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Schlittenbahnoel

Begonnen von JoachimHLD, September 30, 2013, 09:18:47 VORMITTAG

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JoachimHLD

Hallo Besitzer eines Schlittenmikrotoms,

Welches Oel verwendet Ihr für die Schlittenbahn?
Bei meinem alten Jung-Mikrotom habe ich es mit einem säurefreien Feinmechanik-Oel versucht das scheint aber nicht druckfest zu sein und haftet
schlecht auf der Gleitbahn. WD40 war auch nicht besonders geeignet, es kriecht überallhin...

Viele Grüsse
Joachim

olaf.med

Hallo Joachim,

ich besitze zwar kein Mikrotom, denke aber, dass Bettbahnöl für Drehmaschinen genau das ist was Du benötigst. Du findest es z.B. hier:

http://www.rakuten.de/produkt/agip-bettbahnoel-exidia-hg-220-662687926.html?portaldv=3&sclid=a_rakneu_pla_gp&cid=google_base_pla&utm_source=gpla&utm_medium=pla&utm_campaign=googlebase-pla-2012-02

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Peter V.

Hallo Joachim,

Zitat von: JoachimHLD in September 30, 2013, 09:18:47 VORMITTAG
Hallo Besitzer eines Schlittenmikrotoms,

Welches Oel verwendet Ihr für die Schlittenbahn?
Bei meinem alten Jung-Mikrotom habe ich es mit einem säurefreien Feinmechanik-Oel versucht das scheint aber nicht druckfest zu sein und haftet
schlecht auf der Gleitbahn. WD40 war auch nicht besonders geeignet, es kriecht überallhin...

Viele Grüsse
Joachim

und was spricht gegen die Verwendung des dafür vorgesehenen Schlittenbahnöls? Ist das teuer?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

JoachimHLD

Vielen Dank für die Antworten und Angebote!
Ich weis jetzt wie ich oelen werde.

@ Peter: Leicas Mindestbetrag für Bestellungen.

Herzliche Grüsse
Joachim

Fahrenheit

#4
Lieber Joachim,

wenn Dir das Bettbahnöl zu zäh sein sollte, kannst du auch eine Mischung aus je zur Hälfte Balistol und einem synthetischen Nähmaschinenöl nehmen - eine Empfehlung von Rolf-Dieter Müller.
Beim Bettbahnöl musst Du mit konstanter Kraft schieben, um einen ruhigen Schnitt hin zu bekommen. Bei dem oben beschriebenen Gemisch gleitet der Schlitten eher und die Stabilität kommt daher über das Gewicht (den Impuls) des Schlittens zustande.

Ich habe beide Öle probiert und empfinde es momentan als Geschmacksache. Allerdings schneide ich nur sehr sehr selten mit dem HN40 - bevor das Einsatzbereit ist, habe ich meine Pflanzenscheibchen schon mit dem Handzylindermikrotom geschnitten.  ;)

Herzliche Grüße
Jörg

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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

the_playstation

Hallo,
Ich verwende Getriebeöl oder Kugellagerfett.
Beides ist für entsprechende Belastungen ausgelegt.
Nähmaschinenöl und WD 40 sind Schnelllauföle und sind zu dünnflüssig,
und haften auch schlecht. Meiner Meinung nach ungeeignet.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Detlef Kramer

Lieber Joachim,

ich gebe einen Tipp von Robinson weiter: ein Gemisch aus Motoren-Öl (möglichst synthetisch) und Haushaltsöl. Ein anderer Freund empfiehlt Schneidöl, habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Getriebeöl oder Kugellagerfett halte ich, im Vergleich zum Original von Leica, für ungeeignet. Der Schlitten muss wie von selbst gleiten.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Fahrenheit

#7
Lieber Jorrit,

ja, Du hast recht: nimmst du nur ein Nähmaschinenöl, reisst der Schmierfilm unter der Last des Schlittens und außerdem läuft das Zeug am gesamten Stativ herunter.
Aber das Gemisch läuft gut und bleibt wo es gebraucht wird. Nur Balistol ist übrigens auch nix.  ;)

Herzliche Grüße
Jörg

Edit: Detlefs Nachricht gelesen ...

Ahh, Detlef,

da sind wir wieder beim Bettbahnöl. Da läuft auch nix von selbst, es ist wie gesagt recht zäh. Aber das Schieben mit konstanter Kraft ist von der Haptik her auch nicht schlecht.
Zu den Schnittergebnissen kann ich aber wegen mangelnder Erfahrung nicht viel sagen. Meine Testschnitte mit einem Spross waren seinerzeit gleich gut - das Material ist aber auch eher unkritisch.

Herzliche Grüße
Jörg
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David 15

Hallo Joachim,

Ich verwende immer dünflüssiges Paraffinöl. Das ist neutral und funktioniert sehr gut. Man bekommt es für wenige Euros in der Apotheke.

Viele Grüße
David
''Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.'' ( Albert Schweitzer)

Vorstellung: ''Hier''

ewald

Hallo,

ich habe so dunkel in Erinnerung, dass man vor etwa 100 Jahren für den Gleit-Mikromanipulatpr von Zeiss angepasste Mischungen aus Paraffinöl und Rhizinusöl verwendet hat. Damit konnte man Gleitfähigkeit und Zähigkeit in weiten Grenzen anpassen. Das sollte auch für Mikrotomgleitbahnen funktionieren. Und beide Komponenten sind leicht erhältlich.

