längliches Ei? - von einem Insekt

Begonnen von rekuwi, April 04, 2012, 22:59:31 NACHMITTAGS

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rekuwi

Liebe Tümpler, liebe Tümplerinnen,

aus einem Minitümpelchen im Wald, gespeist von einem kleinen Rinnsal nahm ich eine WP mit und fand dieses fragliche "Ei". Es erinnerte mich an eine Muschel, vielleicht irgendwas in Richtung Muschelkrebs?


Hellfeld


DIK

Es war 125 µm lang. Im Inneren hat sich nichts bewegt, dadurch konnte ich drei Bilder stapeln. (Kamera DFK 72).

Wer kann helfen?

Liebe Grüße
Regi

JB

Sieht aus wie ein embryoniertes Ei. Waren die Dotterkugeln im Inneren vollstaendig von Gewebe umschlossen? Dann waere da Aehnlichkeit mit einem Arthropodenembryo waehrend der Gastrulation. Die Eischale ist sehr einfach aufgebaut; vielleicht hilft das bei der Suche. Laesst sich natuerlich leicht herausfinden wenn Sie das Ei einfach ausreifen lassen :)

Jon

7an

Hallo,

für mich sieht das sehr stark nach einem Insekten-Ei, vielleicht sogar nach einem Fliegen-Ei aus.

Links im Bild ist die apikale (Kopf-) Seite und unten die ventrale (Bauch-) Seite orientiert. Die großen "Kugeln" scheinen mir wie JB schon gesagt hat Dotter zu sein.
Ebenfalls gut zu erkennen ist der expandierende Keimstreif. Auch ich würde sagen das hier eine Gastrulation zu sehen ist. Das heißt die Phase in der Zellen ins innere des Keims verlagert werden die später beispielsweise Magen-Darmtrakt, Muskulatur und Nervensystem bilden werden.

In Google kann man einfach mal nach Drosophila Embryonalentwicklung suchen, und findet sehr starke Parallelen zu diesem tollen Foto von dir.

Alles in allem ist die gezeigte Entwicklungsart, nämlich die Superfizielle Furchung, hoch abgeleitet und meines Wissens nur bei Insekten vorkommend.

Hier ein Beispiel der Stechmückenart Aedes aegypti - Link

Schönen Gruß,
Jan

rekuwi

Lieber Jon, lieber Jan,

danke für eure hilfreichen Antworten. Und danke für den interessanten Link lieber Jan.

Es ist also ein Insektenei!
Habe mal im Internet versucht etwas über die Größe von Insekteneiern herauszufinden. Leider kein wirklicher Treffer. Da das Ei klein ist müßte das dazugehörige Insekt auch klein sein. Aber selbst eine Gattung zu finden ist wohl mehr als Spekulation.

Warten bis es schlüpft war leider nicht drin. Die Probe begann unterm Deckglas einzutrocknen und so habe ich sie dann verworfen. (Aber ich hatte schon öfters kleine Mücken in meiner Wohnung, die entwickelten sich wohl aus den "Filmdosentümpeln" und dienten dann meinen Zitterspinnen als Nahrung).

Liebe Grüße
Regi

Monsti

Hallo Regi,

diese Eier finde ich oft in Proben mit vielen Zuckmückenlarven, bin dem aber noch nicht nachgegangen. Deshalb weiß ich auch (noch) nicht, ob sie eventuell zusammengehören.

Liebe Grüße
Angie

7an

Im gezeigten Stadium ist eine Identifizierung sehr unwahrscheinlich. Ich denke erst ab dem Schlupf der Larve kann man da weiter kommen. In frühen Entwicklungsstadien ähneln sich verwandte Arten sehr stark, siehe beispielsweise die Pharyngula-Larve bei Wirbeltieren. Schaut man sich dort die frühen Stadien an (Bild und Artikel) kann man kaum einen Mensch von einem Frosch, Fisch, Huhn oder Hund unterscheiden. Die Merkmale die uns dann unterschieden werden erst relativ spät in der Embryonalentwicklung gebildet.

Schöne Ostergrüße,
Jan

rekuwi

Lieber Jan,

da hast du völlig recht. Eine Identifizierung ist so nicht möglich. Ist aber auch nicht schlimm, es genügt mir zu wissen daß es ein Insektenei ist. (Ich hatte es bei ersten Betrachten für einen Muschelkrebsembryo gehalten).

Die nebeneinandergestellten Embryonen von verschiedenen Geschöpfen ist immer wieder faszinierend!

Liebe Grüße
Regi