyloplasten denn im polarisierten Licht aus?

Herzliche Grüße
Jörg
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