Viel Erfolg wünscht
Ewald

Peter V.

Hallo,

...fehlt jetzt in der Sammlung der Tipps eigentlich nur noch das kalt gepresste Olivenöl  ;)

(Entschuldigung)

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Hugo Halfmann

Hallo,

ich nehme Waffenöl von Pressol, nicht Ballistol. Das funktioniert gut, trieft aber auch gern mal am Stativ runter.

ZitatDer Schlitten muss wie von selbst gleiten.

Das funktioniert aber nur, wenn die Schlittenbahn absolut plan ist. Sind da Kratzer drauf, muss die Bahn mit 3200er Schmirgel abgezogen werden. Den bekommt man nicht bei Obi.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

the_playstation

Zitat von: Detlef Kramer in September 30, 2013, 15:41:26 NACHMITTAGS
Lieber Joachim,

ich gebe einen Tipp von Robinson weiter: ein Gemisch aus Motorenöl (möglichst synthetisch) und Haushaltsöl. Ein anderer Freund empfiehlt Schneidöl, habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Getriebeöl oder Kugellagerfett halte ich, im Vergleich zum Original von Leica, für ungeeignet. Der Schlitten muss wie von selbst gleiten.

Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Detlef:

Getriebeöl und Kugellagerfett funktionieren perfekt.
Schließlich müssen Gleitlager und Kugellager und Getriebe auch sauber von selbst gleiten.
Andernfalls währen Sie völlig sinnfrei.

Motorenöl ist zu dünnflüssig. Zumindest die üblichen Automotorenöle.

Eventuell sollte man sich überlegen, mit welchen mechanischen Produkten ein Mikrotomschlitten vergleichbar ist
(einem Gleitlager).
Sicher nicht mit einer Nähmaschine oder einem Verbrennungsmotorraum.

Zu Balistol:
Balistol besitzt halt div. Zusatzstoffe. Ob man diese benötigt (Reinigung, ...)?

Prinzipiell sind wahrscheinlich viele Schiermittel verwendbar.
Selbst Salatöl.

Ich persönlich würde allerdings ein Öl benutzen, daß der Anwendungsart am nächsten kommt.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Jürgen H.

ZitatDas funktioniert aber nur, wenn die Schlittenbahn absolut plan ist. Sind da Kratzer drauf, muss die Bahn mit 3200er Schmirgel abgezogen werden.

Lieber Herr Halfmann, wirklich?

Klaus Henkel zitiert hier aus einer Anleitung der Fa.Jung/ Leica, wonach die Schlittenbahn gerade nicht plan geschliffen ist und daher wohl auch nicht plan geschliffen werden darf?

http://www.klaus-henkel.de/cut-mikrotom.html#typen

SChöne Grüße

Jürgen Harst

Hugo Halfmann

#14
Lieber Jürgen,

ich habe den Rat von einem Servicetechniker erhalten. Ob der Mann oder Herr Henkel es besser weiss, weiss ich nicht. In der mir vorliegenden Service Anleitung für das HN 40 ist auch nur von abziehen die Rede. Man muss zum Abziehen für die beiden schräg stehenden Bahnen natürlich einen sauberen, gerade Holzklotz nehmen, damit der Materialabtrag gleichmäßig erfolgt.

Bei meinem HN 40 waren die Schlittenbahnen arg verkratzt, an einer Stelle musste ich schaben. Ich kann nur sagen, daß es wieder läuft, daher glaube ich, nicht alles falsch gemacht zu haben.

Edit:

Zitat von Herrn Henkels Seiten:

ZitatDie Schlittenbahnen bedürfen besonders aufmerksamer Pflege, da nur bei völlig gleichmäßiger Schlittenführung die angestrebte Schnittdickenkonstanz zu erreichen ist. Die einwandfreie Schlittenbahn hat einen matt-grauen Glanz, der auf der besonderen Feinstruktur des Materials beruht. 

Zwischen dem sogenannten Korn des Metallgefüges sieht man kleine Vertiefungen, in denen die Öltröpfchen gewissermaßen ein Mikrokugellager bilden. Die tiefsten Stellen nehmen die feinen, abgearbeiteten und mit Öl vermengten Metallteilchen auf und stellen so den erforderlichen "Schlammfang" dar. 

Würde man die Bahnen auf Hochglanz polieren, d. h. auch die mikroskopischen Unebenheiten weitgehend beseitigen, so würde der Schlitten nach dem Einölen zunächst schwimmen, dann den Ölfilm beiseite pressen und schließlich klemmen. Die erwähnten Metallreste würden zur Bildung von Riefen und Schrammen führen. Eine brauchbare Schneideleistung ist unter solchen Umständen nicht zu erwarten. Die Schlittenbahnen aus Messing oder Elfenbein, wie sie sich noch an sehr alten Mikrotomen finden, neigen leicht zu diesen Erscheinungen.

Hochglanzpolieren würde eine vollkommen ebene Fläche bedeuten. Durch den Einsatz von Schleifmittel wird m.E. genau der o.g. "Rilleneffekt" erreicht. Dazwischen liegen ein paar µm.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann