Neues RAW-Format mit altem Photoshop bearbeiten

Begonnen von bewie, Januar 09, 2013, 16:55:31 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

bewie

Hallo Mikrobildbearbeiter,

in den Threads über Photoshop CS2 klang an, dass man zwangsläufig immer auf die neueste Version updaten muss, wenn man alle neuen RAW-Formate bearbeiten will. Das gilt aber nur dann, wenn man die RAW-Formate direkt mit Camera RAW verarbeiten will.

Es geht aber auch anders und damit lassen sich auch mit alten Versionen Aufnahmen mit neuen Kameras verarbeiten: Adobe stellt kostenlos den DNG-Converter zur Verfügung, der stapelweise RAW-Dateien verlustfrei in das offene Adobe-DNG-Format überträgt. Das ist praktisch das Adobe-spezifische RAW-Format und kann meines Wissens mit allen CS-Versionen von Photoshop (bzw. dem jeweils zugehörigen Camera RAW Modul) bearbeitet und entwickelt werden.

Auf diese Weise arbeite ich heute noch mit CS 5.5 und kann auch beispielsweis die RAWs von Panasonic G5 (elektronischer Verschluss!) verwenden, obwohl sie das RAW-Modul von CS 5.5 nicht mehr direkt verarbeiten kann.  

Hier der Link zurDNG-Converter-Seite von Adobe:
http://www.adobe.com/de/products/photoshop/extend.displayTab2.html

Mikropixel-Grüße
Bernd Wiedemann

Nachtrag: Habe gerad gesehen, dass Christian im Bilder-Forum schon auf den DNG-Konverter hingewiesen hat. Sorry! Aber wenigstens der Link zur Adobe-Site ist noch neu.

Peter V.

#1
Lieber Bernd (und andere PS-Experten),

eigentlich kann man doch genau so gut die ersten Schritte mit dem kameraeigenen Converter durchführen, die Datei dann als TIFF abspeichen und in PS weiter verarbeiten. Oder gibt es merkliche Qualitäseinbaußen gegenüber der Verarbeitung mit z.B. Camera RAW?

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

bewie

Lieber Peter,

ich kenne natürlich nicht alle Kamera-spezifischen Konverter, deswegen kann ich die Frage naturgemäß nicht vollständig beantworten. Ich kann Dir aber sagen, warum ich mich für das DNG-Format entschieden habe:

Es gibt - wie in der Analogzeit auch - immer wieder mal Gründe, ein altes Bild neu zu entwickeln. Wenn man mehrere Kameras hat oder über die Jahre hinweg immer wieder mal die Kamera wechselt, popelt man dann mit verschiedenen Konvertern herum - das ist mir zu nervig. Konvertiert man von vornherein in DNG, hat man Bildverarbeitung aus einem Guss - deswegen konvertiere ich grundsätzlich in DNG, archiviere auch nur DNG und verwerfe die ursprünglichen RAWs.

Ein zweiter Grund: Ich kann DNG-Bilder direkt in Photoshop-Ebenen laden und beispielsweise zu HDR-Bildern mit 16 Bit Kanaltiefe zusammenfügen. Ob das ebenso gut mit bereits konvertierten TIFF-Bildern funktioniert, habe ich noch nicht getestet, aber normalerweise sind solche Zwischenschritte der Qualität eher abträglich. Denn auch bei verlustlos komprimierten TIFF-Bilder ist die Entwicklung aus dem RAW-Format in der Regel mit Informationsverlust verbunden.

Man kann die DNG-Ebenen auch direkt in Photoshop stacken. Ich will hier nicht auf die Details eingehen, aber bei manchen Motiven bringt das gegenüber den üblichen automatisierten Stackprogrammen erhebliche Vorteile. Ich weiß nicht, ob das mit bereits entwickelten TIFF-Bildern ebenso gut geht, habe aber meine Zweifel. (Ich weiß aber leider auch nicht mehr, ob diese Funktion schon in CS 2 schon enthalten war.)

Herzliche Grüße
Bernd


Peter V.

