Okular vor der Kamera - welches ist "scharf"

Begonnen von Peter Bergmann, Dezember 18, 2008, 21:36:37 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Peter Bergmann

Liebe Mikrofotoexperten,
das Anpassen meiner Kamera mit Okularen an ein endlich Mikroskop mit Apos ist etwas schwierig, da es K-Okulare sein sollen.
Nun habe ich heute beim Austesten der verschieden Okulare zum Zweck geringer Vignetierung folgendes bemerkt:



Das linke Okular stammt von meinem alten Zeiss Winkel. Ist sicherlich nur für Achromate gebaut.
Man sieht es an den Farbrändern. Und trotzdem erscheint mir das Bild schärfer als das rechte Bild mit einem "K" Okular.
Nun könnte man ja meinen das liegt am Lomo- Okular. Aber das Zeiss Projektiv K 6,3:1 bringt ein größeres Bild, ein scheinbar farblich richtiges, aber auch irgentwie flau.
Der Farbabgleich stand bei der Kamera auf Automatik, um nochmehr Unterschiede sichtbar werden zu lassen.  

Täusche ich mich nun???
Erscheint mir nur das linke Bild richtig scharf?

Was meint ihr dazu? Ich neige dazu, das alte Zeiss Winkel Okular vor der Kamera zu lassen!

Schönen Abend! Peter B
Peter B.

UPSi

Moin Herr Bergmann!

Das linke Bild ist deutlich "farbenfroher" durch die wirklich unzureichende Kompensation chromatischer Fehler. Das Bild durch das LOMO-Okular wirkt in der Mitte etwas unscharf. Dies ist sicher durch den Fokus bedingt. Erst bei genauerem Hinsehen und Vergleichen der in beiden Bildern scharfen Bereiche bestätigt sich Ihr Eindruck. Das Bild durch das LOMO-Okular ist etwas flauer (ein Tick nebelig). Ursache hierfür kann eine fehlende Vergütung oder Schmutz auf den Linsen sein. Auch können im LOMO-Okular mehr Linsen verbaut worden sein als im Zeiss-Winkel-Okular. Alle diese Faktoren erhöhen den Anteil des Reflektionslichtes. Und da gibt es folgende Regel: Je mehr Reflektionslicht, desto nebeliger (flauer) ist das Bild.

Gruß
U. S.   

Jürgen H.

Lieber Herr Bergmann,

Ist die Pupillenlage denn bei beiden Okularen gleich? Haben Sie damit einmal experimentiert?

Mikrogrüße

Jürgen Harst

Peter Bergmann

... Danke für die Hinweise!

Ja zur Pupillenlage. Ich kann da nicht viel ändern. Ich muß mit der Frontlinse des Objektiv's meiner Kamera HP945 ohnehin schon maximal ans Okular gehen.
Sehr kritisch zeigt sich die Anpassung des Okulars an die 160 mm Tubuslänge. Sonst gibt es Hotspot (oder so ähnlich) oder es kommt zu einer kreuzförmigen Zeichnung ähnlich der Coolpix - Ringe.

Kein Problem habe ich mit meinem Eigenbauadapter über dem Interferenz- Aufsatz mit endlich Objektiven oder über der Auflichtbeleuchtung mit unendlich Objektiven.
Na, wie dem auch sei, ich bastele noch dran. Mal sehen was dabei rauskommt.

Bis bald mal wieder im neuen Beitrag! Peter b.
Peter B.

K. Koch

Hallo Herr Bergmann,
vielleicht könnte man mal ein PK Objektiv von Zeiss Jena ausprobieren, die gibt es auch mit Vergütung...

Bin auch gerade am Testen verschiedener Okulare, allerdings für den Einsatz mit einer Spiegelreflexkamera ohne Objektiv.

Als Testobjekt habe ich einen Objektträger mit Ruß geschwärzt und mit einer feinen Nadel einige Lininen hineingeritzt. Dann einen Tropfen Euparal und Deckglas drauf.
Die Rußfläche ist eben (zumindest bis zum 20er Objektiv, bei größeren Vergrößerungen sieht man dass der Ruß auch eine gewisse Dicke hat), und durch den guten Schwarz-Weiß-Kontrast kann man Farbsäume sehr gut erkennen. Vor Allem helle Löcher im dunklen Ruß zeigen unbarmherzig eine fehlende oder falsche Farbkorrektur...

Hat zufällig jemand noch eine gute Idee, was man als planes, schwarz-weißes Testobjekt bei höheren Vergrößerungen verwenden könnte, abgesehen vom Objektmikrometer?

Viele Grüße
K. Koch