MC-63 zum ausschlachten holen?

Begonnen von Lothar Gutjahr, Februar 07, 2012, 22:43:31 NACHMITTAGS

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Lothar Gutjahr

Hallo die Fotospezis,

an die zukünftige Fotoadaptierung meiner NEX-5 denkend frage ich mich, ob es Sinn macht der darin vorhandenen Optik wegen eine preiswerte MC-63 zu kaufen? Adaptiert werden soll in erster Linie das Leitz Orthoplan mit 5 NPL unendlich Objektiven und ein altes Zeissgestell mit 23.er Okulartubus. Auf letzterem werden vorwiegend 160.er CZJ endlich Objektive Verwendung finden.
Vielen Dank für den einen oder anderen Tip oder Link.

Lothar

reblaus

Hallo Lothar -

ich hatte das so gemacht und bin mit dem 63 mm-Objektiv daraus sehr zufrieden. Ich hatte es ausgebaut und zunächst in einem provisorischen Aufbau einfach auf die Augenlinse eines Kpl 8x-Okulars gelegt. Nachdem damit gute Bilder erzielt wurden hat mir Bernd (Nomarski) dann dafür einen Alukörper mit T2-Anschluss oben und Ringschwalbe unten gebaut. Das gibt es natürlich nicht umsonst, aber lohnt sich in Anbetracht der Fantasiepreise, die für das "richtige" Spezialobjektiv 63 mm (47 60 29) gezahlt werden immer noch, außerdem gibt dieser Selbstbau selbst mit den kleinlinsigen normalen Kompensationsobjektiven keine Vignettierung - da man die Optik direkt auf die Augenlinse aufsetzen kann. Kombiniert mit einem 8x Okular würde sie die Bilddiagonale  mit dem kleinen Sensor der Kamera wohl gerade ausnutzen.

Allerdings müsstest du den Panzerfaustkörper wohl wirklich schlachten oder den MC63 Aufsatz brutal bearbeiten, weil das Auflagemaß deiner Kamera zu klein ist.

Ob sich das ganze lohnt ist die andere Frage. Das 63 mm Objektiv ist eigentlich für das S-Kpl 10x/20 bestimmt, das nur ein Ausschnittfoto erlaubt und macht nicht mit allen Zeiss-Kompensationsokularen gute Bilder. Wie das bei der Kombination mit Leitz Okularen wäre ist dann die große Frage!

Viele Grüße

Rolf

Lothar Gutjahr

Danke lieber Rolf,

ich werde das mal durchdenken . Als Einzelokular muß da ja nicht unbedingt ein Leitz drauf. Aber das Zeiß-Okular oder Projektiv muß ja dann auch noch gefunden werden. In den nächsten zwei Tagen wird die NEX-5 eintrudeln und da werde ich mich mal vorsichtig anschleichen. Heute kamen schon drei der bestellten Adapter und die IR-Fernbedienung. Ich kann dann alle meine alten Objektive drann verwenden inklusive einem alten Schneider Vario mit C-Mount, welches ich 1964 gekauft hatte um mit einer Siemens K2B Videokamera eine Fernsehfüllgutkontrolle zu entwickeln. Die Kamera landete irgendwann im Müll, aber vor Objektiven hatte ich immer Ehrfurcht und habe sie brav aufgehoben und mit mir herumgeschleppt. Ja sogar nach Griechenland und zurück.

Guts Nächtle

Lothar

Nomarski

Hallo Lothar,

für das was du da vorhast mußt du doch nicht unbedingt eine MC63 schlachten, es gäbe noch genug andere Ausweichöglichkeiten, an denen du dich austoben könntest. ;)
ZitatAdaptiert werden soll in erster Linie das Leitz Orthoplan mit 5 NPL unendlich Objektiven und ein altes Zeissgestell mit 23.er Okulartubus.
Da fangen schon die ersten Schwierigkeiten an, MC63 klemmt nicht auf einen 23er -Okulartubus, sondern schon auf einem 40er Rohr.
Und da sollen noch Unendlich-Objektive an eine Endlich-Fotoadaption gekoppelt werden. Ob das so gut geht...
Egal, mach mal. Nur der Versuch macht kluch. ;)

Viele Grüße
Bernd

junio

Lieber Bernd,

es geht wirklich sehr gut, zumal es keine endlich- oder unendlich-Foteinrichtung gibt. Hinter dem Okular ist alles unendlich. Es ist auch egal, ob es Zeiss oder Leitz oder ein anderes Fabrikat ist. Hier muss nur die Objektiv- und Okularoptik zueinander passen.

Die Problematik mit dem Auflagemaß besteht allerdings. In diesem Falle wird das obere Teil der Mc 63 durch ein passendes ( kürzeres) Gewindeteil ersetzt. Die MC 63 Optik ist leicht herausschraubbar und in das neue Teil hineinzuschrauben. Ich würde die hier beschriebene und von mir realisierte Konstruktion mit Bildern unterstützen, leider habe ich derzeit eine dicke Coputerproblematik und komme nicht an meine Bilder. Ich kann das aber nachreichen, sollte es gewünscht sein. Im Übrigen ist diese Lösung dann auch reversibel. Dieses Thema hat ja hier schon häufiger eine Rolle gespielt.

Mindestens 2 hier sehr bekannte und anspruchsvolle Mikrofotografen arbeiten mit einer solchen Adaption.

Für die Anpassung eines 23er-Tubus an den 40er-Tubus macht man ein Adapterstück, dies gab es sogar früher bei Zeiss zu kaufen.

Herzliche Grüße von Jürgen aus Hagen



   

Holger Adelmann

Da kann ich Jürgen nur beipflichten, die von Ihm gezimmerte (eher "gedrehte") verkürzte Lösung geht super am Orthoplan  :)

Ich verwende den bei der MC63 verwendeten Achromaten als Fotoobjektiv zusammen mit einem Periplan GF 10x20 Okular und erziele damit einen erstaunlich grossen Ausschnitt des (natürlich noch grösseren) visuellen Feldes mit den GW 10x26

Herzliche Grüsse
Holger

Lothar Gutjahr

Lieben Dank Bernd, Jürgen und Holger,

das ermutigt dann doch zum Experimentieren und an eine Drehbank komme ich ja auch jederzeit.

Dann schau mer mal.

Schönen Abend

Lothar

reblaus

Hallo Jürgen --

ergänzend sollte man aber noch hinzufügen:

"Die Optik ist manchmal leicht herauszuschrauben und manchmal ist sie sogar eingeklebt!"

Viele Grüße

Rolf

Nomarski

Hallo,

man hat die Optik an der Gewindefassung mit Lack gesichert, damit sich diese nicht so leicht verstellen kann. Sie wird gerade soweit hereingedreht, daß die Lamellen vom Elektor-Prontorverschluß gerade soeben nicht behindert werden können. Wenn man auf diesen verzichtet und die Optik neu einfasst, hat man auch mehr Möglichkeiten für die ideale Anpassung an die Austrittspupillen der Okulare.

Viele Grüße
Bernd