#3
Lieber Bernd (und Christian "Blitzi"),

Danke für den Tip mit dem DNG. Eine prima Sache! Der aktuelle DNG-Converter öffnet tadellos meine Canon RAWs. Mit der kostenlosen Photoshop CS2 lassen sich die DNG gut "entwickeln" (leider fehlt eine Entrauschfunktion, aber sonst ist alles da).

Nun, ich sehe es so: Damit hat nun wirklich jeder Mikroskopiker*die Gelegenheit, komplett" ür lau" EBV auf absoluten Pofi-Niveau zu betreiben (wenn er kann und möchte, natürlich).

*außer wohl den Besitzer neuester Apfel-Betriebssysteme, wenn ich mehere Posting zu dem Thema CS2 und Apfel richtig gedeutet habe.

Download:

http://www.adobe.com/de/products/photoshop/extend.displayTab2.html (Etwa in der Mitte der Website, Download DNG-Converter für Mac und Windows)
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Rawfoto

Hallo DNG-Experten

Das die Werbung von Adobe nicht stimmt haben ehemalige Verfechter wie Leica und Hasselblad auch schon vor Jahren begriffen und distanzieren sich von der verlustfreien Umwandlung ...

Nicht schlecht aber nicht verlustfrei ...

Der Vorschlag andere RAW Konverter von anderen Herstellern verwenden und mit Photoshop nur die TIFFs zu bearbeiten ist hingegen Standard im Profibereich ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Blitzi72

Hallo Peter,

ich handhabe das ähnlich wie Bernd mit den DNGs. Habe selber schon mit etlichen DSLRs von Canon und Nikon fotografiert. Das allgemeine DNG Format stellt für mich die beste Lösung dar, da ich nicht sämtliche RAW-Converter von ehemaligen Kameras aufheben muss und somit meine digitalen Negative auch später noch mit Photoshop (gleich welcher Version) bearbeiten kann.

DNG bietet auch die Möglichkeit das ehemalige kameraspetifische RAW mit ins DNG einzubinden und diese könnte über den DNG-Konverter wieder extrahiert werden (wenn es denn Mal nötig sein sollte) allerdings ist die Bilddateigröße dann auch annähernd doppelt so gross...

Bisher fotografiert nur meine Leica "standardmässig" im DNG als kameraeigenes RAW Format.

Zum Thema Entrauschen gibt es für Photoshop etliche plug-ins die nachinstalliert werden können (z.B. NoiseNinja oder Dfine 2.0 von NIK)

Liebe Grüße

Christian
"I have not failed. I've just found 10,000 ways that won't work." Thomas A. Edison

Meine Vorstellung

Peter V.

Hallo Christian,

Zum Thema Entrauschen gibt es für Photoshop etliche plug-ins die nachinstalliert werden können (z.B. NoiseNinja oder Dfine 2.0 von NIK)

Klar, ich benutze z.B. Neat Image. Aber es wundert mich, also nach meiner Logik eine solche Funktion eigentlich fast der erste Schritt einer "Entwicklung" wäre. Mir ist auch nicht klar, wieso PS z.B. eine solche basale Funktion nicht automatisch beinhaltet.

Aber ich verstehe ja manche Dinge nicht, so z.B., wieso Entrauschen am Ende des Prozesses stattfinden soll. Ich entrausche immer zuerst, um nicht die Rauschartefakte durch weitere Bildbearbeitungsmaßnahmen mit zu verstärken. Vielleicht klärt mich ja ein EBV-Profi auf....

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Blitzi72

Hallo Peter,

Ob ein Bildrauschen am Enfang der Bildbearbeitung oder am Ende stattfinden soll, ist wohl eher eine philosophische Diskussion, über die es etliche Meinungen gibt. Es gibt für beide Methoden Vor- und Nachteile.

So werden beim Entrauschen am Anfang einige Pixel weichgezeichnet, die dann für eine gute Schärfung in späteren Schritten nicht mehr zur Verfügung stehen. Oder es gehen großflächige Detailstrukturen (meist im Hintergrund eines Bildes) verloren und bei anschließender Veränderung an Helligkeit oder Kontrast treten dort dann sichtbare Streifen/Ringe auf.

