Reinberg mit dem Lambda-Plättchen

Begonnen von Nomarski, November 14, 2012, 17:18:18 NACHMITTAGS

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Nomarski

Hallo Forum,

die Reinbergbeleuchtung wird ähnlich wie das Dunkelfeld erzeugt durch eine Zentralblende bestimmter Größe in der Kondensorpupille. Der Durchmesser hängt von der Apertur des verwendeteten Objektives ab. Im Gegensatz zum Dunkelfeld ist die Zentralblende lichtdurchlässig, es werden meist Farbfolien oder gar Farbgläser verwendet. Mit einer Folienscheibe, dessen Beschaffenheit im Polarisierten Licht etwa einen Gangunterschied von ca. 550nm erzeugt,
läßt sich auch der Reinbergeffekt bewirken. Durch Kompensation kann das Sehfeld in der entsprechenden Interferenzfarbe eingefärbt werden. Es müssen also keine teuren Lambda-Schieber geschlachtet werden, die in der Pol-Mikroskopie als Hilfsobjekte benötigt werden. ;D

Hier ein Bildreihe mit verschiedenen Einstellungen:









Viele Grüße
Bernd

Nomarski

Um die Sache nun noch etwas bunter zu gestalten, kann man nun auch den Peripheriebereich für die Strahlen der höheren Ordnung in einer anderen Interferenzfarbe leuchten lassen. Dazu sind zwei Folien verschiedener Durchmesser übereinander zu stapeln und dabei so zu orientieren, daß zwischen dem Gelb in der 0.Ordnung und dem Blau inder ersten Ordnung variiert und somit auch kombiniert werden kann. Die Folien brauchen dabei nicht gewechselt zu werden:








purkinje

Hallo Bernd,

lass das mal nicht unser spanisches Forumsmitglied sehen  ;)
Kräftige (mir zu kräftige) Farben und beim letzten Eintrag mir eindeutig zu pink /margenta (huch ...hat sich diese T-Firma aus D diesen Farbton nicht schützen lassen...??!)
Aber wieder ein gelungenes Beispiel wieviele Kontrastspielereien man mit einfachen Mitteln bei sehr schönen Ergebnissen unternehmen kann- wenn die Kameraadaptation bei mir mal steht, werde ich auch einen kleinen Beitrag zu Kontrastverfahren zeigen.
Beste Grüße
Stefan

Nomarski

Hallo Stefan,

ZitatKräftige (mir zu kräftige) Farben und beim letzten Eintrag mir eindeutig zu pink /margenta (huch ...hat sich diese T-Firma aus D diesen Farbton nicht schützen lassen...??!)
für die Farben kann ich aber nichts, die entstehen durch die Doppelbrechung der Folien. Und doch erscheinen die Folien transparent, wenn man sie gegen das Licht hält.

Zitatlass das mal nicht unser spanisches Forumsmitglied sehen  Zwinkernd
Braucht der etwa auch noch eine Kameraadaption? ;D

Beste Grüße
Bernd

purkinje

Hallo Bernd,

braucht er sicherlich auch ;)- jetzt verkauft er aber auch schon DF-Blenden- er kommt zu den Basics zurück ;D
Gut' Nacht
Stefan

Nomarski

Hallo Stefan,

aber Hellfeld-Blenden gibt es bei mir sogar gratis!  ;D

Gute Nacht
Bernd

abbeköhl

Hallo Bernd,,,

Na da bin ich noch weit davon entfernt, solch schöne Aufnahmen zu machen.
Faszinierend was man mit solch Filter-Experimenten für Ergebnisse erzielen kann.
Vielen Dank für die schönen Bilder, interessante Aufnahmen.

Gruess us dä Schwyz,,,Reto B.

Winfried Todt

Hallo Bernd,

wieder einmal hast Du gezeigt, und jetzt möchte ich gern mein frei interpretiertes Einstein-Zitat loswerden: "Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn es führt kein logischer Weg zu neuen Dingen", dass es möglich ist, mit einfachen Mitteln, hervorragende Ergebnisse zu erzielen. Es setzt natürlich voraus, dass man ein rudimentäres Wissen um die Optik hat.
Das Experimentieren zeichnet den Mikroskopiker aus und ich meine Du spielst hier in der aller obersten Liga mit.
Doch jetzt genug der Lobeshymnen.
Welche neuen Erkenntnisse kann ich aus den "bunten" Bildern gewinnen?
Hier erhoffe ich mir Antworten von den Biologen unter uns.
Herzliche Grüße
Winfried

Hugo Halfmann

Moin Bernd,

das jeweils 2. Bild gefällt mir am besten - wirklich tolle Farbspiele !

Ob das neue Erkenntnisse erzeugt weiss ich nicht, aber allein die Farben sind es wert.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Herbert Dietrich

Hallo Bernd,

vielen Dank für Deine Bilder, die Freude am Schauen und Nachbauen steht bei mir im Vordergrund.
R(h)einbergbeleuchtung wurde schon vor Jahrzehnten als Spielerei bezeichnet? Aber begeistert immer noch.
Für Forscher mag es Spielerei sein, für mich ist es ein Rausch in Farben.

Viele Grüße
Herbert

Nomarski

Hallo R(h)einberg-Fans,

vielen Dank für eure positiven Komentare.
ZitatDas Experimentieren zeichnet den Mikroskopiker aus und ich meine Du spielst hier in der aller obersten Liga mit.
Mich hier aber in die oberste Liga der Mikroskopiker einzuordnen werte ich allerdings nicht unbedingt als Kompliment, wenn ich so nach rechts und nach links schaue.
Was das Kontrastverfahren anbelangt, so findet es im polarisierten Licht statt, es treten dabei noch Wechselwirkunen mit Doppelbrechenden Materialen im Objekt auf, meist sind dies kleine Gesteinssplitter wie unter der Diatomee im zweiten Beispiel zu erkennen. Je nach Einstellung des Analysators kommt es zu unterschiedlichen Interferenzfarben und damit auch zu unterschiedlichen Kontrasteindrücken.

Viele Grüße
Bernd

Johannes Kropiunig

Hallo Bernd,

woran erinnern mich die letzten 3 Bilder bloß?
http://i1116.photobucket.com/albums/k561/Googol1972/Mona_Lisa_headcrop20Kopie-1.jpg
;D

Arbeitet das berühmte P.A.C.O. nicht auf der gleichen Weise ?

ZitatWas das Kontrastverfahren anbelangt, so findet es im polarisierten Licht statt, es treten dabei noch Wechselwirkunen mit Doppelbrechenden Materialen im Objekt auf, meist sind dies kleine Gesteinssplitter wie unter der Diatomee im zweiten Beispiel zu erkennen
Jetzt ist mir auch klar woher die 3te Farbe herkommt.

Über den Sinn von Rheinberg-Beleuchtung in der Wissenschaft kann man sicher streiten, aber als künstlerische Gestaltungsmöglichkeit taugt es auf jedenfall.
Mir gefällt übrigens die 2te Serie der Bilder besser, wenn schon Bunt dann ordentlich. ;)

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

Nomarski

Hallo Johannes,

ZitatArbeitet das berühmte P.A.C.O. nicht auf der gleichen Weise ?
wer arbeitet denn damit?

ZitatJetzt ist mir auch klar woher die 3te Farbe herkommt.
Es gehen auch noch mehr Farben. Aber irgendwann wird es zu bunt.  ;D

Viele Grüße
Bernd