Maßbalken ins Bild gebracht zum Größenvergleich

Begonnen von Nomarski, Juni 26, 2011, 11:52:47 VORMITTAG

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Nomarski

Hallo zusammen,

neben künstlich sauberen Hintergründen, hohen Kontrasten etc. gibt es noch die Möglichkeit das Bild mit Informationen zu versehen, die z.B. bei der Bestimmungshilfe wichtig sein können: Wie groß ist überhaupt das Objekt, um das es geht? Ein Maßbalken mit Längenangabe bietet schon einen guten Vergleich.

Wie bekomme ich einen Maßbalken in das Foto? Dabei bin ich folgendermaßen vorgegangen:

Mit demselben Objektiv fotografiere ich ein Objektmikrometer ab.
Bei Bildbearbeitungsprogrammen, die mit Ebenenüberlagerung arbeiten, lassen sich nun mit den Zeichentools Rechtecke entsprechend überlagern und Texte anfügen. Das Bild besteht dann aus der Hintergrundebene, das fotografierte Objektmikrometer und als überlagerte Ebenen die Maßbalken und dessen Beschriftung. Die Ebenen lassen sich sogar zusammenlegen, so ist es sinnvoll die Ebene, die den 10µ-Balken darstellt und die Textebene, die "10µ" zeigt zusammenzulegen.
Dieses Bild darf man aber nicht als JPG-Datei abspeichern, wobei die Ebenen wieder verschmolzen werden, sondern in dem Format des Bildbearbeitungsprogrammes.

Soll nun irgendein Bild mit einem Maßbalken versehen werden, so ist es mit dem Bildbearbeitungsprogramm zu öffnen. Das Bild muß natürlich die Originalgröße haben und darf nicht schon zugeschnitten sein.
Die Ebenen der Maßbalken mit den Texten aus dem Bild des Objektmikrometers lassen sich nun in das jeweilige Bild kopieren und an die gewünschte Stelle plazieren:


In diesem Fall habe ich nun zu Anschauung den 10µ- und den 50µ-Balken hineinkopiert.
Nach Zusamenlegung aller Ebenen kann das Bild nun weiter bearbeitet werden, in dem man z.B. etwas vom Hintergrund wegschneidet und/oder es noch skaliert, damit man es besser als Anhang verschicken kann.

Auf diese Art und Weise lassen sich jedenfalls noch andere Bildinformationen "einstempeln".

Viele Grüße
Bernd

Bernd

Hallo Bernd,

wenn man darauf achtet, daß das Bild immer die gleiche Größe für den Druck hat (z. B. in Pixel/Zoll), kann man einen Maßbalken zu jedem beliebigen Zeitpunkt, am besten als letzten Schritt der Bildbearbeitung, ins Bild bringen. Für jedes Objektiv stellt man sich dann ein Mal Maßbalken her, speichert sie ab und kann sie dann immer wieder verwenden. Ich speichere außerdem das Bild immer (auch) in einem Format ab, in dem Ebenen gespeichert werden können, z.B. layered tiff. Denn hat man die Ebenen erst einmal vereint (z.B: als jpg) und stellt dann fest, daß man das Bild um 90° oder 180° drehen möchte, kann die neue Lage des Maßbalkens zum Problem werden.

Viele Grüße
Bernd

Nomarski

Hallo Bernd,

wenn ich nun weiß, wieviele Pixel in meinem Bild 10µm sind, kann ich natürlich auch ein Rechteck entsprechender Länge in das aktuelle Bild einzeichnen. Und es ist auch richtig, daß man diese Ebenenobjekte nur solange im Bild platzieren kann, bis es noch nicht zu einem Bild verschmolzen ist, also als Jpeg vorliegt.
Ein Meßbalken mag nun relativ simpel und schnell zu zeichnen sein, aber nach der beschriebenen Methode lassen sich auch andere Objekte, wie z.B. Logos, die man nicht immer jedesmal neuzeichnen will, aus einer Musterdatei holen. Bei CAD-Zeichnungen macht man es so mit Normteilen wie z.B. Schrauben und Muttern, die man sich irgendwo herholt und an die gewünschte Stelle platziert.

Viele Grüße
Bernd

treinisch

Hallo,

wenn man ein Photoshop mit Analyse-Funktion hat,
kann man sich auch sehr komfortabel eine eigene Skala einrichten.

Dazu mit dem Linealwerkzeug



einen Abstand auf dem Foto mit dem OM messen.



Dann im Menü Messskala festlegen auf Benutzerdefiniert klicken.



In der Dialogbox die Pixelzahl bei Pixellänge und die Länge in µm bei logische Länge eintragen. Bei ,,logische Einheit" kommt dann noch
µm rein.
Hier beachten: Wenn man später einen Maßstabsbalken automatisch einfügen lässt, ist dieser mindestens 1x logische Länge lang.
Hier als besser nicht 1000µm eintragen. Diese Angaben kann man später nur noch in der Vorgabendatei bearbeiten, das geht aber,
ist eine Textdatei.



Nun kann man in jedem Bild, dass nicht skaliert wurde, ausschneiden ist unschädlich, einfach im Analysemü den gespeicherten Maßstab auswählen und dann auf Skalenmarkierung platzieren klicken. In dem folgenden Dialog kann man auch die Schriftgröße einstellen. So sieht das dann aus.



Die Markierungsgrafik und der Text werden als Ebenengruppe angelegt und können nach Belieben bearbeitet werden, zB zentriert.

Man kann auch den Maßstabsbalken fertig formatiert abspeichern, dann öffnen und die Ebenengruppe in das andere Bild rüberkopieren in dem
man mit Rechts auf die Ebenengruppe klickt und den Eintrag Gruppe duplizieren wählt.



