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Begonnen von cicindela, Februar 28, 2012, 18:39:15 NACHMITTAGS

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cicindela

Liebe Forumsteilnehmer,

bei der Instandsetzung eines Lomo Biolam gibt es folgende Probleme:
Zwei Objektive sind offenbar durch Korrosion im Revolver festgebacken.
Der Revolver selbst läßt sich auch nicht abziehen, vermutlich aus demselben Grund.
Darf ich da mit WD40 ran ohne die Optik anzupatzen?
Eine Hitzebehandlung ist wohl auch nicht ganz risikolos.
Oder gar rohe Gewalt anwenden?

ratlose Grüße
Franz

TPL

Zitat von: cicindela in Februar 28, 2012, 18:39:15 NACHMITTAGSDarf ich da mit WD40 ran ohne die Optik anzupatzen?

Hallo Franz,
ich habe mit WD-40 sehr gute Erfahrungen gemacht.

Wichtig ist natürlich, dass das Zeug nur da hin kommt, wo es hin soll und das heißt zunächst: nicht das Objekt besprühen*, sondern mit einem feinen Pinsel, notfalls mehrmals und sehr vorsichtig, an den betreffenden Stellen auftragen und .... warten. Dann nochmal auftragen und ..... warten ;). Dann noch ein bisschen Handwärme und oftmals gehen dann Dinge auseinander, die vorher miteinander verschweißt schienen. Nach der Operation würde ich das WD-40 so schnell es geht wieder vollständig entfernen (erst mit trockenen Tüchern oder Ohrenstäbchen, dann das Gleiche benzingetränkt (Waschbenzin reicht, solange es nicht um optisch Flächen geht).

Viel Erfolg und schönen Gruß,
Thomas

*PS: Draußen in ein sauberes Marmeladen- oder Einmachglas "abfüllen".

cicindela

Hallo,
Zitat von: TPL in Februar 28, 2012, 20:49:59 NACHMITTAGS
ich habe mit WD-40 sehr gute Erfahrungen gemacht.
danke, so hatte ich es mir vorgestellt, wollte mich aber erst vergewissern.

schönen Gruß
Franz

liftboy

Hallo Franz,
ist tatsächlich so:
das Russenfett löst sich recht gut in normalem Waschbenzin.
WD 40 verwende ich grundsätzlich dort, wo es auf Gangbarkeit ankommt z.B. festsitzende Irisblende
Beim Revolver würde ich die Schraube herausdrehen (wenns klemmt hilft ein leichter Hammerschlag auf den <genau passenden!> Schraubendrehergriff und dann einen Tropfen WD 40)
Dann  herzhaft drehen. Mit den Objektiven genauso; nur ohne Hammer :-)

Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Hyperion

Ist das bei WD 40 nicht völlig egal wo man es hinsprüht, da es Aufgrund der extrem niedrigen Oberflächenspannung eh nach einiger Zeit überall von selbst hingekrochen ist?

TPL

#5
Zitat von: Hyperion in Februar 28, 2012, 23:51:50 NACHMITTAGS
Ist das bei WD 40 nicht völlig egal wo man es hinsprüht, da es Aufgrund der extrem niedrigen Oberflächenspannung eh nach einiger Zeit überall von selbst hingekrochen ist?

Nein, es ist absolut nicht egal und deshalb sprüht man es ja auch nicht auf das zu reparierende Objekt, sondern in einen Behälter, aus dem man sich dann mit einem Pinsel oder Ohrenstäbchen bedient.

Nomarski

Aber manchmal reicht das WD40 eben auch nicht aus. Die Teile fallen dann leider nicht von selbst auseinander, so daß man eben noch andere Register ziehen muß...

Viele Grüße
Bernd

liftboy

Hallo Bernd,
wichtig ist hauptsächlich, dass man die Kraft nicht punktförmig, sondern möglichst flächig anwendet; in diesem Fall also über den gesamten Objektivumfang.
Ich nutze für diesen Zweck etwas, das aussieht, wie ein  kleiner Ölfilterschlüssel (ein Band mit einem Hebel)
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Niels Bohr

Hyperion

ZitatNein, es ist absolut nicht egal und deshalb sprüht man es ja auch nicht auf das zu reparierende Objekt, sondern in einen Behälter, aus dem man sich dann mit einem Pinsel oder Ohrenstäbchen bedient.

Sie meinen weil mit dem Pinsel die Menge so gering ist, dass sie nicht ausreicht um sich an unerwünschte Stellen hinzukriechen?

Denn zumindest bei meinen Zentrifugen und anderen mechanischen Teilen habe ich das WD 40 auch schon 20-30 cm von der Auftragsstelle wiedergefunden (und cih verwende die Dosen mit denen man Tropfen kann und die keine Wolke erzeugen).

Nomarski

Hallo Wolfgang,

Zitat von: liftboy in März 01, 2012, 16:35:43 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,
wichtig ist hauptsächlich, dass man die Kraft nicht punktförmig, sondern möglichst flächig anwendet; in diesem Fall also über den gesamten Objektivumfang.
Ich nutze für diesen Zweck etwas, das aussieht, wie ein  kleiner Ölfilterschlüssel (ein Band mit einem Hebel)
Gruß
Wolfgang

dieses Werkzeug kommt mir bekannt vor und wurde auch hier verwendet:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11592.0

Man sollte schon den inneren Aufbau kennen, bevor rohe Gewalt zum Einsatz kommt.

Viele Grüße
Bernd

liftboy

Hallo Bernd,
ja,  ja, ist schon klar!
Die Spuren gäbe es bei mir allerdings nicht, da am Material nur Stoff aufliegt.
Bei einem festsitzenden Okular würde ich allerdings auch keine Schraube suchen.
Gruß
Wolfgang
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Niels Bohr

schuppi

Noch ein Tipp: Ballistol-Öl aus dem Waffenladen ist ein super Allround-Öl, ohne irgendwelche schädigenden Substanzen. Selbst für die Haut ist es unbedenklich.
DFK 72AUC02 an
- Motic BA310 Trino LED
- Motic SMZ-168 Trino LED
Web-Site: http://www.mikroskopie-bilder.de

Eckhard F. H.

#12
Hallo zusammen,
aus meiner beruflichen Praxis weiß ich, wie unterschiedlich stoffschlüssige Verbindungen (incl. Löt-) ausfallen können. Aber auch Fügeverbindungen, die nie einen Tropfen Flüssigkeit oder Paste abbekamen, können im Laufe der Zeit so innige Beziehungen entwickeln, das Techniker bei deren Vereinzelung verzweifeln. Ich hatte z.B. mal ein Drahtgestell aus Messing hartgelötet, das lediglich einem Zierteller die stabile Fastsenkrechtposition in einer Schrankwand zu gewährleisten hatte. Nach einem Jahr und just beim gemütlichen Fernsehabend lösten sich mehrere Lötungen unter geräuschvoller Begleitung. Andrerseits konnten simple Schraub- oder Fügeverbindungen manchmal nur durch Zerstörung einer Komponente gelöst werden.
Gruß - EFH