Ein kleines Rätsel mit Koniferen !? Gelöst: Elektroniklot im Auflicht.

Begonnen von treinisch, Dezember 18, 2011, 15:20:38 NACHMITTAGS

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treinisch

Hallo liebe Mitglieder des Forums,

hier ein kleines Rätsel mit Koniferen. Ist es einfach, ist es schwer?
Wir werden sehen.

Unter dem Bild folgen noch Notizen zur Technik.

Viele liebe Grüße

Timm


by DrSvanHay, on Flickr

Technik:
Mit einem Plan Neofluar 20x/0.5 im improvisierten Jansjö Aufflicht. Für mich waren die
zahllose Reflexionen ein ganz übles Problem und auch die viel zu tiefen Schatten. Gelöst
habe ich das Problem, in dem ich zum ersten mal direkt RAW Dateien gestackt habe, das
ging sehr gut und überraschend schnell. 140 Aufnahmen a 14,4MB in knapp 10Min. Kann
man also wirklich machen.
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Heribert Cypionka

Lieber Herr Reinisch,

schönes Bild! Da sind Sie ganz klar auf eine Goldader gestoßen - gratuliere, besonders in diesen unsicheren Zeiten!

Für mich waren die zahllose Reflexionen ein ganz übles Problem und auch die viel zu tiefen Schatten. Gelöst
habe ich das Problem, in dem ich zum ersten mal direkt RAW Dateien gestackt habe


Das verstehe ich jetzt nicht. Verringern RAW-Dateien die Schatten? Das Bild zeigt doch eine breite Helligkeitsverteilung von ganz dunkel bis ganz hell. Was nützt es da, wenn man zwischen die Farbwerte jeweils noch 255 Zwischenwerte schiebt, wo doch anschließend durch das Stacking wieder alles gemittelt wird? Haben Sie die Werte vor dem Stacken systematisch verändert?

140 Aufnahmen
Bei 140 Aufnahmen kann man annehmen, dass das Objekt von erheblicher Tiefe ist. Hatte es eine Reliefstruktur oder lag es schräg? Jetzt wirk es ganz eben.

Herzliche Mikrogrüße

Heribert Cypionka


Fahrenheit

Lieber Timm,

für mich sieht das nach einem in Metall (Silber?) gefassten Streifen eines Minerals aus. Aber einen Reim kann ich mir da keinen drauf machen. Besonders nicht im Zusammenhang mit Koniferen.
Ein Ginkgo-Blatt ist ja ein beliebtes Schmuckmotiv ...

Herzliche Grüße
Jörg
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Jürgen Boschert

Hallo Timm,

eine Nadel, für´s Mikrotom eingebettet in PEG, Anschnittfläche im Auflicht ?

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Klaus Herrmann

Hallo Timm,

also Auflicht natürlich.

Ich tippe auf einen längs angeschnittenen Harzkanal in dem das Harz aber schon ganz fest ist. Ich komme darauf, weil dieser helle Längsstreifen muschelige Ausbrüche zeigt, wie es für ein festes Harz typisch ist.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

treinisch

#5
Hallo Herr Cypionka,

Ja, das Objekt verfügt zumindest aus dem Blickwinkel eines
20x/0.5 Objektives über einiges an Tiefe, das liegt an der Herstellung
des ,,Präparates". Ich habe das Objekt aufgeklebt und dann freihändig
mit dem Skalpell aufgeschnitten. Es liegt schief und krumm. Auch die
,,Goldader" ist ziemlich bröselig und hat Tiefe.

Reflexionen: Das Problem ist ja, dass ich nicht jede Einzelaufnahme einzeln entwickeln
kann. Normalerweise suche ich mir ein Bild raus, dass ich für repräsentativ halte, entwickle
dies und verwende diese Einstellungen dann für alle anderen Bilder. Das führte hierbei in
mehreren Anläufen dazu, dass die sehr hellen Bereiche keinen Informationsgehalt mehr hatten
(RGB=#ffffff). Im RAW gab es aber keine solchen Bereiche. Der Effekt kam also einfach
durch den Wechsel von 12 (oder 14?) auf 8 Bit. Bei Helikon werden diese Bereiche dann
scheinbar zu schnell als scharf ,,erkannt" und die Reflexe werden viel zu groß, was gerade bei
diesem Motiv mit seinen krumpeligen Bereichen richtig schlimm war.

Direkt die RAW Dateien zu stacken war da eine nachfliegende Lösung, da die Intelligenz die
RAW Entwicklung so einzustellen, dass alle 12Bit Daten aller Bilder korrekt auf 8Bit übertragen
werden gar nicht nötig war. Helicon unterstütz natürlich auch 16Bit Formate, nur nicht alle. Ich
hatt zwei Versuche bei denen die Farben völlig entgleisten und habe es schließlich eben direkt
mit RAW versucht. Die RAWs sind zusätzlich auch noch kleiner als die 16Bit Dateien und, dass
die im Betriebssystem eingebauten RAW Routinen ganz außerordentlich schnell und dennoch qualitativ
sehr gut sind, hatte ich schon bei einem kleinen Programm zur Flatfield Korrektur (McFlat) bemerkt,
ein RAW einzulesen ging schneller als ein 16 Bit tiff.
Die Farben stimmen dabei auch nicht richtig (Weißabgleich) aber bei einem 16Bit Stacking Ergebnis
kann man das ja dann genau so gut auch hinterher korrigieren.

Zusammengefasst bot mir das RAW Format einfach die Möglichkeit den Einsatz von Zeit und
Intelligenz meinerseits durch erhöhte Wärmeerzeugung seitens des Computers zu ersetzen. Wobei
10Min für 140 RAW Dateien ja auch wirklich keine großer Zeitaufwand sind.


Viele Grüße

Timm Reinisch
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.


treinisch

Hallo,

@Jörg

Sehr genau getroffen! Silber ist bei mir nicht drin, es sollte aber eigentlich
besser Silber drin sein. Das was ich da habe ist nur noch für Privatpersonen
und in der Medizin und beim Militär erlaubt.

Die Koniferen sind aber da!

@JB

Auflicht, genau! Du bist recht nah dran, aber eingebettet ist hier definitiv
in Metall. Das Metall ist aber immerhin so weich, dass man es mit
einem Skalpell schneiden kann.

@Klaus

Der Längsstreifen zeigt muschelige Ausbrüche? Wow! Was das geübte Auge nicht
alles sehen kann. Die Diagnose ist zutreffend, womit auch Jörgs Frage nach den
Koniferen schon fast geklärt ist.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, behandelt Bernhard Lebeda häufiger
Pferdehaare mit dieser Substanz.

Viele liebe Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Jürgen Boschert

Hallo Timm,

dann ist es Kolophomium (sic Koniferen) asl Seele in Lötzinn.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

treinisch

Hallo Jürgen,

gelöst! Herzlichen Glückwunsch.

Richtig schönes historisches Elektroniklot
mit 38% Bleianteil.

Vielen Dank an alle Miträtselnden und herzliche Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.