E. Abbe und die Wellenlängen

Begonnen von peter-h, September 10, 2013, 11:52:17 VORMITTAG

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Horst Wörmann

Hallo Peter & Franz,

"Kurzzeitspektralfotometrie - welch ein Wort - kann ich leider nicht so einfach realisieren. Dazu wäre ein größerer Aufbau nötig, incl. neuer Software. Das Feld überlasse ich gerne einem anderen Forenmitglied."

Danke, hier ist das Blitzspektrum:



Blitz: AGFAMATIC pocket LUX 2234
Spektrometer: Zeiss Multi-Channel-Spektrometer MCS4/24 UV-NIR, also ein Simultan-Spektrometer mit Meßbereich 190 bis 1100 nm.

Sieht so aus, als ob die Streuscheibe im UV ein wenig abschneidet. Das Maximum liegt bei 449 nm, im Roten noch zwei Peaks bei 822 und 881 nm.

Hoffe, das hilft weiter,
viele Grüße aus Bonn
Horst


Werner

Hallo Horst!

Ich glaube nicht, daß die Plastik-Streuscheibe absorbiert, die Kante bei 390 nm sieht ganz nach beschichtetem Glas des Blitzröhrenkolbens aus. Unbeschichtetes Glas läßt etwa bis 330 nm durch, je nach Sorte.
Das Xenonspektrum geht bis unter 200 nm, dies wird z.B. bei Fluoreszenz-Spektrometern (Quarzglas- und Spiegeloptik) ausgenutzt.

Gruß   -   Werner

peter-h

Danke Horst,

ich war mir sicher, dass eine Antwort mit einer Messung kommt  ;D

Viele Grüße
Peter

Horst Wörmann

Lieber Werner,

anbei ein Vergleich mit Streuscheibe (grün) und ohne Streuscheibe (blau).



Die Scheibe filtert im UV doch eine Menge aus. Also ist der Blitz durchaus als UV-Lichtquelle verwendbar.
Das gilt aber nur für das hier gemessene ältere Blitzgerät! Du hast natürlich recht, die modernen Röhren
haben dotiertes Glas oder sind beschichtet.

In diesem Thread ging es ja um höhere Auflösung bei kürzeren Wellenlängen; vielleicht probieren die
Experten doch mal einen alten Blitz. Scheint nicht aussichtslos zu sein.

Viele Grüße
Horst

Werner

Danke Horst!

Sehr interessant - Die Messung ist eindeutig.
...Also werde ich meine alten Blitzröhren nicht wegschmeissen, genauso wie meine alten Halogenbirnen, die lassen wenigstens noch UV durch.

Gruß   -   Werner


koestlfr

Hallo Horst!

Besten Dank für die Messungen! Interessante Messungen, jetzt muss ich doch weiterbauen!

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

Stuessi

#21
Hallo Peter,

kann man den Unterschied zwischen Bild 1 und 3 nicht auch dadurch erklären, dass beim 1. Versuch ein breites Spektrum und beim 3. Versuch ein schmales Spektrum verwendet wurde!?
Hierzu ein Beispiel, gemacht mit der NEX-5N.
Die Fokussierung wurde zwischen 1. und 2. Bild nicht verändert. Das 3. Bild wurde neu fokussiert, was bei 450 nm Beleuchtung schon zu Kopfschmerzen führen kann...



Mit einem NPL Oel 100/1,3 habe ich dieses Ergebnis erhalten. Wieder NEX-5N, Ausschnitte nur auf 50% verkleinert. W:LED, Blau-, Grün- und Rot-Filter.



Auf diesem Bild sieht man die spektrale Empfindlichkeit der NEX-5N:



Das letzte Bild zeigt die Auswertung eines Bildes vom Prismenspektrum des Sonnenlichts. Das Spektrum wurde mit der Minolta D7D (Bayer-Sensor) fotografiert und dann die Werte der 12-Bit RAW-Datei separat ausgelesen (unteres Diagramm). Oberhalb sind Werte einer daraus erzeugten JPEG-Datei aufgetragen.




Gruß,
Stuessi

Johannes Kropiunig

Hallo,

ich traue mich mal mit meinen DIY Spektrometer aus dem Cafe heraus.

Canon Speelite 420EX:


Eine gewöhnliche Halogen Schreibtischlampe zum Vergleich:


Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

peter-h

#23
Liebe Diskutanten,

wie so oft im Leben gbit es viele kleine Fallen, welche zu überwinden sind. Bei einer breitbandigen Weisslichtaufnahme kann das verwendete Objektiv einen sehr großen Einfluß nehmen. Allein die chromatische Längsaberration "verschmiert" bei einem Achromat feine Details. Schmalbandige Filter helfen dabei den Kontrast zu erhöhen.

Die 2 nachfolgenden Diagramme zeigen den enormen Unterschied von 2 Objektiven.
Mit diversen Interferenzfiltern für die Meßwellenlänge wurde monochromatisch beleuchtet. Als Testobjekt kam ein Gittermuster zur Anwendung. Kamera eine DMK72 (monochrome Version) angekoppelt über ein Zeiss Mipro Kpl 63mm.
Am Mikroskoptisch war eine Meßuhr mit 1µm Teilstrichen angebaut. Bei bester Bildschärfe wurde die Meßuhr abgelesen.




Ein recht überraschendes aber auch plausibles Ergebnis. Man könnte eine richtige "Meßorgie" starten  ;D

Grüße vom bayerischen Wahlsonntag
Peter