Beim nachträglichen Entrauschen (also auch nach dem Schärfen), geht ein Teil der Schärfe wieder verloren, was allgemein als nicht so dramatisch einzustufen ist, da die meisten Bilder in der EBV eher zu stark geschärft sind. Vor allem wenn man dieses mit den Bilder aus analogen Zeiten vergleicht, haben sich unsere Sehgewohnheiten stark auf(teils unnatürliche) Schärfe hin verändert, z.B. LCD-TV HD, BluRay, und auch die Standard JPGs der DSLRs sind in aller Regel "überschärft"...

Ich persönlich würde bei Mikrofotos (und nehme an, dass da der Hintergrund eher "sauber" sein sollte), zuerst Weissabgleich, Helligkeit und Kontrast (am besten über Gradationskurven einzustellen) vornehmen, dann Entrauschen, und dann dezent nachschärfen.

Just my 2 cents

Liebe Grüße


Christian
"I have not failed. I've just found 10,000 ways that won't work." Thomas A. Edison

Meine Vorstellung

Peter V.

HHallo Christian,

ZitatIch persönlich würde bei Mikrofotos (und nehme an, dass da der Hintergrund eher "sauber" sein sollte), zuerst Weissabgleich, Helligkeit und Kontrast (am besten über Gradationskurven einzustellen) vornehmen, dann Entrauschen, und dann dezent nachschärfen.

Exakt so mache ich es nämlich auch....wobei ich da nur die "redgion of interst" nachschärfe, also in der Regel das(die Viech(er) oder Alge, die gezeigt werden soll, der Rest muß gnadenlos den gaußschen Weichzeichner ertragen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

schuppi

Hallo zusammen,

zum Thema Entrauschen und schärfen kann ich empfehlen, mit neatimage diese Funktionen in einem Arbeitsgang durchzuführen.

Denn: Wer gut entrauschen kann (und das ist bei neatimage tadellos der Fall) kann auch genausogut die Kanten erkennen!

Das schöne: Neatimage in einer abgespeckten Version aber mit den gewünschten Funktionen ist kostenlos verfügbar.

Ich habe mir dann die Home-Edition für 33,90 € zugelegt.

Viele Grüße
Rainer
DFK 72AUC02 an
- Motic BA310 Trino LED
- Motic SMZ-168 Trino LED
Web-Site: http://www.mikroskopie-bilder.de

Rawfoto

Guten Abend

Mit dem Rauschen ist das so eine Sache, der Profi arbeitet in zwei bis vier Schritten, das optimale Tool gibt es nicht ...

1.) Die Spitzenmodelle bieten die Möglichkeit in der Kamera, abhängig von der ISO den Schritt 1 durchzuführen, wird bei der aktuellen Generation DX oder D4 aber erst über 1000ISO eingesetzt. Der Schritt wirkt auf die RAWs ...

2.) Schritt zwei, im RAW-Konverter, sachte, auf keinen Fall final ...

3.) es werden bei unbewegten Objekte mehrere Bilder vom gleichen Motiv angefertigt, die Bilder werden übereinander gelegt und miteinander verrechnet. Dabei wird dem Rauschen das Garaus gemacht. Das geht deutlich in den zweistelligen Bereich

4.) Schritt vier, auf eine Ebenenkopie, Maskierung auf den Hintergrund - nicht auf das Hauptmotiv anwenden ...

Ist also echt Arbeit, zum Glück ist Rauschen im niederen ISO-Bereich (50 oder 100) kein Thema mehr. Die Uhu Bilder auf meiner Web-Seite sind mit der vorletzten Generation der Profigehäuse gemacht (1D Mark IV und 1DS Mark III). Ihr seht an den Pupillen die Nachtzeit, die ISO geht bis 3200, die Bilder gibt es heilweise als Ausbelichtung auf 75 x 50 cm Fotopapier (Durst Lambda) - da müssen alle Register gezogen werden und Schritt 2 und 4 dauern bis zu einer Stunde ...
Die Webbilder benötigen nur Schritt 2 ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...