Glaspilz erfolgreich beseitigt

Begonnen von Lothar Gutjahr, März 08, 2013, 11:11:21 VORMITTAG

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Lothar Gutjahr

Hallo an die "Pilzfeinde",

um ein Objektiv zum Ausschlachten zu bekommen, habe ich ein Helios 2/58 mit einer Zenit-Kamera preiswert eingekauft. Der Pilzbefall war angegeben und so blieb das unter 10 Euro. Das Objektivgehäuse macht bereits Dienst als einstellbarer M 42-Zwischenring. Die Linsen waren so weit sauber, bis auf die mittlere Gruppe. Dort saß der Glaspilz wie ein Krake. Verschiedene Lösungsmittel führten nur zum Verschmieren. Da es sich um die konkave Seite der Gruppe handelte, habe ich kurzerhand etwas Kodan Tinktur forte eingefüllt und noch etwas Aqua dest., damit es nicht so schnell verdunstet und das über Nacht wirken lassen. Es hatte sich dann eine durchsichtig aufgetroccknete Struktur ergeben, welche mit Ethanol und Wasser restlos beseitigt werden konnte. Auf der Vergütung sind auch bei Gegenlicht mit Lupe keinerlei Spuren zu sehen. Der Optik-Kern wurde wieder montiert und noch zwei Stunden im Sterilisator bei 120 Grad gehalten.

Ich gehe davon aus, daß der Pilz noch zu jung war und daher keine Spuren in der Vergütung hinterlassen hat. Bilder gibt es leider keine. Im Wiederholungsfall werde ich das fotografisch dokumentieren.

LG Lothar

Nomarski

Hallo Lothar,

ZitatIch gehe davon aus, daß der Pilz noch zu jung war und daher keine Spuren in der Vergütung hinterlassen hat. Bilder gibt es leider keine. Im Wiederholungsfall werde ich das fotografisch dokumentieren.

das kannst du ganz einfach haben, indem du das Objektiv über den Winter oder länger im Hühnerstall pökelst, wo kälte und vor allem Feuchtigkeit dran können. Oder im feuchten Keller.

Ich habe sowas schon bei seltenen und auch teuren Fotoobjektiven gesehen wie z.B. einem Vario-Sonnar für die Contarex von Zeiss-Ikon. :'(
Da dieses Objektiv viel komplexer aufgebaut ist als so ein russisches Helios, müssen die Linsen eben ausgebaut werden in der Hoffnung, daß es für eine rückstandslose Entfernung nicht bereits zu spät ist, da sich der Pilz regelrecht in die Glasoberfläche hineinfressen kann. Daß dann nach dem Wiedereinbau wieder alles justiert werden kann, kommt dann auch noch hinzu.

VG
Bernd

wiljo

Hallo,

abgesehen von Hühnerställen und feuchten Kellern kann es auch schon genügen, ein "gutes Stück" ordentlich in einer Kiste, Dose oder einem Köcher zu verstauen, wo sich dann bei Temperaturänderungen ein passend feuchtes Kleinklima bildet. Du hast echt Glück gehabt, wenn die Vergütung sogar noch OK ist.
Diese leidet eben als Erstes. Manchmal lohnt es sich trotzdem, eine sehr gute oder besondere Optik zu retten ... Bei mir war es ein extrem lichtstarkes Canon Objektiv ;-) , ich habe esabernicht selbst zerlegt und gereinigt.
Interessant finde ich, dass dieses Thema bei Mikroskopobjektiven im Vergleich zur Problematik der Delamination eher wenig auftaucht.

Herzl. Grüße
Wiljo