In dem Menü, das dann erscheint, wählt man die Zieldatei aus und schwupp ist die ganze Ebenengruppe kopiert.




Ich finde das Analysewerkzeug sehr praktisch, weil man immer direkt alle Maßstäbe im Menü verfügbar hat und damit natürlich auch
direkt in µm Längenmessungen machen kann. Für Maßstabsbalken einfach ein Klick und fertig, kein Suchen, Öffnen, Zeichnen mehr.

Beste Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

derda

#4
Hallo Timm,

ich finde die Photoshopfunktion auch toll. Nur haben die wenigsten Photoshop... und da ist die Idee, sich einen Maßbalken für jedes Objektiv anzufertigen und diesen zum Schluss als Objekt ins Bild einzufügen eine einfache schöne Lösung.

@Bernd: beim Messen von der rechten Außenkante des ersten Striches beginnend bis zur rechten Außenkante des zweiten Striches. Nicht von der rechten Außenkante zur linken Innenkante!!!  ;D ;D ;D

VG, Erik


Nomarski

Zitat von: Erik W. in Juni 26, 2011, 13:58:28 NACHMITTAGS
...

@Bernd: beim Messen von der rechten Außenkante des ersten Striches beginnend bis zur rechten Außenkante des zweiten Striches. Nicht von der rechten Außenkante zur linken Innenkante!!!  ;D ;D ;D

VG, Erik



Das habe ich mit Absicht so gemacht. Schön, daß du wenigstens aufgepasst hast!  :-*

Bernd

Hallo Timm, hallo Erik,

ZitatNur haben die wenigsten Photoshop...

...und von denen, die Photoshop haben, haben wahrscheinlich die wenigsten Photoshop Extended.

Viele Grüße
Bernd

Nomarski

#7
Hallo,

Photoshop habe ich nun auch nicht, dafür im Programm diese Messfunktion, um den Pixelabstand zwischen zwei Punkten zu messen. Aber dazu braucht man eben das Objektmikrometer, das bei mir halt nicht so schön ist wie beim Timm. Ich denke mal, daß die Pixelspalterei nicht wirklich weiterhilft. Ob der 10µ-Balken nun 136 oder 140 Pixel breit ist, sollte keine große Rolle Spielen, wenn die ganze Bildbreite 2500 Pixel beträgt. Und wem der Balken zu breit ist, der kann ihn auch schmaler machen, wem die Farbe schwarz nicht gefällt, kann ihn weiß oder von mir aus in pink zeichnen.
Und da nun jeder sich auf ein anderes Bildbearbeitungsprogramm eingeschossen hat, welches zwar dieselben Funktonen bieten mag, aber dann doch wieder anders in der Bedienung ist, soll auch nur das Prinzip erläutert werden. Es hat eben jeder seine eigene Methode, mit der er am besten zurecht kommt.

Viele Grüße
Bernd

Nachtrag:
Wenn jemand eine andere Methode kennt, bei der es noch besser, schneller, einfacher und vor allem ohne teure Spezialsoftware geht, die nicht jeder hat, kann sie gerne vorgetragen werden.

Alfred Schaller

#8
Hallo,
es geht auch mit dem einfachen Paint (windows- Zubehör - Paint). Wie schnell, das ist natürlich Gewohnheitssache!
Wie? - 1. Objektmikrometer aufnehmen   2. Mit Paint öffnen  
3. Maßstab geeigneter Länge und Größe einzeichnen (z.B mit der Rechteckfunktion, dazu Strichstärke, Srtichfarbe und Füllfarbe wählen)
3. Jetzt "Deckend zeichnen" abklicken und mit Schriftfunktion Länge eintragen.
4. Maßstabsbalken erfassen und kopieren  5.Gewünschtes Bild ebenfalls mit Pant öffnen
6. Balken einfügen und an die gewünschte Stelle schieben.

Fertig!
Viele Grüße
Alfred Schaller
- gern per Du  / Vorstellung -

Günther Langer

Hallo,

am einfachsten - aus meiner Sicht - geht es mit Axiovision LE. Ein weiterer Vorteil sind sicher auch verschiedenen Messfunktionen.
Einfach gratis bei Zeiss runterladen. Aber das ist ja wohl allgemein bekannt.

Viele Grüße

Günther L.
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
Zeiss DRC und SV 8
Leitz Laborlux 12
Makro-Setup: Leitz Aristophot mit Balgen u. StackShot
Nikon D90, D700, Canon EOS 600D, EOS 5D Mark III
Suche: Leitz Photar 12,5 mm

beamish

Zitatam einfachsten - aus meiner Sicht - geht es mit Axiovision LE.

Genau,

und ImageJ und viele weitere Gratisprogramme, mit denen sich prima bemaßen läßt.

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Heribert Cypionka

Zitatund viele weitere Gratisprogramme, mit denen sich prima bemaßen läßt.

... zum Beispiel Mit PICOLAY  ;)



Auf dem Bildfenster einfach unter 'Mouse functions' 'Scale bar' auswählen, die Größe in Pixeln angeben, ggf. Farbe auswählen, ins Bild klicken, speichern.

Dazu habe ich eine kleine Tabelle zur Hand, auf denen die benötigten Pixel-Werte für 10/20/50 µm bei den verschiedenen Objektiv- und Bildgrößenkombinationen verzeichnet sind.

Beste Grüße

Heribert Cypionka

www.picolay.de




Nomarski

Hallo und Guten Abend,

vielen Dank für die bislang eingegangen Vorschläge und dessen bildlicher Darstellung, die ihren gewissen Aufwand bereitet hat.

VG
Bernd