Serienbildaufnahmen mit dem Mikroskop für jedes Windows Programm

[schuppi]

Hallo zusammen,

als Nutzer von MikroLive habe ich schmerzlich eine Funktion vermisst, mit der ich Intervall- oder Serienbildaufnahmen mit dem Mikroskop erstellen kann. Damit wären ja folgende Möglichkeiten gegeben:
- Vereinfachung des Stackings (Man muss nur noch den Feintrieb einstellen. Das Aufnehmen geschieht automatisch)
- "Jagd" nach schnellen Objekten (Man macht kurz eine Masse an Aufnahmen hintereinander und betätigt nur noch am Mikroskop den Feintrieb zur Scharfeinstellung oder den Objektträger)
- Beobachtung eines Prozesses über eine lange Zeit lang

All das ist mit einfachen Bordmitteln möglich und es lässt sich jedes Windows-Programm auf nachfolgend beschriebene Art und Weise wie von Geisterhand steuern.

Hier die Beschreibung dazu:
Ladet euch AutoIt (Freeware) von folgender Web-Seite herunter und installiert es:
http://www.autoitscript.com/site/autoit/downloads/

Nach der Installation wird eine Reihe von Beispiel-Scripten mit installiert. Sie enden mit ".au3". Öffnet einfach ein Beispielscript und kopiert folgende Programmzeilen hinein:

; Tastendruck simulieren

Local $wartezeit = InputBox("Wartezeit", "Bitte die Wartezeit auf Tastendruck in ms angeben")
Local $druecke = InputBox("Tastendrücke", "Bitte die Zahl der Tastendrücke angeben")
for $i=1 to $druecke
   sleep($wartezeit)
   send ("^s")
Next

Nun gilt es noch, die Tastenkombination herauszufinden, mit der Euer Programm dazu bewegt wird, ein Foto zu erstellen. Bei Mikrolife sind es die Strg-Taste und die s-Taste gleichzeitig. Dies lässt sich mit "^s" einfach simulieren. Passt nun die Zeile entsprechend an und speichert das Programm unter einem für euch sprechenden Namen ab.

Nun startet ihr Euer Aufnahmeprogramm fürs Mikroskop, schiebt es in den Hintergrund, sucht mit dem Explorer euer abgespeichertes Script und startet es durch einfaches Klicken mit der rechten Maustaste darauf und "Run Script".

Jetzt müsst ihr die Wartezeit in Millisekunden angeben, die ihr braucht, um ein weiteres Foto zu erstellen und dann die Zahl der Tastendrücke, die simuliert werden sollen.

Danach wechselt ihr in Euer Aufnahmeprogramm und bringt es in den Vordergrund.

Jetzt braucht ihr nur noch den Feintrieb und den Objektträger bewegen und der Rest geschieht automatisch.

Ich hoffe, diese Beschreibung war einleuchted erklärt - speziell auch für die Mikroskopiker unter Euch, für die "Macro" und "Programmieren" bislang ein Pfui-Bah-Wort war. Es ist nämlich ganz einfach und die Programmierer kochen auch nur mit Wasser.

Über Feedback und Erfolgserlebnisse würde ich mich sehr freuen - ebenso, wenn ihr in diesem Thread die Tastenkombination Eures Programm posten würdet, die ihr benötigt, damit es für alle noch einfacher wird.

Nachtrag: Eine Liste aller möglichen Tastenkombinationen ist http://www.autoit.de/dokumentation/appendix/SendKeys.htm.

[Lothar Gutjahr]

Hallo Rainer,

das klingt ja sehr interessant. Für die CMOS-Cam müßte ich also in das Programm von ToupTek eingreifen. Die Frage vorweg noch sei erlaubt. Kann ich im Vorfeld herausfinden, ob das Ziel meiner Interessen überhaupt mittels Windows-Objekten generiert wurde und nicht mit eigenständigem gespickt ist.
Bitte nicht falsch verstehen ich als Hardwarefreak habe Software nie angerührt. Höchstens Kaufentscheidungen getroffen. Und jetzt da einsteigen um dann festzustellen geht doch nicht? Das wäre dann schade für die Zeit. Aber reizvoll wäre das in so fern, da hier auch das Ansteuern des Schrittmotors einbezogen sein könnte und ein vollautomatischer Ablauf machbar wäre.

Lieben Gruß

Lothar

[schuppi]

Hallo Lothar,

Du kannst wirklich jede Tastenkombination mit AutoIt auslösen, in allen Kombinationen. Die Windows-Programme bekommen das alle überhaupt nicht mit.

Wenn Du also z.B. eine Schrittmotorsoftware bedienst, kannst Du in Autoit automatisch zu dem Programm wechseln, was den Schrittmotor bedient, dort eine Tastenkombunation ausführen, etwas "tippen", dann wieder z.B. in die Aufnahmesoftware wechseln, dort etwas "tippen".

Innerhalb dieser For-"Schleife" würde dann quasi immer zwischen den Programmen hin und her gewechselt werden. Auch das ist leicht machbar. "igitt bah Pfui-Makro-Typen" mögen hier Berührungsängste haben, aber dies ist relativ gut für den Laien lösbar.

Gruß
Rainer